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Title A - Z
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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 273 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
wollte nicht nur für den gegenwärtigen Erfolg, sondern auch für die Zukunft seines Volkes schaffen. Er mußte deshalb seine Linie halten und durfte zugleich nicht mit der Vergangenheit brechen. Er mußte sich mit dem Vorhandenen auseinandersetzen, sein Volk für lange Zeit aus der Schlamperei ganz herausreißen und auf dem aufge räumten Trümmerfeld selbst seinen, den faschistischen Staat sich emporarbeiten lassen. Als Giolitti Minister wurde, da war er ein durch Begabung, Fleiß und Erfahrung ausgezeichneter Beamter und Parlamentarier

. Mus solini war beides nicht. Herkunft, Lebensschicksal und Neigung hatten ihm einen ganz anderen Weg vorgeschrieben, auf dem er bisher ganz andere Früchte hatte ernten müssen. Jetzt hatte er mit einem Ruck die Rolle des ersten Beamten im Staate und des ersten Parlamentariers übernommen. Daß er in dieser Praxis nicht groß geworden war, merkte man ihm in den ersten Monaten seiner neuen Tätigkeit überall an, wie man es noch viel deutlicher an neuen Männern wie Ramsay Macdonald und Herriot beobachten

konnte. Er mußte sich in seinen neuen Kreis und seine neue Aufgabe erst einfühlen, um dann mit ihnen fertig werden zu können. Dieses Tun dauert z.T. noch an. Das Urteil über den Mann und den Faschis mus wird sich einst danach bestimmen, wie weit die Zustände Ita liens von beiden nach ihrem Wunschbild umgewandelt sind, ob und wie weit etwa die Zustände sich selbst als stärker erwiesen haben. Jedenfalls sieht Mussolini ganz deutlich — und sein Wille stellt sich entsprechend ein —, daß die Zustände

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 101 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
herabgewürdigt werden. Aber als Volk und Staat hat Italien mit seiner Frankreich fast gleichkommenden Einwohnerzahl in der großen Prüfung des Krieges ganz versagt. Das muß um der ge schichtlichen Wahrheit willen gesagt werden, auch wenn die Ita liener es ungern hören und es, weil es ihnen heute nur selten gesagt wird, auch nicht glauben. In Paris hat Italien weiter bei den Ver handlungen mit Glémenceau. Lloyd George und Wilson eine sehr unglückliche und passive Rolle gespielt und sich um einen - Teil

es, wie der Mensch, der seinem Leben keine Aufgabe im Rahmen seiner Fa milie oder einer Gemeinschaft und damit seines Volkes setzt. Das Werden Italiens hatte sich unter einem Ziel vollzogen, das zugleich innen- und außenpolitisch war : Vereinigung aller Italiener in ein enti Staate. Dieses Ziel war aber nach Ansicht der Italiener selbst — und darauf kommt es an — nicht ganz erreicht. Es beruhte auf der Geschichte eines ganzen Jahrhunderts, daß der Verzicht auf Tri eilt und Triest am schmerzlichsten empfunden

wurde, und daß er nie ganz verschmerzt wurde. Als Depretis gestorben war und man wieder darangehen wollte, auswärtige Politik zu treiben, da war weder in Italien noch sonst in Europa die Idee in Wirkung, die Außenpolitik auf der Volkseinheit oder auf dem natürlichen Volks bedürfnis nach Lebensraum aufzubauen. Solche Gedanken wurden 1 Vgl. L. Bernhard >S. 13 f.

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