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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 19 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
brauchte ... O, er möchte am liebsten sterben, dann wäre die Mutter von ihm erlöst!... Bei diesem Ge danken brach er in ein krampfhaftes, lautes Weinen aus. - Davon erwachte der jüngere Knabe und rief: „Johann, was ist denn? Tust d u so weinen? Hat dir einer was getan?' „Nein, nein', erwiderte der andere, das Weinen zurückhaltend, „es ist nichts. Sei nur ruhig und schlaf!' Doch kaum war Ludwig eingeschlafen, packte den älteren Knaben wiederum der Weinkrampf, so daß er jämmerlich aufweinen mußte

. Da sprang der jün gere aus dem Bett, eilte zur Türe und schrie gellend hinaus: „Mutter! ... Mutter! ... Komm, Mutter!' Es dauerte keine zwei Vaterunser lang, so rannte Frau Ludmilla schon daher und fragte erschrocken: „Was ist denn um Gottes willen geschehen? Was fehlt denn?' Ludwig antwortete schluchzend: „Der Johann tut immer weinen. — Er tut schrecklich weinen. — Ich fürcht mich.' Nun trat die Mutter an das Bett des Alteren und fragte: „Was hast du denn, Johann? Bist du krank? Warum weinst

du?' Johann drückte mit aller Kraft, die er aufbrachte, das Weinen in sich hinein. - Um keinen Preis wollte er den Grund seines Jammers offen heraus sagen. Er stotterte in wimmerndem Ton: „Ich ... ich ... ich ... Mir tut der Kopf weh.' Die Mutter legte ihre Hand auf des Knaben Stime; diese fühlte sich gar nicht heiß an. Auch sonst entdeckte sie kein Anzeichen einer Krankheit. Da wurde ihr klar, worin das Leid bestand, das den Knaben nicht schlafen ließ. Sie schwieg eine Zeit lang, dann sprach sie: 2* 19

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 7 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
derbar schöne, blaue Augen mit treuherzig bitten, dem Ausdruck — übersah die Frau gänzlich. Ihre anderen Kinder nahm sie häufig mit sich in die Kirche, den Johann aber niemals; denn sie schämte sich des Knaben. Mit sieben Jahren kam Johann in die Sckule, und da begann für ihn eine richtige Leidenszeit. Von den Mitschülern gehänselt und ob seines Buckels ver- spottet, mußte er immer sich wehren oder mit den Tränen kämpfen, und dabei verlor er alle Freude am Lernen

, so daß er hinter den andern zurückblieb. Kam er dann mit schlechten Fortgangsnoten heim, wurde die Mutter sehr zornig, schalt ihn einen blö- den, dickköpfigen, faulen Tölpel und schlug ihn gar. In der Schule war noch ein zweiter Knabe, der den Namen Johann Noller trug. Um die beiden Na menskollegen auseinanderzuhalten, rief der Lebrer den Krämersbuben immer mit „Nepomuk Noller' auf. Aus dem „Nepomuk' machten einige lose Ran gen aber einen „Muckel', und bald hieß der arme Junge nicht mehr anders als „B uck el - Muck

verteidigte, wenn ihm Unrecht geschah. Das machten sich die Geschwister zunutze und sie schoben allemal, wenn sie einen Schaden angerichtet oder sonst etwas verbrochen hatten, die Schuld auf den Johann, der sich nicht wehrte, sondern nur in einen Winkel hin. einweinte. So mußte er oft unschuldig eine Strafe erleiden und zusehen, wie das Mißfallen der Mut- »» F

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 124 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
ab und ward länger als acht Wochen nicht mehr ge sehen. Die Schlüssel zu ihren Schränken und die notwendigsten geschäftlichen Anweisungen hatte sie nicht ihrem Mann, sondern dem zweiundzwanzig- jährigen Sohn hinterlassen. Sehr bedauert wurde Frau Gustis Abreise von Johann, dem Buckel; denn nie hätte er den Rat und die Hilfe seiner alten Gönnerin notwendiger ge braucht als zu dieser Zeit. In Fallbach nannte man ihn und Klara das ewige Brautpaar und man be wunderte sie. Acht Jahre lang

waren sie schon ver lobt, hatten in dieser ganzen Zeit nicht öfter als fünfzehnmal eine kurze Zusammenkunft gehabt, sich aber unentwegt die Treue bewahrt. Dies schien nun mit einem Mal anders zu werden. Einige Tage vor dem unglücklichen Fest war Johann von Weißen- plan nach Fallbach herausgekommen und hatte eifrig an den Vorbereitungen mitgewirkt. Da fiel ihm Klaras verändertes Wesen noch starker auf als vor ein paar Wochen. Sie zeigte ihm gegenüber eine merkwürdige Unruhe, ja fast eine Art Scheu. Nach außen

, daß etwas zwischen ihm und ihr stand. Sie wich ihm förmlich aus und erschrak bei jeder Begegnung. Etlichemal« rannte sie an ihm vorbei und tat, als ob sie ihn nicht gesehen hätte, einmal ließ sie sich gar Verleugnen. Von einem andern Mädchen erfuhr Johann, ohne gefragt zu haben, daß Klara auf fallend viele Briefe schreibe und empfange. Er kannte sich mit seiner Braut »immer aus; doch

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 61 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
„Verzeih mir das dumme Gered. Ich mische mich gewiß nicht in deine Angelegenheiten. Und der Frau Wirtin läßt du nichts merken, daß ich geschwätzt Hab, gelt?' „Nein, nein', entgegnete er, „was wir Kwei reden, braucht niemand zu wissen.' In der folgenden Nacht konnte Johann wenig schlafen. Klaras Mitteilungen gingen ihm starker im Kopf herum, als er sich selbst gestehen wollte. Immerfort grübelte er an der Sache. Der Rößl- wirtin war alles zuzutrauen. Hatte sie ihm doch ver raten

, daß sie letzthin wieder einmal in Niedergassen gewesen war, Geschäfte halber, sagte sie. Bezogen sich diese Geschäfte auf seine Angelegenheiten? Viel, leicht hatte sie gar schon Schritte getan, um ihm sein väterliches Erbe zu sichern. Sollte er nicht ein- mal mit ihr darüber sprechen? Rein, nein, wenn sie etwas unternommen hat, wird sie schon herwärts ihm davon berichten. Er kann nichts anderes tun, als zuwarten. An einem der nächsten Abende nahm Johann dem Zimmermädchen wieder einmal den größten Teil

der Putzarbeiten ab. Da trat Klara zu ihm hin und gab ihm ein zierliches Gebetbüchlem mit Goldschnitt, indem sie sagte: „Johann, du tust so viel für mich, und ich weiß nicht, wie ich dir dein Gutsein vergelten kann. Ver schmäh wenigstens diese Kleinigkeit nicht. Es soll nur ein Zeichen sein, daß ich dir wirklich von Her- zen dankbar bin.' Er drehte das Büchlein eine Zeitlang in der Hand, dann schlug er es auf und sah, daß auf der ersten Seite mit überaus feiner Schrift die Worte geschrieben waren: „Ein edles

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 44 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
saifon eine Kellnerin und zwei Zimmermädchen zu Holen. Als sie statt dieser einen buckligen Knaben daherbrachte, rissen die Leute ihre Augen auf und lachten. Aber Frau Gusti erklärte in ihrer kurz an. gebundenen Art, die WeibSleute würden schon kom men, sobald es Zeit sei; den Knaben habe sie gleich mitgenommen, weil sie dermalen nichts notwendiger brauche als einen Geißhirt. Johann wäre ein Vet terlein von ihr, dem ein Leides oder einen Schimpf anzutun, sich niemand erkühnen solle

; denn sie würde jede derartige Unbill als sich selbst zugefügt betrach- ten. Von eigenen Kindern hatte die Rößlwirtm nur einen Knaben, der drei Jahre zählte, die an deren waren alle gestorben. Am ersten Tage schon ging Frau Gusti an die Ausrüstung des Geißhirten. Johann bekam ein fe stes Lodengewand, dicksohlige, genagelte Schuhe, einen grünen runden Gupfhut mit zwei aufge steckten langen Hahnfedern, einer weißen und einer roten, einen messingenen Sonnenring als Uhr, dann an Riemchen hängend, die kreuzweise über Brust

Bockshornbläser war. Allerdings be stand die ganze Musik nur aus einem einzigen Ton, der in kürzeren und längeren Stößen etwas takt mäßig dem Horn entlockt wurde. Als Johann das erste Mal in voller Ausrüstung aufmarschierte, suhlte er sich fast wie der Hirtenknabe David, und er vermaß sich, seine Ziegenherde, die auf sechzig Stück angewachsen war, nicht nur gegen alle wilden

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 11 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
eigenartige Schönheit des Knaben dem Pfarrer auffiel. Auch der Heiland mochte an wenigen Kin dern ein solches Gefallen haben wie an dem Buckel- Muckel. In der folgenden Zeit gab sich Johann alle nur erdenkliche Mühe, dem Herzen der Mutter näher zu kommen. Nicht nur daß er auf den Wink ge horchte, er las der Mutter jeden Wunsch von den Augen ab und überspannte fast seine jugendlichen Kräfte. Von der Schule eilte er immer gleich nach Hause, trug Wasser in die Küche und Holz in den Schuppen

Zärtlichkeit, mit der sie die andern Kinder umgab, versagte sie dem Buckli gen durchwegs. Sein in ihren Augen häßliches Ge- stcht und der Buckel standen immer wie eine Mauer zwischen ihm und ihr. Johann war indes vollauf zufrieden, daß ihn die Mutter nicht mehr immerfort tadelte und hie und da sogar ein freundliches Wort des Lobes für ihn hatte. — In der Folge trat jedoch ein Zwischenfall ein, der dem Herzen des Knaben eine fast unheilbare Wunde schlug. Ludwig, den jüngeren Sohn, hatte Frau Ludmilla

in das Knabeninstitut nach Fiecht geschickt, um ihm dort eine gründliche Schulung angedeihen zu lassen. Als der Junge in einer schmucken Schüleruniform, ein Studentenkäpplein auf dem Haupt und mit einem guten Zeugnis das erstemal in die Ferien kam, war die Mutter ganz entzückt, und sie vergöt terte das Söhnlein förmlich. Johann beneidete den

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 24 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
Johann weinte, und das Schluchzen zerstieß ihn um so heftiger, als er glaubte, daß er für immer Abschied nähme und das Vaterhaus nicht mehr sehen werbe. Von den Geschwistern weinte nur Anna, die älteste Schwester, der der Knabe er barmte. Diese wollte ihn auch zum Bahnhof beglei ten und bis dorthin seinen Rucksack tragen, was aber die Mutter nicht gestattete. Der Rucksack stehe einem Mädchen nicht an, sagte sie, und das Geleite habe keinen Zweck. Einmal wischte die Frau mit der Hand

über die Augen, doch weinte sie nicht und ließ sich auch keine Rührung anmerken. Sie hängte den ziemlich schweren Rucksack über die Achseln des Scheidenden und sagte in streng mahnendem Ton: „Sei brav, tu fleißig folgen und gewöhn dir das Trotzigfein ab. Wenn du dich schlecht ausführst und sie dich in Elmstadt wieder fortschicken, darfst du in mein Haus nicht mehr hereintreten. — Nun geh in GottSnamen!' Schluchzend gab Johann allen die Hand und stot terte einige Worte, doch brachte er keinen ganzen Satz

heraus. — Die Mutter drängte: „Du mußt gehen, sonst versäumst du den Zug.' Da faßte er sich und buckelte mit dem Rucksack die Straße hinab. Als er zweihundert Schritte vom Hause entfernt war^ schaute er noch einmal zurück, ob ihm jemand nachwinke; es stand aber niemand mehr vor der Tür. Nun trabte er weinend, aber rasch dem Bahnhof zu, wo er eine Fahrkarte löste und den alsbald einfahrenden Zug bestieg. Vor Mittag schon, nach zweieinhalbstündiger Bahnfahrt, war Johann in Elmstadt und fand

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 54 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
über, daß der „Gugelhupf' sich wieder einmal die Finger verbrannt habe; allein etwas Näheres über die Auseinandersetzung zwischen dem Pfarrer und der Rößlwirtin erfuhr niemand. Der Pfarrer er. zählte nichts davon, der Meister Rumpf hatte im Kirchengewölbe drinnen nichts Rechtes verstanden, und der Knabe Johann, der wohl jedes Wort ge hört hatte, ließ keine Silbe verlauten. Selbst dem Rö'ßlwirt, der ihn förmlich auf den Kopf stellte, verriet er nichts. Das hielt ihm die Wirtin sehr zugute, und sie nannte

ihn einen gescheiten, charak. tervollen Buben. Die nächsten beiden Jahre war Johann noch als Ziegenhirt tätig, dann wurde er Jungknecht, lernte alle bäuerlichen Arbeiten und rückte bald zum Mit terknecht vor. Am liebsten ging er als Bergmäher in die Alm, wo er sich vor allen anderen durch seine Kühnheit und Sicherheit hervortat. Er war groß und stark geworben, sein Geficht hatte etwas männlich Schö nes angenommen, nur der Buckel war ihm geblie- ben und hatte mit seinem anderen Wuchs gleichen Schritt gehalten

. In Fallbach hieß Johann allge mein der „Rößlwirks Buckel', doch empfand er diese Bezeichnung nicht als etwas Schimpfliches, weil ihm die Leute fast durchaus Achtung und Freund, kichkeit entgegenbrachten.

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 26 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
konnte der Meister jeden Monat ein schönes Kostgeld für ihn einstecken, an dem Frau Ludmilla allerdings nach einiger Zeit zu mäkeln begann. In der Stadtschule, wo er die fünfte Klasse be suchte, ging es auch besser als daheim. Wohl neckten ihn die Mitschüler ein wenig ob seines Buckels, als aber der angesehene, alte Lehrer ihnen dies strenge verbot und Johann durch seine Dienstfertigkeit meh rere Knaben sich zu Freunden gemacht hatte, hörten die Neckereien bald ganz auf. Darum fand der Knabe

jetzt auch mehr Lust am Lernen und er machte gute Fortschritte, die der kluge Lebrer durch freund liche Anerkennung noch zu fördern wußte. Ein be sonderes Geschick hatte Johann zum Zeichnen, und da bewunderten ihn nicht nur die Mitschüler, son dern auch der Lehrer, als er nachgerade die schönsten Zierschriften in lateinischen und deutschen Buch, staben fertigbrachte. Dem Bäckermeister Schlier, der dem Knaben immer ein bißchen aufsässig war, wollte das viele Lernen nicht gefallen. Nicht selten brach

er in ein grobes Schimpfen aus, daß Johann mit dem ewigen Kritzeln und Hinter-den-Büchern- Sitzen die notwendige Arbeit versäume, und manch, mal schopfbeutelte er ihn sogar. Der Knabe war darob nicht sehr unglücklich; kannte er doch den Jäh zorn des Meisters. Auch taten ihm die nicht häufi gen körperlichen Mißhandlungen weniger weh als die Kränkungen, die er zu Hause bei der Mutter immer hatte erfahren Müssen. - Im ganzen und großen war er mit seinen neuen Lebensverhältnissen zufrieden, und es gefiel

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