Augen waren geschlossen. Die aber haschte nach ihrer Hand, preßte die Lippen darauf und fing zum HerzZerbrechen an zu weinen. . . . „Ach Gott, Frau Wohltäterin, wie komm' ich nur dazu, daß Sie so gut zu mir sind ! Und Sie dürfen mir glauben, der Jan und ich, wir können nichts dafür, daß wir uns geküßt haben; er schon gar nicht, denn er wußte ja nicht, wer ich war. Da Hab' ich schon ganz allein die Schuld, aber wo ich doch sterben wollte, glaubte ich, es sei keine Sünde, und Hab' es gelitten
. Etwas wollte ich doch noch haben von meinem armen bißchen Leben, nicht wahr? Und ich hatte schon früher immer an ihn denken müssen, Sie wissen doch, Frau Wohltäterin, wegen meinem Vater. Also war ich ihm auch damals nicht böse, als er mich für die Waldmar hielt und küßte, weil er sagte, er müßte sich be eilen, ehe ich mich in ein altes Weib verwandelte. Ich tat nur so und schalt ihn aus, denn das ist doch sonnenklar, daß wir beide voneinander nichts wissen dürfen.' „So, so,' sagte die alte Frau Baginska dazwischen, „ihr habt euch schon früher
getroffen?' Das junge Mädchen stützte sich in den Kissen auf. „Aber na ja doch, Frau Wohltäterin, an dem Tag, wo er zu Ihnen ging. Da tat er mir ordentlich leid in seinem schwarzen Rockchen, weil ich doch wußte, daß ihm all sein Bitten bei Ihnen nichts helfen würde. Ich wußte es schon längst, daß der alte Bogdan Sie ganz und gar im Sack hatte, denn der Daniel ist dumm wie Bohnenstroh und hatte uns alles erzählt, wie schlau sein Vater Ihnen immer zuredete, den Bruchhof Zu verkaufen. Ich durfte dem Jan