¬Das¬ mittelalterliche Zollwesen Tirols : bis zur Erwerbung des Landes durch die Herzoge von Österreich (1363)
32 [570] Zeugnis, 1 Auch das Recht, Abgabenfreiheit an Zollstellen zu verleihen, übten sie in gleicher Weise wie der Landesherr von Tirol. 2 Umgekehrt besitzen die Zollbefreiungen, welche der letztere erteilt, von vornherein keine Gültigkeit für die görzi schen Zollanteile. 3 Gremäß des schon zitierten Teilungs Vertrages von 1307 4 wurden innerhalb der albertinischen Linie auch die tirolischen Zollanteile in zwei gleiche Hälften zerlegt, von denen die eine Heinrich II., die andere Albrecht III
., bezw. ihi^en beiderseiti gen Erben zukam. So erfuhren die tirolischen Zölle eine weitere Zersplitterung in Viertel. 5 Diese Teilung der Zölle, die auf 5 1320, Aug. 10 und 1323, Aug. 5: Graf Heinrich, bezw. Gräfin Beatrix als Gerhab dos Grafen Johann Heinrich von Görz, verpachten ihren Zoll zu Bozen. (J. St. A. all gem. Urk. Reg. u. W. St. À. Kep. XXIV.) — 1332, Mai 27 und 1334, Juli 21: Graf Albert von Görz verpachtet seinen Zoll am Lueg. (W. C. 378 f. 7 u. 12.) 1333, März 25: Derselbe ver pachtet
seine Anteile an den Zöllen an der Tüll, zu Bozen und im Passeier. (W. C. 378 f. 10). — In einer Urkunde von 1314, Dez. G, W. C. 384 f. 26, sagt K. Heinrich als Aussteller: ,0b sich daz ervindet, daz er (nämlich Graf Heinrich von Gürz) uns (nämlich dem König Heinrich, Graf von Tirol) iht schuldich beleibet, des sol er uns rillten, tet er des nicht, so siillen wir uns selben weren von seinen zollen, die er in un- sern landen hat.' — 1327, Dez. 7: K, Heinrich bestätigt als Vormund des Grafen Johann Heinrich
von Gürz dem Friedrich von Gereut den vierten Teil der Zölle in der Tüll und in Passeier, ,der dem graf Jo hann Heinrich unserm vctterlein gehört'. (Chmel, Österr. Geschichts forscher II, 174.) 2 1299, Aug. 24, Graf Albert II. und 1323, Aug. 5, Graf Albert III. von Gürz gewähren dem Kloster Georgonberg Zollfreiheit zu Bozen. (J. C. 41, II, f. 10 u. 547. — Archiv Ber. a. Tirol I, Nr. 2681.) 3 1318, Dez, 3: K. Heinrich verleiht dem Heinrich von Partschins Zoll freiheit an der Töll, aber nur in parte
thelonei quae nos contingit. (Bibl. Tir. Dip. 1102, Xr. 86.) 4 Vergi, oben S. 567. n Belege für diese nochmalige Zweiteilung der görzischen Zollhälften, wo durch also der ganze Zoll in Viertel zerlegt erscheint (zwei Viertel ver bleiben natürlich der tirolischem Herrschaft), finden sich zahlreiche; z. B. : 1327, Dez. 7 bestätigt K. Heinrich als Vormund des im Jahre 1323 verwaisten Solines Graf Heinrichs.II., Johann Heinrich, dem Friedrich v. Gereut ,den Vierden tail der zolle in der Teile