¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung
In seiner Arbeit „Die Ostalpen in den Franzosenkriegen', Zeitschrift des D. u. ö. Alpenvereins, Graz, 1897, erwähnt zwar der Autor Hans v. Zwie- dinek-Südenhorst das Gefecht von Spinges, aber das Mädchen nicht 37 . ■^•■Zur Erinnerung an das Heldenmädchen ließ die Gemeinde Spinges an (der Südwestseite) ihrer Kirche eine Gedenktafel anbringen mit dem Texte: „Hier kämpfte am 2. April 1797 für Gott, Kaiser und Vaterland und für dieses Kirchlein die Heldenjungfrau Katharina Lanz. Männer, kämpfet
für die Freiheit. Laßt das Vaterland nicht knechten. Für das Kirchlein, für die Unschuld Will idi fromme Jungfrau fechten. Gewidmet von der Gemeinde Spinges 1897 38 Zirka 1898 erschien die 118 Seiten starke Schrift von Joseph Maurer, „Tiroler Helden'. Münster i. W. (o. J.). Dieselbe enthält ein eigenes Kapitel „Katharina Lanz, das Heldenmädchen von Spinges, die tirolische Jungfrau von Orleans'' (S. 103—112). Sie erzählt die Lebensschicksale der Ennebergerin nach P. Norbert Stock, meint
aber 39 , daß die „Jungfrau mit der Fahne', also wohl auch die tirolische „Jungfrau von Orleans' nur eine Sage sei. Der bedeutendste und in wissenschaftlichen Kreisen beachtenswerteste Ver treter ist der Ennebergerin Katharina Lanz in Hofrat Dr. Ferdinand Lentner, o. ö. Professor des Völkerrechts und der Nationalökonomie an der Universität in Innsbruck, entstanden in seinem Buche „Kriegspolitische Denkwürdigkeiten aus Tirols Befreiungskämpfen. Das Jahr 1797'. Inns bruck, 1900. Er entwirft, gestützt auf die im Museum
Ferdinandeum vom Bezirksrichter Kaspar Ruepp hinterlegten Belege, im Kapitel „Die Heldenjungfrau von Spin ges 40 ' entschieden das ausführlichste Lebensbild der Ennebergerin. An neuen Daten aus ihrem Leben teilt Lentner mit: „In ihrem fünfzehnten Lebensjahre trat Katharina in den Dienst des Haus- und Grundbesitzers Mayr zu Spinges, der auch Pfarrmesner war 41 . Neu ist ferner, daß Katharina schon am 26. März sich bemüht habe, die Franzosen vor dem Eindringen in die Kirche, und zwar mit Erfolg abzuhalten
42 ; neu, daß ihr das auch am nächsten Tage gelungen sei 43 , somit also viermal. Neu ist auch bei Lentner, daß sie seit dem Jahre 1804 dem Kur ate n in Colle St. Luzia Anton Detono (Alton) die Wirtschaft geführt habe und daß sie ihrer Base Katharina Agreiter und ihrer intimsten Freundin Maria Foschka nur erzählt habe, daß sie die Kirche (vor den Franzosen) in Schutz genommen habe 44 . Neu ist endlich die Behaup tung, daß in ihrem Todesjahre „in Tiroler Blättern einige biographische No tizen