¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung
bauer Johann Mayr in Neustift, der Urenkel des Widnerbauers vom Jahre 1797, Andre Mayr, bei dem das „Mädchen von Spinges' Katharina Lanz be dienstet gewesen ist. Er fuhr nach Innsbruck und wies im dortigen Museuni Ferdinandeum zwei Originalurkunden vor, nämlich die Erbsabhandlung nach der ersten Frau des Widnerbauers Andre Mayr namens Maria Niedermayr vom 9. Juni 1797 und den Heiratsvertrag desselben mit seiner zweiten Frau Katharina (Hellena) Lanz vom 23, Sept. 1797. Die beiden Urkunden
sind jedoch damals in ihrer Wichtigkeit für die Frage nach dem „Mädchen von Spinges' nicht erkannt worden. Am 4. Nov. 1911 enthielt der „AIlg. Tiroler Anzeiger' die nachfol gende Notiz: „Die wahre Heimat des ,Mädchens von Spinges'.' „Bekanntlich gilt allgemein das Ennebergische als die Heimat der Katharina Lanz, des ,Mädchens von Spinges 1 , und man hat ihr dort sogar ein Denkmal gesetzt. Im Besitze des k. k. Straßeneinräumers Johann Maier in Neustift bei Brixen befinden sich, wie man der ,Br. Chr
. c schreibt, aber zwei Dokumente, die zu beweisen scheinen, daß die wahre Heimat der Katharina Lanz viel näher liegt, in Natz 53 nämlich. Diese Dokumente sind schon zur Prüfung der Vorstehung des Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck vorgelegen und dort als solche echt befunden worden. Ob sie auch inhaltlich ganz einwandfrei sind, ist eine andere Frage, die von sachkundiger Seite noch zu lösen sein wird. In erster Linie wird es sich darum handeln, was die Pfarrakten von Natz sagen, wenn aus jener Zeit
solche dort noch vorhanden sind. Die Dokumente, die Herr Maier in Händen hat, stammen glaublich aus dem Natzer Widum 54 .' Das Echo aus Enneberg blieb natürlich nicht lange aus und hallte bereits in der Nummer vom 10. November 1911 im „Allgemeinen Tiroler A n z e i g e r' unter demselben Titel wider. Es heißt dort, wenn die „Heimat des Mädchens von Spinges' Natz gewesen sein soll, so wäre es „wohl merk würdig, daß Katharina Lanz von Natz aus zur Taufe nach Enneberg getragen wurde' und daß sie sich so zu den Ennebergern
hingezogen fühlte. Darauf folgen uns bereits bekannte Angaben aus ihrem Leben und dann heißt es: „Katharina, zuletzt Häuser in beim hochw. Herrn Johann Maneschg in An- draz, war die Tante der drei geistlichen Brüder Johann, Franz und Karl Maneschg. Der jüngste, Karl, besuchte als Theolöge seinen Bruder in Andraz und bat sie einmal, ihm von Spinges zu erzählen. Da sagte sie: ,Mein lieber Kleiner, für solche Sachen bist du noch zu jung/ Beide, sowohl der vor 27 Jahren verstorbene Herr Dekan Matth. Declara