. Ein solcher rhätoromanischer Name ist auch der Name Maretsch — früher Murez, Mucazzo —, welchen das altersgraue Schloß führt, das hier im Weingelände am linkin Talserufer steht und das, der Sage nach, uns! auf einem Hügel gestanden sein soll, der aber im Lauf der Zeit von den Geschieben, die die zuchtlosen Wogen der Talfer brachten, verschüttet wurde. Auf Maretsch hausten in ganz alter Zeit die Edlen von Maretsch, die längst ausgestorben sind. Später kamen die Ritter von Römer im Besitz d:S Schlosses, die besonders
, die bestehende Mehrheit zerstören. Tirol willkommene Dienste leistete. Gegenwärtig ist Maretsch sarntheinisch -toggeuburgscheS Besitztum. An dieses Schloß knüpft sich eine merkwürdige Sage, die noch vor 4<Z Jahren allgemein bekannt war und die ich hier kurz wiedergeben will. Kunigunde, die einzige Tochter des alten MaretscherS, liebte einen jungen, tapferen Ritter, Theobald von Trenenstein. Eines TageS mußte dieser ins Heilige Land. Ungern ließ ihn die Maid scheiden; sie ahnte nichts Gute». Jahr um Jahr
verrann und sie hörte keine Silbe von ihm. Einstmals — nach v-elen Jahren — kam ein fremder Ritter anfS Schloß. Dieser erzählte, daß er ebenfalls in Palästina gewesen und den Geliebten des Mädchens, dm Treusristeiner, den er dort getroffen, gar gut kenne. Dieser, furchtlos wie er war, sei gar mörderisch mit den Türken umgegangen und Hab: endlich eine reiche Paschatochter geheiratet, mit der er nun ein fürstliches Leben führe. Bei dieser Erzählung aber fiel Kuudigunde in Ohnmacht. Sie sank vom Stuhl
und mußte ins Bett auf ihr Zimmer getragen werden. Dort erholte fie sich alSbalv. Aber als sie allein war, eilte sie zum Fenster, öffnete eS und stürzte sich in ihrem wilden Schmerz über den Treubruch de? Geliebten hin unter in die schauerlich: Tiefe. Die schöne Maid war eine Leiche. Der fremde Ritter — Theobald selbst —, der mit seiner Erzählung feine Zukünftige ob ihrer Treue prüfen wollte, eilte wie wahnsinnig von davnen und niemals hat man mehr über ihn eine Kunde ver nommen. — In gewisse» Nächten
Klebeufiein und Rendlstem aufragen. Auf dem ersteren hausten im 17. Jahrhundert die edlen Herren von Trojer, ursprünglich aus Böhmen ein gewandert, wovon der berühmte Cieniek von Trojer, in den Jahren 1655 bis 1680 Vizepräsident in Inns bruck, öfters hier wohnte. Bon dieser interessanten Anhöhe mit der freundlichen AntoniuSkirche ausbrechend, begegnen wir auf dem Rückweg durchs Dorf mehreren Eoelsitzen, zunächst Lindenburg, wovon die Ritter von Gold egg ihren AdelStitel führen. Etwas tiefer liegt