ganz auög, flogen, die Knabenschule war leer. Hatte also der gute Mann hier eine taube Nuß aufgebissen, so hoffte er wenigstens in der nächsten Schule einen glücklichern Fang zu thun, zumal alldort ein Lehrer wirkt, der dem Herrn Inspektor freundlich zugethan ist, und der den Kindern schon vorher dringend an's Herz gelegt, sie sollten doch diese Woche recht fleißig kommen, darnach habe es dann nicht mehr viel zu bedeuten. Als der Lehrer nun Morgens von seiner Wohnung
in N. nach A ...... in die Schule ging, da fand er sich gänzlich enttäuscht und überrascht, — eS war kein Schulkind erschienen. Er konnte sich von seinem Erstaunen kaum erholen, und und frigte die Hausleute, was das bedeute. Auch diese konnten Nicht Auskunft geben, bis sie endlich in der Vermuthung sich begegneten, es könnte der Schulinspektor umgehen. Verdießlich ging der Lehrer, der dem Inspektor so gern seinen gefüllten Taubenschlag gezeigt hätte, in's Dorf, um wahrscheinlich demselben einen vergeblichen Weg zu ersparen
^wohlauf?, —7 aber die Luft viel zu scharf, und für /eine Umstände durchaus, nicht zuträglich sei, weßrvegen er alöbald nach Bozen abfuhr. Und die Schulen? — Ach, wie kann denn ein Schulinspektor wissen, wie im Sarnthale die Schulen aussehen? — Die Leute hier meinen, eS könnte sich derselbe solche nutzlose Versuche in ihrem Thale ganz ersparen, denn wenn es ihm gelingt, eine Schule zu überraschen, so wird doch die zweite gewiß leer sein. Herr Lehrer Maier*) würde daher besser die Zeit in seiner eigene
« Schule in der Stadt zubringen, alS auf solchen Schulvisitationen, wo er doch nichts ausrichtet. Im ganzen Thale ist daS Volk, einige wenige unklare Köpfe und Windfahnen ausgenommen, sich seiner Stellung in der Schulfrage sehr wohl be wußt, und daher dieses überraschend einmüthige Verhalten, das sich nicht ändern wird, so lange daS Volk die Aufsicht der Kirche über die Schule ausgeschlossen findet. — Im ganzen Thale wird der Inspektor vergebens nach einem Manne suchen, ähnlich jenem Vorstand