Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Author:
Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place:
Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher:
Langewiesche-Brandt
Physical description:
509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark:
II 109.884
Intern ID:
149167
den einen Rockärmel und sprach: „Ich weiß nicht, wie es zugeht, die Buben haben mir Wasser in den Ärmel ge schüttet'- damit ging er davon. Über diese Rede lachte man,' denn man sah seine Hosen noch triefen, auch waren weder Buben noch Mädlein bei ihm, die er hätte beschuldigen können. !u der Zeit, als Herr Werner seinen Wohnsitz in der Grafschaft vor Wald hatte, erlebte er dort allerlei Rurzweil, besonders mit dem Gabriel von Nagenbuch, mit dem er oft zu- sammen kam. Herr Johannes Werner ritt
einmal mil itzm in die Herrschaft Metzkirch und brachte ihn mit List dazu, daß er sich auf der Jagd in ein Wespennest setzte. Als er die Wespen glücklich wieder los war und zu Pferd saß, veranlagte ihn Herr Johannes Werner, gerade als man unter einem Niedern Ast wegreiten mußte, durch ein Gespräch, beständig zurückzuschauen und damit sich selbst vom Rosse herunter zu reiten. Wie er nun durch dieses doppelte Miß geschick recht zornig war, kamen sie Zum Morgenessen nach Guttenstein. hier wurde
er auf Anstiften der Herren von vielen Weibern auf dem Weg überfallen, die ihm die Vehr mit Gewalt abgürten wollten. Der Gabriel aber schrie im Zorn: „packt euch, ihr Rotzen! daß euch potz Schweiß schände I flieht, oder ich steck eine an das Zchwert.' Damit griff er nach der Wehr, aber er hatte keine an; also mußte ihn Herr Johannes Werner von den Weibern losbitten. Wie sie nun in den Pfarrhof kamen und der Gabriel in die Uüche ging, sah er dort ein paar gebratene Hühner am Lpieß; darüber freute
er sich in feinem Hunger so, daß er seinen Unmut und seinen Zorn vergaß. Herr Johannes Werner aber ließ heimlich die Hühner mit eisernen Nägeln durchstecken. Bei Tische wollte Gabriel nicht essen, sondern wartete auf die gebratenen Hühner. Als sie nun ausgetragen wurden, sollte er sie auf Geheiß Herrn Johannes Werners selbst zerlegen, das gelang ihm aber nicht? außerdem ver- 159