Ein Sonderzug voll Not und Elend Menschen in abgerissener, verdreckter Kleidung, bärtige Gesichter, von Not und Strapazen gezeichnet, Frauen, die scheu ihre schlafenden Kinder an sich drückten, ein paar Bündel mit armseliger Habe ange stopft — das waren die ersten Eindrücke unseres Sonderberichterstatters, als er Sams tag in Tirol den Sonderzug betrat, der die ersten Ungarnflüchtlinge nach Vorarlberg brachte. Alles, was wir bisher über die schreckliche Not der Flüchtlinge hörten und lasen
und Stockun gen beim Weitertransport zu vermeiden, harrten die Leute stundenlang auf den er heblich verspätet eintreffenden Transport, und wo Flüchtlinge ausstig:en, öffnete sich vor ihnen ein Spalier von Menschen, die Kartons und Taschen bei sich hatten, aus denen sie Schokolade, Obst, Süßigkeiten, Zi garetten kramten und an die Ankömmlinge verteilen. —OSW— 1500 Flüchtlinge aus Ungarn befinden sich derzeit bereits in Tirol, davon 1300 in Lagern des Bundes und 200 in Un terkünften privater
Hilfsorganisationen. Tirol vorbildlich Bis Mitte November konnte der Oester- reichische Rundfunk 340.221,68 S an die ört lichen Stellen des Roten Kreuzes für die „Ungarnhilfe“ überweisen. Diese Summe setzt sich aus Hörerspenden für das Wunsch konzert „Ungarnhilfe“ und au s einer Spende der öffentlichen Verwaltung in der Höhe von 50.000 S zusammen. Die Hörerspenden gliedern sich: Radio Graz 25.154,90, Radio Klagenfurt 27.000, Radio Linz 10.052, Radio Salzburg 30.429,78, Radio Tirol 78.000, Radio Vorarlberg 19.585
und Radio Wien 100.000 Schilling. Weitere Flüchtlinge erfordern dringend weitere Hilfe Gestern fand im Landhau^ eine Sitzung von Vertretern aller mit der Ungarnhilfe be faßten Organisationen srtatt mit dem Zweck, die Hilfe für die 2650 vom Innenministerium nach Tirol zugewiesenen Flüchtlinge aus Un garn zu koordinieren. So wurde beschlossen, ein Hilfskomitee einzusetzen, dem Landes hauptmann Oekonomierat Alois Grauß, der Präsident der Landesgruppe Tirol des Oesterreichischen Roten Kreuzes Prof. Dok tor
für die Flüchtlinge auf. In den nächsten Tagen sind in Tirol zu den bisherigen rund 1500 Flüchtlingen weitere Wie lange wird dem Wohnungswucher freie Bahn gegeben? In einer großen Mieterversammlung in Innsbruck sprachen Mandatare des Landes und der Mietervereinigung Oesterreichs- Mit lebhaftem Beifall hat die Versammlung fol gende Resolution beschlossen: „Die Mieterversammlung gibt ihrem Be- 1300 zu erwarten; für sie werden noch drin gendst 2000 Wolldecken, 1100 komplette Eßbe stecke, 1100 Eßgeschirre