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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 7 of 8
Date: 03.07.1914
Physical description: 8
Seite 199 erstickte sie sicher an Herzklopfen, Scham und Merger. Was er sich nur dachte? Ganz Venedig war ihr durch diesen Menschen ver dorben, trotzdem sie wirklich anerkennen mußte, daß er an und sür sich kein unan genehmer Anblick war und sich auch sonst nicht unpassend benahm, bis auf diese ^osten tative Verfolgung. - Sie wechselte also mit dem Papa den Platz, aber vollkommen half.das doch nicht. Immer, wenn sie auf die blaue Adria sah, mußte sie ihr Gesicht so wenden, daß sie keinen Blick

fühlte, und das gab ihr eine Unruhe bis in die Fingerspitzen hinein. Trotzdem . mußte sie einsehen, daß man sich selbst an die unangenehmsten Dinge so gewöhnen kann, daß man jie entbehrt, wenn sie nicht mehr sind. Bei der Rückfahrt vom Lido nach Venedig gab es eine solche Men schensülle und ein so großes Gedränge, daß ihr Verfolger darin verloren ging, und als sie ihn auch aus dem Schiff nirgends er blicken konnte, fehlte er ihr, und der Papa fand, daß fein Töchterchen müde und ver stimmt aussehe

, ihm den Mund zu. „Du sollst nicht lästern, du alter Papa! Du möchtest gerne noch selbst achtzehn Jahre alt sein und die Welt mit meinen Augen ansehen. Ach, mir ist, als wenn dle ganze Welt voll Wunder und köstlicher Abenteuer sei!' Und dazu leuchteten ihre Augen, und kein einziger Gedanke flog mehr zu dem „gräß lichen' Menschen vom Nachmittage, nur daß sie dachte, es würden sicher alle Fremden, wenigstens alle jimgen Fremden, die in Venedig waren, heute abend Gondelfahvsn und auf dem canale grande

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