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Sängerbunde angehörigen Gesangvereine statt, wobei der Beschluss gesasSt wurde, dass der Tiroler Sängerbund mit allen seinen Einzeln-Vereinen dem allgemeinen deutschen Sängerbund beitrete. Die znm Bunde gehörigen Tiroler Liedertafeln bezw. Ge sangvereine sind: Brixen, Brnneck, Lieuz, Jnnichen, Innsbruck (Liedertafel und akad. Gesangverein), Hall, Schwaz, Klisstei», Jnist, Landeck, Meran nnd Bozen. Abends fand sodann bei außerordentlich starkem Be suche das Festconcert im Bürgersaale statt, wobei
dem Ansuchen mit dem Wunsche, dass das Denkmal lange stehen möge znr Ehre des deutschen Minnesängers und zur Ehre derjenigen, die eS er richtet haben. Auf die Worte: „Und so falle denn die letzte Hülle' sanken unter Pöllerknall die Tücher vom Standbild nieder nnd ein tausendstimmiger Jnbelrns ertönte, als das Denkmal nun enthüllt in seinem mächtig wirkenden Marinor-Glanze dem schauen den Auge sick zeigte. In mächtigen Klängen ertönte nnn das vom Tiroler Sängerbund gesnngene Weihe- lied znm wolkenlos blauen
, Ainiin du sie treu in deine Hut!' Sodann trat Professor Dr. Meinhold an die Brnnnen- fchale vor nnd hielt die schwungvolle ergreifende Fest rede, in welcher er n. a. sagte: Ans allen deutschen Landen seien zahlreiche Gäste herbeigeeilt, nm Herrn Walther von der Vogelweide zn begrüßen und zu ruseu: Walther, du bist uuser! Der Redner schil derte sodann den Dichter als Deutschen, als Nilter vom Geiste, als frommen Mann, der den Deutsche« als den besten Mann, das deutsche Weib als die fchöuftc
und sittsamste der Frauen gepriesen habe. Wir V.gehren nicht deS Fremden HanS nnd anch nicht fremdes Gut, aber den eigenen Herd,- auf dem für das Edle und Gnte die helle Flamme deutschen Geistes lodert, den wollen wir hüten nnd schirmen bis ans den letzten Blutstropfen. Ihr Mäuuer vou Tirol und ihr Frauen stimmt mit ein, dass diese Berge nnd und Thäler deutsch bleiben, nnd so empfange, Walther! dies Gelöbnis, das Denkmal und die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt; das Wasser deS Lebens ransche