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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 21.08.1886
Physical description: 10
wie in Ungarn bittere Tropfen in den Becher der Freude, der den Deutschen des neuen Reiches zur Anerkennung für die Thaten ihrer Vorfahren von den zur Zeit herrschenden Ge walten in den beiden Hälften der Habsburgischen Monarchie gereicht wird. Es hätte nirgends in Deutschland vergessen werden sollen, daß an einem Gedenktage großer gemeinsamer Thaten die Empfindung des Unwillens über MißHellig keiten der Gegenwart zurückgedrängt werden muß, und wir beklagen und verurtheilen es auf's tiefste, daß die zweite

. So ist in beiden Reichshälften die Anhänglich« keit der Deutschen an das angestammte Staaten gebilde auf eine schwere Probe gestellt, und, was fast noch bedenklicher ist, wenn die von Tifza und Taaffe gesäte Frucht in der nächsten Generation zur Reife gedeihen sollte. wird sich vielleicht das heute noch rege Bewußtsein in der Habsburgischen Monarchie verloren haben, daß ihr Bestand mit dem des deutschen Reiches stehe und falle. Der Zeitpunkt, zu welchem in Oesterreich-Ungarn der Glaube erschüttert

, M sich gegen Regierung und Rechte mit all dem Eifer auszusprechen, mit dem er dies auch schon vor den letzten Wahlen gethan. Daß die Hefolgschaft, welche unsere deutschen Clericalen kechen, Polen und Slovenen leisten, ihnen nicht wr Ehre gereicht, wurde wiederholt auch an meser Stelle betont, aber jederzeit auch, daß bei dsr Maßlosigkeit der Forderungen gerade einiger zsm Frondiren geneigter, deutscher fühlender Mit- ßieder ein Anschluß derselben an die Opposition, Übst wenn er möglich

der Unterjochung durch eine morgenländische im Grunde asiatische Macht zu befreien, so stehen heute die großen deutschen Mächte --- wie.^ in Gastein anf's neue bethätigt ward — zusammen, um Europa möglichst vor großen kriegerischen Zusammenstößen, die ihm abermals vom Osten her sv lange und so ernstlich gedroht hatten, zu schützen. Und wie vor zweihundert Jahren nicht ohne Grund deutsche Heerführer über schlechten Dank von den Waffenbrüdern Klage führten, so mischt heute die Lage der Deutschen in Oester reich

deutsche Königsstadt diese Rücksicht so schroff außer Achtung gesetzt hat. Wir wollen gern den Tag feiern und segnen, da Deutsche, Ungarn und Slawen einmüthig zusammenstanden, um dem Abendlande seine christliche Religion und feine Cultur zu erhalten; aber im stillen Herzen mögen wir und müssen wir die Frage prüfen, ob mit der Stimmung, welche bei den Regierungsgewalten in Oesterreich und Ungarn gegen die Deutschen genährt und bethätigt wird, die Gewähr gegeben ist, daß in einer neuen Schicksalsstunde

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 14
Date: 30.11.1889
Physical description: 14
. Das sind Ziffern, welche nach Ansicht des Redners die hohe Regierung vermögen sollten, dem armen Lande Tirol, welches sich in we sentlich anderen Verhältnissen befindet, als die übrigen Provinzen des Reiches, zu Hilfe zu kommen, sei eS nun durch ein fiir daS ganze Reich giltiges Gesetz oder mittelst eines Specialgefetzes für Tirol. Es sei nicht richtig, was von einer andern Seite gesagt wurde: die Lasten sind gleichmäßig anf alle Schultern ver theilt. Nein! Tirol hatte bis zum Jahre 1832 we der die Hauszins

eingebrachten Gesetzentwurfe, be treffend die als Minimum anzusetzenden Erleichterungen, stellten, und dass dieses Minimum mit Rücksicht auf die allgemeinen Verhältnisse des Reiches, welchen man sich doch fügen niuss, gegenwärtig verlangt und even tuell im Wege der Specialgefetzgebnng bewilligt werden könne; 4. dem LandeSausfchusse empfehlen, die Pro teste und die Recurse der Steuerträger gegen die Gemeiudeumlagen auf die Gebäudestcuer iu die weit gehendste Rücksicht zu ziehen und den Steuerträgern bessere

, sondern auch die noch höheren Interessen des Reiches, soweit sie von den Verhält nissen in dem einzigen Einporinm Oesterreichs ab hängig sind, angemessene Wahrung und Förderung finden, ^so hat denn die Triester Statthaltersrage eine Lösung gefunden, welche jeden Oesterreicher nur doppelt befriedigen kann, da sie das Beste für die Zu kunft erwarten lässt.' 5*5 Nach einer Meldung aus Budapest wird von den Vorlagen, betreffend die Einführung von Ver- waltnngSreformen in Ungarn, zunächst der Gesetzent wurf bezüglich

in den Delegationen nnd TiSza selbst zur Zeit der Mission Kaulbars im nngarischen Reichstag defi nierte. Eine Occupation Bulgariens wider dessen Willen würde die Monarchie heute ebenso wenig dul den, wie vor drei Jahren. Die Stärke unserer Wehr kraft sichert uns die Erhaltung dcS Friedens unter den uns erwünschten Bedingungen. Die Freundschaft zwischen dem Czaren und dem deutschen Kaiser sei im Interesse des Friedens auch uns erwünscht. Zu fürchten fei nur, dass verderbliche Einflüsse bald

wieder wie nach der 1887er Entrevue in Russland neuerdings siegen. Bulgarien «löge Deutschland gleichgiltig im engeren Siune des Wortes sein; zwischen der bulga rischen Frage und einem Bruch der Tripel-Allianz würde Fürst Bismarck dennoch nicht schwanken. Be züglich der inneren ungarischen Fragen erblickt Tisza durchaus keinen Grund zu ernsten Besorgnissen. Ausland. 5*5 In der Sitzung des deutschen 'ReichstageS ani 26. dö. kam neuerdings der Gesandtschaftsposten in Bern znr Sprache. Staatssekretär Graf Bismarck erklärte

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 18.09.1889
Physical description: 10
Um 11 Vs Uhr vormittags zu Wien in der deutschen Ordenskirche „znr heil. Elisabeth' vollzogen werden'. ^ Wirtschastliche Frauen, welche darauf Wert legeu, die Kleider der Angehörigen im Hause schneiden zu lasseu, finden die beste Anleitung hiezu in dem Mode- und Familienblatt „Wiener Mode'. Diese Zeitschrift beschließt eben den lausenden Jahr gang; derselbe hat in 24 Heften ((5 fl.) ein erstaun lich reiches Material kleidsamer, einsach eleganter Toi letten geliefert, zu deren Anfertigung durch Gratis

Sängerbunde angehörigen Gesangvereine statt, wobei der Beschluss gesasSt wurde, dass der Tiroler Sängerbund mit allen seinen Einzeln-Vereinen dem allgemeinen deutschen Sängerbund beitrete. Die znm Bunde gehörigen Tiroler Liedertafeln bezw. Ge sangvereine sind: Brixen, Brnneck, Lieuz, Jnnichen, Innsbruck (Liedertafel und akad. Gesangverein), Hall, Schwaz, Klisstei», Jnist, Landeck, Meran nnd Bozen. Abends fand sodann bei außerordentlich starkem Be suche das Festconcert im Bürgersaale statt, wobei

dem Ansuchen mit dem Wunsche, dass das Denkmal lange stehen möge znr Ehre des deutschen Minnesängers und zur Ehre derjenigen, die eS er richtet haben. Auf die Worte: „Und so falle denn die letzte Hülle' sanken unter Pöllerknall die Tücher vom Standbild nieder nnd ein tausendstimmiger Jnbelrns ertönte, als das Denkmal nun enthüllt in seinem mächtig wirkenden Marinor-Glanze dem schauen den Auge sick zeigte. In mächtigen Klängen ertönte nnn das vom Tiroler Sängerbund gesnngene Weihe- lied znm wolkenlos blauen

, Ainiin du sie treu in deine Hut!' Sodann trat Professor Dr. Meinhold an die Brnnnen- fchale vor nnd hielt die schwungvolle ergreifende Fest rede, in welcher er n. a. sagte: Ans allen deutschen Landen seien zahlreiche Gäste herbeigeeilt, nm Herrn Walther von der Vogelweide zn begrüßen und zu ruseu: Walther, du bist uuser! Der Redner schil derte sodann den Dichter als Deutschen, als Nilter vom Geiste, als frommen Mann, der den Deutsche« als den besten Mann, das deutsche Weib als die fchöuftc

und sittsamste der Frauen gepriesen habe. Wir V.gehren nicht deS Fremden HanS nnd anch nicht fremdes Gut, aber den eigenen Herd,- auf dem für das Edle und Gnte die helle Flamme deutschen Geistes lodert, den wollen wir hüten nnd schirmen bis ans den letzten Blutstropfen. Ihr Mäuuer vou Tirol und ihr Frauen stimmt mit ein, dass diese Berge nnd und Thäler deutsch bleiben, nnd so empfange, Walther! dies Gelöbnis, das Denkmal und die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt; das Wasser deS Lebens ransche

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 28.09.1885
Physical description: 4
auf er stiegen. Es war eine gefahrvolle Kletterei über großartige Felsen, aber prachtvolle Fernsicht lohnte reichlich das gefahrvolle Unternehmen. (Zur Zahresversammlung des deutschin Zchulvereins) schreibt man uns aus Wien vom Samstag: „Morgen wird in Teplitz die Jahresversammlung des deut schen Schulvereines abgehalten, welche in diesem Jahre eine besondere Bedeutung hat, weil sie in mitten des vom Slaventhume bedrohten deutschen Böhmerlandes stattfindet. Von Wien sind zahl reiche Theilnehmer dahin

: „Durch meine parlamentarischen Pflichten verhindert, in > Eurer Mitte zu sein, sende ich Euch aus ganzem ! Herzen deutschen Gruß und Handschlag. Als Ver- ! treter der deutschen Städte Südtirols danke ich Euch herzlich für Eure der deutschen Grenzmark ' im Süden gewährte, ebenso große als erfolg- i reiche Hilfe. Die deutschen Städte Südtirols haben durch ihre Wahl in den Reichsrath bewiesen, daß sie den Geist verstehen, dem der deutsche Schul vercia seine Gründung, sein wunderbares Wachsen und seine großartigen Erfolge

in der nationalen Erziehung des Volkes verdankt. Mögen alle Deut schen unseres Kaiserstaates sich jetzt um dieses Banner schaaren zur Rettung unseres Stammes und zum Heile Oesterreichs!' Wiener Blätter bringen folgendes Telegramm: Bozen, 26. Sept. An den Reichsrathsabgeordneten Dr. Angerer ging aus dem Kreise der Handels und Gewerbetreibenden in Bozen ein freudiges Zu- stimmuugstelegramm aus Anlaß seines Eintrittes in den Deutschen Club ab. (Zchühenblei.) Auf dem Festplatze des ü. österr. Bunüesschießens

des Friedens, dessen Bedürfniß wir Alle empfinden. Geehrte Herren von beiden Häusern des Reichs rathes! Es wird die unwandelbare Aufgabe Meiner Regierung bleiben, unter Wahrung der Einheit und Machtstellung des Reiches allen Meinen Ländern und Völkern die gleiche Pflege ihrer gei- aus deren Zügen der matte, leidende Ausdruck allge mach verschwand. „Nicht? So will ich es Dir zeigen.' Er öffnete seine Brieftasche und nahm eine Photographie heraus, welche Ferdinade als Braut darstellte. .Da siehst

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 16.03.1888
Physical description: 8
, ziemt eS gewiss dem hohen Herrenhause collectiven Ausdruck zu geben. Mit Sr. Majestät dem Kaiser, unserem aller- gnädigsten Herrn, betrauern wir den Tod des weisen Monarchen, mit welchem Allerhöchstderselbe jenes Freundschaftsbündnis geschlossen hat, bestimmt zur ge meinsamen Erhaltung und Sicherung der Segnnngen des Friedens. Mit lebhafter Theilnahme schließen wir uns der schweren und gerechten Trauer an, welche ganz Deutschland bewegt, der Trauer, welche alle Angehörigen des Deutschen Reiches

gänzlich zu regeln. Welch aufreibende Arbeiten leistete er nicht anlässlich der Eirichtnng der hiesigen freiwilligen Feuerwehr, der er seit ihrem neunjährigen Bestände als Commandant-Stellvertreter, MagazinS-Verwalter, Cassasührer und seit 6 Jahren als Commandant angehörte, welch freudige Empfind lichkeit offenbarte er nicht für die herrliche« Reize unserer imposanten Alpennatur und für Hebung des Fremdenverkehies, die ihn zum eifrigen Mitgliede deS „Deutschen und österreichischen Alpenvereines' machte

zur Trauerfeier für Se. Majestät Kaiser Wilhelm versamnielten deutschen und österreichischen Staatsbürger daS tiefst empfundene Beileid vereinigt mit den aufrichtigsten Segens wünschen an den Thron Sr. in GrieS-Bozen allvcr- ehrten Majestät des deutschen Kaisers gelangen zn lassen.' DaS Telegramm trägt eine ganze Reihe von Unterschriften, darunter jene des königl. preußischen geheimen NegierungsratheS von Rimpan, des Prinzen LoniS Rohau, deS CurvorstandeS Dr. Edmund von Zallinger, des Prenß. SanitätSrathes

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 18.04.1888
Physical description: 8
des Ausgleiches für sehr schwierig, aber doch für möglich. Er stimmt für das Eingehen in die Specialdebatte. Abg. Dr. Stein wen der weist auf die Undankbarkeit hin, womit eine gewisse Partei in Dentschland dem Gründer des Deutschen Reiches die Macht zu entwinden suche. Dieses undeutsche Strebe» finde iu Oesterreich eine verständnisinnige und wohl wollende Ausnahme bei einer gewissen Partei. Was die Regierung in Oesterreich betrifft, so verschließe sich dieselbe vor der StaatSnothwendigkeit, und zwar deshalb

einer Steuerreform beharrlich aus, insbeson dere der Aufhebung unserer barbarischen Einkommen steuer. Mit der Verdrängung des deutschen Elemen tes gehe die Unterdrückung des Fortschrittes, der Freiheit und des VcrfassuiigSrechteS Hand in Hand. Redner befürchtet, dass für Oesterreich selbst der Spruch „(?g>vLa,uk eonknles' nahezu zu spät sei. Abg. Dr. Zucker weist darauf hin, dass der Schwerpunkt der österreichischen Politik in Böhmen liege, weshalb er sich veranlasst sehe, die stattgehabten Verhandlun gen

zwischen den beiden Nationalitäten in Böhmen znr Herstellung eines Aloclns vivemli zu erörtern und die beiderseitigen Forderungen ^ klarzustellen. Insbe sondere bespricht Redner die Sprachen- und Schul freie. Wenn trotz aller Bemühungen der Ausgleich missliuge, so geschehe dies nur,infolge des MisStraueus gegen die Regierung und infolge der übertriebenen Ansprüche der Deutschen. So behaupten die Deut schen, dass Prag uud Pilsen einmal deutsch gewesen seien, was ganz irrthünilich sei. Dennoch wäre ein friedliches

Nebeneinanderleben der beiden Nationen in Böhmen sehr wünschenswert, denn dasselbe habe be reits oft in moralisch-ethischer Beziehung in Knust uud Wissenschaft herrliche Früchte gezeitigt. Vorzüg lich aber die wirtschaftliche Thätigkeit sei durch die nationale Bewegung in großartiger Weife gefördert worden. Ein Ausgleich, ein Waffenstillstand zwischen den Deutschen und Czechen sei auch gewiss durchführ bar, aber nur auf Grund der Anerkennung beider Theile als gleichberechtigt. Redner hält die Durch führung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 15
Date: 11.07.1885
Physical description: 15
Mit 5Z ikkusir. Rnteriia^Wgz-Kcikagen Dreiunävierzigster Jahrgang. »ml 2^ i^ustr. ?linäw. Ottilien.De^onom' M 155 Samstag, den 11. Juli 1885 Eine Stimme aus dem Reich. In der Art und Weise, in welcher die reichs- deutschen Blätter bisher österreichische Verhält- nisse beurtheilten, ist ein merkwürdiger Umschwung zu verzeichnen. Es kommt nämlich setzt gar nicht mehr selten vor. daß Blätter des deutschen Rei ches, welche früher die Politik des Grasen Taaffe besangen, in richtigem Verständniß

für die Ver hältnisse Oesterreichs die Abneigung der Deut schen gegen die Versöhnungspolitik nur zu erklär lich finden. Als einer der vielen interessanten Belege für die Wahrheit der eben aufgestellten Behauptung diene der folgende Artikel eines süd deutschen Blattes: „Oesterreich ist seit 6 Jahren das Land der „Versöhnung' und Graf Taaffe hat dies seit dem Jahre l879 so oft wiederholt, daß nachgerade sämmtliche Völker des schönen Donaureichs zum Bewußtsein dieser trefflichen Einrichtung gekom men

sein könnten. Schade nur, daß die einzelnen Nationen gar so verschiedener Meinung darüber sind, was der Ministerpräsident mit dem schönen Worte eigentlich meine und daß namentlich unsere Stammesgenossen, die Deutschen in Oesterreich, soweit sie nicht im Banne Roms liegen, der Taaffe'schen Versöhnungspraxis schlechterdings keinen Geschmack abgewinnen können. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen' und nach den Früchten, welche die 6jährige Thätigkeit des Ver- söhnungsministeriums gezeitigt hat, finden

wir es nur begreiflich, daß die Abneigung der Deut schen gegen die officielle Versöhnung der Völker, die Graf Taaffe mit solcher Vorliebe als den Kern seiner Regieruugsweisheit bezeichnet, von Jahr zu Jahr größer wird. Czechen, Polen und Slovenen sollen versöhnt werden, von einer Ver söhnung der Deutschen hört man aber nichts; ja auf ihre Kosten soll jenen Völkern die Stellung in der habsburqischen Monarchie angenehm ge macht werden, sie sollen die Rechnung der allge meinen Völkerversöhnung bezahlen von Anfang

in Schwung gekommen: Die Gleichberechtigung. Leider können die Deut schen in Oesterreich demselben nur den Sinn geben: Unterdrückung des germanischen Stam mes zu politischer Ohnmacht und Slavisirnng oder mindestens dauernde Hegemonie der slavi schen Völker Cisleithanieus. Unter dem Schlagwort der Gleichberechtigung werden die Deutschen ans einem Wirkungskreis nach dem andern verdrängt, wird ihnen die Kennt niß der slavischen Idiome ungerechtfertigterweise mehr und mehr zur Pflicht gemacht, sucht

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 23.06.1886
Physical description: 8
wird, zeigt Folgendes: Die „Deutsche Zeitung', aus deren Redaction, wie die Blätter berichten, unlängst der letzte Christ geschieden war, so daß die ganze Redaction jüdisch geworden war, ist zu Pfingsten Organ des „Deutschen Clubs', des österreichischen Reichsrathes geworden und stellte dieser in Aussicht, es werde das Blatt nunmehr die Corruption auf allen Gebieten kräftig bekämpfen. Damit wir aber nicht zu viel hoffen, klärt ein gewiß unverdächtiger Liberaler, der Abgeordnete Schönerer

in seinen „Unverfälschten Worten' hinreichend auf, indem er über den „Deutschen Club' schreibt, daß einzelne Mitglieder desselben „eine recht jüdisch-perfide' Kampfesweise haben, und die Artikel des Preßbureaus desselben „Schandbriefe und Sudelwische' nennt. Des Weiteren theilt Schönerer mit, daß mit der Leitung der „Deutschen Zeitung' der Jude Friedjung bestellt sei, was Schönerer als „eine Schmähung des deutschen Namens und zugleich als Verbrechen an dem deutschen Volke' bezeichnet. Ferners nnrd in den unverfälschten

Deutschen Worten' erzählt, daß der Jude Dr. Fried jung auch Reisen mache in Angelegenheit der „Deutschen Zeitung', und daß der Jude selbst in einem versendeten hektographirten Schreiben mittheilte, es seien zur Ver sendung der Nummer vom 13. Juni (von welchem an die „Deutsche Zeitung' als Organ des „Deutschen Club' erscheint) gegen 8000 Adressen durch die Ortsgruppen- Vorstände des Deutschen Schulvereines gesammelt worden. Schönerer knüpft daran die Bemerkung: „So also steht die Sache! Die Organisation

des Deutschen Schul vereines' muß den Parteizwecken des Deutschen Clubs und den Interessen'des Juden Friedjung dienen! Wenn das kein Scandal ist, dann verstehen wir den Sinn dieses Wortes nicht mehr!' Es ist doch gut, daß es nunmehr an den Tag kommt, welchen Zwecken der Deutsche Schulverein zu dienen hat. Der Gememderath von Paris hat am 7. d. solgende Beschlüsse gefaßt: 1. Alle die adeligen Titel betreffenden Gesetze undDecrete sind aufgehoben; 2. die Güter der Familien, welche früher in Frankreich regiert

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 16.02.1885
Physical description: 4
Dreiunäoierzigstee Jahrgang. llllä ^4 ikbl^r. kauäw. LeikaM.Ie^onm'. Abonnementspreis: W'M Wie. Rabatt, nehme» aud» Si«. 37 Montag, den 16 Februar KoruMe im deutschen Reichstag. Seil langer Zeit haben wir aus dem deutschen Reiche nur noch Nachrichten über Colonialpolitik erhalten, doch jetzt beginnt es sich auch bezüglich der inneren Politik zu rühren und gleich der Be ginn der Debatten über die Kornzölle im deutschen Reichstage hat zwei Reden von hervorragender Bedeutung gebracht. Der Abg

, wenn sie es ermöglichen würde, daß der Bedarf des Getreide-Consums im deutschen Reiche durch die inländische Produktion gedeckt werde, dann könnte ihre Berechtigung bezüglich nicht bestritten werden, allein selbst der deutsche Reichskanzler, der Vater der Zollnovelle, ist von einer derartigen Wirkung derselben nicht überzeugt. Er stellte seine Vorlage lediglich als ein Experiment hiu, von dem er eine wohlthätige Wirkung wohl erhofft, zu dessen Gunsten er aber eigentlich nur das Eine vorzubringen weiß

, daß es nach seiner Ueberzeugung wenigstens nicht scha den werde, lleberhaupt hat die Diskussion über die Zollnovelle die gegen dieselbe geltend gemach ten Bedenken nicht nur nicht zerstreut, sondern vielmehr noch bestärkt. Was wird die Folge der Erhöhung der Cerealienzölle sein? Die Freunde der Vorlage wagen dies selbst nicht vorherzusagen: ste hoffen, daß sie ein Anziehen der Getreidepreise im Gefolge haben werde: Dies würde aber die Entwicklung der deutschen Landwirthschaft fördern und dieselbe in die Lage setzen

, successive den Be darf des deutschen Consums zu decken. In jedem Falle aber, werde das Ausland den Getreidesoll tragen, derselbe daher den Consumenten nicht tref fen. Die Haltlosigkeit und das Widerspruchsdolle dieser Argumentation liegt auf der Hand. Deutsch land ist auf den Getreide-Import aus dem Aus lande unbedingt angewiesen. Es ist gewiß, daß die Landwirthschaft einen nicht minderen Anspruch auf den staatlichen Schutz ihrer Pro duktion hat, wie die Industrie und jeder Wirtschaftslebens

. Wenn aber dieser Zweck nicht erreicht, andererseits durch die exorbitanten Zoll erhöhungen das Ausland zu Repressivmaßregeln herausgefordert wird, dann fragt es sich, ob die problematischen Vortheile der Novelle durch die Nachtheile, die der deutschen Industrie in Folge der voraussichtlichen Retorsionsmaßregeln drohen, nicht zum mindesten absorbirt werden. Fürst Bismarck hat seine Vorlage ein Experi ment genannt. Wir können nicht glauben, daß er das deutsche Reich geeint und nunmehr den Ehr geiz hat. sein Vaterland

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.07.1885
Physical description: 4
keine besonderen Hoffnungen für die Deutschen und Liberalen zu knüpfen im Stande sind. Und daß wir nicht Unrecht mit dieser Auffassung der Lage hatten, bestätigt folgendes Prager Tele gramm: ..Die Gruppe Zallinger-Lienbacher soll nun doch in den Ring der Rechten einbezogeu werden. Es ist eine vollständige Ausgleichung der bestehenden Gegensätze angebahnt, wodurch der Möglichkeit einer gelegentlichen deutschen Ma jorität ein für allemal vorgebeugt werden soll.' Mit großer Gemüthsruhe kann man also als Deutscher

den Streitereien der Clericalen zusehen, die denn in der That, wenn sich die Meldung des mitgetheilten Telegrammes bestätigt, auch nur tirolisches Localmteresse besitzen. Die Deut schen haben eben weder von der einen noch von der anderen Partei, noch auch von einem Zanke der Parteien unter einander etwas zu er warten, obgleich die Bildung des Liechtenstein- Clubs theilweise deshalb erfolgte, weil die Ver treter der deutschen alpenländischen Bezirke erklär ten. die wirthschaftlichen Anforderungen der Sla ven

nicht immer und unbedingt erfüllen zu können. Dabei haben sich aber die Mitglieder des joge- nannten Liechtenstein-Clubs trotz alledem an den wirtschaftlichen Interessen der deutschen Alpen länder schwer versündigt, theils durch directe Ab- stimmung, theils durch Enthaltung von der Ab stimmung, welche in gewissen Fällen ebenso schlimm ist wie das verderbliche Ja. Auch wird Jeder zum Schädiger der deutschen Bevölkerung, welcher überhaupt dazu beiträgt, ein System lebensfähig zu erhallen

, unter dessen Herrschaft die Deutschen gegenüber den Slaven wirthschaft lich den kürzeren ziehen. Und es ist ferner bekannt, daß auch aus einem anderen Grunde, welcher uns noch weniger sym pathisch sein kann, die Trennung des Liechten stein - Clubs von dem Hohenwart-Clnb erfolgte. Man wird es zwar für unglaublich erklären, aber es ist trotzdem so: den Vertretern der deutschen Landbezirke war der Hohenwart - Club zu wenig katholisch, das heißt zu wenig clerical und sie bildeten eine Vereinigung

unter den Deutschen etwa zu Tage trat; sie konnte nach Herzenslust ihren giftigen Hohn über die selbe ausgießen. Nun, nachdem in ihrem Lager der Kampf so helle aufgelodert ist. daß selbst die größte Keckheit ihn nicht mehr zu leugnen ver mochte. wird sie hoffentlich etwas — bescheidener werden. Und nzch ein anderer Gedanke drängt sich auf. Alle diese Herren, welche jetzt auf einander schie ßen, sind unter dem Titel der Religion und auf der Grundlage von Wahlaufrufen gewählt, in denen die bäuerlichen Wähler

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.01.1889
Physical description: 4
Liechtenstein meinem unbewach ten Augenblicke gethan habe: „Oesterreich hat die Ressourcen eines Mittelstaates es hat aber die Ausgaben eines Kroßstaates.' Ueberall, suhr Redner fort, wo die allgemeine Wehrpflicht eingeführt ist, ist auch diesen Lasten parallel das allgemeine Stimmrecht gewährleistet; denn man sagt nicht mit Unrecht, daß derjenige, welcher verpflichte, ist. sein Gut und Blut für die Exi stenz des Reiches in die Schanze zu schlagen, auch das Recht haben muffe, an der Ausführung

vortreffliche Kriegsfahr zeuge.' DaS russische Blatt plaidirt daher dafür, daß die größten Anstrengungen gemacht weiden müßten, um die russische Folte auf die Höhe der deutschen zu bringen. „Welche Beleidigung', ruft es aus, „wäre es für unsre Flotte mit ihrer 200jährigen ruhmreichen Vergangenheit, wenn sie genöthigt sein sollte, sich vor der noch so jungen deutschen Flotte zu verstecken und unsre Küsten derselben preiszugeben!' — Lam Meldungen aus Moskau gab es dort am IS. ds. große Ar beiterkrawalle

zu der am Donnerstag zur Aufführung gelangenden großen Oper „Fra Diavolo' bleibt morgen Dienstag die Bühne geschlossen. (ErWaizs-Loozert.) Wir machen hiemit noch mals auf das heute Abend 8 Uhr stattfindende Eröffnungs-Konzert im großen Bürgersaale aufmerksam. Näheres Annonce und Plakate. (Aßdillcr iu krtts.) Im Hotel „Austria' in Gries fand gestern zu Ehren des Geburtstages des deutschen Kaisers Wilhelm II. über Ver anlassung der Kurgäste aus Deutschland uuter zahlreicher Betheiligung ein Festdiner statt

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 19.12.1882
Physical description: 4
. Doch kann der Befähigungsnachweis, wenn die Handwerker die Hände nicht in den- Schoß legen, eine pädagogische Wirkung auf das' Gewerbe üben; der deutschen Opposition, deren größerer Theil dem Gesetze zustimmt, wird kei-i nesfälls der Vorwurf gemacht werden, können, Haß sie dem Handwerk das Mittel versagte, wel ches von demselben stürmisch als Medicin gegen mancherlei Uebel verlangt wurde. In der Abend-Sitzung hkelt plötzlich bei Z 36 des Gesetzes Abgeordneter Fuchs eine längere Standride 'zu Gunsten' der Sönntagsheiligung

des gesammten Heeres.Die Erhöhung der Wehrlast ist eng verknüpft mit einem neuen großen politisch- militärischen Geschenk an Ungarn. Das hob heute Abg. Schöffe! mit jener Schärfe und Schnei digkeit hervor, welche der Grundzug seines Wesens ist. Vom Standpunkt der Einheit des Reiches und der Armee kann man nicht wirkungsvoller gegen die neue. Heeres-Orgauisation plaidiren, als es die Abg. Schössel und Freiherr v. Hackel berg thaten. Die Sorge für die Unteilbarkeit der Armee obliegt in erster Linie

der Armeelei tung: und wenn diese nicht den größten Werth auf stramme Einheit des Heeres legt, so wird eine centralistische Opposition ihr die Vorliebe für die Einheits-Jdee nicht einzuhauchen vermögen. Selbstverständlich aber werden von diesen Vor gängen alle Jene tief berührt, welche noch fest hatten an der Idee der Centralisation des Reiches; Abg. Schöffel hat in ihrem Sinne eindringlich die Verantwortung für alle die Folgen abgelehnt, welche aus der beginnenden Zweitheilung der Armee erwachsen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.09.1885
Physical description: 4
, ist ein erschreckendes Zeugniß für die gei stige Abhängigkeit, in welcher unsere clericale Bevölkerung lebt. Kurz es bleibt Alles beim Alten und wie bei den Clericalen. so ists auch bet den Slaven, ob wohl die Polen noch etwas zurückhalten; ja selbst zwischen den Czechen und den deutschen Clericalen ist der Friede wieder hergestellt und dicke Freund schaft herrscht dort, wo man vor Kurzem noch mit publicistischen Knütteln auf einander losge schlagen hat. Zu einer Zeit, da die Deutschen in Böhmen den empörendsten

, was sie verlangen; die Deutschen können es nicht, wenn sie sich nicht selbst untreu werden wollen. Die slavischen Politiker ermangeln der idealen Begeisterung für geistigen Fortschritt und geistige Freiheit, ihnen find die großen Güter der Cultur gerade gut genug, um Tauschhandel für materiene und engherzig nationale Zwecke verwen det zu werden, man kann sie stets für Geschäfte haben, welche der Deutsche mit Entrüstung zurück weist. Einen solchen Bundesgenossen gibt man nicht leicht auf, besonders

Parlamentarier wird eben von geheimen Händen gelenkt und Diejenigen, welche diese Hände in Bewegung setzen, wissen nichts von Berück sichtigung deutscher Wünsche und Gefühle und ebenso wenig von der Wahrung der österreichi schen Einheitsinteressen. Das Erstere nicht, weil sie selbst gar nicht der deutschen Nationalität an gehören. das Letztere nicht, weil vor ihren großen, weitausgreifeuden Plänen die Rücksicht auf das Wohl und Gedeihen eines einzelnen Staates voll ständig in den Hintergrund tritt. Man weiß

in Ausficht stellen, so haben unsere Clericalen bereits die Stelle auserwählt, an welcher sie ihren Löffel in die gemeinsame große Schüssel zu stecken vorhaben. Geben wir uns keiner Täuschung hin, es wird im neuen Reichsrathe weder an anti deutschen, »och an allgemein reactionären Anträgen mangeln, wir gehen bewegten Tagen- entgegen. Manche schwere Prüfung steht den Deutschen noch bevor, aber dieselben werden sie ohne dauernden Schaden bestehen, wenn sie sich selbst und jene großen erhabenen Grnndsätze

nachgeahmt, die deutschen Orden zu rückgeschickt und gegen jene, welche im Militärca- sino den Antrag einbrachten, diejenigen deutschen Prinzen und Officiere, welche denselben als Ehrenmitglieder angehören, aus dessen Listen zu streichen, find Disciplinar-Maßregeln verhängt wordm, und es haben diese Officiere die Weisung erhalten, binnen 24 Stunden ihren Wohnsitz in entfernten Praoinzstädten zu nehmen. Graf Beno- mar hat aus Berlin sehr Günstiges nach Madrid telegraphirt, und in amtlichen Kreisen glaubt

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 02.07.1885
Physical description: 4
unter den Slaven? Schwer lich. So lange es unter den Slaven eine natio nale Bewegung gibt — und das ist weit länger her als unter den Deutschen — hat der slavische Clerus an derselben sehr lebhaft mitgewirkt. Er war entweder Gründer oder zum mindesten eifri ger Förderer derselben und hat immer eine füh rende Rolle dabei gespielt. Es gibt österreichische Nationalitäten, bei denen eigentliche nationale Bewegung ohne die Mithilfe des Clerus gar nicht bestünde, und man könnte ganze Gruppen von nichtdeutschen

und würde in Böhmen eine Beute der hussitischen Jungczechen. Sehr gewichtige Gründe sprechen mithin dafür, daß die Bischöfe mit ihrer geharnischten Kriegs erklärung an die nationale Bewegung nur ganz nebenher die nationalgesinuten Slaven und in der Hauptsache die Deutschen gemeint haben. Eine solche Annahme erscheint um so begründeter, als es stets katholisch - kirchlicher Grundsatz war, die nationale Bewegung unter den Slaven zu fördern, weil von derselben vorausgesetzt wurde, daß sie unter kirchlicher Führung

verbleiben werde, wäh rend aus dem entgegengesetzten Grunde das natio nale Bewußtsein der Deutschen als höchst bedenk lich niedergehalten werden sollte. Geben wir uns keiner Täuschung hin, nehmen wir die Dinge, wie sie sind» machen wir uns mit dem Gedanken ver traut, daß der Episcopat vom Staate die konfes sionelle Schule verlangt und ihm dafür seine Hilfe gegen die nationale Bewegung unter den österrei chischen Deutschen anbietet. Die clericale Partei ist unsere unversöhnliche Gegnerin

und wird es bleiben; diese Lehre können wir wieder dem jüng sten gemeinsamen Hirtenbriefe entnehmen; diese Lehre mögen insbesondere jene Deutschen beher zigen, welche noch immer von einem Bündnisse mit unseren Clericalen träumen oder mindestens mit denselben coquettiren, weil sie die Gefahr nicht sehen, welche gerade von dieser Seite dem Deutschthume droht. Tagesneuigkeiteil. < Oesterreich - Ungarn.» Kronprinz Rudolf äußerte bei seiner letzten Anwesenheit in Budapest zu dem ungarischen Handelsminister

und zwar fast durchaus in den Farben schwarz-roth-gold. Bis 8 Uhr Abends waren 36 Gesang-, Turn- und Feuerwehrvereine theils voll zählig, theils deputativ vertreten, insgesammt an 1300 Mann start, eingetroffen. Unter den erstan- gekommenen Gästen waren die Sänger aus Reines in Preußisch-Schlesien. deren Sprecher in Erwi derung der Bewillkommnung die Zusammengehö rigkeit aller Deutschen betonte; die Grenzpfähle mögen wie immer angestrichen sein. Brünn hat. dem Aufrufe des Festcomite's folgend, illuminirt

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Date: 14.06.1889
Physical description: 10
im Küstenlande zur gänzlichen Unbedeutfamkeit verdammt und endlich in Tirol auf unabsehbare Zeit durch eine feudal-clericale Tiroler Partei, deren glänzende Eigenschaften die Italiener des Trentino am besten zu würdigen wissen, im Unterthanenverhältnisse gehalten werden. Dies sind die klonen Ziele der jetzigen innern Politik. Wer anders sind die natürlichen Verbündeten der Italiener, als die Deutschen? Nicht die Deutschen von ehemals, die Deutschen von heute, die in Oester reich die gleichen Ideale verfolgen

, wie die Stam mesbrüder des deutschen Kaiserreiches. Wir sind überzeugt, daß den Italienern des Trentino die Er kenntniß dieser Thatsachen genugsam einleuchtet, ob sie aber schon jetzt consequent handeln werden, dies steht noch zu bezweifeln, da ja der Nationalpartei auch clericale und zugleich germanophobe Elemente beigemengt sind, welche sich gegen eine Verbindung ei selbst Herrn Jordan an, ungemüthlich zu werden. Nach IS Uhr wird ein berittener Bürger nach Lana gesendet, um Erkundigungen einzuziehen

2, von Algund 2 und 4 oder S Mann von MaiS. In der Stadt war die Stimmung zwischen den Parteien für und wider den Auszug sehr gereizt; eS fielen allerlei bedenkliche Drohworte «nd vielleicht wiire es zu bedauerlichen Scenen gekommen, mit den Deutschen sträuben; die einen in der Hoff nung, mit Hilfe der tiroler Clericalen ihre Macht auszudehnen, die anderen im Bewußtsein, daß nur das Fehlschlagen der Autonomie-Bestrebungen ihren Weizen zum Blühen bringt. Wie dem auch sei, unser Schlagwort ist: Deutschtirol

den Deutschen; das Trentino den Italienern! Meran, 13. Juni. Die Herren Jrredentisten in Trieft haben wieder einmal ein Lebenszeichen von sich gegeben. Am Abend des Pstngstsonntages explodirte nämlich vor der Wohnung des italienischen Generalconsuls Durando eine Petarde, glück licherweise ohne Schaden anzurichten. Es wäre wirklich an der Zeit, wenn die Triester Behörden dieser Petarden-Bande ernstlich auf den Leib rückten. Diesmal war es der Consul des befreundeten Nachbarstaates — desselben Staates

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