19. September 1903 Tiroler Volksblatt. Seite 3 * Krieg zwischen Bulgarien und der Türkei in Sicht. Die bulgarische Regierung hat einen Teil der Reserven behufs Verstärkung der Grenz divisionen unter Waffen berufen, um in wirksamerer Weise den Uebertritt der Insurgentenbanden zu verhindern. Der Minister des Aeußern, Petroff, richtete an die bulgarischen Agenturen in Wien, Petersburg und Paris eine Zirkulardepesche, worin er die Aufmerksamkeit der betreffenden Regierungen auf die zunehmenden
der stühzeitig verwitweten Mutter mit noch vier Ge schwistern tätig bis zu der im Jahre 1856 erfolgten Verehelichung mit dem Geometer Baudiß in Mähren. In ihrem Heim verkehrte Ende der vierziger und anfangs der fünfziger Jahre eine Tafelrunde von Gelehrten und Literaten aus Innsbruck und Hall, darunter der Onkel Walpurgas, der Jrrenhaus- kaplan Sebastian Ruf und der Professor und Tiroler Dichter Adolf Pichler, ein naher Verwandter der Familie, welche durch Gespräche und Bücher entlehnung den größten Einfluß
Schindl und deren Tochter Walpurga in ungezwungenem Verkehre lieb, so daß nach der Abreise nach Wien bis zum Jahre 1856 gegenseitig ein herzlicher Briefwechsel statt- sand der die treue Anhänglichkeit an das Tiroler Land und dessen kaisertreue biedere Bewohner be kundet. Nach der Verehelichung Walpurgas, im Jahre 1856, zog dieselbe an der Seite ihres Ehe gatten vom Elternhaus? fort an den neuen Dienst- ort, nach Sand in Täufers, Kroatien und Kronmetz in Ungarn, woselbst sie im Jahre 1872 starb
mit Hinterlassung von zwei Töchtern, Fräulein Kornelia und Walburga Baudiß, derzeit Lehrerinnen in Prachatitz in Deutsch-Böhmen. Der Ortsverschöne- rnngsverein von Absam hat nun vor drei Jahren beschlossen, der Tiroler Dichterin Walpurga Schindl an ihrem Geburts- und Wohnhause „beim Bogner' in Absam eine Gedenktafel zu errichten. Als Vor läufer erschien schon im April d. I. im Verlag von Martin Gerlach und Komp. in Wien und Leipzig ein Buch: „Erzherzogin Sophie von Oesterreich und eine tirolische Dichterin
Walpurga Schindl', von Universitätsprofessor Dr. Alois Brandt in Berlin, einem gebürtigen Jnnsbrucker, welcher den dich terischen Nachlaß Walpurgas und den Briefwechsel mit Erzherzogin Sophie herausgab, und Erinnerun gen aus dem Leben mit trefflichen Bildnissen. Ein Teil des Erträgnisses dieses Buches, Anschaffungs preis 5 Kr., ist sür den Denkmalsond bestimmt. Der akademische Bildhauer, Herr Eduard Klotz in Wien, ebenfalls ein Tiroler Landsmann, gebürtig von Jnzing, hat den Entwurf und die Ausführung