habe, auf sich sitzen lassen will. Die Föderalisten im Reich werden nicht wliöe, zu ver künden, daß an eine großöeutsche Zukunft, an die Ver- -inigung Oesterreichs mit dem jetzigen Kleindeutsch- land nur zu denken sei, wenn ihr Standpunkt obsiege, öer deutsche Föderalismus aufrechterhalten und ausge baut werde. Das hat die Wirkung, daß die Unitarier in Oesterreich ein Hindernis gegen jede Reform erblicken Men, durch die das Reich eine seinen neuen staats rechtlichen und überhaupt seinen gesamten inneren Ver
und die Reichsresorm. Bon Dr. Albert Ritter. Auf der Salzburger Festwiese am Schartentor sprach m Pfingstmontag Reichskanzler a. D. Marx zum Müsse seiner Rede die Worte: „Wir Deutsche Hüven und örüben wollen bald die Vereinigung in einem Staate erleben, und, wie ich hoffe: in einem deutschen Ein heitsstaate!" Gar mancher österreichische Zuhörer mg über diesen Ausspruch nicht wenig verblüfft ge wesen sein: das deutsche Zentrum gilt doch als eine Partei des Föderalismus und nun offenbart sich einer seiner ersten
neutralen deutschen Schutzarbeit. Ts bezeugte, daß Männern, die an leitender Stelle die Notwendigkeiten der Reichspolitik erkannt haben, kaum eine deutsche Frage wichtiger erscheint, als die einer zeit gemäßen Umgestaltung des Reiches. Es besteht ohne Zweifel die Notwendigkeit, daß sich die österreichische Oeffentlichkeit, zumal die Presse, lebhaft mit der großen Angelegenheit des Reiches befasse: nicht imr, weil sie wichtige Zusammenhänge besitzt mit der Tnschlußfrage, denn diese wird ja heute vielfach
als atopisch beiseite geschoben, also wäre auch, was mit ihr Berührungen hat, zurzeit nicht bedeutsam genug, daß man sich dadurch von den brennenden Fragen ablenken Mn dürfte. Es besteht aber die Tatsache, daß Oester reich in der Erörterung der Reichsrefonnsrage eine ganz wichtige Rolle spielt, ohne sein eigenes Zutun, und es Ante sehr leicht auf seine Schultern eine Schuld ge laden werden, die es ebensowenig gerne ertrüge, als es alte Vorwürfe, daß es in öer Vergangenheit sich an der Ation versündigt
Anschlußfrage das Reich schon jetzt mit unbequemen Rücksichten und Schwierigkeiten belaste. Die große Sorge im Reich, die den Drang zur Reform At zur Ruhe kommen läßt, ist das Verhältnis zwischen öem Reichs ganzen und dem Staate Preußen. Bismarcks Verfassung hat den Ausgleich zugunsten Preußens hergeftellt und unangreifbar gemacht, der preußische König als Kaiser verkörperte die Hegemonie öes Staates, öer zwei Drittel des ganzen Reiches um faßte, die Personalunion zwischen preußischem Minister- präfiöiurn