Nachträgliches zur Nriegserktarung in Ztming. Der „Tiroler' vom Donnerstag schreibt: „Der große christlichsoziale Parteitag in Sterzing hat klar bewiesen, wie die Stimmung im Volke ist ... . hat den unwiderleglichen Beweis geliefert, daß das Volk ein Kompromiß abgelchnt hätte, wenn die Herren Dr. Schöpfer und Schraffl ein solches ge schlossen hätten. Es standen an 1000 (??) Partei genossen gegen ein paar Dutzend'. War es wirklich das Volk, das Volk von Tirol, das in Sterzing tagte
ich mich als Seelsorger in Gegenwart einiger meiner Seelsorgskinder doch nicht aussetzen konnte. Iakob Kaufmann. Pfarrer in Barbian.' Daß sich die Christlichsozialen an Dr. Schöpfer, Schraffl und Bauernbund die Zuchtrute binden werden, haben wir öfters bemerkt. Der Sterzinger Tag bot diesbezüglich einen „lichten Ausblick'. Ein Teilnehmer schreibt dem vorgenannten Blatte: „Die Signatur des Tages ist: Eine Nieder lage der christlichsozialen Partei durch den Bauernbund. Wie recht Herr Rohracher hatte, als er gleich
bei Beginn der Versammlung den Antrag stellte, die christlichsoziale Partei und der Bauernbund sollten als zwei verschiedene Organisationen gesondert tagen, bewies der Verlauf der Versammlung. Der Antrag Rohracher wurde stürmisch abgelehnt. Und nun er lebte man das seltsame Schauspiel, daß der O b m a n n der christlichsozialen Partei, der k. k. Statt haltereirat Dr. Schorn und drei andere christlichsoziale Herren entschieden für eine Verständigung und den Frieden eintraten, während der Obmann
des Bauernbundes mit seinen Bauernräten energisch die Fortsetzung des Krieges proklamierte. Die Redner der christlichsozialen Partei wurden mit größtem Un-. willen angehört, die Redner des Bauernbundes stürmisch atklamiert. Dieses Fiasko wäre vermieden worden, wenn man den Antrag Rohrachers ange nommen hätte. Der ganze Vorgang bei der Ver sammlung hat auch einem anderen christlichsozialen Redner recht gegeben, welcher ausführte: Die chriftlichfoziale Partei sei gegenwärtig nicht in der Lage
, welche sich für die christlichsoziale Sache und für den Willen kundgab, durch die Wahlen in den Landgemeinden der Partei zum Siege zu verhelfen und dem Lande den Frieden zu bringen.' Pfarrer Kaufmann, Dr. Schorn usw. scheinen einen gegenteiligen Eindruck empfangen zu haben. Sämtliche christlichsoziale Zeitungen verschweigen, daß der christlichsoziale Prof. Dr. Haidegger Schraffl's Haupttrumpf gegen ein Kompromiß, feine; Er zählungen, wie die Konservativen geschlossene Kom promisse nicht gehalten hätten, als vollständig unwahr