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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 05.10.1930
Physical description: 8
Wichtig für 6tenenöetoecbet- srsrsss Anzeigen dürfen feine wichtigen, unentbehrlichen Original« SchriftsLiitke (^eugmffe «.) beigegeben werden Einem gut geschriebenen Bewervungsbries der all, für dir ausgeschrie- vene Stelle wichtigen Angaben enthält sind nur ZengniS. absthr ifren vei-.ufügen Dir Berwaitung übernimmt für nicht zurllckerhalren Original,eugnisie keinerlei Verantwortung. Lu vermieten Villcnwohnung. 4 Zim mer, Küche, 2 Balkon«, im Haller Villenviertel an kinderlose Partei sofort

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.05.1928
Physical description: 8
Partei in Kramsach bei Brixlegg sofort *u ver mieten. Preis 60 Schilling. Adresse an den Auskunsts- t-afeln unter Nr 485. 1 Wohnung 3 und 6 Zimmer. Neben räume. Garten, freie, son nige Lage in Hall, gegen fünfjährige Vorauszahlung nräßigen Zinses vom Haus besitzer zu vergeben. Zu schriften unter ..Beziehbar September 656" an d.Ver, Walfang. 1 Laden, schöne Lage, so fort zu vermieten. Anfra gen unter ..Laden 5712" an die Verwaltung. 1 Wohnung. Zimmer u-nd Küche, gegen Darlehen von 3000 8 in Pro

50 Schilling argen Voraus- - zahlimg: möblierte 2 - Zimmerwolmnng 140 8 . Büroräums in d. Maria- Theresien-Str. Museum- stratze. Meranerstraße u. Anichstraße. Lokale in d. Universitä.- ' stratze sür Autounterneh- , wer-etc.. Fischergassc und Mentlgasse. Zu mieten gesucht: , Nur aaranitert saubere Zimmer für Hochschüler - und Dauermieter. Mö blierte kleine Wohnungen mit Küchenbenützur.g Leere Wohnungen, die unter Mieterschutz stehen werden garantiert für nur anständige Partei ", die gerne einen Bauko

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1928 506" an d e Verw 2 Ruhige, kinderlose Par- '> tei sucht kleine Wohnung . oder unmöbl. Raum in i Innsbruck oder Umgebung gegen gute Bezahlung. ‘ Unter „Bald 722" an die [ VerwaUung. 2 . Junges, ruhiges Ehepaar sucht Zimmer und Küche oder Zimmer mit Kochge- ' legenheit. Wressen unter > „I. E. 749" an die Der- i waliu-ng. 2 ^ ! Kanzlei und ein kleines Magazin wird ob 15. ds. ; gesucht. Anträge unter > ..Dauermiete 778" an die ! Verw. 2 Sehr schön möblierte, . größere Wohnung ist an i solide

Partei zu vermieten Anfragen unter „M. E. , 760" an die Verlv. 2 Jede Art von Wohnun- gen vermietet man rasch u- kostenlos durch Wohnu'vgs- > büro Eckl, Adamgalle 10 . 738-2 1 —2 Zimmer mit Küche, sonnig, möbliert, in Hall, Schwa z oder Umgebung, aus 15. Juni oder 1 . Juli Zn mieten gesucht. Angeb. unter „Dauernd 5740" att d'e Verwaltung. 2 Größeres Magazin, be vorzugt Dreiheiligen, ab 1 Juni zu mieten gesucht. Unter „Dauernd 725" an die Verw 2 Dauermieter sucht ab 15. ds. M. oder' 1 . Juni klei

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1921
Physical description: 4
gegeben habe. Man hüte sich vor Verwechslungen. Es gibt auch eine großdeutsche Volkspartei. Der Name Volks partei allein genügt daher nicht; es muß heißen: Tieolre Uolkspaetei. 2. Stimmzettel sind jederzeit im Agi- tationslokal im Gesellenhaus zu haben, auch am Wahltage. 3. Man kann den in heutiger Nummer abgedruckten Stimmzettel ausschneiden und benützen. 4. Der Stimmzettel behält seine Gültig keit, wenn auch Streichungen vorgenommen werden, nur muß wenigstens der Name der Partei stehen bleiben

. Bemerkungen dürfen auf dem Stimm zettel nicht angebracht werden. 5. Wer nicht gehen kann, wird mit Wagen zur Wahl geführt, es braucht nur im Agitationslokal im Gesellenhaus gemel det zu werden. Wohl gemerkt! Die Tiroler Volkspartei verfügt irvev Kein Arrto, unsere Geldmittel erlauben uns das nicht! Am 22. Mal: Tiroler UslKspartei! Die Tiroler Volkspartei ist die einzige katholische Partei. Zwar haben nun vor den Wahlen plötzlich auch andere Parteien ihre christliche Gesinnung entdeckt

. Es ist dies eine merkwürdige Entdeckung, weil die selben Parteien sonst immer bei der Hand waren, der Religion etwas anzuhängen und mit Leidenschaft jederzeit für die Ehereform eingetreten sind und erst vor kurzem für die Entchristlichung der Schule gestimmt haben. Jetzt will man sich ein christliches Mäntelchen umhängen, weil man weiß, daß es sonst beim Tiroler Volk nicht zieht, aber christliches Volk, laß dich nicht betören und betrügen, es gibt nur eine Partei, der du deine religiösen Interessen anvertrauen kannst

und darfst: die Tiroler Volkspariei. Die Tiroler Volkspartei ist die Partei der Ordnung, die einzige Partei der Ord nung. Zwar haben auch andere Parteien dieses Ziel auf ihre Fahnen geschrieben, aber sie führen es nicht durch, wenn die Roten winken, stehen die an ihrer Seite. Die Tiroler Volkspartei allein hat es bis- « her gewagt, dem sozialistischen und kom munistischen Terror entgegenzutreten. Die Tiroler Volkspartei ist die Partei des Wiederaufbaues. Sie ist die Partei nicht von Schlagworten

, sondern praktischer wirtschaftlicher Arbeit. Aber um ihre Kräfte entfalten, um ihr Programm durch führen zu können, bedarf sie der nötigen Stärke. Darum ist es notwendig, daß mög lichst viele Abgeordnete der Tiroler Volks partei in den Landtag einziehen. Die Tiroler Volkspartei ist die einzige antisemitische Partei. Ein energischer Kampf gegen das Judentum, das auch nach Tirol seine gierigen Hände ausstreckt und von anderen Parteien, besonders von den Sozi unterstützt, die Tiroler in seine Knechtschaft bringen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.11.1948
Physical description: 6
Einzelpreis 35 Grosdien Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion Innsbruck Maximilianstraße ? lei 2450 Verwaltung: Salurner Straße Nr. 2 Teleohon 3211 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Laudesorganisation t*iro» Redaktionelle Einsendungen werden ri Her Srhn'ltleitun" iibernommen Bezugsbedingungen Dürer die Hosi oder träger raonatich > 6.80 in der Verschleißstellen S 6.50 Nr. 261 Innsbruck, Donnerstag, 11. November 1948 46- Jahrgang Die Partei der 630.000 Eröffnung

des Parteitages der Sozialistischen Partei in Wie* Mit dem neuen schwungvollen Lied der Repu- 5lik. daS von einem Chor der Sozialistischen Ju gend vorgetragen wurde, begann Mittwoch im Festsaal des Wiener Messepalastes in Anwesen heit von 800 Delegierten aus allen Ländern der Parteitag der Sozialistischen Partei. Der Eröff nung durch Nationalrat Waldbrunner folgte die Wahl des Präsidiums und eine kurze Ehrung der Toten der sozialistischen Bewegung. Vizekanz ler Dr. Schärf, der Vorsitzende der Partei

, be grüßte hierauf die Tagung. Die letzte große Musterung vor dem Wahlkampf Unsere Partei, so führte er aus, unterscheidet sich von anderen Parteien durch die Bedeutung, die sie ihrem Organisationsleben beimitzt. Das Fundament unserer Bewegung ist die Organisa tion, die vom Geist der Demokratie und vom Glut hauch des Sozialismus erfüllt wird. Die Arbeit bei uns ist keine bloße Vereinstätigkeir. sondern ein gemeinsames Wirken von Gleichgesinnten mr das hohe Ziel des Sozialismus. Die Ergebnisse unserer

großen Werbeaktion zeigen die starke Werbekraft unserer Idee und beweisen, daß wir den Kämpfen von morgen getrost entgegensehen können. Radikale und Gemäßigte, um diese Ausdrücke unserer Vergangenheit zu gebrauchen. Hut es, wird es und soll es immer geben. Bei den Mei nungsverschiedenheiten innerhalb der Partei han delt es sich stets um solche, die auf dem Boden der Demokratie, auf dem gemeinsamen Boden un seres sozialistischen Programmes ausgetragen werden können. Wir haben uns im Vorjahr

, die uns im kommenden Jahr erwartet, ist der Wahlkampf. Dieier Par teitag ist vielleicht die letzte große Musterung, die wir vor den Wahlen halten können. War der Parteitag des vergangenen Jahres ein Tag geistiger Klärung, gekrönt oucd, die Schaffung des Aktionsprogrammes, so nag der diesjährige Parteitag uns selbst und unseren Gegnern zeigen, daß wir einig und geschlossen sind, daß sich unsere Partei berufen fühlt, un ser Volk herauszuführen ans dem Elend einer Ordnung des sozialen Unrechtes und oer Un freiheit

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Tiroler Post
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Page 13 of 20
Date: 15.03.1907
Physical description: 20
Aie christlich soziale Ueichspartci. Am Sonntag dm 10. März fand in Wim der christlichsoziale Reichsparteitag statt. Es war dieser 10. März ein Tag von höchster Bedeutung für unsere Partei, denn dies war das erstemal, daß die christlichsoziale Partei einm Reichsparteitag abhielt. AuS einem kleinm Sau enkörnchen in Wien emporgesproßt, wuchs die christlich soziale Partei zu einer mächtigen Eiche empor, aus dem kräf- tigen Stamme in Wien breiteten sich dann die Zweige aus nach Niederösterreich

; größer und mächtiger wurde die christlichsoziale Elche, die nur um so kräftiger und wetterharter wurde, je heftiger der Sturm vom Judenliberalismus und von der Sozialdemokratie her gegen sie tobte. Die großartigen Taten und Siege unter dem Führer Tr. Lueger führten der Partei immer mehr Anhänger auch außerhalb der Grenzen Niederösterreicks zu. Es zeigt sich immer mehr, daß die christlichsoziale. Partei die Partei der Zukunft sein wird und in dieser Erkenntnis schließen sich immer mehr die christ

lichen Elemente ihr an. Die klar Sehenden erkennen, daß die christlichsoziale Partei es sein werde, die dm Hauptstoß der Judenliberalm «nd Sozialdemokraten werde auszuhal en haben. Für die weitschauenden christlichen Parieipoli- tiker bi stand aber auch kein Zweifel, daß die christlick'oziale Partei ror allem befähigt sei, diesen Ansturm zurückzuschlagen. Dies ist denn auch der Grund, warum sich die Anschluß bewegung zur christlichsozialen Partei in allen Kronländern immer mehr und mehr bemerkbar

macht. Um die Anhänger nun für die Hauptschlacht zu einer schlagfertigen Armee zu sammeln und zu organisieren, veranstaltete die Partei am 10. März in Wien eine Heerschau, bei der die Kampsparole auSgegeben werden sollte. Aus allen Kronländern waren die wackeren Kämpen hingeeilt nach Wien, um — wie ein Teilnehmer aus Kärnten treffmd sagte — Pulver zu fassen. Der Geist der Einig, keit, der Geist der Kampfesfreudigkeit hatte aus allen Kronländern vom Bodensee bis zu dm östlichen Grenzen Oesterreichs

, die Partei führer und Vertrauensmänner zusammen ge- führt. Es waren Landtagsabgeordnete, Bür germeister, Gemeinderäte, Vertrauensmänner aus den Städten und vom Lande, aus Böh men, Mähren, Schlesien, aus Tirol, Vorarl berg. Kärnten, Sreiermark, Ober- und Nieder österreich am Reichrparteirage anwesend; eine zwei- bis dreitausendköpfige Menschenmenge lauschte begeistert auf die programmatischen Reden der Parteiführer. Bekannte Numen der österreichischen Gelehrten weit, die zu den Zier den der Universität

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 19.08.1904
Physical description: 4
halbjährig . vierteljährig 6K20k 2 . 68 , 1. 80. Inserate kosten pro sechsmal gespaltene Petitzeile 10 h und werde« außer der Adminiftrati»« Hofgaffe 5,2. Stock, auch ent gegen genommen bei §m« M. Winkler, Anichstraße 3, und Herrn Hugo Angerwair, Höttingergaffe 14. Ar. 34. Bürgerlicher Freist««. Als vor zirka acht Jahren die Deutsche Volkspartei gegründet wurde, da setzte man in freisinnigen Kreisen große Hoffnungen auf diese junge Partei. Man erwartete, daß sie als radikale bürgerliche Partei

eine wahrhaft fort schrittliche und freisinnige Tätigkeit entwickeln werde und im Anfänge schien es auch tatsächlich, als ob die Deutsche Volkspartei diese Hoffnungen erfüllen sollte. Schon nach ein paar Jahren, besonders seit den Wahlen im Jahre 1901, zeigte es sich klar und deutlich, daß man sich in Bezug auf die Freistnnigkeit dieser Partei großen Täuschungen hingegeben hat. Die Führer der Partei in ihrem begreiflichen Bestreben, eine große deutsche Partei zu schaffen, sind bald auf eine sehr schiefe

Ebene geraten, die sie stracks in das reaktionäre Lager führen mußte. Wohl funktionierte die Deutsche Volkspartei ganz prächtig als ein die kleinen Fraktionen aufsaugender Schwamm, aber sie vermochte nur die politisch und wirt schaftlich auf ihrem nackten Jnteressenstandpunkt stehenden Gruppen an sich zu ziehen, während die radikalen Elemente ihr ferne blieben. So kam ein Konglomerat von Interessen gruppen zustande, das wohl eine große Partei bilden konnte, aber jede Spur von Volkstümlichkeit

einbüßen mußte. Die Sozialdemokratie stand in den ersten Jahren des Bestandes der Deutschen Volkspartei derselben sehr sympathisch gegenüber. In unserem von Aristokraten und Pfaffen beherrschten Reiche war die Gründung einer bürger lichen Partei nur zu begrüßen, besonders wenn sie in politischer Hinsicht fortschrittlichen und freiheitlichen Prinzipien huldigte. Wohl durfte man sich über den Klassencharakter dieser Partei vorweg keiner Täuschung hingeben, aber da in Oesterreich der Klassenkampf infolge

kam und den gemeinsamen Gegner gemeinsam bekämpfte. Dieses Verhältnis zwischen den beiden Parteien mußte in dem Augenblicke sich ändern, als die Deutsche Volkspartei ihren Charakter als freisinnige, fortschrittliche Partei einbüßte. Die Aufsaugung der liberalen bürgerlichen und bäuerlichen Elemente und das Bestreben, möglichst viele Mandate zu erobern, verursachte eine Aenderung in der Taktik der Deutschen Volkspartei. Sie begann den agrarischen Wünschen der bäuerlichen Bevölkerung zu schmeicheln

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 08.03.1907
Physical description: 20
f Was hätte demz u folge 'der A bschluß eines Kompr omisses von Seittder^zweiAbgeordneten sür Folgen gehabt? Der Abschluß ein es solchen Kompromi sses wäre zum wenigsten eine große, einsettige Eigenmächtigkeit von Seite der beiden Abg e ordnete n gewesen, die uns nie den ersehnten Frieden in Titol gebracht hätte; dafür aber erstens [eilte heillose Verwirrung und vielfacheSpaltung in der eigenen Partei, zweitens große Verdrofseuhett und Enttäuschung bei allen Christlichsozialen mrd drittens

großen christlichen Partei in ganz Oesterreich; es weiß, daß sich die christlichm Abgeordneten der anderen Kronländer der christlichsozialen Reichspartei anschließen und der glorreichen Führung des unvergleichlichen Dr. Lueger folgen werden; und darum will das Tiroler Volk auch haben, daß fich die Tiroler Abgeordneten auch an diese Partei anschließen sollen. Damit dies stcher geschieht, will es christlichsoziale Abgeord nete haben. Dann gibt es keine» Strett mehr. Damtt dies ganz gewiß erreicht

in Sterzing. 1 Der große christlichsoziale Parteitag am 3. März im Hotel „Rose" in Sterzing war ganz überraschend zahlreich besucht, und zwar aus ganz Deutschtirol, aus allen Teilen desselben: Unterinntal, Oberinntal, Vintschgau, Etschtal, Gisaktal, Pustertal u. s. w. Der Parteitag war wohl von 1000 Mitglie dern der christlichsozialen Partei und Bauern- bündlern, von Angehörigen aller Stände, von Priestern, Professorm, gebildeten Laien, Bauern und Arbeitern besucht. Das Versammlungslokal erwies fich

auch wett dar über hinaus wartete man gespannt darauf, welche Entscheidung der christlichsoziale Partei tag in der Frage, ob mit der konserva tiven Partei ein Kompromiß bezüg lich der Landgemeindenmandate ge schlossen werde oder nicht, fällen werde. Daß eS dem Volke nicht gleichgültig war, ob die Entscheidung in bejahendem oder verneium- dem Sinne falle, ersteht man aus der unge- heuren Betettigung an dieser Tagung und an dm Maffmzuschriften. Die Tagung dauerte ohne Pause von IO'/* Uhr vormittags

bis 57 4 Uhr nachmittags, also ununterbrochen fiebm Stunden lang. ES wurde vom Altbürgermeister Franz Rohracher auS Lienz, vom Profeffor Dr. Haidegger, Statt- haltereirat Dr. Schorn und Pfarrer Außer- lechner von Thaur für ein Kompromiß mit der konservativen Partei in dm Landgemeindm gesprochen. Während der Redm der Genannten fielen häufig Zwischenrufe, welche als Ausdruck der Stimmung der erdrückenden Mehrheit und im Zusammmhalte mit dm Maffmzuschriften als die Stimmung im Volke gegen ein Kom promiß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 21.11.1908
Physical description: 10
? Innsbruck, 20. November. Innsbruck, unser Innsbruck, die schönste Stadt der Alpenländer, ist nunmehr durch zwei Sozialdemokraten im Reichsrate vertreten. In hartem Stichwahlringen wurde heute unser Partei veteran Genosse Josef Holzhammer zum .Reichsratsabgeordneten gewählt. Sollen wir über diesen Sieg als über einen Sieg des sozialdemokratischen Hochgedankens jubeln? Sollen wir sagen: Kraft unserer Partei organisation wurde dieser beispiellose Erfolg er stritten? Wir betrachten die Wahl viel zu nüch

tern, um uns vom Freudentaumel zu Behaup tungen hinreißen zu lassen, die mit den Tat sachen auf dem Kriegsfuße stehen und sagen es offen: Es war keine ausgesprochen sozialdemo kratische Wahl, kein Sieg, den wir als reinen Parteisieg buchen können, der ausschließlich von der Werbekrast unserer Ideale, unseres Endzieles zeugt. Wohl aber ist die gestrige Wahl eine glänzende Vertrauenskundgebung für die positive Arbeit j der sozialdemokratischen Partei, für unsere Gegen- j Wartsleistungen, ein Beweis

, aus Empörung über die rückgratlose Haltung jener Partei, die bisher diesen Wahlbe zirk vertrat, sich zum Richter aufgeworfen hätte, j wäre dieser Umschwung, ja diese Ueberraschung denkbar? Ja, die Wählerschaft warf sich zum Richter auf, sie hat durch das allgemeine, gleiche Wahl recht das Verdikt gefällt! Und dieses Urteil mußte gefällt werden! Die Universitätsstadt Innsbruck war int heuri gen Jahre der Schauplatz eines wilden Kampfes um ihr höchstes Gut: die Lehr- und Lernfreiheit. Der glühende Haß

gegen die Freiheit der Wissen schaft hieß die Klerikalen fanatisierte Massen gegen die Universität zum Sturme führen. Wo aber, so mußten sich gestern die Wähler fragen, war die Partei, die bisher den Wahl kreis vertrat? Stellte sie sich zur Verteidigung der bedrohten Wissenschaft in die Bresche? Zeigte sie als Partei des Freisinns Kampfesmut, Ent schlossenheit, die geistige Freiheit der Universität zu verteidigen? Wir sahen den Freisinn nicht unter den Kämpfern, nicht unter den Streitern gegen die klerikale

unter der wirtschaft lichen Not. Der knappe Gehalt des Beamten, der schmale Lohn des Arbeiters, das karge Ein kommen des Kleinmeisters reichen bei dem täg lichen Steigen der Lebensmittel und aller Bedarfs artikel des täglichen Lebens nicht mehr zu einer menschenwürdigen Existenz aus. Und als die sozialdemokratische Partei das junge Volkshaus zwingen wollte, die Grenzen zur Einfuhr von billigem Fleisch und Brot zu öffnen, sahen wir die Partei des Innsbrucker Freisinns, damit die Ministerstühle nicht wankend

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Tiroler Post
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Page 1 of 16
Date: 18.08.1905
Physical description: 16
taucht und um die Wette von der judenliberalen und katholisch-konservativen Partei, sowie von den Klebern und Strebern in allen politischen Lagern begrüßt worden, da wurde es auf einmal klar in verschiedenen Köpfen, daß im Grunde genommen an allem Steckenbleiben des parlamentarischen Karrens nur die Existenz des Beamtenministeriums die Schuld trage. Weiland Korber schien in der Tat den Beweis erbracht zu haben, das ein Beamten ministerium eine Regierung der brillanten Phrasen md der tatsächlichen

und die Gautsch-Presse winken seit einiger Zeit ganz energisch ab — es wird fortregiert, wie bisher — in Oesterreich nämlich. Man will in den maßgeben den Regionen freie Hand haben und damit man sie hat, bleibt es beim Beamtenministerium, diesem be quemen Mädchen für alles Daß Gaursch mit den parlamentarischen Par- teien so willkürlich umspringen kann, liegt in dem Wesen und Charakter dieser Parteien begründet. Die Stärke einer politischen Partei hängt nicht ab von der Stärke des Wollens und Begehrens

, sondern weit mehr von der richtigen Abschätzung der zur Verfügung stehenden Kräfte und von der Größe und Bedeutung der eigenen Leistungen. Im Wollen und Begehren ist die Deutsche Volkspartei groß, in allen übrigen Belangen und Beziehungen dagegen ist sie klein und schwach. Sie leidet vor allem an dem unheilbaren Wahn, daß sie ohne Zustimmung der Juden presse nichts tun kann oder darf. Wie erbärmlich benimmt sich doch nur, um das Nächst liegende Beispiel aufzugreisen, die völkische Partei in Tirol

! Weil die Judenpresse den tirolischen Bauernbund wegen seines christlichen Charakters be geifert, so tut diese traurige Partei desgleichen. Woraus muß sich denn eine große deutsche Partei zusammensetzen, wenn nicht aus Bauern, Bürgern und Arbeitern? Die Bauernpartei habt ihr in Tirol so gut wie fertig und es tut daher nur noch not, unter Ausschluß aller Juden und Judenten denzen eine unabhängige Bürger- und eine unab hängige Arbeiterpartei auf die Beine zu bringen. Eine so aufgerichtete und geschlossene Partei

hat dann auch die rechte Art und Kraft, die Jammer gesellen zu entfernen, die sich von der Wiener Juden- preffe und ihren Ablegern in der Provinz gegen ent sprechende Dienstleistungen als „politische Talente" feiern lassen Man schickt also den Juden die juden- genössischen Streber nach — dann erst ist eine wirk lich starke und politisch bedeutende Deutsche Volks- partei vorhanden, vor der das Beamtenministerium, d. i. das Ministerium der Hofkamarilla, in der Ver senkung verschwinden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1925
Physical description: 8
in der Finanzierungsfrage steht außer Frage." Dagegen traten wir Beweise dafür an, daß der Partei Hitlers in der Tat ausländisches, insbesondere französisches Geld zuge flossen ist. Darauf hat Hitler seine Klage zurückgenommen, und das Verfahren wurde auf seine Kosten eingestellt. * m Rückgang feer KowumMen in allen LLndern. Zum Marseiller Kongreß hat die sozialistische Arbeiter- internationale einen Bericht über die Stärke und Tätig keit der bolschewistischen Parteien der ganzen Welt ausge geben, aus dem der Verfall

der kommunistischen Inter nationale in Europa und Amerika deutlich hervorgeht. Es genügt, die Zahlen sprechen zu lassen: In Amerika zählte die sozialistische Partei im Jahre 1919 104.822 Mitglieder, 1924 hat sie bloß 12.000 Mitglieder. Das ist eine Folge der bolschewistischen Ver nichtungswut. Die Kommunisten erhielten bei den letzten Wahlen in den Vereinigten Staaten 37.008 Stimmen. In England hat die kommunistische Partei 3700 Mitglieder, erhielt bei den Wahlen 55.436 Stimmen und ein Mandat. Die Arbeiterpartei

erhielt 5,550.000 Stim men! In Belgien hat die kommunistische Partei 590 Mit glieder und erhielt 34.147 Stimmen (zwei Mandate). Die belgische sozialistische Partei erhielt 820.650 Stimmen. In Dänemark erhielt die kommunistische Partei bei den letzten Wahlen 6219 Stimmen, die Sozialdemokratie hingegen 470.000! In Estland erhielt die kommunistische Partei bei den letzten Wahlen zehn Mandate von hundert, von den Ab geordneten traten aber vier zur sozialistischen Partei über und zwei wurden „Wilde

". In Frankreich erhielten die Kommunisten 800.000 Stimmen, die sozialistische Partei 1,700.000. Hier hatten bei der Spaltung die Bolschewisten die ganze Führung der Partei an sich gerissen; nun sind sie im Verfall, während die sozialistische Partei sich in starker Zunahme befindet. In Holland erhielten die Kommunisten 36.786, die Sozialdemokratie hingegen 706.000 Stimmen. Die kom munistische Partei ist in drei Fraktionen gespalten. In Italien erhielten die Kommunisten 268.000 Stimmen. Beide sozialistischen

Parteien erhielten 780.000 Stimmen. In Jugoslawien haben die Kommunisten 13.000 Stimmen und kein Mandat erhalten. Ihre Gewerkschasts- organisationen, die früher sozialdemokratisch waren, haben 20.000 Mitglieder. In Lettland haben die Kommunisten 1000 Mitglie der. Bei den Wahlen erhielten sie kein Mandat. Die So zialdemokraten erhielten 242.000 Stimmen oder 32 Pro zent aller abgegebenen Stimmen. Als sie wieder kamen. In Deutschland hat die kommunistische Partei angeblich 350.000 Mitglieder. Die Partei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.06.1926
Physical description: 8
, daß das Haus an dieser Krise vorübergehe. Redner stellte fest, 'daiß seine Partei zwar der Tagesordnung zugestimmt habe, aber unter den völlig geänderten Verhältnissen bean trage er, als ersten Punkt der Tagesordnung eine Debatte über die Zuschrift der Bundesregierung betreffend die De mission des Ministers Dr. Schneider abzuführen. (Beifall >bei den Sozialdemokraten.) Abg. G kö ckel (Soz.) betonte, es sei ein ungeschriebe nes parlamentarisches Chrenyesetz, daß geschlossene Verein barungen auch gehalten

werden müssen. Das entspreche den primitivsten Begriffen von Anständigkeit. (Beifall bei den Sozialdemokraten. Ruse: Mzug, Ramek!) Innerhalb vier zehn Tagen fei zweimal ein Wortbruch verübt worden. Zu erst, als -das Ergebnis von mündlichen Verhandlungen zwi schen seiner Partei und dem Unterrichtsminister Dr. Schnei der sowie dem Stadtrat Rummelhardt abgeleugnet wurde, indem Minister Schneioer erklärte, daß die Ländervertreter zuerst zu befragen seien, und es wäre eine Illoyalität ge wesen, daß der Verlaus

, durch einen Wortbruch einen Beschluß einer Reichsparteileitung, auch wenn sie die christlichsoziale ist, aus der Welt schaffen kann? (Beifall bei den Sozialdemo kraten.) — Abg. Seitz: Also wann, Herr Bundeskanzler, werden Sie gehen? Das ist ja unerträglich! — Abg. Dr, Bauer: Es ist gegen den guten Anstand, daß Sie aus die sem Platze sitzen! — Abg. Glöckel: Für uns und für die öf fentliche Anständigkeit ist dieser Beschluß nur ein Beweis dafür, wie tief die chriMchsoziale Partei hevabgesunken ist. (Beifall

, der wird sich bald klar, daß der österreichischen Gesetzgebung eine Majorität fehlt. Der Inbegriff einer Pavlamentsmchrheit ist gewiß ein klares Wollen. Hat dies die christlichsoziale Partei? Nie gehabt! Aber so sinnfällig klar ist die Zerfahrenheit, die in dieser Partei herrscht, noch nie geworden, als durch die Vorfälle der letzten Tage. Bitte, der Obmannstellvertreter 'der Partei, der Generalsekretär der Partei und ein hervorragender Vertrauensmann (Rum melhardt), der dein Unterrichtsminister sozusagen

als amt- licher Parteivormund beigegeben war: diese drei Herren und der christlichsoziale Unterrichtsminister haben mit Vertre tern 'der sozialdemokratischen! Partei in tagelangen Verhand» lungen ein Kompromiß über einen Lehrplan abgeschlossen und dieses Kompromiß durch ihre Unterschrift bekräftigt. Eine rechtmäßige Vereinbarung von Partei zu Partei ist abgeschlossen, eine Vereinbarung, die im Wesen vernünftig ist, weil sie Schule und Unterricht dem Streit entrückt, und der städtischen Jugend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 24
Date: 16.05.1949
Physical description: 24
überhaupt erst die Stabilität unserer Wirtschaft und unserer politischen Verhältnisse gesichert. Es ist allein ihr historisches Verdienst, daß die Volksdemo kratie verhindert wurde. Wie stark die Meinungen innerhalb der OeVP auseinandergehen, zeichnet sich dadurch ab, daß ein hervorragendes Mitglied, ein Professor aus Innsbruck, von Versammlung zu Versammlung zieht und dort erklärt: „Ich ersuche Die im Namen der OeBP, für uns zu stimmen und der OeVP beizutretcn. Wenn Ihnen dies« Partei nicht gefällt

, mir ge fallt sie auch nicht! Wenn Ihnen die Führer nicht paffen, mir paffen sie auch nicht!" „Diese Partei ist schlecht, aber treten Sie nur bei und macherr Die es dann besser." Die Kottttnunisten erhalten ihre Aufträge von einer ausländischen Macht — von der Komin- form. Sie müssen bedingungslos erfüllt werden; wer sich dagegen ausspricht, wird abgeschaltet. Die bedenkenlose Propaganda der KPOe gegen die Republik grenzt an Hochverrat. Alles, was bei uns geschieht, findet ihre Gegnerschaft

. E8 Ist kein Kampf um ideologische, politische oder grundsätzliche Auffaffungen, sondern nur ein persönlicher gchäsilger Kampf gegen die sozialistische Partei. Alles, was bei uns heruut-ergesetzt wird, kann in den Nachbarländern des Beifalls der Kommu nisten sicher sein. Die Demagogie von kommunistischer Seite wollen wir mit Taten beantworten und beharr lich für eine staatliche Ordnung sorgen, in der es nicht möglich ist, daß verzweifelte Menschen einer gewiffenlosen Verhetzung unterliegen

, haben wir uns um Erleichterungen, besonders bei den minderbelasteten Nationalsozialisten, bemüht. Ge wiß mag vereinzelt Unrecht geschehen sein; aber auch uns Sozialisten hat man die persönlichen Verluste von 1934 noch nicht ersetzt, ganz zu schweigen von der Aechtung und Ausgeschlossen heit, die wir jahrelang erdulden muhten. Es bleibt nichts, als alles zu tun, damit die Wunden allmählich sich vernarben können. Ganz unwürdig verhält sich die OeVP in die ser Frage und in der Frage der Vierten Partei. Sie weiß genau

für das sozialistische Oesterreich. Das Werk kann aber nur gelingen, wenn wir durch eine starke Partei entscheidenden Einfluß nehmen auf das Geschehen und die Verwaltung in unserem Lande. Wir werden durch rastlose Auf klärung in den nächsten Monaten dafür sorgen, daß sich bei den kommenden Wahlen alle, die es mit unserer Arbeit ehrlich meinen und für Fortschritt und Freiheit sind, um unsere Fahne scharen. Wir wollen die Mehrheit erringen, wir wollen ein freies, demokratisches Oesterreich und den Sieg unserer Idee

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 12.01.1919
Physical description: 16
Seite 2. Brr. s. die Partei und deren Kandidaten. Wir kom- Men nun noch zu einem letzten Unterschied. Früher war der gewählt, der mehr als die t älfte aller abgegebenen Stimmen erhielt. laren beispielsweise drei Kandidaten oder Wahlwerber und erhielt keiner mehr als die Hälfte, so mutzte zwischen denen zwei, die die meisten Stimmen erhalten hatten, eine soge nannte engere Wahl oder Stichwahl vorge nommen werden. In Zukunft ist das nicht mehr so, sondern die Mandate

werden nach dem Stimmenverhältnis verteilt. Das heißt, die Zahl der Abgeordneten (Man- dato), die eine Partei erhält, richtet sich nach dem Verhältnis der sür die Partei abgege benen Stimmen zur Gesamtzahl aller abge gebenen Stimmen. Nehmen wir an, es wür ben z. B. in Nordtirol 150.000 Stimmen ab- gegeben und die christliche Tiroler Volkspartei erhielte 60.000 Stimmen, die Sozialdemokra ten 41.000 und die Liberalen 19.000, so würde es cmf die Volkspartei 5, auf die Sozialdemo kraten 2 und auf die Liberalen 1 von den acht

Abgeordneten treffen. Als gewählt würden die ersten 5, bezw. die ersten 2 oder der erste der betreffenden Parteiliste erscheinen, die übrigen wären somit durchgefallen. Man nennt drw das Verhältniswahl- recht. Deswegen hat natürlich jeder das Bestreben, möglichst zu oberst auf der Partei liste zu erscheinen. Daraus ergeben sich Mehrere sehr wichtige Folgerungen. Die erste Folgerung, die sich von selbst er gibt, ist die, daß die Ausstellung der Kandida ten oder der Männer und Frauen, die von einer Partei

zur Wahl vorgeschlagen werden, mit viel größerer Sorgfalt vor sich gehen mutz, als bisher. Der Grund ist naheliegend. Es können nämlich in Zukunft, wie wir oben dargelegt haben, nicht mehr bei oder unmittel bar vor der Wahl beliebige Aenderungen vor genommen werden. Die Partei mutz bei d e r L i st e b l e i b e n, die sie als ihre Liste 14 Tage vor der Wahl bei der Behörde angemeldet hat. Also heißt es sich rechtzeitig schlüssig werden. Das wissen die einzelnen Parteien gar wohl, deswegen gehen

für den vorläufigen Lenker des Staates, den Präsidenten. Es ist daher ein unbedingtes Erfordernis, daß Männer, die in die Nationalversammlung gewählt werden, nur zu dem da sind, und daß sie nicht wie bisher noch mehrere Stellen ne benbei haben, daß sie nicht z. B. Landtags- und Reichsratsabgeordnete zugleich seien. Sonst muß entweder die Sache leiden oder die Per son unter der Arbeitslast zusammenbrechen. Sowohl in Niederösterreich, als auch in Steier mark hat die christlichföziale Partei beschlos sen

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Tiroler Post
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Page 1 of 16
Date: 15.12.1900
Physical description: 16
in der 3. und 4. Section den „deutschfreisinnigen" Wahlmännern zu geben. Ein formelles Bünd nis war also geschlossen worden, zwischen wem? War es nicht gerade ehrenvoll für die dentschnationale Partei, dass sie, die sie den Antisemitismus in ihrem Programm stehen hat, sich den gehäuteten Judenliberalen anschloss, so muss das Bündnis mit den Socialdemo- kraten nachgerade der Höhepunkt der politischen Charakterlosigkeit genannt werden. Wir wollen dies in einigen Worten Nachweisen. Würde es sich den Deutschradicalen

wirklich nur um das deutsche Volk und dessen nationales Recht handeln, dann wäre es ihre Pflicht ge wesen, dort, wo ihre Partei nicht in die Stich wahl kam, dagegen die rothe Internationale, mit den Christlichsocialen vereint, diese zu be kämpfen. Die christlichsociale Partei gehört der deutschen Gemeinbürgschaft an. In der Ob- männerconferenz am 18. September wurde der Beschluss gefasst, dass die Gemeinbürgschafts parteien bei Stichwahlen sich zu unterstützen

haben, wenn es gegen eine dieser Vereinigung nicht ungehörige Partei geht. Und was thaten diese deutschen Herren? In echt punischer Treu losigkeit bekämpften sie eine Partei der deutschen Gemeinbürgschaft und panierten offen mit der jüdischen, internationalen Socialdemokratie, mit jener Partei, welche zu wiederholten Malen die nationalen Frage und deren Kämpfer als die größteTrottelei bezeichnet hat. Die Socialdemokraten nannten unlängst die Deutsch- nationalen in der „Arbeiterzeitung" ein ehrver gessenes Gesindel! Diese streiften

jedes Ehr gefühl von sich ab, indem sie trotzdem mit den Rothen giengen. Ist denn die deutsch bewusste Wählerschaft in Innsbruck so tief gefallen, dass sie sich eine solche bodenlose Schamlosigkeit gefallen lässt? Welcher Grund bewog aber unsere sogenannten deutschfreisinnigen Parteien zu diesem charakterlosen Handeln? Wir können nur zwei Gründe fin den. es ist das Programm der christlichsocialen Partei und die Furcht vor deren Txpansionskraft. Das Programm bekämpfen sie, weil es auf positiv

vor zur Niedermachung des Judenliberalismus. Heute hat die deutschnationale Partei vor dem radi- calen Elementen capituliert, W o l f hat die Juden und das Fabrikantenthum ob ihrer Geldsäcke lieb gewonnen, und die Partei, welche die gelbe Internationale meist rücksichtslos bekämpfte, schloss eine Mandatsversicherung mit ihr und ganz folgerichtig auch mit der rothen Internationalen gegen die christlichsociale Partei. Sie Alle einigt das Band des H a s s e s gegen die katholische Religion. Hier liegt des Rüthsels

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