, daß das Haus an dieser Krise vorübergehe. Redner stellte fest, 'daiß seine Partei zwar der Tagesordnung zugestimmt habe, aber unter den völlig geänderten Verhältnissen bean trage er, als ersten Punkt der Tagesordnung eine Debatte über die Zuschrift der Bundesregierung betreffend die De mission des Ministers Dr. Schneider abzuführen. (Beifall >bei den Sozialdemokraten.) Abg. G kö ckel (Soz.) betonte, es sei ein ungeschriebe nes parlamentarisches Chrenyesetz, daß geschlossene Verein barungen auch gehalten
werden müssen. Das entspreche den primitivsten Begriffen von Anständigkeit. (Beifall bei den Sozialdemokraten. Ruse: Mzug, Ramek!) Innerhalb vier zehn Tagen fei zweimal ein Wortbruch verübt worden. Zu erst, als -das Ergebnis von mündlichen Verhandlungen zwi schen seiner Partei und dem Unterrichtsminister Dr. Schnei der sowie dem Stadtrat Rummelhardt abgeleugnet wurde, indem Minister Schneioer erklärte, daß die Ländervertreter zuerst zu befragen seien, und es wäre eine Illoyalität ge wesen, daß der Verlaus
, durch einen Wortbruch einen Beschluß einer Reichsparteileitung, auch wenn sie die christlichsoziale ist, aus der Welt schaffen kann? (Beifall bei den Sozialdemo kraten.) — Abg. Seitz: Also wann, Herr Bundeskanzler, werden Sie gehen? Das ist ja unerträglich! — Abg. Dr, Bauer: Es ist gegen den guten Anstand, daß Sie aus die sem Platze sitzen! — Abg. Glöckel: Für uns und für die öf fentliche Anständigkeit ist dieser Beschluß nur ein Beweis dafür, wie tief die chriMchsoziale Partei hevabgesunken ist. (Beifall
, der wird sich bald klar, daß der österreichischen Gesetzgebung eine Majorität fehlt. Der Inbegriff einer Pavlamentsmchrheit ist gewiß ein klares Wollen. Hat dies die christlichsoziale Partei? Nie gehabt! Aber so sinnfällig klar ist die Zerfahrenheit, die in dieser Partei herrscht, noch nie geworden, als durch die Vorfälle der letzten Tage. Bitte, der Obmannstellvertreter 'der Partei, der Generalsekretär der Partei und ein hervorragender Vertrauensmann (Rum melhardt), der dein Unterrichtsminister sozusagen
als amt- licher Parteivormund beigegeben war: diese drei Herren und der christlichsoziale Unterrichtsminister haben mit Vertre tern 'der sozialdemokratischen! Partei in tagelangen Verhand» lungen ein Kompromiß über einen Lehrplan abgeschlossen und dieses Kompromiß durch ihre Unterschrift bekräftigt. Eine rechtmäßige Vereinbarung von Partei zu Partei ist abgeschlossen, eine Vereinbarung, die im Wesen vernünftig ist, weil sie Schule und Unterricht dem Streit entrückt, und der städtischen Jugend