zur ewigen Ruhe ein gegangen. Tief betrauert das königliche Haus und unser in so kurzer Zeit zum zweiten Male verwaistes Volk den allzu frühen Hintritt des vielgeliebten Herrschers. Berlin, 15. Juni 1838. Das Staats- ministerium.' Zum zweiten Mal also in diesem Jahre hat der unerbittliche Tod mit kalter Hand unser eng befreun detes Nachbarreich seines Herrschers beraubt und es, noch ehe die Trauerkundgebungen um Se. Majestät den Kaiser Wilhelm verstummt sind, wieder in die tiefste Trauer versetzt
, der gewiss die Theilname der ganzen civilisierten Welt nicht fehlen wird. Se. Majestät Kaiser Friedrich ist gestern, wie wir im Laufe des Nachmittags durch eine Extraausgabe be kannt gaben, um 11 Uhr 15 Min. mittagS ohne Kampf sanft entschlafen. Kaiser Friedrich erblickte am 18. October 1331 das Licht der Welt. Seine Ankunft wurde von der königl. Familie besonders freudig begrüßt, da sein Onkel, der damalige Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV., kinderlos war, in dem Prinzen Friedrich
Wilhelm also erst ein neuer Thronerbe er stand. Die Kindheit des Prinzen war die denkbar schönste und glücklichste. Im Jahre 184V, als der Prinz neun Jahre alt war, trat das Ereignis eines Thronwechsels in Preußen ein. Sein Großvater, Friedrich Wilhelm III., gieug nach einer mehr als 40jährigen Regierung mit Tod ab. An dessen Stelle kam der Ohcim deö Prinzen, Friedrich Wilhelm IV. Der Prinz war durch dieses Ereignis dem Throne sehr nahe gerückt. Für den Prinzen begann nun die Zeit des LernenS
Friedrich Karl der erste Prinz, der zrlm Studium eine Universität bezog. Die Studienzeit des Prinzen, welcher der juridischen Facultät angehörte, endete Ostern 1852. Im Jahre 1851 hatte der Prinz London (zur Weltausstellung), 1852 Petersburg besucht. Kaiser Nikolaus, der Prinz von Preußen und Prinz Friedrich Wilhelm wohnten dann der Uebung der österreichischen Truppen-Con- tingentc bei, welche bei Olmütz zu großen Manövern zusammengezogen waren. Bei dieser Gelegenheit er nannte der Kaiser Franz Joseph
Victoria mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, der seit dem 14. bei uns ist, verlobt. Als wir heute 'naöß- mittagS den Eraig-na»Ban hinaufritten, brach er einen Zweig weißer Haideblunien (der Glück bedeutet), gab ihr denselben und knüpfte daran auf dem Heimwege, den Glen-Girnoch hinab, Andeutungen seiner Hoff nungen und Wünsche, die dann alsbald glücklich in Erfüllung giengen.' Die Vermählung des Prinzen mit der Princessin Victoria vollzog sich im St. JameS- Palast am 25. Jänner des nächsten