. Durch das Hin scheiden des Bildhauers Jakob Gadenz ver lieren wir in Bozen einen jungen sehr belieb ten und talentvollen Künstler. Wenigen in unserer Stadt dürfte er durch seinen Namen bekannt sein, obschon gewiß viele öfters Gele genheit hatten, seine Schöpfungen zu bewun dern und sich von seinem großen Können zu überzeugen. Er war zu bescheiden, seine Wer ke sowie seinen Namen in die Öffentlichkeit hervortreten zu lassen: er ging in seinem idea len Beruf und Studium ganz auf und war ein Feind äußerlicher
Prosch, war ein ganz beson derer Gönner des Verblichenen und durch den bekannten Kunstsinn und dem Verständnis sei nes hohen Vorgesetzten wurde der Künstler schon damals mit Aufträgen der kunstliebenden Kreise bedacht. Wo es galt, für das Regiment ^was zu'schaffen, stand Gadenz mit vollem Eifer für die Sache dem Offizierskorps zur Samstag, den 9. Juni Verfügung, so daß sein Name dort mit unver gänglichen Lettern verzeichnet werden wird. Bei Ausbruch des großen Weltkrieges erlitt seine Laufbahn
verdienstvöll. Da befiel den armen braven Menschen ein heimtückisches Leiden, das ihn viele Monate ans Krankenlager fesselte und das er mit be wunderungswürdiger Geduld auf sich nahm. So wie er gelebt, oerbrachte er die Zeit seiner Krankheit ganz verlassen in einem Bozner Re servespital und nur wenige Freunde konnten ihn in den schweren Stunden eine kleine Auf munterung und Erleichterung verschaffen. Das Schicksal hat es gewollt, daß gerade sein letztes Werk (der hl. Georgius auf der Säule), das die letzte
- Seite S rungen, sowie die vorkommenden allerliebsten Reigen wurden tadellos ausgeführt und mach? ten der kundigen Hand des Spielleiters alle Ehre, ebenso wie die Kostümierung der Dar steller bewies, daß auch mit beschränkten Mit teln ganz hübsches zustande gebracht werden kann. Der Besuch war besonders am gestri gen Feiertag ein derart starker, daß man, wenn es in diesem Falle gestattet wäre, von einem „ausverkauften Hause' sprechen könnte. Alles in allem, kann man sagen, daß auch dieser neueste