auseinander- schleudernd das erste Rind herangerannt, und hintenher die ganze Heerde, unter lautem Gebrüll und verwirrten Schellenklang —: „Die Rinder diesen' — sagte der Senn; „ein sicheres Zeichen, daß auf die heutige Hitze ein gewaltiges Gewitter folgen werde.' Mit Hilfe seines Hüters hatte der Senn bald die ganze Heerde unter Dach, Katharina beeilte sich die zwei Schwestern in die Kammer, und zur Ruhe zu bringen, aber das gieng schwer, das Wetter war schon losgebrochen. Ein schweres Gewitter auf hoher
Alm — das muß man sehen und durchmachen, die Beschreibung bleibt weit zurück. Der Lichtenthal-Kogl stand bereits dicht vom Gewölk um hüllt, in allen Tonarten blies der Wind und umheulte die Hütte, vom Echo verzehnfacht sprangen die Donner vom Himmel zur Erde von Wand zu Wand, von Thal zu Thal und fuhren die Blitze über und neben der Hütte kreuz und quer. Draußen auf der Eße brannte bereits das geweihte Feuer von Palmzweigen und drinnen in der Kammer beteten zwei Kinderstimmen: „Heiliger
war damit verbunden, die Schwesterchen in der Kammer schrieen, die Rinder brüllten im Stalle und rasselten an ihrer Kette, Katharina und der Hüter er hoben sich vom Boden, wo sie hingeschleudert waren, der Senn kniete noch aufrecht in seiner Ecke über die Bank gelehnt, und stand nicht mehr auf. — Es war alles vor über, im Himmel wird er beigesetzt haben: „In Ewigkeit Amen.' Im nächsten Augenblicke schon wurde die Hüttenthür aufgerissen und stürzte Ott herein. Auch ihn hatte das Un wetter überrascht und ereilt