.' ^ „Wie du einem doch immer die Freude stören kannst!' rief Frau Henriette unmutig. „Ich gehe jedenfalls hin, du kannst das ja halten wie du willst. Nicht wahr, die Truppe ist doch wirklich des Ansehens wert und auch an ständig?' wandte sie sich an Rosa, das Mädchen für alles. „Ganz ausgezeichnet und sehr honett und durchaus an ständig,' versicherte diese. „Die Seiltänzerfamilie ist recht vermögend, Besitzer mehrerer Häuser in U. und hätte das Herumziehen gar nicht nötig; aber sie können nicht mehr ohne ihre Kunst leben
, heißt es.. Einige von den Künstlern fragten sogar an, ob sie nicht hier übernachten könnten, und' da oben, gleich neben Ihnen, die zwei Gastzimmer frei sind, die Frau Gasthofbesitzerin aber gerade abwesend war, ver sprach der Sohn des Hauses ihnen, daß sie hier Wohnung be kommen sollten.' „Hier Wohnung bekommen?' rief Frau Henriette. „Neben unseren Zimmern? Seiltänzer? Fahrende Leute? Ja, hat denn der gute Mann ganz vergessen, daß er an gesehene Sommergäste aufgenommen hat und sein Haus
Henriette sich, „und das sage ich Ihnen, Rosa, wenn Sie die Leute bei sich aufnehmen, dann ziehen wir aus, sofort, mitsamt Kind und Mädchen, das können Sie nur gleich ^brer Madame mitteilen! Nicht wahr, Ludwig?' wandte ''ie sich, ganz blaß vor Erregung, an ihren Mann. „Gewiß, gewiß,' bestätigte dieser, „so vernünftig ist die Frau Wirtin Wohl auch schon von selbst.' „Aber natürlich!' ertönte da eine tiefe, kräftiae Frauen stimme und die Gasthofbesitzerin trat näher. „Ich hörte nebenan den Disput
und begreife, daß den Herrschaften eine solche Nachbarschaft nicht angenehm sein kann. Mein Sohn hat da vorschnell gehandelt und wenn die Leute heute abend kommen sollten, was ich noch bezweifle, werden sie einfach abgewiesen. Ich habe nichts versprochen, brauche daher auch nichts zu halten. Wer hingehen sollten die Herrschaf ten doch, es ist ganz interessant; besonders einer soll dabei sein, der allerdings nicht zur Familie Koch gehört, aber als Akrobat überall großes Aufsehen erregt und zum.Schluß