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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.02.1934
Physical description: 8
nur das Aushalten. Nachts ballert man sich die Ohren voll, wickelt zwei Schals um den Kopf, zieht die Decke über den Schopf. Wenn man genug getrunken hat, schläft man sogar eine Stunde. Dann heult einen der Bulle wieder wach. Und man schreckt auf mit zuckenden Schläfen, wirren Gedanken. So vier Tage Nebelhoni, Herr, die machen den Junten mürbe. Im Kriege hat mal eine Ersatzmannschaft, die den Schwindel noch nicht kannte, zebn Tage und zehn Nächte an einem Stück Nebel gehabt. Zweie von den Männern sind verrückt

vor dem Platzen unter dn Haaren sirren. Wenn man glaubt, da süße einem ein Heinzelmännchen im Gehirn mit einem niedlichen Hämmerchen, poch, poch, poch, siebzehn Stunden lang. — Da trinkt man am besten einen Grog und noch einen und den dritten in einem Zug herunter, ganz heiß. Sofort hinterher ein kleines Waffer- 'las mit eiskaltem Kognak, das ist das beste gegen Nebel, wenn Sie sich das mal merken wollen. Wir haben das oft genug ausprobiert. Nur mich der Kognak ganz kalt sein, das ist der Witz

. Man kann seinen Gedanken zuletzt keine Gewalt mehr an tun Die machen dann, was sie wollen. Mal fällt einem die Mutter ein, mal so ein Mädchen von St, Pauli. Auf eins hat dann das Mädchen eine Schürze von der Mutter an. Und die Mutter grinst, wie sonst das Mädchen. Wenn die Sache so weit ist. dann wird es Zeit, daß man wieder einen heißen Grog trinkt, noch einen, und dann kalten Kognak! Tja. das soll man wohl nicht sagen, wenn man so im Sommer auf einem dicken Paflagiervott längs fährt, an so einem Feuerschiff vorbei

. Und alle laufen mit Annen herum, gluh. dicke Ränder drum. U td man denkt, habe ich das auch? Aber man hat lei ne Lust, in den Spiegel zu sehen, können Sie glau ben! Und vor vier Jahren, im Oktober Neunund- ^wanzig, da kam der Mist mal mitten in der 'lacht angerutscht. Um die Hundewache. Die an deren laaen in ihren Kosen aeschlafen haben sie 'iM nicht, ?ch tnnne nn Deck herum, duck» den Kopf zwischen die Schultern, damit mir der Bulle nicht mit eins den Schädel einbrüllt, denke ich so. Draußen tutet

auch ein Schiff. Von Westen her. Und mich gruselt das schon, weiß nicht warum. Der Kerl tutet mir nämlich mal hier und mal da. Daß ich zuletzt denke, der kann mich mal. Ich werde aber immer zappeliger und klettere ^uf die Brücke und wieder herunter und auf die Back und da auch wieder herunter. Und steh Deck und überlege, wohin ich jetzt soll. Da rauscht das an Steuerbord, und ich springe herum und mir ist, als schnappe mir einer den 5als zìi. von hinten her mit einer langen Zange. Ehe mich die Zange ganz

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.01.1936
Physical description: 6
-onntag, dà i2. Jäliner 1936-XlV A l p e n z e i k u n g ° Sette? s^isAASLellen Zkizze von Christoph Walter Drey. >!-! „Ja, aber wir wollten es doch mal probieren. hauchte lZtto seelenvoll. „Probieren! Welch ein Leichtsinn!' seufzte Sie bert, strich dabei über liebkosend mit der Hand über die Stirn seines Jungen Vier Elternherzen waren von Dank gegen die liM steigender Unruhe sah Frau Siebert nach I Vorsehung erfüllt., Eine andächtige Stille herrschte à Es fehlten nur wenige Minuten an halb

dem Jungen. „Noch nicht r? Dann werden sie ihn wohl wieder mal zur Ahnung für Fleiß und gutes Betragen in der )i,le behalten haben!' meinte er. Ind als er die Suppe löffelte und Ottos Platz ) immer leer war, sagte er: „Wenn's einen st gibt, ist es der, daß die Bengels alle nichts gen. Schaper klagte mir vorhin erst wieder s Leid über den Hugo. Eins feine Nummer ist IIa, es soll ein schreckliches Kind sein!' I,Das weißt du und duldest trotzdem, daß unser Migel und dieser Räuberhauptmann züsam Inhalten

wie Pech und Schwefel? Daß sie unzer< Iiinliche Spießgesellen sind?' I,ZZaß er mit dem Hugo so eng befreundet ist, Ir mir nicht bekannt', erwiderte sie kleinlaut. I,Nicht? Also auch vor dir hat er schon Ge- Inmissel Vor seiner Mutter! Da wird's ja t,e Zeit, daß ich ihn mir wieder, einmal ordent i vorknöpfe.' rlach dem Essen war Otto noch immer nicht nach Ich gekommen. I,Sii — hör mal, du glaubst doch auch,/daß er «1 in der Schule hockt, daß er nachvrummt?' I,AZo sollte er denn sonst sein?' fragte

und Decken des anderen Bettes wühlte und wogte es, ein Kopf mit wirrem, brau nem Haar tauchte daraus hervor, und eine helle Stimme schmetterte zurück: „Ach ja, Otto, der Gro schen ... Seht doch bloß mal rasch in meiner Hosen tasche nach, ob ich meinen Groschen nicht verloren habe!' Der Marder trinkt über den Durst Kleine Tiergeschichte von Herbe r t P a a tz. Was für den Menschen Alkohol ist, das ist für den Marder Blut. Goethe sang in seinem Faust, Blut fei ein ganz besonderer Saft. Wie konnte

sich, vor allen Leuten untreu zu werden. Ein Marder — ein- Wort! Was nur die Hühner nebenan im Stalle immerzu kichern? Die Hühner, das sind lebende Blutkrüge. Ein Biß in die Kehle und der Propfen ist ab. Du wirst doch nicht un treu werden, Marder? Nein, nein, man will nur mal nachsehen, ob die Klappe zum Hühnerstall gut verschlossen ist. Man kann doch mal nachsehen, muß man denn gleich immer trinken? Pfui, das wäre schwächlich, - sich selbst Fesseln anlegen, weil man die Versuchung fürchtet. Ein echter Marder geht

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 11.04.1917
Physical description: 8
-Gries hatte im abge- des Gesetzes über hen Vaterländischen Hilfsdienst sowie der aufGrund laufenen Monat März Gelegenheit in 49 Fällen hilfreich einzugrei- dieses Gesetzes erlassenen Ausführungsvorschriften» auf diejenigen fen und wurde in Anspruch genommen von den Aerzten 27 mal, von Angehörigen der österreichisch-ungarischen Monarchie, die beim In- den Parteien selbst in 10 Fällen, von der Platzinspektion am hiesigen krafttreten der Verordnung im Gebiete des Deutschen Reiches ihren - Bahnhofe

3 mal, von der Polizeiwache 2 mal, vom Bahnhofkonunan- Wohnsitz Haben od. später dort nehmen. Auch diese Bestimmungen do 4 mal und vom Etappenkommando 1 mal. Veranlassung zu diesen der Landeszentralbehörden über die im Hilfsdienstgesetz vorgesehenen Transporten gaben 24 innere Erkrankungen, 8 Quetschungen und Arbeiterausschüsse finden auf die genannten Personen Anwendung. Verrenkungen, 3 Geistesstörungen, 3 Vergiftungen, 4 Unterleibsblu- Die Verordnung, die in ihrem Wesen wirtschaftlichen Charakter

trägd^' tungen und je ein Fall von Entbindung, Altersschwache und Krampf, und die der Bundesrat deshalb auf Grund des Paragraph 3 des so-'i Hiezu kam in Verwendung in 41 Fällen der Sanitätswagen, 5 mal genannten Ennächtigungsgesetzes vom 4 August 1914 erlaben hat, das Sanitätsauto und 3 mal der Jnfektionswagen. Transporte kran ist durch Vereinbarungen zwischen dcn verbündeten Reichen vorberei- ker uud verwundeter Militärpersonen wurden 93 durchgeführt. An tet worden. In Oesterreich können bereits

. Ich fa^e frisch zu, wenn es gilt, dem Leben etwas abzugewinnen. Trotzdem bin ich kein Luftikus, das kannst du mir glauben. Bett ich wirklich mal übers -die Stränge schlage, so liegt das nur an. den en geren Grenzen, die mir öberkll' gezogen sind. - . Laß dir doch an einem Müstersohn genügen. Papa. Alexander Wirdumit Würde und Gran dezza das fürstliche Schwarzenfelser Zepter schwingen.' Serenissimus drohte lächelnd mit derHand. „Das war schon wiHer ein demokratischer Ausfall,' sagte er. l Joachim lachte

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.11.1934
Physical description: 8
der verloren ihre Wette. Ihre Jagdbeute war zwar außerordentlich, aber er erwies sich, daß sie die Fasanenbestände stark unterschätzt hatten. Es blieb eine große Anzahl der Bögel am Leben. Die Engländer lösten ihr Wort ein und gaben das Riesenfaß in Auftrag, das, der Zahl der getöteten Fasanen entsprechend auf 116.000 Liter berechnet wurde. Es ist nur dreimal gefüllt gewesen, das er stemal 1803, das zweite Mal sechs Jahre später und zum dritten Mal 1858. Damals wurde es von einem Infanterieregiment geleert

,ein Hintor mir nicht Hehein, sie sitzen erhöht, verdeckt von der Logenbrüstung. Als es hell wird nach dem letzten Akt, sind sie bckde fort. Sonderbares Gefühl wird in mir wach. Weniige Tage späte« läutet mà Telephon. Der Chef ein« hiesigen Finna ist am Apparat. „Lieber Freund, Sie schreiben so viel über kaiminelle Dinge — jetzt müssen Sie endlich ein mal praktische Arbeit leisten. Kommen Sie zu mir.' Draußen iin deir Mlla sitz>sn wir zu zweit. Es handelt sich kurz um folgendes: ciiner der be sten

, ein Wildschwein und genau so gut und sicher auch eine Fliege — von den Wachteln, die du verfehlt hast, gar nicht zu reden!' „Jaja, ein sehr guter Schnaps, dieser Samschu', sagte ich und ließ meine Beine machen, was sie wollten. „Starkes Zeug das, verdammt noch mal!' Was Zang-Ah-Keng, der vier Schritte hinter mir trottete, darauf entgegnete, weiß ich nicht. Plötzlich schlug eine Höllendetonation an mein Ohr und im gleichen Augenblick pfiff etwas daran vor bei und verzischte zwischen den Baumwollstauden. Jana

. Der Pvrtier sah nach. ,Men ein Herir kommt' — sagte er — „soll ich ihm b stellen., daß eir im Zimmer warten möchbe. —„Nanu'. — Ich wurde in ein schönes Appari, noch gesührt. Erstklassiges Gepäck. Tadellose Brie mappe — Wollen mal sehen. Löschpapier. Frisck Spuren. Einle Adresse deutlich im Spiegel kesba> Eine interessante- Adresse. Schnell zum Portie TLenige Worte, ich bat um Berschìviegenhei Kurz vor Mittag kam der erwartiete Herr, dem dl Melduiig des Portiers eiigmtlich' galt. Er gin hinianf. Wenig

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.06.1940
Physical description: 4
der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderte? kamen in unserer Stadt zwei Unternehmer auf den Einfall, zur Bequemlichkeit der Theaterbesucher — das Theater war damals noch im alten Kurhause — einen Omnibusdienst vom Corso Principe Umberto bis zum Schillerplatz in Maia alta einzurichten. Es wurde von diesem Omnibus sehr fleißiger Gebrauch gemacht und so rich teten die beiden Unternehmer auch wäh rend des Tages einen Omnrbusverkehr nach Maia alta und zurück ein. Allerdings verkehrten diese Kästen nur 2 mal

vormittags unà 2 mal nachmit tags. Das war — um es so zu benennen — die erste Pferdetram nach Maia alta. Heute haben wir es natürlich viel be quemer. Heute ist schon lange ein viertel stündiger Verkehrsdienst der elektrischen Wägen von der Station Merano nach Maia alta eingerichtet, so daß jedermann in der Lage ist. auf die bequemste und schnellste Weise nach Maia alta und zu rück zu gelangen. Nur eine Achillesferse hat dieser ganze Tramverkehr nach Maia alta und zurück. Der Leitung der elektri schen

werden mußte. Im festlich geschmückten Saale fand das Hochzeits- mahl statt. Viele Freunde und Bekannte übermittelten durch Telegramme und Blu- menspenden dem Brautpaar ihre Glück wünsche. Gegen Abend traten die Neu vermählten die Hochzeitsreise an. Neuer Aulofahrplan Curon, 27. Wegen Einstellung meh. rerer Züge auf der Strecke Bolzano—Mal les und zmÄck seit à Juni, gilt für de« Autobusvertehr Malles-Passo Resia bis auf weiteres folgender Fahrplan: Ab Malles 12.30; an Pano Resta 13.45; ab Passo Resta

sich der Starrheit der Felsen ergibt, der herrlichen Unfrucht barkeit urhafter Strenge und der ewigen Stille unserer Berge, sammelt er noch ein letztes Mal seine ganze Kraft und seinen unverbrüchlichen Willen zur Zeugung in der zauberhaften Schönheit und Uepplg- keit der Alpenrosenseider „Die roten Blüten am Felshang flammen Aus ihrem ausgebrochnen Mund; Gedräng, an Schullern, stehen sie zu sammen In ihrem fast zu engen Rund. Auf ihren zarten Blätterschaften stiegen sie hoch aus dem verworrnen Gruà

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 29.03.1944
Physical description: 6
-.Angewohnheit hatte: Er trug nämlich immer ' und bei jeder Bergfahrt einen geladenen Revolver bei sich. Ob ihn dazu/die Gefährlichkeit des Gamswildes bewogen hatte oder oh er sich vor Hüttenwanzen verteidigen woll te, da» hat er niemandem -verraten. Als er nun vom tückischen Uebechang ein zweites Mal zurückaeschlagen worden war und wieder auf dem Band unter ihm angelangt war, da packt ihn eine so grimmige, temperamentvolle Wut, daß er mit. grimmigen Flüchen den Revolver aus der Tasche riß und zwei Schüsse

der Alpen zeitweilig ein Schnellfeuer aus Maschinenpistolen erleben. ...^ ( - Singen ist beim. Klettern verboten jeWeÜegq konnte es auf den Tod nicht — „„.„„ ausstehen, daß agf einer Bergfahrt ge klebte er wirklich in d«n-Felsen, die seine sunM und gelodelt wurde, Kam einer Kollegen zum ersten Mal begangen hat» seiner ^Herren- auf den Gedanken, der .. . —Psrgfr«uoe> in dieser Art Ausdruck zu MleWMWMkveWM sich dsz iss enb ! schieden .und gryh, daß keiuer mehr Luft furMrsWaW hatte,. :Da g«chah

e» seiner-Kletterkunst nicht, die i Stelle -u meistern.»' >-i -;>?'■? 'Hier muh! nun 'eingeschaltet werden, chern fortwährend mit frohen Liedern be gleitete. Dettega, der sich über die nach folgende Seilschaft ^ keine Befehlsgewalt anmaßen konnte, wußte sich aber auch hier zu helfen. ^ Jedes Mal, wenn der eine Seillänge ttefer seinen Gesang anstimmte, nahm er ein kleines Steinchen, zielte aut und tra auch den Sänger auf den Hut oder au den Rücken. Das ging so ein« Zeit lan; und innner mit dem Erfolg

ler Schußfahrt guer über die breite, glatt gebügelte Abfahrtsbahn z» sausen, beim Anblick der Spalte alle Biere von sich »u strecken und lautlos in ihr zu oer- schwinden. Von der Hütte mar bald Hilfe zur Stelle und nach zmeistündiger Arbeit er blickte ein Hamburger mit etwa 90 kg Gewickt wieder das Sicht der Welt. Er war vollkommen unversehrt, nicht ein mal leine Skisvitzen hatten Schaden ge litten. obfäion er über 25 ,n tief in die Spalte eingefahren ux>r. Der Glückliä)« haue bei seinem Spal

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 28.08.1932
Physical description: 8
. Ich erkenne einen Wagen alten Wolldecke. Mein Feuer brannte abends beleuchteten Fenstern lind zwei Esel, die fälligkeiten und Handreichungen verdient ge macht hatten. Ich mußte wohlwollender mit ihnen umgehen. Ihre Stimmen lagen mir in den Ohren. Auch sie waren in dem Innern ihres Daseins wohl mit dem beschäftigt, was in mir raunte, klang und sang. Da stehen manch mal in den Aienschen die Ahnen auf und er innern daran, daß die Landschaft >war, ehe menschliche Feuerstätten glimmren durch Tag und Nacht

wie verwachsen. Er äußerte ein mal als Adjutant des Königs, daß jeder Neiter ein Feigling sei, der sich mit seinem Pferd ge- fangoni'iehmen ließe. Friedrich der Große hörte das kecke Wort etwas skeptisch mit an und nahm sich vor, dem jungen Kornett gelegentlich eine Lehre zu erteilen. Als der König einmal die Festung Glogau besichtigte, befand sich Kornett Seydlitz wieder in seiner nächsten Umgebung. Friedrich ritt mit sei nem gesamten Stabe über die Oderbrücke — mitten auf der Brücke machte er plötzlich

Brut bestimmt hatte. Hast du mit deiner Frau schon mal Meinungs» Verschiedenheiten gehabt?' — «Wie oft schon! Aber sie weiß es nichtl' » Morgensonne Skizze von Hildegard Di e l. Baron Uhlentorp will -gerade das Fenster im Herrenzimmer schließen, da hört er von der nahen Terrasse seine Nichte, die ihn den ganzen Abend „liebstes Onkelchen' umschmeichelt hat. frohlocken: „Gut, daß der romantische alte Herr nicht ahnt, was wir mit dem Gute vorhaben. Seine Lobrede über den Inspektor hat mir aber gezeigt

, damit ich ihm nicht begegne.' Ein Förster kommt auf sie zu, bleibt stehen, legt die Hand an die Mütze. Der Inspektor nickt ihm zìi. „Ist der Bock noch da?' „Jawohl, Herr Baron!' Baron Uhlentorp freut sich wie ein Schul bube über die Flammenglut in Giselas Gesicht. „Nun denken Sie wohl, ich habe geschwindelt', lacht er lind greift nach ihrer Hand. „Ich bin nämlich > '? der Erkrankung meines Beamten mein eigen-r Inspektor. Und jetzt wollen wir gleich mal Ihre famosen Ratschläge besprechen ' ... Indes Gisela

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 25.09.1943
Physical description: 4
beschäftigt werden sollen. (PK.) Im Osten, 24. September. Wann sind mit das letzte Mal dazu ge kommen, in Ruhe einen Brref nach Hause zu schreiben? Wir können es nicht mehr genau sagen. Wie sollten wir es auch wissen? Wir wissen ja MM einmal, ob heute Samstag oder Sonn- tig ist, und lvenn wir ein Datum ein- setzen wollen, dann müssen wir erst im Kalender, nachschlagen. Wir haben in die sen heißen Wochen jedes Gefühl für Zeit rechnung verloren. Seit Beginn der gro ßen Schlacht im Osten stecken wir mitten

uns sind sie be-de Rottenführer und fahren zusam men einen schweren Tankwagen. Sie haben ihn über die Asphaltstraßen Frankreichs gefahren, über den Knüppel damm am Ilmensee und übLr die'Roll bahn von Eharkow nach Bjelgorod. Sie quälten sich durch Schlamm und Schlick und holperten stundenlang über unzäh lige Schlaglöcher. Trotzdem sind sie im mer, wenn man sie trifft, In einer be wundernswerten, gelassenen, ja oftmals geradezu heiteren Stimmung, die manch mal sicher Galgenhumor ist, dabei aber doch für eine gefestigte

, auf den Gashebel und das ^Spießruttnlaufen' begann. Allein, unterwegs sollten mir noch ein mal die Haare zu Berge stehen. Am Rande der Rollbahn sahen wir einen eben ab- geschossenen, noch mitten auf der Fahr bahn liegenden LKW. Da sagte der Gast wirt: ^Seht die Reifen! Sie sind ja noch tadellos! Fahr in Deckung. Schrauben schlüssel her. Statt, daß sie ganz verbren nen, liegen sie besser auf unserem Wa> gen.' Sprachs, sprang aus dem Wagen, montierte ab, sagte noch einmal: „Es wäre doch schade drum

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 13.07.1937
Physical description: 6
, ohne -rlieren. Was sie gebrauchen konnten, hat- us der Fremde mitgenommen, das andere dem ererbten und angeborenen Eigenen an. Es wehte die liebe krause Ornamen- 5orbal!en, Giebeldreiecke, Wiegen, Kisten chen darin. Hirsche und Rehe trabten, oitscherten in den Büschen, und über schlungenen Herzen strahlte die Weisheit ^gen, lebensausgewogenen Spruches. Das mal alles auf derben rissigen Eichentischen über Goldlack und Geranien am Fenster das hatte junge Bräute und ehrenfeste geschmückt und Kindern

zulassen durfte, war die Bezeich nung „Vater und Mutter' eine Selbstverständlich keit geworden. Bis eines Tages folgendes geschah: Ein Bekannter des Hauses, der nicht allzuoft im Kreise der Familie erschien, klingelte, und Peter und Hans, die Kinder, öffneten. „Nanu', fragte der Herr, „seid ihr allein? Wo sind denn Papa und Mama?' ^ Peter verzog ein wenig das Gesicht. „Papa', sagte er, ist wieder mal mit Fräulein Evi ausge gangen. „— und Mama', spann Hans — indes der Herr ein wenig zu taumeln anfing

um des Ab schieds willen sich in ein leichtsinniges Abenteuer gestürzt hat. Schon mit 22 Jahren, im Jahre 1920, gelingt es ihr, den damaligen Höhenwe'ltrekord für Frauen zu halten und 1928, in der Nacht vom 17. zum 18. Juni, überfliegt sie mit zwei Beglei tern zum erstenmal den Atlantik. Es ist der Flug, der sie weltberühmt macht. Aber ihr Ehrgeiz ist keineswegs gestillt. Fliegen und im Fliegen Wag nisse zu unternehmen, das ist ihr Element: 1S32 überfliegt sie noch einmal den Atlantik, dieses Mal ganz allein

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 05.12.1937
Physical description: 8
ansehen!' iNe nächsten beiden Stunden vergingen Jsa- «a wie im Traum. Immer wieder hatte sie den »àuck, all diese Säle und Wandelgänge, diese Perien und Salons, diese Erker und Türme Im einmal gesehen zu haben... Im Dahin ein überlegte sie, ob sie vielleicht als Kind schon Mal hier gewesen sein könnte... Doch so scharf jauch nachdachte, sie konnte sich nicht daran e- rmrn. Jetzt traten sie in die Spiegelgalerie. I Seidenvorhänge rauschten beiseite. Millio- Mch brach sich die Mittagssonne im Gefunkel

Wehrmacht begann mit ihm ein Gespräch, das sich hauptsächlich um die soziale Lage der Landstreicher drehte und in dem entschiedenen Verlangen nach Besserung gipfelte. Worauf Jean dem Gespräch kollegiale Formen verlieh und zur belgischen Wehrmacht ein ums an dere Mal „Mein Bester' sagte. So kam man schnell zu den Türmen von Me cheln. Dort drückte die belgische Wehrmacht Jean recht herzlich die Haud und wünschte ihm ein gu tes Fortkommen. Jean wünschte der belgischen Wehrmacht ein gleiches, winkte

der Bolschewiken versagte, die sich bei sol chen Gelegenheiten an die Jungkommunisten wandte und sie aussorderte, als Freiwillige des Sozialismus in ferne Gebiete zu reisen, um sich und dem ganzen Vo^t das von Stalin verkündete . bessere und schönere Leben' zu erkämpfen. In solchen Gegenden gab es dann unter den Freiwilligen nur ein geflügeltes Wort „mala chleb' irvenig Brot) und nur ein? Absicht — die Flucht! Denn der Sozialismus, von dem man ein mal träumte, war nicht mehr der. den Lenin un ter der Formel

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 20.10.1935
Physical description: 8
ein frisches Fäßchen Wodka, wa^f es gröh lend auf den Tisch, Jefimow erhob sich und trat das offene Feuer völlig aus. Ihm ging mit ein mal das Gekläffe der Wachhunde auf die Nerven Er horchte. Turgai machte das ärgerlich, er sah scharf nach Jefimow hin und kommandierte: „Setz dich, Elender, was spitzt du die Ohren!' Jetzt be gann Serje wieder zu spotten: „Laß ihn, Brüder chen, er vernimmt die Schritte des Blauen! Seht ihr, wie seine Augen vor Angst größer werden?' Die drei lachten. Jefimow stieß

hatte, das Polizeitaxi zu rammen und gegen die Mauer eines Hauses zu drücken, hat sie sich jetzt die „motorisierte Venus' wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und versuchten Totschlag vor Gericht zu verantworten. Das Fest äev Bäuche in Ronen Wie in jedem Jahre, erfreut sich auch dieses Mal das gastronomische „Fest der Bäuche' von Rouen des größten Zuspruchs. Seit einer Woche fließt der Eidre (Apfelmost) ununterbrochen aus den Tonnen, die auf dem alten Marktplatz aufge stellt sind. Den Clou des diesjährigen Festes

. Nach dem Zusammen bruch von Citroen mußte die Stadt selbst die Kosten aufbringen, und so fällt die Lichtflut den Spar maßnahmen zum Opfer. Am Vorabend noch ein mal in vollem Glanz: an diesem Abend fand in Gegenwart des Präsidenten der Republik die Fest vorstellung zum hundertjährigen Jubiläum von Saint-Saens statt. MOMre VttjjjWU Skizze von Lothar P. Man hold. Auf seiner Reife nach Mitau kam Josef Val^ samo, der Schwindler, der sich Graf Cagliostrs nannte, auch nach Danzig. Am gleichen Tage marschierte mit Weib

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Page 3 of 6
Date: 28.11.1935
Physical description: 6
auf den ersten Blick. Am nächsten Morgen schreibt sie ihm einen Brief mit der schwärmerischzinbrünstigen Unterschrift: „Ihre glühendste Verehrerin...' Ein halbes Jahr darauf ist sie seine Frau: ge rade siebzehn Jahre alt. Ganz Weimar spricht oon ihr und ihrer eigen artigen Schönheit, überall fällt sie auf. Und ein mal wagt es auf der Straße ein Herr, sie anzu reden:< „Sie haben ein Filmgesicht, gnädige Frau. Ich bin — Frau Lili wirst ihm einen damenhaft befrem deten Blick zu Und die wenig ermutigenden Worte

, daß sich etwa auf dem Mond hübsche Sachen zutragen: aber in dem großen kalten, prosaischen Land, aus dem Sie kommen, glaube ich, müßte eine poetische Phàn< tasie aus Mangel an Stoff verhungern.' Beim nächsten Besuch fand Boyesen den Dichter genau wie das erste Mal, bleich und abgezehrt. „Ach, wie traurig ist es', meinte er mit einer Nai vität, die die Einfalt und Kinderfröhlichkeit feiner Seele bloßlegte, „daß die Menschen nicht mit dem zufrieden sein können, was Gott sie gelehrt

Freunde. „Es war während meines zweiten Be suches in Paris im Jahre 1843', so erzählte der Dichter, „als ich Dumas traf. Jedesmal, wenn ich ihn besuchen wollte, hieß es, er sei noch nicht aufgestanden, und ich rechnete mir schließlich aus» daß er den ganzen Tag im Bett zubringen müsse. Nachdem ich ein halbes Dutzend Mal immer den Bescheid bekommen hatte, er liege im Bett, schickte ich meinen Empfehlungsbrief hinein und beschloß zu warten, bis er aufgestanden war. Einige Minu ten später kam der Diener

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.09.1942
Physical description: 4
sche Ausgabe des Kaufmannes und des Handelsangoftellten einzusehen. Diese beiden Kategorien von Arbeitern besitzen ja von diesen vielfachen Schwierigkeiten in ihrer eigenen Praxis die tiefste Kennt nis und darum ist es Pflicht eines jeden Kaufmannes, eines jeden Handelsange stellten, die Kundschaft, das ganze konsu mierende Publikum über diese Schwie rigkeiten aufzuklären und zu beruhigen. Diese Schwierigkeiten können sich ein mal auf das Quantum beziehen, dann wiederum auf die Qualität

. Wenn zum Beispiel einmal die zugeteilten Nationen nicht genau termingemäß eintreffen, wenn die Kartoffel, wenn das Brot ein mal nicht gerade von erstklassiger Qua lität find usw., be! allen diesen Umstän den, die sich eben manchmal bei der Ra tionierung ergeben können, habe die auf klärende und beruhigende Propaganda der Kaufmannschaft und der Handelsan gestellten voll und ganz einzusetzen. Jeder Bürger unseres Landes muß mit den vorgeschriebenen Rationen aus kommen, damit unsere tapferen, helden haften

, 10.000 Lire, 3400 m: Macch'iavella, Stall Berlingier!, geritten von Menichetti; Saratoga, Stall Forno; Sodalizio, Stall Gallina; Oracmio, Stall Melzi; Rossano gestürzt. Längen: 3, S, 3. Vr'llanter MZg des MtSenMes um den Mal „F. 6. de Tee-ni' Am letzten Sonntag vormittags fand bei herrlichstem Wetter unter der Aeaide des Provinzialdopolaooro, approbiert von der FJDAL und organisiert vom hiesigen Dopolavoro, der Wettlauf zum Gedenken des gefallenen Fliegerhelden F. S. de Tecini statt, dessen Namen

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Page 3 of 6
Date: 27.07.1939
Physical description: 6
Stimme nur zu stammeln: „Aber das ist, das ist ja, das ist ja die Revolution!' Meines Filmporträt Clara Calamai, eine junge v!clvcr. sprechende Darstellerin aus Prato bei Firenze. „Mutti, sieh mal, dort geht ein Schorn steinfeger.' — „Das ist eii? Neger, der Mann ist an? ganze» Körper so schwar;,' — „So? Und woher weißt du das so He nau?' KsAliieu»', F«/iau5/»ie/e/' un<^ bskannte? Ha?» Sacha Guitr?) wird gleich schrecklich böse werden. Wie in so vielen seiner Filme, wird er halb drohend, halb mahnend

?i hat Wort gehalten, die Scheidung folgte auf dein Fuße, Man braucht kein Prophet zu sein, um das Herauskommen eines neue» Film stars jetzt vorauszusage». Die kleine blutjunge Genevieve de Serreville war überhaupt erst Figuranti!?, als sie Sacha in? Atelier entdeckte. Aber sie scheint sehr energisch und sehr klug zu sein. Denn er stens hat er sie eben geheiratet, und zum erste» Mal in seinem Lebei? sich nicht nur standesamtlich, sondern sogar kirchlich mit ihr trauen lassen, und zweitens

mit seinen Wurfgeschossen in das Lichtlach der Ope rationsbasis. Und als schließlich ein Topf mit Wagenschmiere au die Leinwand flog, ergriff das technische Personal die Flucht. Der Tonfilm war zu Ende. Das war die erste und letzte Tcmfilm- vorführung in Hinterhachling. Herr Zil» linger kündigte zwar auf seinen Plakaten mich weilerhin Tonfilme an, aber jedes mal stand dabei mit großen Buchstaben: ..Tonsilm — jedoch in stummer Fassuug'. Da verstummten auch die Beschwerden, und es wurde als Entgegenkommen emp funden

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Alpenzeitung
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Date: 26.11.1939
Physical description: 6
. Schwitzend, obwohl er nur mit einer dünnen Leinenhose bekleidet mar, ging James zum Kessel. Ale stand davor und versicherte, er habe das Dampsventil be reits zugedreht. Und zur Bekräftigung griff er nochmals das Rad mit beiden fänden, aber es rührte sich nicht mchr. James blickte auf die hageren knochigen .Hände des Heizers. Ale legte die Hände vom Rad auf den Rücken und lächelte höflich, indem er den Oberkörper ein we nig vorbeugte. „Ist es eigentlich möglich, daß so ein Ventil mal undicht wird?' fragte

der Bibliothek. Cr räume auf, bewaff net mit einem großen Tuch schaffte er emsig an seiner Bibliothek, zwei Taie lang. Am Dienstaeiwor-ien kam er an und hatte ein dickes Buch in der Hand, das er auf den Kaf'eeti'ch le^te. „Man macht doch immer Entdeckungen, wenn man seine Bücher durchsieht', sagte er. „Ich habe einen köstlichen Fund ge macht. Ich habe mir mal vor wahren ein! Buch gekaust von einem neuen, ganz un bekannten Autor, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Man braucht nur darin zu blättern

ten geradezu verschlangen. Es ist doch immer gut. wenn man mal seine Biblio thek ausräumt, mau macht dabei immer untersteht, mir dieses Buch zu schenken', «wertvolle Entdeckungen beugte der Vater vor. Liesbet Dill In diesem Augenblick schloß auch schon Max, vom Büro heimkehrend, die Woh nungstür auf. „Nanu, Marianne! Noch mit Lockenwickeln? Nimm die Dinger raus! Um Punkt halb acht müssen wir fort! Und wie ist es mit dem Essen?' „Nur die Soße muß ich noch machen, Lieber!' sagte Marianne aufgeregt

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