Interessen ge wesen. Für die Besserung der Verhältnisse von Stadt zu Land haben die Christlichsozialcn nicht mehr das Verständnis. Die direkten Wahlen hätten heute keine Gegnerschaft mehr. Die'Schwierigkeiten wegen des Zensus im Jahre 1905 seien nun günstig gelöst durch die Abstufungen 10, 5 und 2 K nach den verschiedenen Bezirken. Die Deutschfreiheitlichen würden, obwohl unbefriedigt, für das Eingehen in die Spezialdebatte stimmen. Großgrundbesitzer Abg. Varon Widmann betont, daß seine Partei bemiiht
. Nunmehr ist nach langen Verhandlungen ein solches doch zustande gekommen. Es liegt in der Natur eines jeden Kompromisses, daß dasselbe keinen der Teile, welche cs geschlossen haben, so recht befriedigt, weil keine Partei das vollständig erreicht und gewahrt sicht, was sie als richtig erkennt und an- gcstrebt hat. So enthalten auch die beiden vor liegenden Ausschußanträge, die Acnderung der Landesordnung und der Landtagswahlordnung be treffend, mehrfache Bestimmungen, die wir wesentlich
, daß mit der Reform des Land tagswahlrechtes die Lösung der tirolischen Ver fassungsfragen keineswegs abgeschlossen sei, sondern erst kommen werde, wenn man dem italienischen Landesteile die Selbstverwaltung, die nationale Autonomie gewähren wird. — Abg. Dr. Schöpfer gab die Mängel vorliegenden Kompromißentwurfes zu, doch sei seine Partei mehrfach befriedigt über das Gelingen, da sie die immer angestrebte Reform nun verwirklicht sehe, welche möglichst breite Schichten der Bevölkerung zur politischen Arbeit
die theologische Fakultät konsequent zu übergehen und nur die drei weltlichen Fakultäten zu berücksichtigen. Dem Stand punkt der Regierung auf Beibehaltung des bisherigen Wahlsystems, in der Handelskammer könne er nur beistimmcn, wenn die Wahlordnung der Handels kammern eine zeitgemäße Reform erfährt. Die christlichsoziale Partei erklärt, trotz mancher Bedenken für die Vorlage einzutretcn. Die Abgg. Dr. Kapferer und Professor Dr. Mayr sprachen gegen die Ausführungen des Abg. Greil. Abg. Don Gen tili hätte
mit seiner Partei am liebsten das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht auch auf den Landtag ausgedehnt gesehen. Da aber dies nicht möglich war, habe sie sich bemüht, an der Demokratisierung des Wahlrechtes mitzuhelfen und werde einem KoMromiß.zustimmen, der teil weise den Wünschen nuer Parteien entspreche. Abg. Rektor Magnifikus Prof. Dr. Erben polemisierte gegen die Bemerkungen Dr. Schöpfers bezüglich der Rektorswahl an der Innsbrucker Universität lind erklärte sie als unberechtigte und unberufene