eines Streites zu finden, der seinem Wesen nach über dessen Grenzen hinausgehe. Das Fernbleiben Italiens sei die lo gische Folge der klaren Stellungnahme, Ae die italienische Regierung am 4. September in Genf mit ihrer Denkschrift und mit ihren Erklärungen bekanntgegeben habe. Was nach dem 4. September gesprochen und geschehen fei, gehe Italien nichts an. Es erkenne den Grundsatz, der Völkerbund müsse im italienisch-abessinischen Streitfall seine Lösung gegebenenfalls erzwingen, nicht an. Auch Japan
habe seinerzeit diesen Grund satz nicht angenommen, ohne daß darauf der Völkerbund etwas unternommen habe oder eine feindliche Handlung einzelner Mächte erfolgt sei. Für Italien sei es überhaupt noch nicht erwiesen, ob der vom Völkerbund eingeschlagene Weg der einzige sei, den der Völkerbundsvertrag vorsehe oder verlange. Man habe bis heute in Genf nur dahin gearbeitet, im Voraus Italien in die Stellung des angeblichen Angriffes zu bringen, mit der die erhoffte kollektive Aktion in Form von Sanktionen
werden sollen, gründlich besprochen werden. Der „Exzelsior" schreibt, es sei möglich, daß die Reise des ungarischen Ministerpräsidenten G ö m b ö s das Zeichen für den Abschluß von zweiseitigen Verträgen zwischen dem Deutschen Reich, Polen und Ungarn sei. Aehnlich wie das „Giornale d'Jtalia" steht auch die übrige italienische Presse dem kommenden Verlauf der Genfer Ver handlungen gegenüber. England für Entsendung von Völkerbund- beobachtern nach Abessinien. dnb. London, 27. Sept. Die Entscheidung
des Völkerbund rates, nach dem Fehlschlagen der Bemühungen des Fünfer ausschusses den Artikel 15 des Völkerbundvertrages anzuwen den, wurde von der Londoner Abendpresse in großer Auf machung veröffentlicht. Aus der Rede Edens werden beson ders die Stellen hervorgehoben, die den Wunsch aussprechen, die Bemühungen um eine friedliche Beilegung des Streites bis zum Letzten zu erschöpfen. Dabei wird die Fest stellung, daß die britische Regierung entschlossen zu ihrer Genfer Politik stehe, nicht übersehen