Jahrg. vm, Versammlung in Linz nichts anderes, erwirkt als diese eine Erkenntnis bei den Katholisch- Conservativen von Oberösterreich, dann hätte sie schon einen großen Erfolg zu verzeichnen. Das „Linzer Volksblatt' schreibt serner: „Diese Partei (die christlich-sociale) ist dem Libe ralismus überall gefährlich, wo sie ihm entgegentritt, darüber ist kein Zweifel' (also auch in Graz, Linz, am Ende gar noch anderswo). „Ob aber die Scharen, die dem Judenliberalismus abgejagt werden, dauernd
für eine christliche Socialreform ge wonnen werden, das getrauen wir uns nicht zu entscheiden', meint das genannte Blatt. Es kann ja zuwarten und sehen, ob das sociale Programm des Papstes Leo XIII. auf die Massen einen durchgreifenden Einfluss aus üben wird und sich für eine Organisation ver werten lässt. Dieses Programm durchzuführen und in die Massen zu tragen, strebt aber die christlich-sociale Partei gerade vor allem an deren an. Das „Linzer Volksblatt' geht dann von den allgemeineren Bemerkungen zur Kritik
mit aller Entschiedenheit auf genommen — sagen wir besser, „gegen den g e- meinsamen Feind', um an einen Schlachtruf zu erinnern, der vor gar nicht langer Zeit in Linz ausgegeben wurde, und zwar von niemand anderem als von dem Abgeordneten Dr. Ebenhoch. Wer sollte sich nicht freuen über dieses Beginnen, zumal man ja gar nicht beweisen kann, dass die Christlich-Socialen die konservative Partei in den Reden verletzt oder angegriffen haben. Es sticht jedoch von dieser wohlwollenden Berichterstattung des „Linzer.Volksblatt
Artikel „Ein pueriler Sturm lauf' mit Staunen und Ueberraschung im „Vtld.' entdeckte, geht es fort. — Und das alles, wo es sich um den Kampf gegen- den gemeinsamen Feind „Liberalismus' handelt, den Kampf gegen die liberale Partei, über die das „Vaterland' im Jahre 1890 noch in Nr. 258 ein vernichtendes Urtheil niedergeschrieben hat. Damals schrieb das Blatt, das so lange gegen die liberale Partei ge kämpft hat, Folgendes : „Wenn die „N. Fr. Pr.' heute darüber jammert, dass die einst so mäch tige
und einige Partei zerfallen sei, so ist das großentheils daraus zu erklären, dass dieselbe — einst eine allerdings flache, aber keineswegs moralisch verworfene ideologische Partei — j e tz t so von dem widerlichsten Judengeiste durchsetzt ist, dass alle anständigen Leute sich entweder von ihr lossagen oder sich wenigstens in Reserve halten. Sie schämen sich ihrer Bundesgenossen.' Und wie hat das „Vaterland' einst geschrieben, als die liberale Partei noch (!) einig und mächtig und noch nicht vom „widerlichsten