. im Porte feuille. Es würde sich daher empfehlen, die Vor schusscassen und Sparvereine in eine gewisse Ver bindung mit der Bank zu bringen. Redner dringt auf die Beschleunigung des Zuckersteuergesetzes, um den traurigen finanziellen Zuständen in Böhmen ab zuhelfen, wo die Arbeitslosigkeit mit allen ihren be denklichen Folgen immer mehr zunehme. Regierungs- Vertreter Sectionsches R. v. Niebauer erklärt, dass die Bank künftighin sehr gerne bereit sein werde, me Wechsel von guten Genossenschaften zu escomp
- tieren. Abg. Wrabetz erklärt sich dagegen, dass dcr Bank die besondere Verpflichtung auferlegt, werde, die Wechsel der Vorschusscassen zu .escomptieren. Vielmehr solle für die Escomptierung Dts 'die Ge barung und der Haftungsmodus der betreffenden Genossenschaft maßgebend sein. Auch sei es wichtig, zu wissen, wie groß das eigene Capital der Ge nossenschaftsmitglieder sei; bei den böhmischen Vor schusscassen bestehe z. B. ein großer Unterschied, in dem das eigene Vermögen des Mitgliedes einer deut
schen Casse im Durchschnitt 143 fl. beträgt, das des Mitgliedes einer czechischen Casse nur 35 fl. Dieses eigene Vermögen sei aber oft 10- bis 14fach be lastet und man könne es daher der Bank nicht ver denken, wenn sie sich weigere, auf einer solchen Basis Credit zu gewähren. Die Bank escomptiere zahl reiche Wechsel kleiner Leute, denn in diese Kategorie müssten so ziemlich alle Wechsel unter 600 fl. ge rechnet werden. Was aber die Genossenschaften be treffe, so sei es die Sache
; ebenso Art. 62. Zu Art. 64 (Ernennung der Censoren) beantragt Abg. Dr. Lue ger eine Aenderung des Art- 64 dahin gehend, dass das Wort „Kaufleute' gestrichen werde, und dass die Nominierung der Censoren auch durch die Vor steher der Gewerbegenossenschaften und die Landes- culturräthe erfolgen solle. Abg. Kreuzig theilt aus seinen Erfahrungen als Censor der Staatsvor- schnsscasse vor 13 Jahren mit, dass man stets be reit war, große Wechsel zu escomptieren, dass aber kleine Wechsel nur schwer
vor zuschlagen. Abg. Dr. Gregr theilt seine Erfahrun gen in Bezug auf die Handelskammer von Prag mit. Das Censorencollegium gehörte ursprünglich durch- gehends der deutschen Partei an. Je mehr nun aber die nationalen Lager auseinander giengen, desto weniger wurde es möglich, concrete Auskünfte über die Wechsel aus czechischen Kreisen zu erlangen, wes halb vorgeschlagen wurde, das Censorencollegium zur Hälfte deutsch, zur Hälfte czechisch zu besetzen. Red ner erklärt sich zu Gunsten des Antrages Lueger