kann. Von einem dort „bis ins 13. Jahrhundert' bestandenen Kloster, wie nian neuerdings wissen will, kann also keinesfalls die Rede sein. Weiter haben wir nach dem bisher ausgeführten mit aller Sicherheit, die in solchen Fälle i möglich ist, in dem südlichen PalaS dcn ältesten Wohnban der Grafen zu sehen, der ja auch auf diesem der Burgseite abgekehrten Ende des Bnrgberinges. nebenbei mit vollem Ausblicke auf das ganze Etschthal, durchaus allein seinen naturgemäßen Platz hatte. Dem ältesten Bau mögen freilich nur noch die Umfassungs
Platz gewesen sei. Meiner Ansicht nach bietet das aber vielmehr nur einen weiteren Be weisgrund dafür, dass dort schon damals der Saal des PalaS vorhanden war. Feierliche Aelchnungen wurden ja zwar im Mittelaltcr auch im Freien vor genommen, aber doch wohl nur im Nothfalle, wie z. A. 1417 auf dem Constanzcr Concil die Belehnnng der Hohen zvllern mit der Mark Brandenburg, wobei festliche Aufzüge zum Theile Berittener ein Anderes nicht zuließen. Zumal bei der Angeführten Belehnnng von 1270
hat doch sicher kein AnlasS vorgelegen, die selbe anderwärts als in dem „vor der Kapelle' liegen den Hauptsaale des Schlosses vorzunehmen, in einem Nanme zumal, der ohnehin nahezu ebenso groß war, als dort ein freier Platz gewesen sein könnte. Obenein würden, wenn da nicht der Palas gestanden hätte, an seiner Stelle an der Jnnenmaner der südlichen Ring mauer sicher irgend welche Nebengebäude gewesen sein. Unbegründet ist auch die wohl uoch vorgebrachte Behauptung, das Portal der Kapelle als solches müsse
, der ja mit dem inneren Hofe oder Garten und den sich außen ring» anschließenden Haupträunien de» Klosters einen weiten Raum beanspruchte, auf dem unebenen Baugründe unseres Schlosses schwerlich ein schicklicher Platz finde», und schließlich, wenn die ver meintlichen Kreuzgangfenster erst so spät in einen neuen Bau eingefügt sein sollen ^), wo sollten dieselben in den vorhergehenden Jahrhunderten gewesen sein? Ueberhaupt aber wi.d ja die ganze Idee schon ein fach durch dcn Umstand widerlegt, dass die Säulen
der fraglichen Fenster Eckblätter, und nicht einnial einfacher ältester Art, haben, also (vgl. oben) überhaupt nicht mehr dem Klosterban angehöen können, der, wie nachgewiesen, jedenfalls schon zu Anfang deS 12. Jahr hunderts dem Schlosse Platz gemacht haben muss. Otto Piper. ') Wenn die Ueberlieferung, dass Graf Meinhard tl. (1- I29s) die Pankratiuskapelle gestiftet habe, begründet sein sollte, so kann das nicht eine Neuerrichtung des Gebäudes bedeuten, welches nachweislich (s. weiterhin) hier damals