Habicher den Ueberzieher aufheben und die Börse aus der Revolvertasche nehmen müssen, ohne daß es Herr Habicher und seine daneben kniende Frau und die zurücksitzende Schwiegermutter gemerkt hätten. Dies Kunststück hätte kaum der geriebenste Gauner zustande gebracht. Uebrigens erzählte Frau Habicher auf ihren Forschungsreisen, die Revolvertasche habe einen Riß gehabt, ihr Mann könne das Geld im Keller, wo er etwas zu tun hatte, oder auf dem Wege nach Zinggen, wo er sich bückte, um mit dem Hunde
zu spielen, verloren haben; er wisse nicht, ob er das Geld noch gehabt habe, als er nach Zinggen ging. Uns dünkt, Herr Habicher hätte besser getan, die Notiz zu veröffentlichen, er habe seine Börse in eine zerrissene Hosentasche gesteckt und verloren, als ohne den mindesten Anstalts punkt den Verdacht eines „äußerst frechen Dieb stahles in der Kirche' auszusprechen und diesen Verdacht in der ungerechtfertigsten Weise auf be stimmte Personen zu lenken. Bruneck, 29. Juni. (Plötzlicher Tod. — Verunglückter
und erhielt tat sächlich bei der letzten Wahl 241 Stimmen. Die Zahl ist allerdings lächerlich klein, wenn man be» denkt, daß nach allgemeiner Ansicht der Wiener Herr sür jede Stimme im Durchschnitt mehr als hundert Kronen ausgab. Um die Konservativen zu gewinnen, sagte er, genau nach ihrem Rezept: Ein tüchtiger einzelner Abgeordneter richtet allein mehr aus, als wenn er sich von einem Klub die Hände binden läßt. Um die Christlich-Sozialen zu ködern, erklärte er, wieder genau nach ihrer Methode
zu verschwinden, kaufte er neuen Grund und Boden zu einem Villenbau und zur Vergrößerung seiner Bauerschast. Er wird emsig weiter Anhänger werben, um eS bis zur nächsten Wahl mindestens zu einer Stichwahl zu bringen. Die Südtiroler mögen nur zusehen, daß sich nicht auch bei ihnen ganz heimlich irgend ein Wiener Herr ansässig macht, um sie mit der Zeit zu „Hof meistern'. UMMtea aus Oozm mit Tirol. Bozen, Freitag, 30. Juni 1911. Ernennung. Der auch in Bozen bekannte FML. Köoöß v. Kööößhaza wurde zum Komman