, der Herr atz ohne Hast. Beim Kompott begann er die Zei tung zu lesen. Ich sah, wie er die Stirn in Falten zog, während er den politischen Leit artikel las. Etwas uninteressiert las er fetzt die kleinen Tagesnachrichten. Es sah aus, als würde er gleich die Zeitung hinlegen, den Ober rufen, zahlen und fortgehen. Eine Viertelstunde verging. Der Herr las noch immer. Das heißt/ er las längst nicht mehr, feine Augen tanzten feit einigen Minuten geistesabwesend über die Buchstabenreihen. Seine Stirn
hatte Falten. Seine Hände gingen unruhig zum Takt der Musik. Beim hellen Schein der eben eingeschalteten Lampen bemerkte ich, daß der Herr fieberte. Seine Stirn war feucht. Seine Augen hatten einen Glanz, den die Augen von Menschen haben, die verzweifelt sind. Eine leise Span nung war in mir. Ich betrachtete ihn aufmerk sam, aber unaufdringlich, während er in die Zeitung starrte. Allmählich wurde mir alles klar .... Der Herr war ein Zechpreller .... vom Hunger dazu getrieben, um jeden Preis
, den er nicht zahlen kann, sich noch einmal satt zu eiltzn. Ein Verzweifelter, der alles auf eine Kartet fetzt, um sich noch einmal den Genuss einer ge füllten Kalbsbrust zu verschaffen, ehe alles zu Ende ist. Ich sah ihn teilnehmend an. Mein Entschluß war gefaßt... ich mutzte ihn rette«, ehe es zu spät war. Ich mutzte seine Zeche bezahlen . . . Setzt Netz er stch vom Ober Tinte und Feder bringen, hinter der vorgehaltenen Zeitung begann er zu schreiben. Cr 'schrieb lange, zweifellos einen Abschiedsbrief. Zuweilen