mit der Regierung über die Rückkehr eines Teiles der Emigranten. Dem sozialdemokratl- schen Führer Garanvs und dem demokratlsck>en Führer Lovaszy scheint schon die Erlaubnis ge geben worden zu sein. Nur Graf Karoly! bleibt wegen seiner Verhandlungen mit her Kleinen Entente ausgeschlossen. Die Regierung geht jetzt auch gegen die erwachenden Ungarn vor und hat inchrere Verhaftungen vorgenommen. Interessante» an» aller Welt. Wiener Fasching 192Z. Von Hans Winter. „Wiener, seid froh, ohol wieso? Der Fasching
nach erotischen Weisen, und nur selten sind es «äste Wiener, die man tanzend in den Ballsälen antrifft. Auch aus den Fen stern der Hofbürg flutet das Licht und zittern vereinzelte Akkorde einschmeichelnder Ballmusik in die frostige Nachtluft hinaus. Doch die präch tigen Galcvwägen mit gepuderten Lakaien fehlen. Die vornehmen Damen, die man sonst hier zu sehen gewohnt war, die von Herren in glänzen den Uniformen oder scharlachroten Kämmerer fräcken geleitet, über die teppichbelegten Mar morstiegen schwebten
Fingerabdrücken auf der weißen Bluse gilt als die Gefeiertste, und wer bis zur Qua drille gar keinen Toilettefehler aufzuweisen hat, zieht sich beschämt ins Zimmer der Ehrengäste zurück. Der Mittelstand, der sich kein Ballvergnügen leisten kann, geht, da er auf den Fasching doch nicht ganz verzichten will, Ins Kino. Der Ziehrer-Film' ist. wo er gespielt wird, täglich ausverkauft. Tönt der „Traum eines Reser visten' oder das „Prinz Eugen^Lied' durch den Saal, da erinnert sich manch alter Wiener besserer Zeiten
werden auch ihre fleisch losen Hände, wie schon so viele vorher, zitternd nach dem Gaoschlauch greifen? Tin kleiner Ruck, der Hahn ist offen — und dann.. .7 lk« M. tz>««r Ißtt. Ja, ich sollt« doch vom Faschin« tn Wien er zählen, wozu also dies düster« Bild? Doch, doch — «« gehört zum Fasching ISA der Wiener. Und dennoch, wenn die Alt« eingeschlafen ist, dann huscht über das abgezehrte, verrunzeu« Gesicht manchmal ein leises Lächeln. Sie träumt von ihrer goldenen Jugend, wo sie beim Dom meyer in Hietzing draußen
zum »Blauen Donau walzer' tanzte. «Wiener, s«id froh, ohol wieso.' Die deutschen Schauspieler gegen die fran« höfischen Schundstücke. Das Präsidium der i>«ut- schen Bühmngenossenfchcht schveibt: „In diesen Tagen der vaterländischen Not «cheben die deut schen Schauspieler, die sich ihrer besonderen Bür ger- und Kulturträgempflichten bewußt sind, Em» pruch gegen >dtie UsbÄschwemmiung des deut chen Theaters nni-t ilsdchffevtiigen, unzüchtigen undMnstlertsck wertlosen Stücken. Nach dem bewaffneten Emmarlsch