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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 24.09.1928
Physical description: 8
« r Durch di, Austräger l» Snngbrnck 3.40 Schilling. Zum Abholen in den Verschleitzstelev in Innsbruck » Schilling Auswärts durch dieKolp»rt,«r» und durch die Post für De.utsch»st«rreich 3.40 Schilling. Für Deutschland R Schilling Für daS übrige Ausland 6 Schilling. Die Samstagnummer als Wochenblatt vierteljährlich 2.40 Schilling ».Ml Innsbruck. Montag den 24. September 1928 38. Jahrgang Schach dem Anftrofaschismur! Auf nach Wiener-Neustadt! >. Mit der Einleitung: »Wir haben heute der gesamten BeöÄkerung Oesterreichs

wichtige Mitteilungen zu machen", veröffentlicht die »Arbeiterzeitung" vom Samstag folgende Erklärungen: 1. Sine Aktion der Bürgermeister« von Mener- Renftadt. ^ Der Bürgermeister von Wiener-Neustadt hat an den MdeÄhauptmann von Niederösterreich einen Brief ge richtet, in dem er schrieb: ! »Es-ist mir als Bürgermeister von Wiener-Neustadt angesichts der in der Bevölkerung bestehenden Erregung schlechthin unmöglich, die Verantwortung dafür zu tragen, daß in Wiener-Neustadt Kundgebungen stattfinden

, die die Stadt schwer schädigen und Menschenleben kosten können. Ich mache nachdrücklich daraus aufmerksam, daß auch bei bestem Willen der diese Kundgebungen organisierenden Parteien, jede Ruhestörung und jeden gewaltsamen Zu sammenstoß zu vermeiden, jeder kleine Zwischenfall, den niemand zu verhüten vermag, unabsehbare Folgen haben kann. Ich verlange daher als Bürgermeister von Wiener- Neustadt, daß die für Wiener-Neustadt anberaumten Kundgebungen sämtlich von der Bundespolizei verboten

werden. Sollte die Regierung diese Forderung ablehnen, so be halte ich mir vor, diesen meinen Schritt zur Kenntnis der gesamten Bevölkerung der Stadt zu bringen, damit die ge samte Bevölkerung wisse, daß ich alles, was in meiner Macht steht, getan habe, um die der Stadt drohenden Ge fahren abzuwehren. Ich behalte mir überdies für diesen Fall vor, selb ständig Verfügungen im Rahmen der mir nach dem Ge meindestatut zustehenden Rechte zu treffen." Wir sind überzeugt, daß die gesamte Bevölkerung Wiener-Neustadts

, ja daß über Wiener-Neustadt hinaus alle Menschen in Oesterreich, die eine ungestörte demokra- tische Entwicklung des Landes wünschen, diesen Schritt des Bürgermeisters von Wiener-Neustadt billigen werden. Der Landeshauptmann von Niederösterreich hat sich, nachdem er diesen Brief empfangen hatte, mit der Bundes regierung beraten. Nach Einholung der Weisung des Bundeskanzlers hat der Landeshauptmann dem Bürger meister mitgeteilt, daß die Regierung nicht in der Lage ist, die Kundgebungen am 7. Oktober in Wiener

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 12.10.1928
Physical description: 12
. Nummer 41 Lienz, Freitag, den 12. Oktober Der 7. Oktober in unener-ßeustadi Huk- und Abmarsch der fieimwebr wie des Schutzbundes erfolgten ohne Zwischenfälle. 400 Pressevertreter anwesend Sonderausgaben in beinahe allen Hauptstädten Europas. 60 Kommunisten verhaftet. 3>cl‘ 7. Oktober in Wiener-Neustadt, dem | manche mit Bangen entgegensahen, ist rei- ! tmngslos und planmäßig verlaufen. Die von ! den amtlichen Sie Heil getroffenen Sicherheits maßnahmen haben sich voll bewährt. Schon ani Samstag

war natürlich die rote. Auf dem Turn platz. dem Sammelplatz der Heimwehr, der ebenfalls durch Bundesheer und Gendarmerie gesichert wurde, war ein großes Zelt auf schlage n worden, das nur einem Kleinen ruchteil der Heimwehr Unterkunft für die I Nacht bot, die meisten mußten im Freien näch tigen. Alle wichtigen Passagestellen, insbeson dere die Straßen, durch die die Umzüge sich bewegten, waren mit spanischen Reitern um- sämnt, dahinter hatte berittene Gendarmerie Aufstellung genommen. Wiener-Neustadt

und Umgebung glich einer zernierten Festung im Belagerungszustand, so großzügig waren die Sicherheitsvorkehrungen. Nach 6 Uhr abends trafen die ersten Züge der Schutzbündler in Wiener-Neustadt ein. Bis 12 Uhr nachts langten insgesamt 22 Sonder züge mit Schutzbündlern auf dem Wiener-Neu- städter Hauptbahnhof ein, von wo sie in Quar tiere. hauptsächlich in die städtischen Schulen, geführt wurden. 20 Minuten nach 12 Uhr lief der erste Sonderzug der Heimatwehren auf dem Rangierbahnhofe ein. In Abständen

, die besonderes Aufsehen erregte. Der etwa 3 Stunden lange Zug umfaßte gegen 20.000 Heimwehrmänner. Ferner wurden gezählt: 11 Fahnen, '151 Stan darten und 12 Musikkapellen. In den Auf marschstraßen wurden den Heimwehrmännern von ver Bevölkerung überaus herzliche Ovationen der Begrüßung uno Huldigung ge bracht Blumengrüße mischten sich mit Tücher- schwenken und Heilrufen. Ans dem Festplatze angelangt, begrüßte der Wiener-Neustädter Bi- zebürgermeister Meirner die Heimwehrtagung. Es folgte eine Feldmesse

, die der Prior des Zisterzienserstiftes Neukloster, Pater Raben steiner, las. Nach derselben hielt der steirische Landesführer, Major a. D. Pranckh die Ge dächtnisrede für die im Weltkriege Gefalle nen. Hierauf wurde die eigentliche Tagung durch den Kreisleiter der Wiener-Neustädter Heimwehr, Regierungsrat Kohlfürst, eröffnet, worauf die Rede des ersten Bundesführers Doktor Steidle folgte, der u. a. ausführte: Nach einem wochenlangen Marsch durch ein Sumpfgelände von Lüge, Niedertracht u. Fäl schung

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 10.10.1928
Physical description: 8
Wiener-Neustadt und seine Nachfolger. Am Sonntag 6 Uhr 20 Minuten meldete der Radio, daß der vielerörterte 7. Oktober, der Tag des großen Auf marsches in Wiener-Neustadt ohne jeden Zu sammenstoß abgelaufen sei und der Abtransport der Heimat wehrtruppen und den Truppen des republikanischen Schutz bundes in aller Ruhe begonnen habe. Gewiß eine hoch erfreuliche Meldung. Fragt sich nur: „Was kaufen wir uns dafür?" Fragt sich weiter: „Wer zahlt die immensen Kosten, die der Staat für die 8000 Mann

Militär, Genharmerib und Polizei bezahlen mußte, dje er zur notwendigen Auf rechterhaltung der Ruhe nach Wiener-Neustadt beordern mußte?" Noch wäre alles gut und schön, wenn nicht für die Zukunft weitere „Kraftproben" geplant wären. So aber verlautbaren die Zeitungen: Am 17. d. M. wird ein großer Heimatwehraufmarsch in Linz stattfinden, am 23. in Bischofshofen und am Staatsfeiertag, 12. November, in Innsbruck. Letzterer Aufmarsch wird zur Feier der vor zehn Jahren erfolgten Republikerklärung

im republika nischen Sinn gemeint sind, ist es gut. Die Sozialdemo kraten haben dann gar keinen Grund, dagegen aufzutreten. Andererseits werden die Heimatwehrler aber auch keinen Grund haben, ihre Prestigepolitik weiter fortzusetzen. Lassen wir übrjgens die politische Seite der gan zen Angelegenheit und gehen wir zur heiteren Beleuch tung derselben über. Da kommt uns wie gewünscht ein Artikel der ^Stunde" entgegen, die die Gespräche festhält, die vor dem Tage von Wiener-Neustadt geschwungen wur

heraus- nehmen? Man sagt, es ist Unsinn, aber ich kann es doch am 8. Oktober wieder einlegen. Der Ueberkluge: Jedenfalls habe ich mein Losungswort auf meinem Sparkassenbuch geändert. Der Mutige: Wenn ich in Wiener-Neustadt wohnen möcht, ich würd es beiden zeigen! Der Verfassungskenner: Was. die Wiener Polizei geht nicht nach Wiener-Neu stadt? Und da redet man von der Stütze der Autorität. Der mutige Cyprian: Was, du verbietest mir am 7. Oktober aus dem Haus zu gehen? Du sagst mir ununterbrochen

: „Du wirst zu Haus bleiben!" — Ich verbiete dir gar nichts, ich sag nur ununter brochen: „Du wirst zu Haus bleiben." Der Mathematiker: Eine Million Schilling kosten den Staat dse Demon strationen. Warum gleichen sich Heimwehren und Schutz bund nicht mit 35 Prozent aus? Da könnt man an ihneh 650.000 Schilling ersparen. Der Einbrecher: * Ob man auch am 7. Oktober auf uns achtgeben wird? Der Taschendieb: Ich glaube, ich bin delr einzige, der am 7. Oktober in Wiener-Neustadt seinem Beruf nachgeht. Der Journalist

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 17.09.1928
Physical description: 8
war diese Tage ein Ar tikel zu lesen, in dem die lächerliche Behauptung aufgestellt !wmde, daß die „Marxisten" bei der Regierung förmlich .öjttlich geworden seien, damit diese den Wiener-Neustädter !Arbeitertag verbiete, weil sie angeblich mit großer Angst bem 7. Oktober entgegensetzen. Aus dieser Tatsache ent hülle sich die ganze erbärmliche Feigheit und Verlogenheit 'döie' röten Führer. - .^Äan wird nicht sehlgehen, wenn man diese blöden Ünv natürlich glatt erfundenen Behauptungen der preu- jftftftett

Großschnauze, dem Herrn Peters zuschreibt, ohne ^ dessen Willen ja kein Blatt vom Baume- der Heimwehr fällt. ! Die, beste Antwort auf diese unverschämten Lügen gibt ! wohl unser Wiener-Neustädter Bruderblatt, die „Gleich- !HiMdie folgendes erklärt: l Mne Antwort ans Wiener-Renstadt. ^ „Ohne uns durch die Aufgeregtheiten der Heimwehr- i Anßrale aus der Ruhe bringen zu lassen, arbeiteten wir > inzwischen an der Vorbereitung des Arbeitertages. ■ 'Zielbewußt und auch der Verantwortung voll bewußt

. ! In den Bezirkskonferenzen nehmen die Vertrauensmän- ^ ner dazu Stellung. Die Konferenzberichte geben Zeugnis ' von der Stimmung, die auf diesen Konferenzen herrschte. ‘ Inzwischen hals sich der 7. Oktober und seine Bedeutung in alle Arbeiterhirne eingehämmert. Am 7. Oktober wird ein Arbeiteraufmarsch in Wiener-Neustadt stattsinden, wie ihn diese Stadt — und das will was heißen — noch nicht gesehen hat. Aus allen Märkten, Jndustrieorten und allen Tälern des großen Wahlkreises werden die arbeitenden Menschen nach Wiener

ist, zum Vorschein gekommen zu sein. Denn zuerst war geplant, daß Peters auch nach Wiener-Neustadt geht, jetzt aber bleibt er zu Hause und schickt lieber den Herrn Steidle hinunter, dem er die zu haltende Rede bereits zensuriert hat. Man kann ja nicht wissen, was passieren kann, und lieber fünf Minuten tapfer hinter der Front, als das ganze Leben tot. In den Julitagen 1927 ist Herr Peters alias Pabst ja auch nicht aus seiner Festung in der Greilstraße herausgekom men und hat vorsichtshalber Militär

das offizielle Organ der Heimatwehren am 10. August den neuen, unverhüllt faschistischen Kurs der „Selbstschutz- Verbände" begründet hat. „Sie sollen sehen, daß wir vor den Toren Wiens stehen!", so schrieb das offizielle Organ der Heimwehren am 5. Juli in dem Artikel, in dem es „die Kameraden des ganzen Verbandes", alle Ortsgruppen zu dem Marsche nach Wiener-Neustadt am 7. Oktober aufforderte. Der Sinn war ganz klar. Sie haben ange kündigt, daß sie das „parlamentarische System", das sich als unfähig erwiesen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 07.10.1928
Physical description: 20
, genüge die Polizei, Gendarmerie und das Bundesheer. Darauf begann die papierene Feldschlacht. Mit allen Mitteln versuchte man das Gespenst eines furchtbaren Zusammenstoßes dem Volke und der Regierung an die Wand zu malen. Die Sozialdemokratie erklärte, daß sie es absolut nicht gestatten werde, daß die Heimatwehr durch Wiener-Neustadt marschiere. Alle Straßen, alle Plätze nehme sie für den Aufmarsch der sozial demokratischen Arbeiterschaft in Anspruch,. wenn die Heimatwehr trotzdem einen Aufzug

Geschütz aufmarschieren. Es begann ein Lügenfeldzug sondergleichen. Die sozialdemokratischen Blätter, besonders die Wiener und die von Wiener-Neustadt, tischten Aren Lesern die unglaublichsten Geschichten auf. Der Aufmarsch beabsichtige die Niederwerfung der Republik, die Einsetzung eines faschistischen Regierung nach dem Muster Mussolinis. In einem in Wiener-Neustadt veröffentlichten Aufruf wurde die nachstehenden Folgen des Aufmarsches der Hei matwehr angedroht, beziehungsweise in Aussicht gestellt

, nun gar am hellen Tage etwa in Wie ner-Neustadt erscheinenden Gespenst der Heim wehren mit Schrecken erfüllt und jeder Anders denkende als ein Feind der Arbeiterschaft geächtet . werden. Und diese Aechtungserklärung wurde durch Schulkinder und kaum der Schule Entwach sene zur Verteilung gebracht. In einer Versamm lung im Arbeiterheim in Wiener-Neustadt, die am 29. September tagte, wurde behauptet, es handle sich um einen Angriff der Unternehmerterroristen gegen die Arbeiter. Der Abg. Schlesinger

verflieg sich dabei zu folgender Drohung: „Als klassenbe wußte Arbeiter erklären wir, wenn die Heimweh ren am 7. Oktober in Wiener-Neustadt aufmar schieren, dann erscheinen auch wir. Es scheint, daß die Heimwehren von den Wiener-Neustädter Unter nehmern herbeigerufen wurden. Wir werden ihnen aber beweisen, daß die Heimwehren in Wiener- Neustadt keinen Platz haben und daß wir solche Sumpfpflanzen hier nicht brauchen können. Wir werden nicht dulden, daß die Unternehmer mit den Heimwehren

dern nur als Vertreter des kapitalistischen Sy stems. Wenn sie aber hier die Methoden der Alpine einführen wollen, dann sollen sie gleich sagen, wel chen Tanz sie tanzen wollen. Wir werden ihnen mit einem Instrument, aufspielen, daß ihnen Hören und Sehen vergehen wird. (Stürmischer Beifall.) Redner schloß mit der Aufforderung, am 7. Okto ber in Massen in Wiener-Neustadt zu erscheinen. Aehnlich rumorte es in den meisten sozialdemo kratischen Blättern, und das trotzdem Dr. Steidle des öfteren

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 6
Date: 10.10.1928
Physical description: 6
, Mont. 15. Okt. Theresia Ser Aufmarsch in Wener-Neustabt ruhig verlaufen. Der Dag von Wiener-Neustadt ist programm mäßig verlaufen. Die Scharfmacher haben nicht recht behalten. Es zeigte sich, daß in Oesterreich trotz aller sozialen Reibungen doch die Vernunft die Oberhand behält. Der Aufmarsch hat Diszi plin "bewahrt. Besonders erfreulich ist, daß sich die Staatsgewalt stark genug erwie sen hat, um die Wiederkehr eines 15. Juli zu verhindern und für die Aufrechterhaltung der so dringlich

notwendigen Ruhe und Ordnung Gewähr zu leisten. Der Tag von Wiener-Neustadt hat Mserem armen Staat allerdings viel Geld ge kostet. Man beziffert die Auslagen, die auf Kosten der Steuerträger gehen, mit rund einer Million Schilling. Dieser hohe Betrag hätte zweifellos besser verwendet werden können. Aber der Auf marsch hat auch sein Gutes gehabt, insoferne als er eine gewisse Klärung der Lage gebracht hat. Es gibt weder Sieger noch Besiegte. Die Partei ist bei uns nicht mehr schrankenlos. Der Terror

ist zu Ende. Wiener-Neustadt, 7. Okt. Der Aufmarsch fit vollkommen ruhig verlaufen. Sowohl die de monstrierenden Parteien selbst wie auch die Be hörden haben alles aufgeboten, um Ruhestörungen zu vermeiden. Während der Nacht sind sowohl in Wiener-Neustadt wie auch in der Umgebung mehr fache Kommunistenverhafnugen erfolgt. Kleinere kommunistische Trupps, die auf dem Marsch nach Wiener-Neustadt waren, wurden aufgehalten und zurückgewiesen. In Wiener - Neustadt herrschte seit den Nachtstunden bewegtes Leben

, D r. Steidle, in seiner Rede u. a. aus: Was bedeutet uns der Tag von Wiener- Neustadt? Er ist kein Endpunkt, sondern nur eine erfreuliche Etappe in unserem Befreiungs kämpfe, den wir, die Vertreter der vaterländisch denkenden Bevölkerung, führen für die Befreiung des Staates, für die Befreiung der einzelnen Be völkerungsschichten von der ^Bedrückung einer über mütig gewordenen politischen Machtgruppe. Der Tag von Wiener-Neustadt bedeutet, daß das erste mal seit zehn Jahren in diesem Staat dem Hoch mut

Verbände. Unter den großen staatlichen Kräften, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung am Sonntag in Wiener-Neustadt und in anderen Teilen Nie derösterreichs zusammengezogen wurden, befanden sich auch starke Abteilungen aus Tirol. So wurden aus allen Teilen des Landes Gendarmerie beamte abberufen und unter dem Kommando der Gendarmerieinspektoren Steiner und Albert nach Wien beordert. Insgesamt sind aus Tirol unge fähr 280 Mann Gendarmerie in Wiener-Neustadt gewesen. Wien, 8. Okt. Die Blätter bezeichnen

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 14
Date: 22.07.1927
Physical description: 14
nichts, daß diese anarchistischen Führerjuden der österreichi- schen Sozialdemokratie in beispielloser Frech heit ihre Blutschuld nun auf die Regierung iibenvälzen möchten. Zum soundsooftenmale wurde der Regierung und dem Bürgertum mit der „Straße" gedroht, lind da nun die „Straße" gesprochen und ein unermeßliches Blutbad angerichtet, drückt sich .das feige Pack vor der Verantwortung, iveil k Wiener Marriftenführer im entscheidenden Augenblick sich selbst als zu schwach erwiesen, die Führung über Sen aufgebotenen Mob ver loren

u. die' radikalsten Elemente kommunisti scher Prägung — direkte via Moskau — die Oberhand gewannen. In dieser Richtung be deutet der Blutfreitag für die Moskau verbrü derte Wiener sozialdemokratische Parteileitung eine schwere Niederlage gegenüber den kom munistischen Agitatoren schärfster Schattierung. Die Hetzpropaganda der Wiener Bolschewiken- sührer war tiefer ins Volk eingedrungen, als den Drahtziehern zur Stunde lieb war. So sind den „Führern" die Ereignisse und der Mod schlimmster Sorte über den Kopf

die Selbsthilfe der Tiroler Heimatwehr, für Stun den der Not geschaffen, nicht früher auf den Plan trat. Dem Beispiel des Landes Tirol waren gleich andere Länder gefolgt. Zn drei Bundesländern (Tirol, Vorarlberg, Kärnten) war der Eisen bahnstreik gegen den Willen der Wiener so zialdemokratischen Partei! itung und gegen den Willen der Streikkomitees in den einzelnen Stationeir gebrochen worden und der Verkehr wieder in Gang gebracht. Steiermark hatte ebenfalls die Heimatwehr aufgeboten. Zn kür zester Zeit

, vielleicht schon innerhalb 24 Stun den, würde der Verkehr - mit Ausnahme von Wien und Linz — wieder eingesetzt haben. Die Niederlage des Wiener Terrors begann in den Ländern zu reifen. Und so setzte sich die Partei der österreichi schen Bolschewiken mit den sozialdemokrati schen Gewerkschaften an den Beratungstisch und beschlossen, durch die Unnachgiebigkeit Dr. Seipels und durch das Ausland noch weiter gedrängt, aus der Not eine Tugend zu machen, bevor die Niederlage zu augenscheinlich und ganz

zerschmetternd und zersplitternd auf die Parteiangehörigen wirken werde. Der an die Streikkomitees weitergegebene Beschluß der Wiener Zentrale ist glattweg das offene Ein geständnis des Mißerfolges: „Die Lage habe sich geändert, aus wirtschaftlichen und poli tischen Gründen wolle man den Streik nicht länger andauern lassen." Daraus spricht die Angst vor noch größerer Niederlage. Nach alledem ist es durchaus verständlich, daß die sozialdemokratische Presse mit mehr oder weniger Glück ihre Niederlage

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 22.03.1930
Physical description: 16
Bier. Um den Toten und die Verwundeten kümmerte sich niemand. Weswegen man in Oesterreich ermordet wird. Um zu zeigen, weswegen man in Oesterreich ermordet werden kann, sei die Strophe, die unmittelbar vor dem Sturm auf die zwei' Wiener von Brunner gesungen wurde, hiehergesetzt: Im Ohr noch die rauschenden Walzer, die Walzer von Lanner und Strauß, im Herzerl a bißerl Verliebtheit, so kommt st vom Dommayer z' Haus. Die Guckerln. so blau wie die Veigerln, die glänzen voll Lust und voll Freud

' — secht's Leutstn. so war's Anno dreißig in Wien, in der goldigen, gemütlichen Zeit... Strobl stand vor den Geschworenen in Korneuburg um sich wegen des Verbrechens des Totschlages zu verantworten. „Auf Leben und Tod." Vors.: Bekennen Sie sich schuldig? — Angekl.: Die Stiche habe ich geführt, aber in Notwehr. — Vors.: Sind Sie denn angegriffen worden? ■— Angekl.: Ich habe im Gasthaus Stejskal geschnapst, plötzlich kommt der Johann Jser herein gelaufen und schreit: „Wiener raufen mit unsere Leut

.: Sind die Bauern vielleicht von den Wienern angestänkert worden? — Zeuge: Aber, der Getötete war doch selbst ein Heimwehrmann. Der Obmann wird im Gerichtssaal verhaftet. Run wird der Obmann des heimwehrlerischen Loide?- taler Kameradschastsvereines, Johann Jser. vernommen. Er bestreitet, daß er der Urheber der ganzen Rauferei ge wesen fei. Angekl. (zum Zeugen): Sind Sie nicht zum Stejskal gekommen und haben uns zugerufen: „Wiener und Stam- mersdorfer rote Hunde sind da und wollen raufen. Kommt, haltet ench

Wien hat nun einer der Ihren mit dem Leben bezahlt. Der Wiener Straßenbahner und Heimwehrmann Anton Wallak wurde in Loidestal erschlagen, hinterrücks mit einem großen Fleischhauermesser niedergestochen, einfach deswegen, weil er ein Wiener war. Läge nicht der Bericht über eine Gerichts verhandlung vor. man würde es nicht für möglich halten, daß es irgendwo auf der Welt derartige Vorfälle geben kann, wie sie dieser Bericht über eine Gerichtsverhandlung schildert. Deutlicher als in dieser Verhandlung

ist aber auch noch nie gezeigt worden, wohin ein paar unverantwort liche Mordhetzer und — „Antiterroristen" die Bevölkerung dieses Landes gebracht haben. Der schier unglaubliche Sachverhalt ist kurz folgender: Der Wiener Baumeister Eichinger besuchte am 15. Dezember seinen in Loidestal bei Korneuburg wohnenden Geschäfts freund. den Ziegeleibesitzer Schneider. Zu der Partie nahm sich der Baumeister ein paar Freunde mit. Seine Begleiter waren der Straßenbahner Anton Wallak, Josef Schiller. Matthias Hofer. Ferdinand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 21.06.1929
Physical description: 8
, vor dem italienischen Volk und vor dessen Tyrannen das ungeheuerliche Verbrechen auszuzeigen, das jeder einzelne, der gezwungen war, an diesen Wahlen teil zunehmen, an eigener Seele und eigenem Körper zu spüren bekam. Aus Verbrechen kann niemals Recht erstehen, wenn Ae HrimwehrprovMtton in Wiener-ReustM auf Wunsch der Regierung Seipel. Nach den Enthüllungen über die Beziehungen der Seipel und Vaugoin zu den Heimwehrbanditen ist es eigent lich nicht mehr überraschend, wenn wir aus einem Brief des Stabschefs

der Heimwehren, Diakow, vom 27. August 1928 an Dr. Andreas Morsey in Schloß Hohenbrugg bei Fehring, der ebenfalls von der „Arbeiter- Zeitung" im Original veröffentlicht wird, folgendes er fahren: Euer Hochwohlgeboven! Hochgeehrter Herr Doktor! Der Aufmarsch am 7. Oktober in Wiener-Neu stadt findet unter allen Umständen statt. Es ist dies nicht nur ein Wunsch der Heimatwehren, sondern auch Wunsch der Regierung. Im Ver trauen darf ich mitteilen, daß die Bundesregierung s o g a r g e w i l I t ist, eine Störung

des geplanten Aufmar sches durch Rot mit denMitteln des Bundes hintanz »halten. Dennoch aber entbindet es uns nicht aller Vorsorgen, um sicher zn gehen. Die Bundesführung plant, zirka 20.090 Mann in Wiener- Neustadt aufmarschieren zu lassen, weitere 5000 Mann aber im Raume Semmering-Aspong etwa als Sicherungsgruppe in geeigneter, unauffälliger Weise bereitzustellen. Das na- türliche Reservoir für die Sicherungsgruppe bildet zum größten Teil die Osteiermark. Es ist daher Auftrag der Buttdesfüh- Titng

(Steidle-Pabst. Red.), aber auch des ersten und zweiten Lan- des'eiters (Pfrinwr-Bachofen. Red.), wie auch des Generals Hül° gerth (das war der Kärntner Macher. Red.), die Arlxäten in der Oststeiermark zu vervielfältigen. Dann folgen noch Amveisungen und schließlich empfehlen sich ergebenst Diakow und Bachoftn-Echt. Die Regierung Seipel hatte also den Wunsch, daß unter allen Umständen in Wiener-Neustadt aufmarschiert werde. Wie gehen nicht fehl, wenn wir sagen, daß sie den Aufmarsch geradezu

(die „A.-Z." bringt es im Faksimile. D. R.) folgen, das sich auf die Finanzierung des Verbrechens von Wiener-Neustadt bezieht. Es ist ein Schreiben Pq b st s an P f r i m e r: Bundesleitung der österreichischen Selbstschutzverbande. Zahl 1/334-Bd. Wiener-Neustadt Aufm. Innsbruck, am 27. Mgust 1923. Abschrift. Lieber Freund! Heute sind 10.000 8 an Direktor Eisenzopf überwiesen worden, als erste Rate für Wiener-Neustadt. Bitte, veranlasse, daß dieser Betrag gesondert verrechnet wird, weil ich W. N. ebenfalls

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.09.1929
Physical description: 8
berichtet, das Seipel dem Wiener Korrespondenten des englischen „Daily Telegraph" gab. Schon der zusammengedrängte, ge kürzte Wortlaut ließ keinen Zweifel über den Geist Sei pels zu. nun aber liegt der volle Wortlaut dieses Ge- spräches Seipels mit dem englischen Korrespondenten vor und man muß sagen: Das ist geradezu ein europäischer Skandal. Das, was Seipel da gesagt hat. übertrisft alles, was man selbst Seipel zugemutet hatte. Die Seriösität des eng- lichen Korrespondenten G e d y e läßt

keinen Zweifel zu, daß das Gespräch so stattgefunden hat, wie er es seiner Zeitung noch London kabelte. Seipel selbst konnte das nicht in Ab rede stellen. Heimwehrwaffeumagaziue bei der Wiener Polizei und der Tiroler Landesregierung. Vor allem enthält das Zwiegespräch zwischen Seipel und dem englischen Berichterstatter eine Stelle, die die Amt- liche Nachrichtenstelle der österreichischen Oessentlichkeit ver schwiegen hat. Diese Stelle bezieht sich aus die Waffen der Heimwehr. Herr Dr. Seipel sagte

dem Engländer: Sie sprechen von Waffen. Aber die Heimwehr hat sie nicht überall in ihren Händen. Die Waffen der W i e - n e r Heimwehr zum Beispiel find bei der Polizei, in Tirol find fie bei der Landesregierung de poniert. Man beachte, welcher Ungeheuerlichkeit der Herr Dr. Seipel da die Wiener Polizei vor der englischen Oeffentlich- keit beschuldigt! Die Heimwehr ist eine Organisation, die dem „Mar xismus". das heißt der großen Partei, von der Seipel selbst in seinem Interview sagt, daß sie die Masse

der Ar b e i t e r vertritt, der großen Partei, die mehr als zwei Fünftel des ganzen österreichischen Volkes umfaßt und beinahe zwei Drittel des Volkes von Wien, „Krieg bis aufs Messer", Kampf bis zur Vernichtung" ansagt. Und Herr Dr. Seipel beschuldigt die Wiener Polizei, daß sie für diese Organi sation Waffen verwahrt! Die Heimwehr ist eine Organisation, die die Beseiti- gung der „demokratisch-parlamentarischen Verfassung" mit Gewalt, „mit der Waffe in der Faust" offen prokla miert. Eine Organisation, die offen Ziele

verkündet, die das Strafgesetz als Hochverrat mit lebenslänglichem schwe ren Kerker bedroht. Und der Herr Dr. Seipel erzählt, daß die Wiener Polizei so freundlich sei, dieser Organisation Waffen zu verwahren! Die Anhäufung von Waffen durch private Organisa tionen ist in Oesterreich durch eine Reihe von Gesetzen — vom Friedensvertrag bis zum Waffenpatent — verboten. Und der Herr Dr. Seipel erzählt der ausländischen Oefsent- lichkeit, daß die Wiener Polizei die Waffen der Heimwehr nicht etwa konfisziert

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 12
Date: 12.02.1926
Physical description: 12
., erscheint am Fasching- Sonntag beim Fasching-Abend des Lienzer Sängerbundes, welch letzterer gleichzeitig Her ausgeber der Zeitung ist. Preis 1 Schilling inklusive Lustbarkeitssteuer? Bestellungen auf die „Brennesseln", welche nur in einer beschränkten Anzahl aufgelegt werden, nimmt die Buchhandlung I. G. Mahl in Lienz entgegen. Bestellen Sie daher heute noch „Die Brenn nessel", eh' es zu spät ist! Ein Wiener Zeitungsfkandal. Seit der Bettauer-Afsäre ist es kein Ge heimnis mehr, wie es um die Wiener

Presse steht. Man weiß, daß ein großer Teil davon gesinnungsbar, sittenlos, von einem unge zügelten, echt jüdischen Geschäftsgeist ange fault ist. Man wußte aber noch nicht, daß das meistgelesenste Wiener Abendblatt von einem Hauptschriftleiter geführt wird, der kor rupteste Geschäfte in gewaltigem Umfang und mit erstaunlichster Raffiniertheit tätigt. Die fragliche Zeitung: „A b e n d" nennt sich ein Blatt, das eine ganz große Verbreitung in der Bevölkerung hat darum, weil es zorn bebend

Funktionäre des Wiener Rathauses zählte er zu seinen Gönnern und manche Information aus dem Gebiete des Bankwesens verriet die enge Freundschaft mit einem Bundesangestellten in hohen Würden. Die Geschäfte: Der „Abend" machte sich in den letzten Jahren durch heftige, ja wütende Angriffe aus Geldleute bekannt. Dazu werden Sklarz, Castiglioni und der Direktor der An kerbrotfabrik, Fried, gezählt. Um vor den ewigen Angriffen und Drohungen dieser Zei tung sicher zu sein, mußten diese Leute unge heure Summen

ein luxuriöses Lebemanndasein und galt in Wiener Finanzkreisen als mehrfacher Mil liardär. Ein Zufall brachte die schmutzige Affäre an die Sonne. Man wollte zwar noch im letzten Moment alles vertuschen, den Chefredakteur entlassen und ihm als Trostpreis zu seinem 40-Millionen-Monatsgehalt noch ein paar Milliarden nachwerfen. Aber nun ist schon die Polizei am Werk. Wie einige Wiener Blätter melden, finden gegenwärtig Verhandlungen mit der sozialdemokratischen Partei Oesterreichs statt, die den „Abend

" übernehmen will, um ihn als offizielles sozialdemokratisches Organ zu erklären. Es bleibt abzuwarten und ist besonders der sozialdemokratischen Partei anheimgestellt, ob aus diesem Presseskandal nicht noch ein ge- waltiger politischer Skandal wird. Kur aller Weil. Urber dis Stärke des Republikanischen Schutzbundes in Oesterreich berichtet? auf der Wiener Reichskonserenz am 13. Nov. Genosse Heinz. An Schutzbundtruppen hat Wien allein Aktive 20.000 Reserve 7.000 Land Niederösterreich „ 34.000 „ 10.000

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.07.1929
Physical description: 8
die Vorkämpscrin des Gedankens der kulturellen Erziehung innerhalb der inter nationalen sozialistischen Jugendbewegung darstellt und auf diesem Gebiete besonders wertvolle Arbeit leistet, stand dieses erste internationale sozialistische Jugendtreffen von Amsterdam vorwiegend im Zeichen der kulturellen Er ziehungsarbeit der sozialistischen Jugendorganisationen. Das Wiener internationale sozialistische Jugendtreffen, das vom 12. bs 14. Juli stattfindet. wird das Amsterdamer Jugendtreffen an Umfang mehrfach

so wie aus dem diktatorisch regierten Jugoslawien sollen Ver treter an dem Treffen teilnehmen. Da aus der österreichi schen Provinz auch etwa 10.000 Teilnehmer nach Wien kom men werden und die Wiener Arbeiterjugend mehr als 20.000 Festteilnehmer stellen wird, werden sich also ins gesamt etwa 50.000 ju^ge Sozialistinnen und Sozialisten am zweiten internationalen sozialistischen Jugendtreffen be teiligen. Als Vertreter der Sozialistischen Arbeiter-Inter nationale werden der Sekretär Friedrich Adler und der Vertreter

in der Jugendinternationale, Artur Crispien, als Vertreter des Internationalen Gewerkschastsbundes der Präsident Walter Citrine erscheinen. Das rote Wien wird seine jungen internationalen Gäste schon aus den Bahnhöfen und bei den Schifssstatio- nen feierlich empfangen und mit Musikbegleitung in die Quartiere führen die sich zu einem guten Teil in den gro ßen städtischen Wohnhausanlagen befinden. Die Festteil-; nehmer sollen dadurch gleich Gelegenheit bekommen, die Inneneinrichtung der Wiener Gemeindehäuser und das Leben

der Wiener Arbeiter aus eigener Anschauung und nächster Nähe kennen zu lernen. Freitag den 12. Juli wird um 10 Uhr vormittags aus dem Heldenplatz vor der frühe ren Hofburg der Habsburger die Eröffnungsfeier stattfin- i den, bei der auch der Bürgermeister des roten Wien, Seitz, | sprechen soll. Auf der früheren Burg der Habsburger wird schließlich die farbenprächtige Fahne der Sozialistischen Ju gendinternationale hochgezogen werden, ein Zeichen dafür, daß die junge Generation von einem neuen Geist

Warte internationale sportliche Wettkämpfe statt, die gegen Abend in eine große internationale Jugendseier übergehen, in de ren Verlauf die Enthüllung der Fahne stattfindet, die die Sozialistische Jugendinternationale dem österreichischen Jugendverband widmet. An diese riesige Abendfeier, an der 2000 Wiener jugendliche Arbeiterturner durch Massensrei- übungen und etwa 4000 Wiener Arbeitersänger Mitwirken werden, schließt sich ein Fackelzug in das Innere der Stadt zum Rathaus, das festlich beleuchtet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 04.01.1930
Physical description: 16
buthullungen Aber die Zersetzung der Heimwehr. W i e n. 4. Jänner. (Eigenbericht.) Die bürgerliche Presse (auch in Innsbruck) brachte gestern die Meldung, daß die Heimwehrstellen gegen die marxistischen Blätter, die in den letzten Tagen Enthüllungen '-über den Wiener Heimatbund gebracht haben. Klage erheben wollen. Die heutige „A.-Z." erklärt, sie mögen ruhig klagen, und veröffentlicht als Ant wort auf diese Drohung eine Reihe neuer Dokumente, ans deiren wieder sehr interessante Details über die Zustände

in der ..Volksbewegung" hervorgehen. Die „A.-Z." erklärt, daß sie die Veröffentlichung solcher Dokumente in den nächsten Tagen fortsetzen wird. Wir geben einige derselben sinngemäß hier wieder: Wer hat die Sprengungen der Kunschak-Versammlungen or ganisiert? Im November wurde bekanntlich eine Versammlung, in der Kunschak sprach, vom Wiener Heimatbund zu spren gen versucht, wobei auch eine Menge Heimwehrler mitwirkte und es zu schweren Prügeleien zwischen diesen und dem Frei heitsbund des Herrn Kunschak kam

von den Bestrebungen. Bauernweh- ren zu bilden. Kenntnis genommen. Diese Bauernwehren könnten eine wertvolle Ergänzung der Wehrorganisationen des Bauern- und Bürgertums darstellen. der Versammlung ausgegeben. — Unterfertigt war diese Einladung von Ingenieur Schimek vom Wiener Heimat bund. Heger und Starhemberg hetzen gegen Steidle. Ein weiteres Dokument, das die „Arbeiter-Zeitung" heute veröffentlicht, ist ein Gedächtnisprotokoll der ersten Sitzung des Untersuchungsausschusses. der gegen die sechs ausgeschlossenen

Führer des Wiener Hcimatbundes, Ehren berger, Pizzini usw.. tagte. Ans dem Gedächtnisprotokoll geht hervor, daß zuerst ein langer Streit war. wer Vorsitzen der werden sollte. Für diesen waren nicht weniger als fünf Generäle und vier andere Heimwehrffchrer vorgeschlagen, endlich wurde es der Staatsanwalt Langer. Ein Mitglied der Heimwehr gab zu Protokoll, er habe gehört, wie anläß lich der Heimwehrkundgebung am Wiener Heldenplatz der Wiener Stadtleiter Heger den Fürsten Starhemberg anfge- sordert

habe, dieser möge gemeinsam mit der Wiener Heim wehr und der steirischen Heimwehr unter Psrimcr gegen Dr. Steidle Vorgehen. Aus dem Gedächtnisprotokoll ist nicht ersichtlich, welche Folgerungen aus dieser Aussage gezogen wurden. Auf Grund der Veröffentlichungen der „Arbeiter-Zei tung" wurde plötzlich dieser Untersuchungsausschuß wieder für heute. Samstag den 4. Jänner, einbernfen. Der Zersetzungsprozeß ist speziell in der Wiener Heim wehr schon sehr weit vorgeschritten. Aber auch in den Län dern kriselt es ganz

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 24.04.1927
Physical description: 16
zahlen. Wir fra gen aber, will das Volk Oesterreichs diesem Zustand nicht bald ein Ende machen? Wenn ja, dann wähle man geschlossen die Einheitsliste. Seitz hat über die Höhe der Staatssteuern geklagt; wenn er wirklich glaubt, daß die Bundessteuern zu hoch sind, dann kann er sehr leicht Abhilfe schaffen, dann braucht er nur zu sagen, er verzichtet daraus und die Steuern werden um die Hälfte sinken. Aber er tut es nicht. — Die zweite Einnahmsquelle sind die Wiener Ge meindesteuern. Jahre 1923

haben die Wiener Ge meindesteuern 834 Milliarden eingebracht, für das Jahr 1927 will der Finanzminister der Stadt Wien, Herr Breitner, eine Summe von einer Billion, 613 Milliarden aus den Wienern herausholen, also um 100 Prozent mehr! Die Wohnbausteuer wurde im Jahre 1923 mit 37 Milliarden, für das Jahr 1927 dagegen mit 353 Milliarden festgesetzt. Die Fürsorge abgabe erzielte im Jahre 1923 ein Erträgnis von 431 Milliarden, im Jahre 1924 568 Milliarden, dazu soll sie im heurigen Jahre 680 Milliarden einbringen

. Die Reklamesteuer allein ist von zwei Milliarden im Jahre 1924 aus 48 Milliarden im laufenden Jahre gestiegen, hat sich also verzwanzigfacht. Und so geht es fort mit Grazie, hat doch der Wiener Bürger nicht weniger als rund 25 Gemeinde st euern zu tragen. Dabei erfolgte die oft mehr als 100prozentige Erhöhung der Wiener Ge meindesteuern innerhalb von nur vier Jahren bei gleichbleibender Währung, kaum verändertem Wa renpreise und sinkender Wirtschaft. Zahlen diese Steuern nur die Reichen? Wie man sieht

. Jeder hat 4 Prozent zu zahlen und auch das erst seit 1. Jänner 1927. Bis zu diesem Zeitpunkte waren die Wiener Steuersätze gerade bei den Arbeitern die höchsten. 4 1 /,« Prozent mußten geleistet werden. Ist das wirklich die Besteuerung der Reichen zugunsten der Armen, ist das eine gerechte Steuerverteilung? Jeder, der ein Zimmerchen bewohnt, mutz Wohnbau steuer zahlen, selbst der ärmste Arbeitslose in einem Kellerloch oder im Obdachlosenheim, damit die Ge meinde diese Riesensumme zusammenbringt. Die Ge meinde

der Bundesländer. Es ist Tatsache, 1. daß in vielen Klassen der Wiener Schulen kein Sckulgebet mehr verrichtet werden darf; weshalb es begreiflich ist, daß nach fünfjährigem Schulunterricht ganze Klassen erklärten, sie können das Vaterunser nicht beten; 2. daß gottvergessene Schulleitungen die religiösen Bilder, Ehristusgemälde und Zeichnungen aus den Schulräumen hinauswarfen; 3. daß jedes Befragen der katholischen Kinder, ob sie ihren religiösen Pflichten nachgekommen seien, strengstens untersagt

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 18
Date: 02.12.1927
Physical description: 18
der gegen teiligen Erklärung der Wiener Rathausmarri- sten — begreiflich, daß ihnen die Sache un angenehm ist und sie sich durch Leugnen her auswursteln möchten! — unwiderleglich fest, daß aus dem Rathaus selbst gegen die Polizei geschossen wurde! Gegen den Wachmann 801 wurde von sozialdemokratischen Blättern die ungeheuerliche Beschuldigung erhoben, daß er um 3 ,410 Uhr vormittags vor dem Iustiz- valast einen Passanten grundlos niedergeschos sen habe. Durch eingehende Erhebungen wurde nun festgestellt

haben. Wenn es noch eines Beweises bedurft hatte, daß in den Iuli- tagen die Stadt Wien von einem wirklichen und gefährlichen Auf ruhr entfesselter, aufgepeitschter Massen bedroht war, dann sind diese Schilderungen ein Zeugnis von erschütternder Wucht und Eindringlichkeit. Das Weißbuch der Wiener Polizeidirektion stellt-die furcht baren Ereignisse der Wiener Schreckenslage sachlich und aus Grund einwandfreier und an fechtbarer Belege und Zeugen dar, ohne mit einen! Wort von den Verdiensten zu schreiben, die sich die Polizei

in diesen Sturmtagen er worben hat. Gerade durch das eindringliche Bild, das sich dem Leser entrollt, wird er da ran erinnert: dieses Weißbuch ist zugleich das Ehrenbuch der Wiener Polizei. Politische Uebersicht Die Verhandlungen mit den Bun de s a n g e st e l l t e n wurden wieder ausge nommen. Die Regierung hat neue Zugeständ nisse gemacht. Die Angestellten bestehen auf der linearen Erhöhung. Auch über die Ent schuldungsaktion und die 90prozentige Pen sionsbemessungsgrundlage soll demnächst ver handelt

. Ein Revolverattentat wurde aus den 'Bürgermeister Seitz von Wien verübt. Seitz blieb unverletzt. Das Attentat erfolgte nach der Eröffnungsfeierlichkeit des neuen Wiener Schneepalastes. Der Attentäter, der Schauspie ler Richard Strebinger, derzeit beschästigungs- los, 23 Jahre alt. in Temesvar geboren, gab j in rascher Folge gegen das fahrende Auto meh- ! rere Schüsse ab, eine Glasscheibe des Autos, wurde zertrümmert. Nicht einmal die sozialistische Presse - natürlich mit Ausnahme der Innsbrucker ..Volkszeitung

"! — denkt daran, für die Re volverschüsse vor dem Wiener Westbahnhof eine politische Gruppe verantwortlich zu machen. Die sozialistische Presse muß — gern oder un gern — zugeben, daß es die Tat eines politi schen Wirrkopfes war, der von der äußersten Linken bis zur äußersten Rechte, vom Kom munismus bis zürn Rechtsradikalismus pen delte und zufällig wieder einmal aus den sozialdemokratischen Reihen bei den Front kämpfern angelangt war. Es gibt sonach nur eine Partei, die keinen Trennungsstrich zieht

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 11.08.1927
Physical description: 4
. Wie richtig diese Auffassung der Kriegsopfer des Reichsbundes ist, das beweisen die zahlreichen, dem Reichsbund fortgesetzt zugehenden Zustimmungskundgebungen und Briefe aus allen Teilen Oesterreichs und von Anhängern aller Partei- Achtungen. Die Blamage des Bürgermeisters Seitz. (Erbauliches von der Wiener Gemeindewache. — Unter 2000 Angeworbenen 324 abgestrafte Verbrecher. Die Erregung, die in allen nicht sozialdemokratischen Kreisen über die Aufstellung der voll kommen ungesetzlichen Wiener

Gemeindeschutzwache entstanden ist, kommt begreiflicherweise nicht zur Ruhe. Allmählich be ginnt diese saubere Schutztruppe allerdings lächerlich zu wer den. Aus einer Rede im Wiener Gemeinderat, die sich auf ver bürgtes Material der Wiener Polizei stützte, erfuhr man, daß unter den rund 2000 am Anfang angeworbenen 324 Abgestrafte befanden, und zwar 59 Personen, die wegen des Verbrechens des Diebstahls, 27, die wegen Verbrechens der Veruntreuung, 20, die wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalttäigkeit

, 1, die wegen Verbrechen des Mordes (!), 1 die wegen Verbrechens der Brandlegung, 2, die wegen des Verbrechens des Raubes, 11, die wegen Verbrechens der schweren körperlichen Schädi gung, 63, die wegen Uebertretung des Diebstahls, 33, die wegen Uebertretung der Veruntreuung und 107, die überhaupt ge richtsordnungsmäßig verurteilt wurden. Man erinnert sich, daß nach eine Aeußerung Dr. Otto Bauers die „verläßlichsten Leute" des Republikanischen Schutzbundes ausersehen wurden, um die Wiener Gemeindeschutzwache

zu bilden. Jeder Kommen tar ist da wohl überflüssig. Es war der österreichischen Sozial demokratie Vorbehalten, als Nachfolger in der Reihe der großen Wiener Bürgermeister von Liebenberg bis Lueger einen Mann zu stellen, der eine Garde von Räubern, Dieben und Brandstiftern als Gemeindeschutzwache auf die Wiener losläßt. Die Internationale der Reisenden auf dem Marsche. Wie wir vom Bund reisender Kaufleute im D.H.V. erfahren, hat der Internationale Bund von Vereinigungen reisender Kaufleute, der formal

, und sie geben den Gelehrten der Gegenwart die Möglichkeit, durch Zurückberechnung jener Er eignisse wertvolle historische Aufschlüsse und Zeitbestimmungen zu erhalten. Die älteste Erwähnung einer Sonnenfinsternis stammt aus dem „Schu-King", einem der klassischen Bücher Chinas. Sie ist von dem Wiener Professor Oppolzer unter 34 zeitlich und 6 örtlich in Frage kommenden mit viel Scharfsinn aus den 21. Oktober 2138 v. Chr. festgelegt worden. Von dem Schrecken der Menge zeugen die Worte des Berichtes

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 16
Date: 02.09.1927
Physical description: 16
der Aufreizung gegen die Staatsgewalt, bzw. Organe der Re gierung) gegen das „Kleine Blatt" eingeleitet. Die maßloseste Hetze u. Revolutionsinszenie rung betreibt wohl der „Abend". Würdig an seine Seite stellten sich die „Arbeiterzeitung", die anläßlich der Auszeichnung der Wiener Po lizei ihren Artikel überschrieb „Auszeichnungen für das Schießen", das „Kleine Blatt", das bei gleicher Gelegenheit einen Artikel brachte „Das Ehrenzeichen der Republik für die Tap ferkeit gegen das Wiener Volk" und „Die Welt

am Morgen", deren Artikel den Titel trug „Für Polizeimassakers das Ehrenzeichen der Republik". Eine ganze Flut von Verleum dungen, Verdrehungen, schamlosen Lügen und Brandartikeln! Ob noch irgendwo in Europa in derart maßloser, unverschämter und ver logener Weise ein Regierungschef und feine Organe dürfen in den Kot gezerrt, die Volks leidenschaften aufgepeitscht und offen die Re- volutionierung der Massen darf durchgeführt werden? * ein Sewjet-fiehelmbericht über die 3uli- Renolte in (Uten. Das Wiener

Montagsblatt „Der Turm" veröffentlicht einen Bericht, den der Wiener Sowjetgesandte am 15. Fuli nachmittags in einer außerhalb Oesterreichs gelegenen Stadt nahe der Grenze nach Moskau aufgegeben haben soll. Diese Depesche sei aufgefangen und dechiffriert worden. Nach dem veröffentlichten Wortlaut des Berichtes fei der Gesandte über die Arbeitsniederlegung im voraus' ver ständigt worden und habe von der Ber liner sowjetrussischen Vertretung Führer zur Leitung des Unternehmens nach Wien beor dert. Ferner

hat fichDr. Bauer wäh rend der Unruhen mit dem sowjet russischen Gesandten in Verbin dung gesetzt. * das kest der roten kalken in klagenfurt. Unsere Stadt stand in letzter Zeit unter dem Eindrücke des roten Fugend festes. Man empfand diesen sozialdemokratischen Aufmarsch bald nach den Wiener Fulitagen als Heraus forderung und die Nerven waren zum Reißen gespannt. Die Landesregierung sah sich veran laßt, allzu provozierende Teile des Festes, z. B. die Teilnahme des Republikanischen Schutzbundes, den Zug

durch die innere Stadt, eine politische Kundgebung auf öffentlichem Platze usiv. zu untersagen. Ansonsten hätte das rote Kinderfest ebenso unterbleiben müssen, wie der Schutzbund seine Absicht, nach den Wiener Revolten in Klagenfurt eine Demon stration zu veranstalten, infolge der Haltung des Heimatschutzes aufgeben mußte. Fm übrigen war es aber gut, daß sich die rote Fugend gezeigt hat. Die Kärntner haben sich die Früchte sozialistischer Erziehungsmetho den einmal so recht ansehen können und wis sen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 05.11.1929
Physical description: 8
und welche Brille er vor dem Auge, sieht er in zwei Handlun gen, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen, das eine Mal eine hochgemute Tat, das andere Mal eiq-verabscheuens wertes Verbrechen. Und so sind halt im bürgerlichen Ur teile die Innsbrucker Novembertage 1904, die sich heuer zum 25. Male jähren. Tag» nationaler Hochgefühle und be grüßenswerter nationaler Selbsthilfe, die Wiener Juli tage 1927 aber scheußliche Verbrechen des marxistischen Pöbels. 1904 in Innsbruck war das nationale Empfinden

und es blieb kein Fenster ganz beim „Weißen Kreuz" und, so weit Steine es erreichen konnten, auch bei der „Goldenen Rose" nicht. Und es war auf einmal auch das Militär da. das selbe Militär, das jetzt die Versastungsreformler bei jeder Gelegenheit sofort einschreiten lasten möchten. Damals aber empfingen sie das Militär mit Pfuirufen und schrillen Pfiffen und auch mit Steinen, nicht viel anders als 1927 die Wiener die attackierende Polizei: Bürgermeister Greil, ein Großdeutscher wie jene, die solches heute

hatte der 4. Novembermorgen 1904 nur e i n e n Toten, nicht 90 wie in den Julitagen 1927 in Wien gefordert. Da war nicht nur die blanke Waffe, son dern .noch mehr die todbringende Kugel in die Masten ge fahren und hatte getötet, wahllos. Wer kann angesichts der 90 Toten die Erregung der Wiener Arbeiterschaft nicht verstehen? Wer kann da nicht begreifen, twft man />eaen den Volireivrästdenten Front liftischen und reaktionären Instinkten die besondere scharf, macherische und arbeiterfeindliche Richtung gegeben

und wirtschaftlichen Stellungen fitzen und bürgerliche Politiker und Ha-We-Führer ge worden sind, daß die Verfassung der Republik jedem jungen Leutnant wieder das Recht Zugestehen soll, eventuell auf eigene Faust die folgenschwersten Exekutionen gegen Staatsbürger d-urchzuführen. Der 4. November 1904 war tatsächlich ein 18. Juli, halt in den Ausmaßen der Provinzstadt Innsbruck. Selbst der Sturm aus den Wiener I u st i z p a l a ft hat da sein Pendant in der Zerstörung der italienisckM Rechts fakultät in Wilten

, wo die akademischen Söhne der Stlma mater oenipontana hausten, na, auch gewiß nicht viel glimpflicher als die empörten Wiener im Justizpalast. Das Haus Liebeneggstraße 6 schaute damals auch aus wie ein Haus in Feindesland, in dem die Soldateska gewütet: Kein Fenster ganz, kein Möbelstück heil, zu Spreißeln gehackt auf der Straße, wohin sich sogar die Oeken gesellen mußten. Könnte und wollte das Bürgertum gerecht sein, so müßte es für die Julitage 1927 eine ähnliche psychologische und dynamische Erklärung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 24.11.1924
Physical description: 8
der Internationale durch die Wiener Arbeiterschaft, wo Vertreter al ler österreichischen Landesorganisationen des Re publikanischen Schutzbundes den Schwur ablegten, treu diese Fahne zu bewahren und die Republik zu verteidigen. Die Tiroler, die einen besonders schwe ren Kampf zu führen haben, können durch die An wesenheit der Kameraden aus den anderen Län dern die Ueberzeugung gewinnen, daß sie nicht al lein stehen, wenn sie mit aller Kraft für die Repu blik kämpfen. Er überreichte zum Schluß ein Band

für die neue Fahne. Gen. Dechtler vom bayrischen Verbände „Schwarz-Rot-Gold" überbringt mit einer Schil derung der bayrischen Verhältnisse die nachbar lichen Grüße und Glückwünsche und heftet gleich falls ein Band an die neue Fahne. Zum Schlüße spricht Gen. K a l o r n i k namens der Wiener „Eto" (Eisenbahn- und Telegraphen- Ordners und spendet gleichfalls ein Band. Die Wiener Eisenbahnerkapelle spielt hierauf das „Lied der Arbeit", worauf der Abmarsch der For mationen erfolgt. Die Defilierung

und geschmackvoll bezeichnet werden. Unter dem ge stickten Emblem der Arbeit, den über einem Ham mer verschlungenen Händen, befindet sich die In schrift: Republikanischer Schutzbund, Landesorgani sation Tirol. Nachmittags konzertierte die Wiener Eisenbahn nermusik im Hotel „Sonne". Die Festseier ia der Alhambra. Im schön geschmückten Riesenraum der M- hamb^a versammelten sich abends hie Innsbrucker Genoffen und Genossinnen, um den Tag festlich zu beschließen. Die Innsbrucker Eisenbahnermusiker konzertierten

, in Innsbruck eingetroffen. Um 8 Uhr morgens marschierte eine Ehrenkompagnie des Republikanischen Schutzbundes .mit Fahne und Musik (Eisenbahnermusiki am Bahn hofplatz zum Empfang der Gäste auf. Es war ein erfreuliches Bild, die in langer Front stramm aus gerichteten Innsbrucker Resch-Mannschasten in der neuen, kleidsamen Uniform zu sehen. Der Wiener Zug fährt ein und bringt Resch-Abterlungen aus Wien, St. Pölten, Linz, Salzburg und Hallein, Stramme Gestalten, alle in Uniform. Mit ihnen kommt die starke

geschützten Republik. Dieser Zug ist ebenfalls überraschend lang. Kaum ist der Zug vorbei, marschiert das U n t e r- i n n t a l und L a n d e ck ein. Nach ihnen die Ge nossen, die von außerhalb Tirols kamen. Die schwarz-rot-goldene Fahne der Münchener taucht auf, rote Fahnen der Wiener, Linzer, Salzburger. Groß ist die Zahl der Wiener, die starke Abteilungen der Spezialformationen Eto (Eisenbahner- und Telearaphenordner) entsandt haben. An deren dunkle Uniformen reiht sich das -Feldgrau der Salzburger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.02.1929
Physical description: 8
'Qm DoftzetkAVASliÄ» §21 Liuzelnummei durch dU> V«si 2»Gr^ch«d MoversBezust-preis»» Durch dt« Ausrräae» w HusLkneWS ^46 Tchillinc, gum Abholen in der» VerschlechK»S»v in Innsbruck 8 Schilling 'Auswärts durch vieKslp,, l»»r« u«b durch di» Pest für Deuti chdüeer, L«> Schilling Für »eutfchiend ? Echilliug. Für das übny» Ausland t Schilling Die Samstagnummer rlS Wochenblatt mertelläbrlich 2»^ Schillina Rr.47 gunrbnul, Moulag den 25 . Febmar 1929 37. Fatzrsaug Schweres Fiasko des Wiener Heimatwehr- Ansmarkches. Zwei

angekündiglen Aufmarsches recht deutlich zum Ausdruck. Denn zuerst hat ten sie zehn- bis zwölftausend Teilnehmer angekündigt, spater gingen sie auf fünf- bis sechstausend Teilnehmer gernnier und in Wirklichkeit waren es gestern ganze 5260 Mann, die unter tosenden Pfuirufen der Wiener Bevölke rung durch einige Straßen der roten Stadt, eskortiert von Polizei zu Fuß und zu Pferde, zogen. 3299 Hekmatwehrler. (Originakbericht der „Volks-Zeitung".) Wien, 24. Februar. Trotz der Zusicherungen und Vereinbarungen

hat die Heimatwehr auch die außerhalb Wiens wohnenden Gruppen der Süd-. West-, Nord- und Ost- sowie der Kaiser-Franz-Josef-Bahn-'Ltrecke in einem Radin- von fünfzig Kilometer zu dieser Kundgebung her- angezvgen. Trotzdem sie ferner auch aus dem Lumpenprole tariat Wiens Leute für ihren Aufmarsch angeworben hat ten. denen sie für diesen Tag zehn Schilling bezahlten, und trotzdem, auch die Wiener Frontkämpfervereinigung, deren Stärke allein zirka 2000 Mann beträgt, mit ausrückte, war es ihnen nur möglich. 3200 Mann

. Die Vertrauensmänner der Wiener Arbeiterschaft hatten große Mühe, die ungemein erregte Menge vom Südtirolerplatz wegzubringen. Zu besonderen Zwischen fällen ist es dank der Besonnenheit der Wiener Arbeiter und ihrer Vertrauensmänner nicht gekommen. In Wiener Heimatwehrkreisen und auch bei der Bun desführung herrscht über das gestrige Fiasko eine allseits gedrückte Stimmung, die umso größer ist, als man vorher ja die unheimlichsten Sprüche über diesen Aufmarsch lös lich. 18.889 SchuhwMer. Umso imposanter

wieder in ihre Bezirke zurück. In den Straßen, die der Schutzbund passierte, hatten meh- rere hunderttausend Menschen Aufstellung genommen, d-.e trotz der bitteren Kälte, die auch gestern in Wien herrschte, stundenlang aushielten und die marschierenden Schutz bündler mit stürmischen Jubel- und brausenden Zustim- mungsrufen begrüßten. Dank der glänzenden Organisation und der eisernen Disziplin verlief der Auf- und Abmarsch in musterhafter Ordnung ohne die geringste Störung. Die Wiener Bevölkerung war so gestern Zeuge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 10
Date: 08.10.1930
Physical description: 10
. W i e n, 7. Oktober. In den „Wiener Neuesten Nach richten" vom 4. Oktober d. I. heißt es: Herr Vaugoin er klärte ja erst kürzlich, er kümmere sich nicht darum, was die Zeitungen über ihn schreiben. — Demgegenüber wird amt lich festgestellt, daß der Bundeskanzler niemals erklärt hat, daß er sich nicht darum kümmere, was die Zeitungen über ihn schreiben. Wir übergeben diese amtliche Feststellung des öster reichischen Bundeskanzlers der Oeffentlichkeit und bitten dieselbe, die Lächerlichkeit

Restaurations versuches kann Krieg und damit den Untergang der Wirt schaft bedeuten. Starhemberg von Finanz- und Wirtschaftskreisen abgelehnt. Wien, 8. Okt. (Eigenbericht.) Wie die „Wiener All- gemeine Zeitung" berichtet, haben führende Finanz- und Wirtschaftskreise die bisherige Tätigkeit des Innenministers Starhemberg und sejne bisherigen Reden abgelehnt und als eine Gefährdung des Wirtschaftslebens bezeichnet. Diese Kreise haben der Regierung erklärt, daß sie größter Wert auf ruhigen Verlauf der Wahlen

. (Eigenbericht.) In Wien marschiert die „geschlossene Heimatfront" in folgenden Formationen aus: 1. Die gemeinsame Liste der Christlichsozialen und des, Heimwehrverbandes unter Major Feh und des Eisenbahner wehr-Reichskommandanten Stöcker; 2. der Heimatblock, bestehend aus den aus dem Heim wehrverband ausgetretenen Formationen, und zwar Star- hembergjäger, Turnerregiment und Oberland usw. usw.; 3. die Heimatspartei unter Führung des ehemaligen Stadtleiters der Wiener Heimwehr, Heger; 4. die Oesterreichische

nach damit zu rechnen, daß auch die SalKur- ger Heimwehr eine eigene Liste aufstellt. Zwei Heimwehrführer auf den Wiener chriftlichsozialen Listen. Wien, 7. Okt. Wie verlautet, wollen die Christlich- sozialen dem Wiener Heimwehrverband zwei Mandate in Wien überlassen, die Major Feh und dem Kommandanten der Eiisenbahnerwehr Stöcker zusallen sollen. Die Wiener christlichsoziale Parteileitung tritt am 11. Oktober unter dem Vorsitz Kunschaks zur endgültigen Festsetzung der Kan didatenlisten zusammen. In Wiener-Neustadt

finden auch Gemeindcratswahlen statt. W i e n, 7. Okt. In der heutigen Sitzung des Gemeinde- rates von Wiener-Neustadt wurde, wie die Sozialdemokra- tische Korrespondenz meldet, der Antrag aus vorzeitige Auf lösung und Durchführung der Gemeindewahl gleichzeitig mit, der Wahl für den Nationalrat am 9. November einstimmig angenommen. Der Beschluß bedarf noch der Zustimmung des Landeshauptmannes. Ein katholischer Bischof gegen das Hakenkreuz. M a i n z, 6. Okt. Das bischöfliche Generalsekretariat

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