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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.07.1912
Physical description: 8
wird, und vor allem durch die Massenwirkung der Aufzüge die Sinne der herbei gelockten Teilnehmer geblendet werden sollen. Darum wird in ganz Oesterreich, besonders aber bei uns in Tirol, eine ganz närrische Agitation für den Kongreß entfaltet. Alle klerikalen Leitungen rüh ren Tag für Tag die Werbetromnicl, die Kanzeln sind Agitationsstätten, die Pfarrhöfe die Sammel stellen für die Teilnehmer. Und damit der denk barste Pomp entfaltet werden kann, haben die Ver anstalter des Kongresses die finanzielle Beihilfe einiger reicher jüdischer

nicht verstößt, die für die rauschenden Veranstaltungell notwendigen Summen aus ganz und gar unchristlichen Quellen zu schöpfen, so braucht sich auch darüber niemand zu ärgern. Aber herausfordernd ist die geradezu un glaubliche Protektion, welche die Negierung, vor allem der Unterrichts- und der Eisenbahnminister, dem Kongreß angedeihen läßt. Das Eisenbahn ministerium hat sämtlichen Kongreßteilnehmern eine ganz außerordentliche, sonst noch nie und nie- Feuilleton. Stefan vom Grillenhof. Rvman von Minna

Kautskh. Da fühlte ich mich beim Kopf gefaßt und nach die sen! Griff weiß ich auch schon, daß es die Nandl ist, die mich an sich zieht und mich plötzlich mit einer ganz ungehörigen Heftigkeit auf die Augen küßt. „Was willst du denn, du Teufelsmädel?" fahre ich auf, sie aber fährt mir noch immer an den Augen herum. „Trösten Sie sich nur, Professor," sagte sie, „er wird nicht sterben, er hat's glücklich überstan den." „Wer hat dir erlaubt, den Brief zu lesen?" „Nun, ich mußte es ja doch einmal erfahren

, und ich bin froh, daß ich's weiß, jetzt kann ihn nichts Schlimmeres mehr treffen." „Ist das nicht schlimm genug?" „Jawohl," sagte sie ganz traurig und senkte den Kopf. Aber gleich darauf blickte sie auf und lächelte. „Er wird wiederkommcn," sagte sie mit einem ganz eigenartigen Ausdruck, „jetzt weiß ich's sicher." Dabei läuft sie hinaus und ich kriege sie an dem Tage nicht mehr zu sehen. Ani nächsten Tage sitze ich ganz vertieft bei der Arbeit. Da klopft's. Du weißt, ich bin sehr ver drießlich

, wenn man mich stört, ich rufe auch kein niandenl gewährte Fahrpreisermäßigung zugestan den. Wenn man weiß, wie schwer ein Arbeits loser, der in einem entfernten Orte Beschäftigung ausnimmt, eine Fahrpreisermäßigung bekommt, wie schroff ablehnend sich die Staatsbahnverwal tung gegen die begehrte Fahrpreisermäßigung für Vereinsausflüge oder wissenschaftliche Kongresse verhält, dann kann man das Entgegenkommen an die Klerikalen erst ganz ermessen. Jeder Teilneh mer am Eucharistischen Kongreß braucht für alle Züge

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 24.10.1915
Physical description: 20
Bore" Baumkirchen slSnterinmal) Telefon: Baumkirchen Nr. r. Nr. 43 Brixen, Sonntag, den Z4. Oktober Jahrgang 1915 Bom Krieg. Wer ein gutes Gedächtnis hat, das ihn auch m dieser ereignisreichen Zeit, wo die Geschehnisse sich wie die Wasser eines Wildbaches überstürzen, nicht gänzlich im Stiche läßt, wird sich erinnern, daß man mit Beginn des Krieges nicht selten le sen konnte, Rußland werde den Krieg nicht lange Mhalten, denn eine innere große Revolution sei ganz sicher zu erwarten. Man verwies

mit furchtbarer Grausamkeit unterdrückt hatte, in den Gliedern. Andere wie der fanden die Lage erträglich und stellten r; voll nod ganz auf die russische S.ite. Der Großteil schneie und rechnet heute noch mit dem Sieg und der Wiederkehr der Russen und vermeidet Häher alles, wodurch er sich den Zorn derselben zuziehen wurde. Es ist damit nicht geleugnet, daß die ge kannten Völker zu einein Gutteil die Befreiung wcht begrüßen, noch weniger, daß sich Tausende louger Leute verborgen hielten oder aus dem ^ Q nbe

zu erwarten. Man darf nicht vergessen, dieser Krieg trägt einen ganz anderen Charakter, als der russisch-japanische, und wird unter ganz anderen Aussichten und Ab sichten geführt. Der Krieg gegen Japan war in ganz Rußland verhaßt; man verstand die Ziele der russischen Staatsmänner im fernen Asien im eigenen Reiche nicht. Es war das gewiß ein gro ßer Fehler, der aber an der Tatsache nichts än dert. Der gegenwärtige Krieg aber ist in ganz Rußland populär, das heißt, man sieht ihn gerne und begeistert

oder auch unblutige Weise hervorgerufen hatte, war ganz und gar nicht zu denken, da gerade er diesen Krieg lange schon vorbereitet und herbei gesehnt hatte. Die Niederwerfung Oesterreichs, die Alleinherrschaft auf dem Balkan und namentlich die Eroberung Konstantinopels waren ihm ge rade so wie dem gesamten Volke einen Krieg wert. Wir haben darauf schon zur Zeit des Ausbruches des Türken krieges aufmerksam gemacht, können uns also eine längere Darlegung ersparen. Bliebe also nur mehr die Arbeiterschaft

, auf die man in g-cwissen Kreisen alle Hoffnung setzte. Wer die Äugen offen hatte, konnte ganz anfangs Zeichen sehen, die auch diese Hoffnung als trügerisch er scheinen lassen mußte. So zum Beispiel eilten Arbeiterführer, die sich in friedlichen Zeiten in Rußland nicht mehr sicher gefühlt hatten, nach den ersten Kriegsmvnaten nach Petersburg, um mit der Regierung ihren'Frieden zu machen und ihr im Kriege ßtzWMehen. Der Arbeiterführer Pleganow schrieb vor einem Vierteljahre dem Kollegen Tscheidse: „Gelingt

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 16
Date: 12.11.1911
Physical description: 16
das Zünglein an der Wage darstellt, so daß die Pfaffen durch den Polenklub mit Oesterreich tatsächlich polnisch reden.) 2. Nichtausführung gesetzlicher Verfügungen des Ministeriums. — (Ganz wie bei uns. Von der Verfluchung unserer Staatsgrundgesetze durch Papst Pius IX. ganz abgesehen, tun die römischen Pfaffen bei uns, was sie wollen, ohne sich um Gesetz und Recht zu kümmern. Sie z. B. sorgen ohne Anterlaß durch Denunziationen dafür, daß ihren Gegnern mit dem Preßgesetz und dem Kolportageverbot das Recht

Wandlung des National- sprich Skandalverbandes.) 9. Systematischer Druck durch geistliche Waffen auf die Laien zur Errichtung politischer Zwecke. — (Stürgkh.) 10. Dem Gesetze zuwider, das Entgegenarbeiten gegen Mischehen zwischen Orthodoxen und Katho liken durch geistlichen Zwang gegen die Heiratenden. — (Verbot der Wiederverheiratung geschiedener Ka tholiken.) 11. Nichtbeobachtung der Ehegesetze. — (Ganz wie bei uns.) 12. Dem Gesetze zuwider, direktes Verkehren mit der römischen Kurie. — (Publikation

der Borro- mäus-Enzyklika, ohne das Plaect der österreichi schen Regierung einzuholen.) 13. Dem Gesetze zuwider, direktes Verkehren mit katholischen Ordensverbindungen im Auslande. — (Ganz wie bei uns.) 14. Verkehr mit dem Jesuitenorden zur Verbrei tung seiner Tätigkeit in Rußland. — (Lies Oester reich, und alles stimmt.) 15. Errichtung geheimer Klöster in Gestalt von Werkstätten. — (Siehe Martinsbühel, Kinderfreund- Druckerei ckc., ckc.) 16. Errichtung geheimer Orden, die vom Aus lande aus geleitet

bei den ganz kleinen zu) — und 21. Eigenmächtige Besteuerung der Eingepfarrten durch Geldsammlungen, die gewöhnlich nirgends gebucht werden. — (Bei uns unterbleibt dies im mer, denn Zahlen beweisen, und Rom haßt alle Beweise.) Man sieht also, daß das geliebte, mit schwärzester Druckerschwärze gedruckte „Vaterland" ganz wirklich allen Grund hat, über die dem Papsttum in abseh barer Zeit bevorstehenden, mageren Zeiten und die Einkreisung Oesterreichs durch romfeindliche Staaten laut zu klagen

mangelhaften Volksschule im Alter von zehn Jahren an das humanistische Gymnasium in R... und zugleich in die daselbst befindliche Kräbende oder Institut. Schauergeschichten oder Schauermärchen — ich will nicht untersuchen, was die Wahrheit ist, da der damalige Inspektor ,ein geistlicher Herr, über den sie verbreitet wurden, bereits das Zeitliche „ge segnet hat" — erschütterten zum ersten Male meinen tiefen Glauben. Ganz habe ich mich von jenem geistlichen Verlust nie mehr erholt. Die Jahre gin gen

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 12.11.1911
Physical description: 16
in ihren hei ligsten Rechten bedroht und geschädigt fühlen? Haben die Deutschen nicht allen Grund dazu? Vom österr. Parlament erwartet heute kein Mensch etwas Gutes mehr. Die Schicksale der Völker werden ganz wo anders gemacht und alles schwanket, wo der Glaube fehlt. Mit welcher Perfidie wird nicht hinterrücks die Vertschechung Deutschböhmens durch geführt und sogar schon in Wien selbst und in an dern deutschen Kronländern angebahnt. Es klingt fast wie Hohn, wenn man da noch an patriotische Gefühle

, daß seine Kinder dank des Vereins je eine freiere Erziehung genie ßen werden als er selber, dann ist er entweder ein Mensch, an dem selbst die bittersten Erfahrungen wirkungslos abprallen, oder aber einer, der sein nagendes Gewissen durch Selbsttäuschungen beruhi gen will, ohne sich durch einen wirklichen Schritt nach vorwärts irgend einer unbekannten, aber darum doppelt gefürchteten Gefahr auszusetzen. Andere Leute können diesem Verein ganz unmöglich an gehören, denn wer die österreichischen Verhältnisse

ist, hat der Verein keinen Zweck mehr, denn dann wird das ausgezeichnete Gesetz ganz von selbst zur Geltung gelangen. solchen Staatsgewalt ganz anders aufzutreten, als sie es tun. Das ä n g st l i ch e Z u r ü ck w e i ch en scheintaber in unserenTagen eine natio nale Schwäche des gesamten deutschen Volkes geworden zu sein, wie der Marokko handel gezeigt hat. Diese Schwäche manifestiert sich besonders überall, wo deutscher Boden vom frem den Volkstum durch Invasion bedroht wird. Wir sehen heute allenthalben

weiß das besser als der Verein selbst. Er hat, wie nicht allgemein genug be kannt ist, in Wien eine Art romtrotzige Muster schule errichtet oder besser gesagt errichten wollen, denn als er sie errichtet hatte, da wllrde sie ihm gesperrt, weil die römische Kurie, dem geltenden Gesetz zum offenkundigen Trotz, den staatlich ge prüften Religionslehrer ganz einfach nicht als Lehrer gelten ließ, wiewohl ihr dazu nicht nur nach unseren Staatsgrundgesetzen, sondern auch nach den geltenden Schulgesetzen

, eine Ohn macht, die um so unbegreiflicher ist, als nicht nur der hohe Adel, sondern auch viele reiche Bürger ihre Kinder nicht in die Volksschule schicken, sondern sie in allen Gegenständen von Privatlehrern unter richten lassen, von denen die allerwenigsten sich eine staatliche anerkannte Lehrbefähigung erworben haben, und zwar weder für die weltlichen Lehrge genstände, und noch viel weniger für den Reli gionsunterricht. Das wird, und auch ganz mit Recht, geduldet, wenn die von solchen ungeprüften

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.05.1919
Physical description: 8
, und zwar an der gleichen ■ Stelle und mit denselben Lettern, wie der berich tigte Artikel. Unter der Aufschrift: „Dunkle Reden des Herrn Schraffl in Lienz" und „Ganz Tirol soll annektiert werden", werden folgende Behaup tungen verbreitet: „Als Kronzeugen können wir keinen geringeren als den obersten Führer der christ lichsozialen Partei, den Landeshaupt mann Schraffl anführen. — Am vergangenen Sonntag hielt er in der großen Veranda „Zum Glöckelturm" in Lienz eine Versammlung ab, in der die Redseligkeit

wieder einmal den höch sten Gipfel erklomm und dabei gestand der Mann, was wir schon lange ahnten, und was uns zum Kampfe gegen die Selbständigkeits erklärung immer besonders angespornt hat: nämlich, daß die christlichsoziale Par tei die Frage erwogen habe, ob es nicht besser sei, ganz Tirol von Italien annektieren zu fas sten. — Schraffl erklärte, daß man in maßgeben den Kreisen erwogen habe, ob man nicht ganz Tirol von Italien annektieren lassen soll. Es sei diesfalls leichter, dasselbe wieder als Ganzes

zurückzuerhalten." Diese Behauptungen sind unwahr. Wahr .ist, daß ich aus die besonders schwierige Situ ation des Bezirkes Lienz im Falle der Annexion Deutsch-Südtirols aufmerksam machte, wahr ist, daß ich darauf aufmerksam machte, d a ß a u s dem besetzten Südtirol wiederholt von Mitgliedern aller bürgerlichen Parteien der Wunsch an die Nordtiroler gerichtet wurde, wenn Südtirol nicht mehr zu retten sei, die Einheit Deutschtirols dadurch herzustellen, daß ganz Tirol in irgend einer Form unter dem Protek

torate der Schweiz oder als autonome Selbstver waltung unter dem Protektorate Italiens, ver einigt werde. Wahr ist, daß ich der Versamm lung mitteilte, daß eine Vereinigung Nord- und Südtirols unter italienischem Protektorate oder italienischer Herrschaft von ganz Nordtirol ab gelehnt werde; wahr ist, daß ich die Frage an die Anwesenden richtete, welche Stellung sie zu diesem Wunsche der okkupierten Südtiroler ein nehmen; wahr ist, daß die Versammlung den Beschluß gefaßt hat, unter gar keinen Umstän

den sich freiwillig in irgend welcher Form an Italien anzuschließen. Es ist daher unwahr, daß ich gestanden habe, „daß die christlichsoziale Partei die Frage erwogen habe, ob es nicht besser sei, ganz Tirol von Italien annektieren zu lasten". I ßnlhüllvogen über Ne HfsttMif der ßrüerüe. Lin Kompromiß zwischen Italien und Frankreich aus st Kosten Deutschösierreichs. — Die Chrisilichfozialen als ß Werkzeug Allizes. — Frankreich will Deukschöstecreich | unabhängig und Italien will uns lebensunfähig machen. K Bern

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 12
Date: 14.07.1912
Physical description: 12
Seite 8 Nr. 645 „Tiroler Wastl". ganz ungeniert. Wenn du keine Schmerzen hast, ist nichts dahinter, dann ist es nur ein Zeichen, daß du vielleicht/noch nicht ganz geschlechtsreif bist. Wenn die Reife eintritt, wird sich dann auch die Regel wieder einstellen. Ist die Brust groß und stark? Wenn du aber Schmerzen hast, wird kaum etwas anderes nützen als zum Arzt gehen. Schreibe nur einmal genau, wie es ist, dann werde ich dir schon weiter raten, liebstes, herzigstes Kind. Es hat mir recht gefallen

, daß ich vielleicht dir nicht mehr der alte, treue Freund sein werde, daß ich sogar Ekel und Ueberdruß an dir haben könnte, wollte ich dir ganz geschwind nach Empfang deines Brie fes antworten, ;um dich nicht länger in diesen grund losen Befürchtungen zu lassen und zu wissen, aber, ich kam bis heute nicht dazu. Mußt also entschul digen, mein allerliebstes Schmerzens- aber doch Her zenskind. Der gute Wille hat nicht gefehlt. Ich bitte sprich nie mehr eine derartige Befürchtung aus! Was wäre ich für ein Freund

, wenn ich dich jetzt, wo du einen solchen ganz besonders brauchst, ver lassen würde? Ich müßte mich doch vor mir selber schämen. Nein, mein Kind, sosehr es mich schmerzt, daß der Onkel dich nicht er ehr zu sich nimmt, und so gut ich einsehe. Daß du selbst daran schuld bist, so sehr liebe ich dennoch mein treues Nannele, weil ich doch verbaue, daß du mir folgen wirst. Ich Heerführer Herzog Karl von Lothringen gestorben war, war die ganze deutsche Kriegsführung in deem pfälzischen Erbschaftsstreite eine klägliche geblieben. Der Anblick

, wenn du dazu Freude hast. Ich bitte dich nur nicht in ein Gasthaus oder Hotel und auch nicht auf die Post. Das Liebste wäre mir wohl, wenn du etwas studieren könntest, Han delsschule oder Pädagogium. Dann stünden dir manche Wege offen. Ich vertraue aber doch fest, daß Gottes Vorsehung mein so heiß geliebtes An nerl gewiß an einen Ort bringen wird, wo ich ruhig sein kann. Schreibe nur immer, was du vor hast, bevor du dich entscheidest. — Ich sage dir ganz auf richtig, daß ich schon ein bischen Angst habe bezüg

, damit ich mein ganzes Nannele kennen lernen kann. Ich würde dir be stimmte Fragen vorlegen, damit du in der Antwort leichter tätest, wenn ich ganz sicher wäre, daß die nig von Schweden und der Kurfürst von Sachsen König von Polen. Dem Kaiser lag jetzt gerade sehr an der Freundschaft des mächtigen brandenburgi- schen Kurhauses, da der Ausbruch des spanischen Erbfolgekrieges vor der Türe stand. Er hatte darum auch dem Herzog von Hannover die neunte Kur würde verliehen. Den Krieg mit der Türkei hatte sein neuer

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Unterinntaler Bote
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Page 13 of 18
Date: 23.11.1912
Physical description: 18
Jahrgang. und in Tirol, Erz- Nr. 12 werden nicht an- Manuskripte nicht Die Berninagruppe, gesehen von der Diavolezza. lich eine Hex' sei, da wolle er auch nur sagen, was er gesehen hätt'!" Die Truda stützte den Kopf in beide Hände; ihr Gesicht war ganz traurig. Welch ein Unheil kam da herauf und zog sich droherrd über dem Haupte des armen Mädchens zu- sammerr! Sie dachte au die Nacht, da ihr kleines Mariele sterben nnißte. Wie lieb iiul> besorgt war das Gretli gewesen; von der Ofenbank her

sein von so einem Mann, auf ein Weib losschlagen zu können. Schlag' zu, Bauer, ich bin schon längst nichts anderes mehr ge wöhnt. Aber den Mund stopfen kannst mir deshalb doch nicht, - und ich ruf' cs ganz laut über den Triesnerberg und so oft ich will; „Das Gretli ist keine .Hex', und wenn es die ganze Welt drum anklagen tät!" So, Bauer, schlag' zu, ich halt' still; es wär ja nicht das erstemal!" Hans Eberlin aber ließ den Arm wieder sinken; schlaff hing er an seinem Leibe her unter; die geballte Faust löste

sich langsam. Die energischen Worte der Truda hatten ihn merkwürdig gepackt; er staunte sein Weib an, als sei sie eine ganz Fremde. Die hatte sich bisher immer seine Härte und seine Roh heiten gefallen lassen, und jetzt? Verächtlich zeigte ihm die den Rücken und schritt erhobenen Hauptes zur Tiir. .Hier drehte sie sich noch einmal halb herum und sagte; „Daß du's weißt, Bauer, um mich selbst tu' ich nimmer den Mund auf, da kannst ruhig auf mich loshacken, wenn du eine Freud' dran hast; aber nm das Gretli

, daß der keinen klaren Verstand mehr hat und sein dummes Herz an das armselige Ding gehängt hat. Ja, ja, so muß es sein. Himmel, Donnerwetter, so etwas! So ein schlechtes Weibsbild! Verhext hat's den Aloys, ganz verhext!" Dröhnend fielen dem Jos seine Fäuste auf den Tisch; mit rollenden Augen sah er auf die beiden Frauen. Die Base war wie ze» schmettert; kein Wort bracht' sie erst über die Lippen. Sie starrte vom Jos auf die Stiua und von der wieder weg auf den Bauer. Sie sah auch, welch eine unheim liche Ruhe

auf dem Gesichte der Stina lag; da ivar von Aufregung über die entsetzens- volle Neuigkeit nichts zu sehen; im Gegen teil, in den Augenwinkeln lag so ein ver steckter, lauernder Zug. Langsam, langsam dämmerte in dem Kopf der Alten eine Erkenntnis; ihre Augen wur- den ganz starr. Die hingen mit furchtbarem Ausdruck an dem Gesichte des Mädchens. Für einen kurzen Augenblick senkte die Stina scheu den Blick, doch nur ganz kurz, dann hob sie ihn umso trotziger und sah die Barbara fest an. Die nickte wie verstört

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 07.12.1911
Physical description: 16
Sommerfrisch orten freilich ist der Gegenteil der Fall. Wir können daher den ganzen Fleischbedarf nie ganz genau ermitteln. Für Wien z. B. wurde ein Verbrauch von 75 Kilo pro Kopf und Jahr ermittelt. Dort war es noch leichter möglich, den Verbrauch festzustellen, da die Verzehrungssteuer linie, der Schlachthauszwang genau die Ziffer der geschlachteten Tiere, des Gewichtes und des einge führten Fleisches ermitteln läßt. Es ist nun klar, daß ein so großer Verbrauch in Oesterreich selten Vorkommen wird, gibt

vor dem schmächtigen Jean. Der wurde ganz blaß und stammelte: „A, schreien's net so ekelhaft . . . Man wird doch noch an G'spaß mit an Madel machen dürfen . . !" Dabei drückte er sich mit schlangenhaften Bewe gungen an dem stämmigen Burschen vorbei und verschwand. „I dank Ihnen, i dank Ihnen, Toni", sagte das Lisele, das ein paar Stufen höher stand, als der Konrad, tief aufatmend. „Der zuwidere Mensch hat mich abgepaßt und ich will doch nicht von ihm wissen, das sollt' er doch schon gemerkt haben." Dabei sah

das Mädchen den Toni so recht innig an, als wollt es sagen: Du, du tätft so was nit, dir kann man eher trauen! Dem Toni ward's ganz wunderlich unter diesem Blick. Aber er fand kein passendes Wort. Die alte Schüchternheit verließ ihn auch jetzt nicht. So sagte er nur, auf die Eimer deutend: „Die Kohlen, Lisele ... 's spät geworden, aber ich . ." Er habe noch im Stall zu tun gehabt, wollte er sagen. Doch er kam nicht dazu. Etwas ganz Sonderbares kam dazwischen — Das ganze Treppenhaus schwankte hin und her

, ein rollendes Geräusch wurde vernehmbar. Das Liesele schrie laut auf, fiel nach vorn. und auch in der Landwirtschaft findet die Fleisch kost immer mehr Eingang. Nehmen wir die ehemaligeVerbrauchsziffer Deutsch lands jetzt für Oesterreich— und das dürfte annähernd stimmen — dann hätten wir einen Gesamtverbrauch von rund 880 Millionen Kilo. Es wird nun auch in Zukunft die Bevölkerung zunehmen und auch der Fleischverbrauch pro Kopf sich noch weiter er höhen. Diese Bedarfs- und Verbrauchszunahme kann für ganz

Oesterreich mit rund 10 Millionen Kilo angenommen werden. Wir kommen der Bedarfsziffer pro Kopf auch nahe, wenn wir die amtlichen Schlachtungsziffern zum Anhaltspunkt nehmen. Diese Schlachtungs ziffer für ganz Oesterreich ergab nach dem amtlichen Protokoll des Wiener Schlachthauses folgendes Bild für das Jahr 1906: Rinder 1,423.981, Schweine 2,817,573. Das Schlachtgewicht dieser Viehmenge beträgt nun bei geringer Schätzung weit mehr als 600 Millionen Kilo, wovon über 400 Millionen Kilo ans das Rindfleisch

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 28.07.1917
Physical description: 8
Theresia, wo der Geldwert ein 7 (Nachdruck verboten.) Leontine. Von R e d e a t i s. I >Ain trauliches Zimmer ist mir viel lieber, als : ein Prunkgemach, gerade wie ich Dich selber auch . am liebsten in einem schlichten Kleide sehe." . Der gute Kurt war wirklich in manchen Din gen gar zu naiv. Alles beurteilte er nach seinem eigenen Ich, das ganz unbeschreiblich einfach und bescheiden war, und gar nicht für möalich schien er es zu halten, daß sich jetzt in seiner Braut an dere Wünsche regen könnten

, als in dem Herzen don Frau von Schmettens Gesellschafterin. Es lvar zu verdrießlich, daß er sie ganz nach f,einem Maßstabe maß. Und noch verdrießlicher, daß sie nicht wagte, ihn über ihr Ich aufzuklären. Er hatte sie wie im Bann und auch die Mutter warnte sie, ihn nicht vor den Kopf zu stoßen. „Bist Du erst seine Frau, macht sich alles von selbst", sagte sie. Auch würde sich Leoutine leichter gefunden ha ben, wenn sie nicht hätte mit ansehen müssen, wie chres Bruders Braut sich ausstattete. Der Herr

- gesetzes für Staatsbeamte und Staatsdiener. Aber die Bezüge der Militärs des Ruhestandes stehen tatsächlich auch heute noch jenen der Zivil staatsbediensteten gleicher Rangstufe empfindlich nach, und zwar schon darum, weil bei ersteren die 40jährige, bei letzteren die 35jährige Dienstdauer als Grundlage für die Zuerkennung des vollen Gehaltssatzes festgesetzt erscheint. Es ist ganz ausgeschlossen, daß heute ein pensionierter Offi zier der unteren Rangsklasse oder mit gekürzter Dienstzeit

. Ja, es würde ein glücklicher Tag sein, aber das hinderte Leontine nicht, zu Zeiten recht ärgerlich auf ihren Verlobten zu sein. Leontinens Hochzeitstag war da, die Braut wartete des Bräutigams im bräutlichen Schmuck. Sie sah reizend aus in dem weißen Seidenkleid, mit der Mtzrthe im Haar und dem langen Schleier, gewiß nicht minder schön, als zur Zeit ihre Schwägerin in schwerem Brokat und mit Brillanten; allein in Leontinens Herzen saß doch ein Stachel. Sie hatte ganz sicher darauf gerech net, daß ihr Kurt ein Halsband

mit echten Stei nen schenken würde, aber trotz ihrer ziemlich deut lichen Winke war nichts dergleichen erfolgt, und ganz ärgerlich hatte sie zu ihrer Schwester in bezug hierauf geäußert: „Nimm Dir lieber einen Verschwender, als einen Geizigen!" Ob es ihr ernst damit gewesen? War Leontine nicht doch fest davon überzeugt, daß sie den besten, edelsten und bravsten Mann gewonnen, und einen, der sie zärtlich liebte? Uno da trat er auch schon in das Gemach die geliebte Braut in Emp fang zu nehmen. Er sah

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 27.07.1917
Physical description: 8
, wo der Geldwert ein 7 (Nachdruck verboten.) Leontine. Von R e d e a t i s. »"Ein trauliches Zimmer ist mir viel lieber, als ein Prunkgemach, gerade wie ich Dich selber auch am liebsten in einem schlichten Kleide sehe." Der gute Kurt war wirklich in manchen Din gen gar zu naiv. Alles beurteilte er nach feinem eigenen Ich, das ganz unbeschreiblich einfach und bescheiden war, und gar nicht für möglich schien er es zu halten, daß sich jetzt in seiner 'Ärant an dere Wünsche regen könnten, als in dem Herzen

von Frau von Schmettens Gesellschafterin. Es war zu verdrießlich, daß er sie ganz nach seinem Maßstabe maß. Und noch verdrießlicher, daß sie nicht wagte, ihn über ihr Ich aufzuklären. Er hatte sie wie int Bann und auch die Mutter warnte sie, ihn nicht vor den Kops zu stoßen. „Bist Tu erst seine Frau, macht sich alles von selbst", sagte sie. Auch würde sich Leontine leichter gefunden ha ben, wenn sie nicht hätte mit ansehen müssen, wie chres Bruders Braut sich ausstattete. Der Herr Kommerzienrat

und Staatsdiener. Aber die Bezüge der Militärs des Ruhestandes stehen tatsächlich auch heute noch jenen der Zivil staatsbediensteten gleicher Rangstufe empfindlich nach, und zwar schon darum, weil bei ersteren die 40jährige, bei letzteren die 35jährige Dienstdauer als Grundlage für die Zuerkennung des vollen Gehaltssatzes festgesetzt erscheint. Es ist ganz ausgeschlossen, daß heute ein pensionierter Offi zier der unteren Rangsklasse oder mit gekürzter Dienstzeit' von dieser ihm zugedachten Gebühr

Leontine nicht, zu Zeiten recht ärgerlich auf ihren Verlobten zu fein. Leontinens Hochzeitstag war da, die Braut wartete des Bräutigams im bräutlichen Schmuck. Sie sah reizend aus in dem weißen Seidenkleid, mit der Myrthe im Haar und dem langen Schleier, gewiß nicht minder schön, als zur Zeit ihre Schwägerin in schwerem Brokat und mit Brillanten; allein in Leontinens Herzen saß doch ein Stachel. Sie hatte ganz sicher darauf gerech net, daß ihr Kurt ein Halsband mit echten Stei nen schenken

würde, aber trotz ihrer zientlich deut lichen Winke war nichts dergleichen erfolgt, und ganz ärgerlich hatte sie zu ihrer Schwester in bezug hierauf geäußert: „Nimm Dir lieber einen Verschwender, als einen Geizigen!" Ob es ihr ernst damit gewesen? War Leontine nicht doch fest davon überzeugt, daß sie den besten, edelsten und bravsten Mann gewonnen, mtb einen, der sie zärtlich liebte? Und da trat er auch schon in das Gemach die geliebte Braut in Emp fang zu nehmen. Er sah strahlend, glücklich aus. ten

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Lienzer Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 27.07.1917
Physical description: 8
, wo der Geldwert ein 7 (Nachdruck verboten.) Leontine. Von Redeatis. im trauliches Zimmer ist mir viel lieber, als ein Prunkgemach, gerade wie ich Dich selber auch liebsten in einem schlichten Kleide sehe." Ter gute Kurt war wirklich in manchen Tin- !m gar zu naiv. Alles beurteilte er nach seinem izenen Ich, das ganz unbeschreiblich einfach und Bescheiden war, und gar nicht für möglich schien I rr es zu halten, daß sich jetzt in seiner Braut an dere Wünsche regen könnten, als in dem Herzen dm Frau

von Schmettens Gesellschafterin. Es zu verdrießlich, daß er sie ganz nach fernem Maßstabe maß. Und noch verdrießlicher, daß sie M wagte, ihn über ihr Ich aufzuklären. Er Me sie wie im Bann und auch die Mutter darnte sie, ihn nicht vor den Kopf zu stoßen. , ..Bist Tu erst seine Frau, macht sich alles von !dlbst", sagte sie. Auch würde sich Leontine leichter gefunden ha- M, wenn sie nicht hätte mit ansehen müssen, wie Ms Bruders Braut sich ausstattete. Der Herr '^Mluerzienrat, der als Seifensiedergeselle

. Aber die Bezüge der Militärs des Ruhestandes stehen tatsächlich auch heute noch jenen der Zivil- staatsbediensteten gleicher Rangstufe empfindlich nach, und zwar schon darum, weil bei ersteren die 40jährige, bei letzteren die 35jährige Dienstdauer als Grundlage für die Zuerkennung des vollen Gehaltssatzes festgesetzt erscheint. Es ist ganz ausgeschlossen, daß heute' ein pensionierter Offi zier der unteren Rangsklasse oder mit gekürzter Dienstzeit von dieser ihm zugedachten Gebühr, welche sich auf höchstens

Leontine nicht, zu Zeiten recht ärgerlich auf ihren Verlobten zu sein. Leontinens Hochzeitstag war da, die Braut wartete des Bräutigams im bräutlichen Schmuck. Sie sah reizend aus in dem weißen Seidenkleid, mit der Myrthe im Haar und dem langen Schleier, gewiß nicht minder schön, als zur Zeit ihre Schwägerin in schwerem Brokat und mit Brillanten; allein in Leontinens Herzen saß doch ein Stachel. Sie hatte ganz sicher darauf gerech net, daß ihr Kurt ein Halsband mit echten Stei nen schenken

würde, aber trotz ihrer ziemlich deut lichen Winke war nichts dergleichen erfolgt, und ganz ärgerlich hatte sie zu ihrer Schwester in bezug hierauf geäußert: „Nimm Dir lieber einen Verschwender, als einen Geizigen!" * Ob es ihr ernst damit gewesen? War Leontine nicht doch fest davon überzeugt, daß sie den besten, edelsten und bravsten Mann gewonnen, und einen, der sie zärtlich liebte? Und da trat er auch schon in das Gemach die geliebte Braut in Emp fang zu nehmen, Er sah strahlend^ glücklich , aus. Seite £ ten

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 06.09.1914
Physical description: 8
Seite 2 Der Millionenkrieg der Millionen diebe knallt und knattert, und dröhnt und stöhnt durch ganz Europa, und es ist, als läge die ganze Welt in Brand. lind alles dies bloß darum, weil die ser bischen und russischen Großdiebe ihre Bntaten nicht anders bemänteln konnten. Darum mußten die rie sigen Löcher, die sie mit ihren Diebsfingern in die Kassen- und Lagerbestände ihres Volkes gerissen, mit dem Blute Unschuldiger gefüllt werden, und so ist dieser Krieg in Wahrheit der Krieg einer handvoll

Millionendiebe geges ihr eigenes bestoh lenes Volk und gegen die ehrliche Arbeit von ganz Europa. Und ihre Helfershelfer sind die herabge kommenen Franzosen, die ihre wohlverdiente Nie derlage von 1870—71 nicht verschmerzen können, aber nicht mehr genug Lebensmut haben, um Kinder in die Welt zu setzen, die sie einmal rächen könnten. So verständlich dies Bündnis auch ist, kann inan zur Entschuldigung doch noch gelten lassen, daß. die russischen und serbischen Großdiebe zu ihrer Rettung vor Rad und Galgen

sind die englischen Großkrämer, die nur darunk zu den dreckigen Waffen der russischen Großdicbe grif fen, weil sie dem deutschen Handels- und Gewerbe fleiß nicht mehr gewachsen waren, ihre darin führende Rolle aber gleichwohl nicht nach Verdienst an die Deutschen abgeben mochten. Die schäbige Gewinn sucht dieser dreckigen Krämerseelen, für die keine Verachtung zu groß ist, ist die eigentliche Ursache des durch ganz Europa tobenden Millionenkriegcs, denn wenn die regierenden englischen Dreckseelen in die sen

Kanrpf nicht eingegriffen hätten, wäre er zwei fellos unterblieben, weil Rußland erkannte, daß es bloß mit Hilfe der Franzosen über Deutschland und Oesterreich nicht Herr werden könne. Das wuß ten die kriegführenden Großdiebe, die das Pulver aus den verschlossenen Kanonenkugeln gestohlen und durch Sund ersetzt hatten, ganz genau, und darum wäre es nie zu diesem Kriege gekommen, wenn nicht die regierenden englischen Krämerseelen ihre dreckigen Hände in der sicheren Hoffnung auf die Mithilfe der gelben

wird dieser furchtbare Welt krieg den Beweis erbringen, daß das Gute imm>er das Stärkste ist, und darum werden Deutschland und Oesterreich auch dann siegen, wenn sich selbst die ganze Welt gegen sie erheben sollte. Es ist ganz und gar unmöglich, daß wir unterliegen, weil alles Gute bei uns ist, und alles Böse auf Seite unserer Feinde. Darum müssen wir siegen, wenn wir uns nicht selbst ergeben und uns so selbst dem Bebel zu wenden, das die anderen nur lose aneinander bindet. Das Gute

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 12
Date: 08.12.1918
Physical description: 12
Heile 2. N»- 49. sie würde, ohne daß sie es selbst wollte, in die große Politik hineingezogen, ähnlich wie Belgien. Damit wäre dann uns nicht geholfen und den Schweizern auch nicht. Dadurch wären sie genötigt, einen ganz ande ren Haushalt zu führen, sowohl was Militär, als auch den Zivildienst anbelangt, als sie jetzt zu führen in der Lage sind unb mit dem billigen Leben wäre es dar« auch aus. Zudem ist in der Schweiz auch nicht alles Gold. Die Schweiz besteht ebenso aus verschiedenen

Na tionalitäten, wie unser altes, gewesenes Oesterreich, nämlich aus Deutschschweizern, die an uns grenzen, aus französischen und ita lienischen Schweizern. Die Franzosen und Italiener würden eine Verstärkung und Ver größerung des deutschen Teiles ganz bestimmt nicht vertragen und es würde das ein noch viel stärkeres Hinneigen dieser Teile zu Ita lien und zu Frankreich zur Folge haben. Schon ' während des Kriegs mußte die Schweiz dies bezüglich recht unangenehme Erfahrungen machen. Zudem hat dw Schweiz weder

Brief noch. Siegel, daß ihr Ende nicht früher oder später dem unseren gleiche und sich die anders sprachigen Teile absondern. Ich bin der fe sten Ü berzeugung, daß das ganz bestimmt einmal eintreten dürfte, wenn das gegenwär tige nationale Wesen oder- Unwesen noch län ger sich als einzige Grundlage für die Bil dung und den Zusammenschluß von Staaten und'Völkern entwickelt. Der Zweite Grund ist ^cr, well wir wirtschaftlich absolut nicht zur Schweiz passen. Die Schweiz treibt die gleiche Wirtschaft

und durch dieses an Oesterreich gebunden. Nachdem-das Herrscherhaus zur Seite geschoben ist und die Negierung niedergelegt hat, bindet uns kein Rechlstitel mehr- an einen österreichischen Staat, unb sonst sind wir an niemand gebun den. Des weiteren wäre es gar nicht klug, uns jetzt an irgend einen Staat anzuschließen. Den Anschluß an Bayern würde die Entente mehr als ungern sehen. Das können wir heute schon mit Bestimmtheit sagen, daß die Friedenskonferenz ganz Deutschtirol nie beisammen lassen wird, wenn wir uns schon

sd i e, daß das deutsche Südtiro! vorn Brenner einwärts ganz bestimmt zu Italien geschlagen würde. Unsere. Brüder hinter dem Brenner könnten aber bei Italien ihre Sprache und Eigenart nicht bewahren und wären in 40 bis 50 Jahren ganz italienisch. Das schmale Nord tirol würde ganz in Bayern aufgehen, und Ti rol hätte aufgehört, zu existieren. Nicht ein mal der Name Tirol würde mehr bleiben, — es gäbe kein Tiroler Volk mehr. Auch hätten wir bei einem Anschluß an Bayern weit grö ßere Kriegslasten zu tragen

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Unterinntaler Bote
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Page 11 of 20
Date: 12.03.1910
Physical description: 20
war mir durch den Tod in der Blüte seiner Jahre entrisien worden. Was sollte ich tun? Ich bat einen berühmten Arzt um seinen Rat und dieser fiel ganz eigentümlich aus: Nicht Sanatorium, nicht Aufenthalt an der Riviera, kein Bad, er sagte einfach: „Gnädige Frau, Sie sind in der glücklichen Lage, einen Garten zu besitzen, nehmen Sie Hacke und Schaufel und arbeiten Sie in Ihrem Garten bis zur Erschöpfung, nicht bloß zuschauen, nein, arbeiten, bis der Schweiß läuft; wenn Sie dies lun, werden Sie auch wieder schlafen

können, und alles wird sich zum besten werden." Im ersten Augenblick war ich entsetzt; ich bin in der glücklichen Lage, mir Leute genug halten zu können und doch wurde mir zugemutet, selbst zu arbeiten, mich womöglich schmutzig zu machen und mir Teint und Hände zu ver derben. Erst wurde es mir recht schwer, alle Vorurteile zu überwinden, doch ich folgte meinem Arzt; so gut wie man bittere Arznei schluckt, konnte ich es ja auch hiermit einmal versuchen. Schweren Herzens begann ich; wie gegraben und gehackt wird, wußte ich ganz genau

, ich hatte ja oft genug meinem Gärtner und Arbeitern zugesehen. Nach der ersten Stunde tat mir ein fach alles weh, die Hände, der Rücken, die Feuilleton. ..-'starke Kal;.« Von Anton v. Mörl. Hinterbärenbrunn liegt drinnen ganz tief im Gebirge in einem stillen Tal. Wie's in solchen Bergdörfern zugeht, so war's halt auch in Hinterbärenbrunn. Die Bauern und Krämer lebten einfach und schlicht ihre Tage und machten sich nicht allzuviele Sorge. Nur ein bischen Falschheit, das mußte auch immer dabei

, einen Wald und außerdem wurde er von den Dörfern besonders geachtet, weil er „maurern" und „Hafnern" konnte. Freilich war der Wurzer ein arger Geizhals und an einem frostklaren Wintertag fluchte er ganz erschrecklich, weil nun wieder von seiner „Holzleg" ein paar von den schönsten Scheitern gestohlen worden waren. Eine Weile lebte er so in seinem Zorn, aber da blitzte in ihm ein Gedanke auf und ein freudiges, listiges Grinsen erschien auf seinem noch vom Zorn ge röteten Gesicht. ,Na wart's, dasmal wird's

. Trotzdem mein Garten ganz fern von der Straße liegt, hatten doch gute Bekannte usw. gesehen, daß ich arbeitete, wirklich arbeitete mit dem Rechen und ähnlichem, schrecklichem Hand werkzeug. Man rümpfte die Nase über meine unstandesgemäße Kaprice und zerbrach sich den Kopf, was mich wohl zu solchem komischen Tun veranlaßt hätte. Alles dies machte mich aber nicht irre, ich blieb fest und heute nach drei Jahren bin ich auf meinen zum größten Teil selbst bebauten Garten so stolz, wie der Feld herr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1912
Physical description: 8
Nr. 214 Montag den 16. September Volks-Zeitung Seite 3 nicht angeht, einen so jungen Menschen wie ein wil des Tier auf die Mannschaft loszulassen. Wir er warten weiters, das; man ihnen aber auch bedeutet, daß der Arbeiter auch in der Uniform noch ein Mensch ist und nicht schlimmer als ein Vieh behandelt wer den darf. Zer Bozner Nörgler. Hurra! — Die Enten! Was man in Bozen nicht alles erlebt, fast jeden Tag etwas neues. Diesmal ist es ein ganz delikates Gericht, das wir unseren Le sern

er sich auf den politischen Kampf und zwar hing er christlichsozialen Ideen nach. Bald brachte er es zu Ehren, er arbeitete sich empor vom ganz gewöhnlichen Mitgliede bis zum Hauptmann, und diesen Posten versieht er heute noch. Dieser Jä ger hatte kürzlich nun das Unglück, wie dies \a schließlich jedem Menschen passieren kann, sich in ein Stück Wild zu verschauen. Er fand als passio nierter Nimrod nämlich nichts schlechtes dabei, auch auf — Dienstmädchen Jagd zu machen, weil er der Meinung war, sein Jagdschein hätte

wird, bleibe dahingestellt. Heute scheint sich die Sa che ganz gut zu machen mit dem grünen Licht und dem Wachmann als Türhüter. — Auch eine Re klame! Nun sind sie gefahren, nämlich die Teilnehmer zum Eucharistischen Kongreß, im Wiener Volks munde „Spektakelkongreß" genannt. Am Mittwoch mittags war die Einwaggonierung. Den ganzen Vormittag durcheilten die Bauern. der Umgebung die Stadt, um ihre in weißen Strümpfen steckenden Wadeln den Bozner Stadtdiandln zu zeigen. Das Hauptkontingent der Teilnehmer

breitung unter der Arbeiterschaft verdient. Es heißt darin: Die Ferien gehen ihrem Ende entgegen, und im laufenden Monate beginnen in allen Städten und in allen größeren Orten Oesterreichs wieder die Schulen. Mit großen Sorgen gehen die Arbeiter eltern diesem Zeitpunkte vielfach entgegen. Bedeu tende Mehrauslagen belasten das ohnehin sehr knapp bemessene Haushaltungsbudget, und auch Sorgen anderer Art stellen sich ein und ganz beson ders da, wo ein ganz kleiner Knirps oder ein ganz kleines Mädchen

das erstemal zur Schule muß. Wie der Austritt aus der Schule, ist auch der Eintritt in die Schule ein ganz bedeutendes Ereignis im Leben des Kindes, und wohl wenige Eltern dürfte es geben, die es nicht verstehen, die in diesem Mo mente nicht voll und ganz mit dem Kinde fühlen. Mit dem Eintritt in die Schule beginnt für das — 28 — Abgrund besichtigte. Ich habe sogar länger mit ihm gesprochen, er hat mir die Arbeiten erklärt. Er ist ein intelligenter Mann und wie mir scheint, ein braver Mensch ... Die Sache

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.05.1917
Physical description: 8
flau zu. Doch habe ich gelesen, daß zur eigentlichen Ge schäftszeit das Geschrei hier überall so toll sei, „als ob tausend Tobsüchtige sich in einem Irren haus mit Totschlag bedrohen". In aller Stille rief ich daher der Halle für heute „Auf ein baldi ges Wiedersehen" zu. Gab es doch für Volks studien auch bei uns seinerzeit kaum ein inter essanteres Felo als die großen Märkte! Und dies gilt ganz besonders von den orientalischen. Mein Schüler, der meinen Geschmack bereits kennen gelernt

hatte, ohne ihn aber mit mir immer zu teilen, lächelte über mein vergnügtes Gesicht, als ich zum Wagen wieder zurückkehrte. Und nun ging es über die Dembovitza, wo mich sofort das Gotteshaus Aommtza Bälascha inmit ten herrlicher Parks und Blumenanlagen voll ständig in Beschlag nahm. Nach außen präsen- bic sozialistischen Führer der russischen Revolu tion ganz am Gängelbande Englands, das wahr scheinlich aus einer goldenen Kette besteht, han gen. Von den russischen Sozialdemokraten ist also nicht viel zu erwarten. Wäre

wird der Friede nicht gemacht. Vielmehr werden derlei Vorkommnisse von den Gegnern ausgenützt, um ihrer Bevölkerung vorzuMachen. wie schlecht es schon um uns bestellt ist. Jedes Zeichen von Schwäche bringt unseren Gegnern nur wieder Mut, den Krieg noch weiter siortzusetzen. Die Sozialdemokratie benützte den ersten Ällai, um in ganz Oesterreich durch Arbeitseinstellung und Versammlungen den Willen zum Frieden zu de- ntzmstrieren. Ein Mittel zur Herbeiführung des Friedens dürfte das wohl kaum fein. Die Bauern

benützten den herrlichen Maitag zu angestrengtester Arbeit, um mit dem Anbau der Feldfrüchte vorwärts zu kommen und die Äaat, die uns die für die Volksernährung so not- tiert sich die Kirche zwar nur als reich dekorier ter Rohziegelbau (1882 bis 1885), weniger auf fallend gegenüber dem oft sehr malerischen Aus sehen ganz kleiner Kirchlein daselbst. Aber die Reinheit des byzantinischen Stils, in denen übrigens die meisten rumänischen Kirchen gebaut sind, sowie die Linienfeinheit der vier zierlichen

Türmchen an den Kreuzenden des Grundrißes mit der schönen Mittelkuppel, ganz besonders aber das schöne Ehrenportal.im maurischen Stil kennzeichnen die Doamna Balasa unter den Kir chen Bukarests als eine der schönsten, wenn nicht die kunstreichste daselbst. An Kirchen gibt es in den 70 Psarreion der Residenz verhältnismäßig sicherlich mehr als in irgend einer Stadt des We stens. Fast scheint die Tomnitza Baliascha auch, etwas, von Größe und Neuheit abgesehen, an die herrlichste Kirche ganz Rumäni-ens

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 02.06.1912
Physical description: 12
auf dieses deutsche Glück einen kurzen Blick. Hätte der große Gustav Adolf fortgelebt und fortgesiegt lind wäre er durch seine Partie und seine Glau bensgenossen Kaiser von Deutschland geworden, und es auch nur ein halbes Menschenalter geblieben, so sähen wir ans jeden Fall ein ganz anderes Deutschland und in vielen Beziehungen gewiß auch ein ganz anderes Europa als jetzt. Kein Zweifel, hätte er durchgesiegt, und die höchste Herr schaft im Reiche gewonnen, so sähen wir jetzt wahr scheinlich ein noch mehr

protestantisches Deutschland, wodurch unser Volk weder schwächer noch unglück licher sein würde. Deutschland in seinem innersten heiligsten Wesen, in seiner Art, Sitten und Sprache konnten durch die Schweden nicht beschädigt werden, durch ein ganz rein germanisches Volk, durch einen König, welcher der Sprache und Art nach mehr als ein halber Deutscher war. Auf jeden Fall war das kleine schwedische Gewicht, an deutsche Schwere ge hängt, so gering, daß das Schwedische wohl fürchten mußte, in dem Deutschen

befriedigen, dafür war er umso mehr darauf bedacht, wo möglich ganz Europa in die Gewalt der Habs burger zu bringen Er vermählte zu dem Zwecke seinen Sohn Philipp II. mit der Königin Maria von England. Philipp wäre so auch Herr von England geworden, wenn die Eng länder geneigt gewesen waren, sich, despotisch regie ren zu lassen. Da Karl seinem Sohne auch schon Spanien, die Niederlande und Italien übergehen hatte, und ihm auch Deutschland zuschanzen wollte, würde so ziemlich ganz Europa und Amerika

-ungarischen Königen schon die übelsten Erfahrungen gemacht und eben erst das Joch eines spanisch-absolutistischen Regiments mit Mühe abgeschüttelt. Konfisziert! Interessant ist, daß auch jetzt unter so ganz verän derten Verhältnissen der römische Papst sich noch anmaßen konnte, in eine deutsche Kaiserwahl hin- einzuredeu. Papst Paul IV. erklärte, die Abdan kung Kaiser Karls V. sei ohne päpstliche Erlaubnis ungültig, und die zu Frankfurt versammelten Kur fürsten dürften keine Wahlhandlung vornehmen, zu mal

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 03.09.1911
Physical description: 12
, mit dem wir zuM Unterschied von den P sof fen, die die Lehre Christi zu einem nackten und oben drein -auch noch schäbigen Geschäft mißbrauchen, wirk liche Verehrer Christi bezeichnen. An solchen leiden wir einen sehr starken Mangel, und darun: würden wir den Herrn Bischof von Rom, Josef Sarto, vulgo Schneider Seppele, ganz gern nach Oesterreich kom men sehen, wenn er ein wirklicher Verehrer Christi wäre. Diese Ehre, wir erblicken darin ganz wirklich eine solche, können wir ihm aber beim beften Willen nicht zuerkennen

XIII. die Lüge -aufrecht erhält, er ein Gefangener wäre und das Gebiet des Vatikan nicht verlassen dürfe, ohne Gefahr zu laufen, als Feind des Königreiches Italien, der er ja wirklich- ist, gefangen genommen zu werden. Dias ist ein nichtswürdiger, ganz abscheu- licher Schwindel, was ihn: natürlich sehr wohl bekannt ist, den er aber nichtsdestoweniger aus gewinnsüchtigen und anderen nichtswürdigen Gründen wie seine beiden genannten Vorgänger kaltblütig sortbetreibt, obwohl er sehr gut weiß

, denn der blendende Prunk, den die frommen Pilger dort zu sehen bekamen, sprach! sich> in -allen Orten, in denen ein Pilger Wohnte, herum und öffnete vielen die Augen, aber lange nicht allen, denn die ganz Dummen, die ehedem den: notleidenden Papft ihre Blutkreuzer opferten, griffen dann in rich tiger Erkenntnis des Mißverhältnisses zwischen ihren Guben und dem blendenden Prunk des Vertreters der triumphierenden Kirche nur noch tiefer in _ ihre Strümpfe denn zuvor, so daß der Schaden der Pilger züge, die aufklär

ende Augenzeugen schufen, teilweise wieder wett gemacht wurde. Ganz hereinzubringen ist er aber nicht mehr, denn das faule Lagerstroh hat eine größere Zugkraft, und darum wird dies' betrü gerische Märchen in ganz entlegenen, weltfernen Ortet: heute noch gepredigt und- der Schwindel von der Gefan genschaft des Papstes aufrecht erhalten. Darum können wir im Herrn Josef Sarto, Bischof von Rom, keinen würdigen Priester erblicken, sondern ::ur den obersten der Pfaffen, uttd darum mag er bleiben

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Der Arbeiter
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Page 5 of 8
Date: 20.12.1918
Physical description: 8
. Und du. Frau aus dem Volke, Mutter und Tochter der Arbeiterfamilie, Gattin des Tag- und Stundenlöhners: auch du mutzt jetzt an derer Laune fein. Mag's früher mit mehr oder Weniger t geheißen haben: „Der Frau ge ziemt Keine andere Weisheit als der Spinn rocken", oder icie der alte Kirchhofer m>’ 'tv. „Eure Frau ist am schönsten daheim" — jetzt ist ein neues Viertel eingegangen und pfeift der Wind aus einem ganz anderen Loch. Früher könnt: n — ganz gut war's auch nicht immer — Ofen, Katze und Frau

die unterennbare Drei fältig!: eit der Stube fein und bleiben. Das war die Zeit, wo noch der uralte Spruch galt: „Die Frauen haben gut spinnen, wenn die Männer genug gewinnen." Aber im neuen Viertel und bei der neuen Windrichtung mutz auch die Frau „heraus aus dem Hans da" und hinein ins politische Leben. D u m u tz t! Eine nicht ganz unrichtige Auslegung sagt: „Der ist ein Politiker, der für andere gescheit ist, der ist aber politisch, der für sich selbst ge scheit ist". Bist du's für droh

selbst? Bist du dir selbst überhaupt schon gescheit genug und ganz klar darüber, was in diesen letzten Wochen furcht bares vor sich gegangen ist?! Zuerst das erste, glatte Eingeständnis: „Der Krieg ist verloren". Halt du dieses Furchtbare schon ganz erfaßt? , Nein und tau sendmal nein! Dazu brauchen wir Jahre und Jahrzehnte, b:s wir es ganz erfaßt haben, was dies für uns und namentlich auch für uw strs Frauenwelt und für unser Familien leben bedeutet, daß wir den Weltkrieg ver spielt und verloren

so lehrreich und nützlich, datz es eigentlich ein Un sinn ist, ihn als vergeblich zu bezeichnen. Am freimütigsten äußert sich die Kritik in Bayern und hier" wieder ist es von besonderem Inter esse, wie Josef H o f m ü l l e r in den „Südd. Monatsheften" das „große Aufwaschen" an kündigt. Demnach war es draußen ganz wie bei uns. Hofmüller schreibt: „Wir können heute nur andeuten. Das große Auf waschen ist noch nicht angegangen. Aber das große Aufwaschen wird kommen. Wir werden eine Kriegs

- Und nun war es für Endsieg und Freiheit so viel wie umsonst! Mutzt du denn da nicht trachten, zu erfahren, voll und ganz zu erfah ren, wie denn das so gekommen ist. Du m u tz t. sonst bist du deines Vaters und Gat ten, deiner Söhne und Brüder nicht wert! Du hast die vier, fünf Jahre daheim ge betet, gesorgt, geschunden, geraggert — und nnu ein jo trauriges Ende dieser Zeit, so vol ler Arbeit und Opfer! Wie konnte es so kom men? Das mutzt du erfahren und wissen! Das bist du dir selbst schuldig

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Der Arbeiter
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Page 1 of 4
Date: 24.08.1916
Physical description: 4
gegen einander. Ebenso Protestanten und selbst Schismatiker, die ja nach ihrer verschieden artigen Zugehörigkeit zu verschiedenen Staaten und Nationen verschiedenen Heeren angehören, die miteinander Krieg führen. — Der Patriotis mus der christlichen Völker hat aber eine ganz ande re sittliche Grundlage als das vaterländische Gefühl der Heidenvölker, für die Religion und Staat ein und dasselbe bedeuten. So geartet war der heid nische Patriotismus der Römer, Griechen sowie aller jener Völker des Altertums

christlichen Staate einen völlig anders gearteten Patriotis mus geschaffen, der eben wegen seiner Verschieden heit gegenüber dem altheidnischen Patriotismus ganz andersgeartete Pflichten und Rechte schuf, die mit vaterländischer Gesinnung und Betätigung Zu sammenhängen. Für den heidnischen Patriotismus galt der überwundene Staatsfeind als rechtlos. Sein Land durfte nicht nur geplündert, sondern ganz einfach den ursprünglichen Besitzern hinweggenom men werden und wurde Eigentum des erobernden Staates

. So entstand der ungeheure Ager Publi- cus (öffentliches Ackerland) der Römer, der Besitz der angesehenen römischen Bürger und später der römischen Kaiser wurde. Die Bewohner des er oberten Landes durften als Sklaven verkauft wer den. Eben dieses Kriegsrecht war die fortwährende Duelle des Sklavenhandels des alten römischen Staates. Das Christentum hat dieses Kriegsrecht ganz wesentlich gemildert und selbst im Falle der Unterwerfung eines Staates unter den andern den unterworfenen Bewohnern

, ihre persönlichen Rechte auf Freiheit und Eigentum gelassen. Das Chri stentum hat Kriege so selten als möglich zu machen gesucht und den Patriotismus des gegnerischen Landes, für den die heidnischen Römer nicht die ge ringste Anerkennung hatten, Achtung entgegen ge bracht. Der Grund dafür war eben, daß das Chri stentum den Patriotismus auf eine ganz andere ' religiös-moralische Quelle zurückführte, als der alte heidnische Staat. Wie für diesen Religion und Hingabe an den Staat

te und in der neuerdings seit der Entchristlichung der französischen Schulen das französische Volk er zogen wurde. Eben deshalb hat der französische Patriotismus fast jede christliche Weihe verloren. Die französischen Freimaurer identifizieren neuer dings den Dienst ihres unchristlichen Humanitäts ideales mit denjenigen des neuen „freiheitlichen Frankreichs". Etwas-ganz ähnliches trifft auch be züglich des neuen italienischen Patriotismus zu, der im geeinigten Italien geübt wird. Alle diese Arten von Patriotismus

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Tiroler Post
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Page 5 of 8
Date: 09.03.1915
Physical description: 8
und ich danke Dir recht -viellnals dafür. Im Kriege lernt man erst beten. Nicht nur in Oesterreich und Deutsch land sind Katholiken, habe auch verwundete Russen tragen und verbinden geholfen, welche Skapuliere, geweihte Medaillen und Rosenkrarrze um.den HM'' getragen haben. Habe auch einen guten Kärneraden, hier auf dem Hilfsplatz; wir beten oft mitsammen den Rosenkranz, das macht einem wieder besseren Mut und Humor. Wir haben jetzt wieder, ganz gutes Wetter; wenn es so fort ginge, wären wir aus dem Winter

noch nicht recht, wie ich mich in der großen Welt benehmen soll. Meine Eltern sind lange tot, und ich habe eben erst die Schule hinter mir. Da kann ich natürlich nicht so nett sein, wie Ihre Schwester." Lächelnd hatte er ihren hastig hervorgespru delten Worten zugehört — ganz hingerissen von dem lieben Ausdruck in dem reizenden Gesicht- chen. „Woher wissen Sie, daß meine Schwester netl ist?" scherzte er. »Sie gleicht doch gewiß Ihnen!" : — hen. Ihm sei Dank gesagt dafür. Was wäre das für eine Freude

, wenn wir nach überstandenem Winter Friede bekämen und wieder gesund zu un fern Lieben zurückkehren könnten! O liebes Herz Jesu! schenk' uns den Frieden und glückliche Heim kehr. Ich habe sonst alleweil die Hoffnung, Gott führt mich wieder gesund zu meinen Lieben heim. Ein kleines Bildchen von unserem Quartier muß ich Dir doch auch zeigen. Wir sind jetzt schon über einen Monat im gleichen Hause. Stelle Dir aber nicht ein Haus vor wie wir es gewohnt sind. Die Häuschen sind hier ganz klein; es gibt darin keine Kammern

, alles ist ebenerdig, die kleine Küche und Stube und ein ganz kleines Vorhaus, wir sagen die Labe. Da wohnen unser 10 Mann, 3 Doktoren, der Herr Feldkurat und marode Sol daten, die Hausfrau mit 3 kleinen Kindern, die Magd und noch ein kleiner Bube. Unsere etliche Bandagenträger schlafen unter dem Dachboden auf Stroh uiid Läusen. Die Aerzte, hochw. Herr Kurat und die schweren Kranken und die Familie muffen halt alle im kleinen Stübele und in der Küche un° Lerernander schlafen. Da können wir Militaristen

zu befürchten. Vor uns steht ein großer Hügel und, wenn man dort hinaufgeht, so sieht man die Rüsten, wie sie sich vor lauter Kälte die Hände über die Achsel schlagen. Bin letzthin in Ermangelung eines be rittenen Polizisten mit hundert Gefangenen, da runter zwei russische Offizier, zum Etapven- ftalionskommando geschickt worden. Ein Üude, bei dem sie drei Wochen Mquarüert wa ren. erzählte mir, daß sie die Läuse auf ganz eigene Art fangen. Sie breiten ihr Hemd einfach auf einem Lisch aus und walzen

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