5 Völker schon längst ruhig tragen.' Auf diese Frage wollen wir die Antwort nicht schuldig bleiben. Dieses ungewohnte Schauspiel läßt sich leicht erklären. Vom treuen, geduldigen Hausthiere des Arabers, dem Kameele, sagt man, daß es willig die drückendsten Bürden trägt. Nur wenn ein unkluger Herr die Lasten über Gebühr erschwert, verweigert es den Gehorsam. Aehnlich verhält es sich mit dem Tiroler Volke. Treu und opferwillig bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit, fühlt
es sich durch die Regierungs vorlage überbürdet und sträubt sich nach dem Selbst- erh -'llungSgesetzc gegen die übermenschliche Last. Mit schwachen Kräften treten wir Tiroler in den un gleichen Kampf gegen den Militarismus, jenen un ersättlichen Polypen, der mit Millionen von Fang armen in tödtl icher Umschlingung das Lebensmark auS dem Volke zieht. Man darf ja nicht etwa unseren Kampf gegen den Militarismus mit einer Feindselig keit gegen unsere brave Armee verwechseln, die treu ihren Traditionen opferwillig
, unsere Pflichten für Kaiser und Reich treu erfüllen. Uns dessen zu weigern, wäre selbstmörderischer Wahn sinn und nur unbedachte Schwärmer können dem Tiroler Landtage die principielle Ablehnung anrathen. Sonst freut sich der Dritte, wenn Zwei streiten: wenn ober der Tiroler Landtag und die Regierung streitet, leidet der Dritte; das Land. Unabsehbar, verhängnisvoll wären die Folgen eines Conflictes. Auf der einen Seite d.>L arme Land Tirol, aus der anderen der Reichsrath, Regierung und Krone
Lasten oder ein schwerer Konflikt mit Reichs- räch, Regierung und Krone, so greife ich schweren Herzens aber fest entschlossen nach der zweijährigen Dienstpflicht der Landwehr als dem kleineren Uebel Auch find die Erleichterungen, die wir durch die Unterhandlungen mit der Regierung erzielten, nicht zu unterschätzen. Weil ich nun die Ueberzeugung habe, daß die Regier ng in der wohlwollenden Be rücksichtigung der Tiroler Veihälnisse nicht weiter gehen tonnte, sage ich zu der Ausschuß Borlage
das erste Land war, das sich gegen die Knechtung durch Na poleon erhob, so soll es auch heute den Anfang machen gegen den Militarismus. Soll die Wehr kraft deS Landes erhalten bleiben, muß eine weitere Schwächung des Volkes vermieden und darum die heutige Borlage abgelehnt werden. Redner protestirt zugleich gegen die Behandlung der Petitionen im Ausschüsse. Ihm, als Mitglied derselben, sei deren Inhalt uicht einmal bekannt geworden. Bisher seien alle Tiroler geborene Vertheidiger ihres Vaterlandes