war an den Tisch getreten, an das Kopfende. Das Antlitz des regungslosen jungen Man nes war ihr ganz zugewendet, ihre Blicke fielen darauf und hafteten dann mit einem seltsam starren, fast ent setzten Ausdrucke auf demselben, dann überzog eine tiefe Blässe ihr Gesicht und sie wäre umgesunken, wenn lie nicht der hinter ihr stehende Arzt gestiwt hätte. „Mein Kind, was haben Sie?' fragte der Ober arzt, besorgt auf sie zutretend. ..Ist es vielleicht ein Bekannter?' Sie konnte nicht antworten, aber er sah
mit den Kleidern: dann wurde er untersucht. rechte Arm war fast ganz zerschmettert und eine äffende Wunde befand sich einige Zoll oberhalb dem Hirzen. Wie tief sie war konnte man im ersten Augen- - Uck nicht ermessen, es lag ein Gegenstand darauf, der völlige Verbluten verhinderte, indem er den roten ^bensstrom aufgefangen. Beim näheren Besichtigen man, daß es eine Locke war, denn ein kleines Ende, -'Elches das fließende Blut nicht erreicht, zeigte eine !le, goldblonde Färbung. 117 Es war Nacht. Draußen
eingetreten. Die hohe, schlanke Gestalt trug ein einfaches, ganz graues Kleid, ihr dichtes, goldblondes Haar legte sich in zwei einfachen Flechten um ihren edlen Kopf, am Nacken und auf der Stirne einige kleine widerspenstige Löckchen freigebend. Der erste Schmelz der Jugend lag hinter ihr, der Adel aber und die Klarheit in ihren schönen Zügen, der tiefe, warme Glanz in ihren blauen Augen, der hohe, fast geistige Ernst, der auf ihrer Stirne lag. ersetzten diesen flüchtigen Zauber reichlich. Die Dame ging