Gasthos-> Geschäfts^ und remdensaison Verkehrs^Anzeiger ' > 14. IM»«». , Dritter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 25 (SZ. Jahrgang); Bruneck, >9. Iuni ZY0Z. Toblach. (Dem neuen Prospekte Toblach entnommen.) Das Entstehen Toblach führt in'S graue Altertum zurück; die Hochebene, jetzt das „Tob lacherfeld' genannt und an der Römerstraße gelegen, mag frühzeitig Ansiedelungen bedingt haben. In der Nähe des Bahnhofs trägt eine kleine Erhöhung die Bezeichnung Viktioriabühel, nach der Ueberlieferung
hatte Toblach einen Seelsorger und 1225 den ersten Pfarrer. Viele adelige Familien bauten sich ihre Burgen und Ansitze in Toblach; erwähnt seien die Herbstenburg, der rote Turm, Biedenegg, Neudenstein, Englös, Ligöde, das Graf Künigl'sche Pfleghaus. - Im 18. Jahrhundert find die Herrschaften größtenteil weggezogen, sei eS ob der wiederholten Bedrohung der Ueber- schüttung des OrteS durch die Murbrüche des Pfannhorn'S oder wegen der Aufhebung des Patrimonialgerichtes. Als Kaiser Maximilian I. das Bad
in der Maistatt gebrauchte, hatte er in der Herbsten« bürg Wohnung genommen und am 8. Oktober 1511 von da aus — gegengezeichnet von Cyprian von Servstein — ein gedrucktes Ausschreiben erlassen, worin er die Stände zum fleißigen Erscheinen auf dm Reichstag zu Augsburg ermahnt. ^ ' Zur Zeit der Befreiungskriege, aus franzö» stscher Tyrannei 1797—1815, ward Toblach empfindlich m'S Mitleiden gezogen und wurde Bartlmä Durnwalder als Gemeindefunktionär 1809 von den Franzosen erschossen, während es dem damaligen
Vorsteher von Leiß durch sein Wissen als Tierarzt, indem er das Leib- Pferd des General Broussier vor dem Verenden zu bewahren vermochte, gelang, sein Leben zu retten und die über Toblach verhängte Ein äscherung in Geldbuse umzuwandeln. Wie arg die Franzosen wirtschafteten, mag auch daraus erhellen, daß Toblacher in Spanien kämpfen mußten und daß für den Zug nach Rußland 17 Rekruten ausgehoben wurden. Bon 1811 bis 15 war Toblach dem von Napoleon gebildeten illyrischen Reiche zugeteilt
bn^Jahre derart, daß Toblacb jetzt einer der belebtesten Verkehrsorte des Landes geworden ist. Das eingangs erwähnte Toblacherfeld bildet die Wasserscheide zwischen der Drau und der Rienz, dem Schwarzen und dem Adriatischen Meere; die Drau entquillt am schattseitigen Waldsaum zwischen Toblach und Jnnichen, die Rienz hat ihren Ursprung im Tale der schwarzen Rienz am Fuße der drei Zinnen. 1250 Meter über dem Meere gelegen, erfreut sich Toblach der reinsten staubfreien Luft, die auch im Hochsommer