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Meraner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 27.01.1905
Physical description: 16
krank. London, .25. Jän. Der „Expreß' hört aus zuverlässigster Quelle, das der Zesarewltsch schwer an Lungenentzündung erkrankt inZarskoje- Sselo liegt. Die Revolution in Rußland. Petersburg, 25, Jan. Der scharfe Schuß bei der Wasserweihe wurde in der festen Absicht, ben Zaren zu töten, abgegeben. Noch zwei andere Geschütze wären mit Kartätschen ge laden. Den Kartätschenschuß gab ein Freiwilliger ab. Der Zar bebte nach dem Schuß am ganzen Körper. Der verwundete Polizist heißt Romanow. Petersburg

, 25. Jänner. Laut einer amtlichen Bekanntmachung sprach der Kaiser dem neuernannten Petersburger Generalgouverneur General Trepow für seine ausgezeichneten eifrigen Dienste, welche er auf seinem bisherigen Posten als Oberpolizeimeister Moskaus leistete, seine Dankbarkeit aus. — Stadthäuptmann General leutnant Fullon wurde vom Kaiser aus sein Gesuch verabschiedet unter Belassung in der Stel lung als Genereladjutant des Kaisers. — Zum Oberpolizeimeister von Petersburg ist Kammerherr v. Frisch miannt

, ein tüchtiger Verwaltungs- beämter. . Wilna, 25. Jänner. Hier kam es nach mittags und abends zu Straßenkämpfen. L o n d o n , 25. Jänner. In Petersburg scheint die Revolte ganz gelähmt. Die „Central News' melden steigendes Verlangen der Streiken den, die Arbeit aufzunehmen. Gestern empfing der Finanzminister eine Deputation der Streiken den, denen die Unternehmer mit seiner Genehmi gung den neunstündigen Arbeitstag angeboten haben statt des bisherigen vierzehnstündigen. Der Finanzminister > erklärte

, die Diskussion wirt, schaftlicher Fragen in freundlichem Sinne sei ge stattet, aber bezüglich politischer Fragen hätten sie viel Unverstand gezeigt. Der Plan der Re gierung ist, die Arbeiter durch große wirtschaft liche Konzessionen zu versöhnen und zugleich durch Verhaftung der Literaten ihrer politischen Führer zu berauben. Petersburg, 25. Jun. Gestern abend fanden in Petersburg neue Unruhen statt. Die Truppen schössen^ trotzdem ihnen nachmittags be fohlen worden sein soll, nicht zu schießen, auf das Volk

und Realschulen ist heute wieder auf genommen worden. London, 25. Jan. Es wird berichtet, die Eisenbahnlinie zwischen Petersburg und Zarskoje- Selo sei auf eine Länge von sieben Kilometern aufgerissen worden, um den Zaren zu isolieren. Berlin, 25. Jän. Der Direktor der Puti- lowwerke informierte den Gewährsmann des „B. T.' darüber, daß der größte Teil der Arbeiter sich bereit erklärt habe, am heutigen Tage die Arbeit aufzunehmen. Auch die Eisenbahnarbeiter haben den gleichen Wunsch geäußert. Der Arbeiter

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 03.02.1905
Physical description: 8
die Versammlung einen Ein griff ni die akademische Freiheit erblickt, be antragt und mit Mehrheit angenommen. (Privat-Telegrauime.) Die Arbeiter beim Zaren. Petersburg, 2. Febr. Der Zar hat ge stern eine 34gliedrige Abordnung von Arbeitern der Fabriken nnd Werkstätten empsangen. Die Deputation war in Begleitung des Finanzmini- sterS nnd des Gencralgouverueurs Trepow er schienen. In Zarskojc s e l o angekom men, wnrde sie vor dem Hofpavillon von einer Anzahl Wagen erwartet, die sie nach dem Ale- xanderpalais

ihnen ihre Freveltat. Kehret zurück zu Eurer Arbeit und erfüllet mit Eureu Genossen Eure Pflichten, auf daß Gott Euch helfe!' Petersburg, 3. Febr. Die vom Zaren empfangene A r b e i t e r d e p n t a t i o n be stand aus Arbeitern der 32 größten Etablisse ments, darunter der baltischen Werst, der Pu- tilow-Werke, der franko-russischen Werst und der Gunlmifabrik. Die Wünsche des Volkes erfüllt? London, 3. Febr. Der „Daily Telegraph' meldet aus Petersburg: Der Zar unter zeichnete einen Ukas, der die „M agna charta

werde». Trepow soll »ach einiger Zeit in die Mandschurei abgehen. Petersburg, 3. Febr. Die Meldung des Londoner „Daily Telegraph' wird als un begründet bezeichnet. Petersburg, 3. Febr. Ter Finanzmini- ster wurde am 31. Jänner beauftragt, eine Re form der sozialen Gesetzgebung bezüg lich der Arbeiterfrage auszuarbeiten. Die Nachricht, der Zar hätte die Ausarbeitung einer Versassung anbefohlen, ist u n b e g r ü u d e t. Petersburg, 3. Febr. Der „Garashdauiu' meldet, das Reichsratsmitglied V nlygin , srü

- herer Gouverneur von Moskau uud Gehilfe des GeneralgonverneurS Großfürsten ^-ergins, fei zum Minister des Innern, Justiz»!,- nister Murawjew zum Botschafter in Rom ernannt worden. Als sein Nachfolger wird Mannchin genannt. Fürst Sviatopolk- Mirsky wurde aus sein Ansuchen seines Po stens enthoben uud sür ll Monate ins Aus land beurlaubt. Petersburg, 3. Febr. Der Leiter der Oberpreßverwaltuug, Swerew, wurde von sei nem Posten enthoben. Marim Gorki ist befreit! Petersburg, 2. Febr. Maxim Gorki wurde

gestern in Freiheit gesetzt. Berlin, 3. Febr. Die Blätter melden aus Petersburg: Die Befreiung Gorkiser folgte auf Intervention der Zarin, welche durch Briefe aus Darmstadt von der Em pörung in Kenntnis gesetzt wurde, die ganz Europa bei der Nachricht von der Verhaftung Gorkis ergriff. <5 in Anschlag gegen Militär in Peters burg. Petersburg, 3. Febr. Die über die Fon- tanta führende Hängeb r ü ck e ist während des PassierenS einer Dragonerabteilnng einge stürzt. Dreißig Reiter samt Pserden stürzten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 23.01.1905
Physical description: 8
!' ereignete sich kein Zwischeusall. Die Borgänge in Nuftland. ^Telegramme veS k. k. Tel.-Korr.-Bureau.) Petersburg, 22. Jänner. Eine vieltausend köpfige Menge zog mittags nach dem Winterpalais, der Residenz des Zaren. Hiebei kam es zu furcht baren Zusammenstößen mit den Truppe», welche die Menge am Marsche hindern wollten. Mau zählt 150 Tote und viele Verwundete. In dem Stadtteile Wa ssiljewski-O stra u wur den die Telegraphenleitungen zerstört und Barri kaden errichtet. Die Arbeiter bewaffneten

sich mit Säbeln und Werkzeugen. Um halb 4 Uhr kam es zu einem Zusammenstoß vor dem Newsky-Pro spekt wobei 30 Personen getötet nnd viele verwundet wurden. Petersburg, 23. Jän. Die Nachricht von der Verhaftung des Priesters Gapon, des An führers der Arüeitcrmenge, wird dementiert. Die Menge stellte in der vierten Linie des Stadt teiles Wassiljewsky-Ostrow, Drahthindernisse ans. Ein Teil der Arbeiter zog ab, nm sich zu bewaffnen. Bekanntlich war die Menge ohne Waffen vor das Palais gezogen. Die Erbit terung

mit Bän ken und Gittern für die Kavallerie zu sperren. (Privat-Telegramme.*) Petersburg, 23. Jänner. Der gestrige Ver such der Arbeiter, dein Zaren ihre Bittschrift zu überreichen, ist gescheitert. Der Zar blieb im Zarskojeselo. Das Militär verhinderte das Vor dringen der Arbeiterschaft zum Winterpalast uud b e- schoß die Volksmenge mit scharfen Salven, die ein schreckliches Blutbad anrichteten. Es blieben über zweitausend Tote und viertausend Verwundete am Platze. Die Hospitäler sind überfüllt

. Die Truppen wurden vom Großfürsten Wladimir befehligt, der rücksichtslosestes Vor gehen anordnete. Der Ausbruch der Revolution wird befürchtet. Petersburg, 21. Jan. Der Führer der Arbeiter, Gapon, richtete an den Kaiser folgendes Schreiben: Herrscher! Glaube nicht, daß Dir die Miuister die volle Wahrheit über die Lage sagten. Das ganze Volk ver traut Dir und beschloß, morgen um 2 Uhr nachmittag vor dem Winterpalais zu erschei nen, um Dir seine Notlage darzulegen. Wenn Du wankelmütig nicht vor dem. Volk

erscheinst, zerreißt Du das moralische Band zwischen Dir und dem Volke. Das Vertraue» zu Dir wird schwiude«, da uuschuldigeS Blut zwischen Dir und dem Volke stießen wird. Erscheine morgen vor Deinem Volke und empfange muti gen Geistes uufere Ergcbcuheitsadresse. Ich, der Vertreter der Arbeiter, uud meine tapse- ren Arbeitergenossen garantieren Unverletzlich- keit Deiner Person. Petersburg, 23. Jänner. Im Stadtteil Wassiljewsky Ostrow sammelten sich ge stern mittag die Arbeiter an. Zahlreiches Militär

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 14.04.1904
Physical description: 8
die Straßen, indem sie Arbeit verlangten. Die Polizei hatte jedoch keinen Anlaß, einzuschreiten. Petersburg, 14. Llpril. Der Zar be gnadigte die an der Ermordung des Mi nisters Sipjagin beteiligten Revolutionäre Greschunja, Melnikow uud Remenekow, welche das Kriegsgericht zum Tode verurteilt hatte, zu le benslänglicher Kerkerstrase in Schlüsselbnrg. Der Krieg zwischen Rußland unv Japan. ^Telegramme des k. k. Tel.-Korr.-Bureau.) London, 14. April. Reuter-Meldung aus Tschisn: Nach einem Privat-Telegramm

grif fen die Japaner gestern bei Tagesanbruch die russische Flotte an, welche in ihrer ganzen Stärke unter Makarow auslief uud mit Hilfe der Forts den Angriff der Japaner zurückwies. Die Depesche meldet nicht, ob die Flotte und die Forts beschädigt wurden. Petersburg, 14. April. Der Hafcn-Kom- mandant von Port Arthur meldet unter dem 13. ds. MtS.' AlS die japanische Flotte sich heute früh dem Hasen näherte, vcrlickcn unsere Panzerschiffe und Kreuzer unter dem Koinmando des Admirals Makarow

verwundet, jedoch gerettet. Die Leichen von 5 Offizieren und Matrosen wurden Visher geborgen. Kontreadiniral Fürst UchtomSNz über nahm das provisorische Kommando über die Flotte. Die japanische Flotte befindet sich bei Liaoteschan. (Privat-Telegrammc.) Petersburg, 14. April. Das untergegan gene Panzerschiff „P e t r o pa wl o w s k' ist im Jahre 1394 vom Stapel gelaufen. Es hat 11.26V Tonnen Wasserverdrängung uud 11.200 Pferde kräfte und war nur etwas kleiner als die früher bereits beschädigten

russischen Panzer schiffe „Eesarewitsch' und „Retwisan'. Die Besatz uug betrug 700 Mann. Petersburg, 14. Llpril. Der Zar ent sandte einen Kourier, um der Witwe dcS Admirals Makarow sein Beileid auszu-- sprcchen. Petersburg, 14. Llpril. Die Nachricht von dem furchtbareu Uuglück iu Ostasien hat hier eiueu n i e d e r s ch m e t t e r n d e n E i n d ru ck ge macht. Die Bestürzung dauert an. Offiziere be sprechen die Nachricht mit sichtbarer Erregung. Auf den Straßen sieht man allenthalben große

Menschengruppen. Petersburg, 14. ?lpril. Admiral Alexe- jcw meldet: Soebeu erhalte ich die furchtbare Meldung von einem neuen schweren Verlust der Flotte durch den Tod des Vizeadmirals Makarow, des ausgezeichneten, erfahrenen Kriegsbefehlshabers, der. mit seinem Flaggschiff' untergegangen ist. Der Admiral befand sich in seiner Kajüte, als das Schiff sich plötzlich'im Kreise drehte und iu die Luft slog. Großfürst Kyri ll wurde uur durch den Zn f al l ger e t- tet, daß er mehrere Meter weit in das Meer

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 30.10.1905
Physical description: 8
fahrplanmäßigen Lastzügen, die sonst täglich vom Frachtenbahn- hofe der Staatsbahnen in Nusle abgelassen werden, ist heute nur eiuer abgegangen, nnd auch dieser nur mit großer Verspätung. Petersburg im Aufruhr. Petersbnrg, 29. Okt. Die Arbeiterverbände haben eine eigene Regierung gewühlt und beschlossen, mit bewaffneter Hand die kaiserlichen Truppen zu bekämpfen. Der Aufstand greift immer weiter um sich, überall werden Versammlungen ab gehalten, in denen die Bevölkerung zum Kampfe auf gefordert

der Freiheit des Volkes und zu gleicher Zeit die Ernennung Wittes zum Vor sitzenden des Miuisterrates im Amtsblatt erfolgen. Petersburg, 29. Okt. Gestern abend war die Stadt wieder ohne Licht. Alle Stadt teile werden von berittenen Truppen und In fanterie durchstreift. Man hegt Befürchtungen sür die Wasserznfuhr. Der telephonische Be trieb wurde , teilweise vou Soldaten wieder her gestellt. Jedoch dars die Leitung uur von der staatlichen Verwaltung beuützt werden. In Re-- giernngskreisen hegt «lau

die feste Zuversicht, daß es General Trepow gelingen wird, den Ausstand niederzuwerfen. Petersburg, 29. Okt. Die Zeituugcu be schlösse«, die Zettsur zu umgehe» und hente zn erscheinen. Petersburg, 30. Okt. Die Hochschu le« wurde» geschlosse« und die Eingänge militärisch besetzt. In allen Fabriken ruht die Arbeit. Die Friedensrichter nnd die Beamten des Gouvernements streiken, ebenso die Beamten der Banken. Petersburg, 29. Okt. Trotz der Erregnng, welche die Meldungen ans Moskau uud Charkow

hier hervorgerufen haben, herrscht doch ziemlich Ruhe. Die Lebeusmittel steigen immer mehr. Ein Pfuud Fleisch kostet bereits 60 Kopeke«. Petersburg, 30. Okt. De« Vorstand des Advokateuvereins bäte« vier Ossiziere, bei der Organisation der Freiheitsbewegung iu der Armee zu helfen. Berlin, 29. Okt. Hier ist das Gerücht ver breitet, das Petersburger Arseual sei erstürmt worden. Straßenkämpfe in Moskau. Moskau, 29. Okt. Heute morgens erzwän gen die Handelsangestellten die Schließung der kleiueu

uud eiuer großen Volksmenge statt. Der Führer der radikalen Partei, Advokat Ratner, wurde verhaftet. Iu Poltawa fand ein großes Blutvergießen statt. Petersburg, 29. Okt. Aus Pabianiee wird gemeldet: In einein benachbarten Dorfe hielten Mitglieder des „Buudes' uud der pol- uifch-sozialistischen Partei eine geheime Ver sammlnng ab. Kosaken umzingelten das HauS und verhaftete» 12V Teilnehmer. Als die Ar beiter hievon ersnhreu, eilten sie zu Hilse nnd grisfen die Truppe» au. Der kommandierende

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 30.07.1904
Physical description: 12
und' Verleumdung zu 18 Monaten schweren Kerkers. Simon Lawrow wegen Aus spähung zu einem Jahre schweren Kerkers verur teilt. Beide Angeklagte behielten sich Bedenk zeit vor. TrlkWmme drr.Mm Zeitimg'. Zur Ermordung Plehwes Wird dem Bert. ..Lk.-Anz.' aus Petersburg ge meldet: Über die Persönlichkeit des Mörders wird noch tiefstes Stillschweigen bewahrt. Derselbe stöhnt fortwähcnid furchtbar, da eri durch Bombeir- sptitter schwer verletzt wurde. Obwohl sofoyt eine Operation vorgenommen wurde

, er erbleichte und weinte. < Dänin iWßte inan ihm den ganzen Hergang erzählen. Donnerstag ließ der Zar alle Audienzen uiird Empfänge absagen, zog sich mit feiner Familie in seine Gemächer zurück und war für niemand zu sprechen. Telegramme der ..Bozner Zs?:ung'. Petersburg, 29. Juli. Zur Emwrdung Pleh wes werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Der Name des Attentäters ist Poroswieff. jedoch dürfte dieser Ztame mm ein. angenommener sein. Der Attentäter nmrde in das Alexanderhospital gebracht. Er weigert

, daß sich unter den Verhafteten ein Mitschuldiger befindet. Einer derselben wcw nämlich beobachtet worden, wie er ein Paket ins Wasser warf. Man nimmt an, daß es sich um eine Bombe handelte. » Petersburg, 29. Juli. Die beiden.' bei dem Attentat den Ministen Plehwe veiZwunideten Offiziere sind ein General und ein Oberst. Die Verletzungen derselben sind schwere. Petersburg, 29. Juli. In einem weiteuen Ve?' hör. welchem der Mörder unterzogen wurde, en- klärte er. eo werde nichts sagen und erkläre nur. daß er eine Tat

der Gerechtigkeit begangen habe. Falls die Regierung die jetzige Politik beibehalten werde, so werde ben Nachfolgen Plehwes em ähn liches Schicksal treffen. Petersburg, 29. Juli. (K.-B.) Man ver sichert. daß nach dem Anschlags auf Plehwe gestern ein Mitschuldiger des MöcherS verhaftet wurde, der. eine Bombe in den Kanal warf. Der Mör der weigert sich beharrlich, seinen Namen zu nen nen. Petersburg, 29.- Juli. Meldungen bestätigen, daß der Zarin, deren Niederkimst sk'mdlich zu er warten ist, das Attentat

vor, tyachtet dieses für die Untersuchung kostbare Leben zu erhalten! Ich glaube, der Mörder hat einen Selbstmordversuch verübt. Wenige Minuten späten brachte m<M wirklich den Attentäter ins Hospital, der in dialektfreiem Russisch die soziali stische Republik hochleben ließ. Wien, 29. Juli. Die ..N. Fr. Pr>.' meldet aus Petersburg: Die Polizei erklärt, daß sie An» haltsjmnkte besitze, wonach das Attentat auf Plehwe das Resultat eines sorgfältig vorbereitetes Anschlags sei. In dem Verhör enthüllte

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 14.12.1904
Physical description: 10
geschiedeueu Ehegattiu ver bietet, mit dem Ehebrecher eine Ehe einzugehen. Der Prozeß gegen den ZNörder Plehwes. Petersburg, 13. Dez. Bor dem Justizge- bäude, iu welchem heute der Prozeß gegen deu Mörder deS Munsters Plehwe begönne» hat, wächst der Verkehr seit Mittag in iiugcivöh»- licher Weise; doch beugt die iu bedeutender Zahl aufgebotene Polizei jeder Verkehrsstockung vor. Es siud umsassende Borsichtsmaßregeln ge troffen; auch eiu Teil der Garnison wurde iu den Kasernen zusammengezogen. Die Stimmung

des angesannnelteu Publikums, uuter dem sich auch Studeuteu befiudeu, ist sichtlich erregt. Petersburg, 14. Tez. Die gestrige Ver- haudluug gegeil deu Mörder Plehwes verlief ruhig, unter völligem Ausschluß der Öffentlich keit. Tas Urteil lautete auf lebenslängliche Zwangsarbeit auf der Insel -ach a- lin. Wie», 14. Tez. Zur Auffindung der iu Paris versteckte» Tchmucksacheu uud Wertpapiere des ermordeteu Sykora ivird gemeldet, das; es höchst wahrscheinlich der Mann der Frauziska Kleiu gewesen sei, der Angaben

sehr kalt, öfters herrschen Schneestürme. Die Arbeit in den Laufgräben schreitet stetig vorwärts. Das Bombardement rich tet sich jetzt gegen die Neustadt, welche bereits au verschiedenen Stellen brennt. Es verlautet, daß die Japaner soeben weitere Aktionen er folgreich beendet haben. Die Nachricht, daß die Russen in Nordostkorea näherrückeu, hat die Ja paner alarmiert. Petersburg, 14. Dez. General Kuro- patkiu telegraphiert unterm 12. d. Mts.: In der Nacht ans hellte ereigneten sich feine Zu sammenstöße

. Ein Telegramm General Sa- charows vom selben Tage besagt, daß auch er keiue Berichte über Zusammenstöße zwischen den Armcen erhielt. Täe stalte ist sortgesetzt 12 Grad Neanmnr. Petersburg, 14. Tez. Eiu Offizier, der vou der Front zurückgekehrt ist, erklärt, mau erwarte äuf russischer ^-eite uicht vorMitte Februar eiueu Ossensiv-Vorstoß der Japaner. Lissabo n , 13. Dez. Kriegsschiffe des rus sischen baltischen Geschwaders sind iu Moss a-- inedes in Westasrika eingetroffen. Paris, 14. Tez. „Petit Parisieu

' veröf fentlicht einen Brief R o schd e st w e u s k y s an einen Petersburger Freund, in welcher der Admi ral erklärt, er köuue ohne Verstärkung den Kampf gegen die Flotte Togos nicht aufnehme». Fer ner äußerte er seine uuumw»udeue A»erke»ttuug über die tatkräftige englische Uuter- stützuug bei der Fahrt des russische» Geschwa ders von Vigo uach Tatar. Paris, 14. Tez. 'Aus Petersburg meldet das „Echo de Paris' eiueu wichtige« Entschluß Hin- lichtlich der Abreise des dritten Geschwaders

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 15.04.1905
Physical description: 12
hat eine Untersuchuug ein geleitet. Ein Attentat. Petersburg, 14. April. Iu K a l i s ch brachte ein Unbekannter vor dem Schullokale eiue Bombe zur Explosion. Durch die Er schütterung wurde uur weuig Materialschaden angerichtet, Personen wurden nicht verletzt. Der Prozeß wegen der Warschauer Nn l'uhen. Petersburg, 14. April. Wie aus War schau gemeldet wird, verurteilte das Militär gericht in dein Prozesse wegen der jüngsten Un ruhen zwei Angeklagte, welche einen Polizei- agenten tätlich angegrisseu hatten, zum Tode

durch den Strang. Der Gencralgouverueiir be gnadigte den einen der Verurteilten zu 12 Jah ren Zwangsarbeit. ZVeibliche Revolutionäre. Petersburg, 15. April. Fräulein Tre pow, welche sich vor eiueu Eisenbahuzug mars, aber am Leben blieb, ist eine Nichte des Gene- ralgonverneurs Trepow und eine Tochter des Gehilse» des Staatssekretärs Alexander Trepow. Ihre ältere Schwester, die Fürstin Tenischew, die gleichfalls starl kompromittiert ist, versuchte, sich zu erschießen. Frl. Trepow soll, wie es heißt

, sich deshalb zu töten versucht haben, weil sie aus ihre« Oheim zwei R e v o l v e r s ch ü s s e abgegeben hatte. Zlusstaudsbewegung. Petersburg, IS. April. Die Hafenarbei ter sind in den Ans st and getreten. Nesormtatigkeit im Kaukasus. Tislis, 14. April. Das ?5mtsblatt „Kaw- kas' veröffentlicht eiu Telegramm des Statt halters Worounzo w aus Daschko w, wo rin der Bevölkerung bekanntgegeben wird, das; Hemiis; deu Absichten des Kaisers ge wählte Vertreter des Adels, der Städte nud der Gemeinden

. Vom mandschurischen Kriegsschauplätze. Petersburg, 15. April. General Liue- witsch telegraphiert au deu Kaiser am N>. d. M.: Am !1. April uäherte sich eine Abteilung Kavallerie dem Dorfe Matscheutai. Unsere Kundschafter zerstörten die Telegraphenleitung au der Eisenbahn bei T s ch a k a f n nnd an der ctraße Kayuan—Tschantnsn. Am 10. d. M. zer störten unsere Kuudschaster wieder zwei Telegra- phciileituugeu. London, 11. April. Die „Times' melden anS Tokio: Die Tatsache, daß die Japaner die im Rückzüge befindlichen

Russen nur langsam verfolgen, ist darin begründet, das; die Ja paner zunächst das Eintreffen neuer Reserven, insbesondere ihrer Verstärkungen an schwerer Artillerie abwarten. Dann hoffen die Japaner endgültig in der Lage zu sein, den Russen eine entscheidende Schlacht zu liefern. Berlin, 14. April. Der „Lokalanzeiger' meldet ans Petersburg: In der Mandschurei sindeu täglich kleinere Scharmützel statt. Die Japaner rücken ununterbrochen nach Norden vor und dürsten bald vor Kirin stehen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 06.04.1905
Physical description: 10
verurteilt. Berlin, 6. April. Dcr 25jährige Farmer Zippeitt auS Deiitsch-Siidwcstafrika wurde heute vo» dem 24jährige» Ingenieur Koby- lin Ski ans Warschau im P i st o l c n d u c l l er schösse». Die Ursache des Duells war ei» un bedeutendes Nenkviltre i» einer Weinstube. Zur Skeformbcmegung in Sknjzland. Petersburg, 5. April. Das Blatt „Rnß- koje Slovo' verzeichnet das Gerücht, der Ackcr- bauminister Dermolow werde eine anderweitige Verwendung sinden nnd durch den frühere» Prä sidenten des Moskauer

laudwirtschastlicheu Ver eins Fürsten Schtscherbatoiv ersetzt werden. Petersburg, 5. April. Der Oberprokurator des Heilige« Synod Pobjedonoszew hat sei» Entlassungsgesuch eingereicht. Informierte Kreise bringen den Entschluß des Oberprokurators iu Verbiudung mit der ucuen Strömung nnter den Vertretern dcr Kirche, die in letzter Zeit laut gegeu das Kirchenrechl und die Tradition ver stoße. Cin Attentatsversuch auf den Zaren. Petersburg 6. April. Ein als Kosalen- oberft vnttleldetcr Unbekannter wurde am Mon tag

Verhaftungen vorgenommen. London, 6. April. Wie ans Petersburg berichtet wird, bildet der ueuc A t t e n t a t s v e r- such anf den Zaren dort den alleinigen Gesprächsstoff. Die Zarenfamilie ist durch das Ereignis neuerlich iu große Ausrcguug versetzt worden. Der Zar bleibt daheim. Petersburg, 6. April. Die Früh- jahrsparade, welche alljährlich im Bei sein des Zaren und der Mitglieder des kaiser lichen Hanfes abgehalten wurde, findet dieses. Jahr nicht statt; ein Fall, der in der russischen Geschichte

einzig dasteht. Auch die H e r b st m a u ö v e r bei Zarskoje Selo wurde» für dieses Jahr abgesagt. Unruhen. Warschau, 6. April. Iu dcu Vorstädten wurdcu 77 Persoueu verhaftet, bei denen Re volver uud Ausrufe gefuudeu wurden. Der konstitutionelle Trepow. Petersburg, 6. April. Iu einer Unter redung erklärte Generalgonvernenr Trepow, der Semstki Zobor müsse uud werde kom men. Eiue Volksvertretuug werde geschas- se» werden, doch man müsse sich gedulden, denn der Miuister des Juuern arbeite

an einen» um- saugreichen Programmentwurse, ans dem her vorgehe»» soll, welche Frage»» überhaupt durch die Volksvertretuug berate» werde» köuueu, um alles Unsachliche von vorneherein sernzuhaltei». Petersburg, 6. April. Die Preßstimmeu, welche für die Tre u n u u g vo u K irche uud Staat eiiltretc», mehreu sich. Bemerkenswert ist, daß i» der geistliche» Akademie dcr Direk tor Sergilis bei dcr Weihe des Archimau- driten M ichael eine Rcde hielt, in welcher cr erklärte, die russische Kirche stehe am Vor abend

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 01.09.1906
Physical description: 12
über den Utas aus, meinen jedoch, es werde auf die Ausführung des Zarenwillens ankomni-en. Stolypins Charakter stärke ruft allgemeine Bewunderung bei den Revo lutionären hervor, die diesem Mut die Anerken nung nicht versagen. Der Zar empfing Stolypin gestern zum erstenmal nach dem Attentat. Petersburg, ZI. August. Weitere Dekrete des jZaren enthalten die Verkaufsbedingungen. die ^teilweise so günstig sind, daß der Belauf wst einem Verschenken der Kronländereien gleichkommt. Tic nächste Folge des Ukas

wird eine erhebliche Verminderung der Apanagen der Großfürsten sein, deren Bezüge hauptsächlich aus den Erträgnissen Der Kionländerei-en bestritten werden. Auch die Zivilliste des Kaisers erfährt eine stark» Vermin derung. Stolypin tritt nicht zurück. Petersburg, 31. August. Stolypin erklärte gegenüber dem Vertreter eines hiesigen BlatreS. daß alle neuerdings wieder umlaufenden Geriichre, daß er abzudanken beabsichtige, unwahr seien. Ncbcrsiedlung Stolypins in den Winterpalast. Petersburg, 31. August. Der Zar

hat dem ^Premierminister Stolypin und seiner Familie als Wohnung das Winterpalais angeboten. Wahr scheinlich wird Stolypin schon in der nächsten Woche dorthin übersiedeln. Petersburg, ZI. August. (K.-B.) Auf VorWag des Kaisers übersiedelte Stolypin mit Familie in Idas Winterpalais. Standrechtliche Erschießung von Soldaten. Petersburg, 31. August. Eine Anzahl von Soldaten wurde standrechtlich erschossen, die be schuldigt waren, mit den Revolutionären gemein same Sache gemacht zu haben. Bevorstehender Belagerungszustand

in Warschau. Petersburg, ZI. August. Man erwartet jede,? Augenblick, daß in Warschau der Belagerungszu stand erkläi't wird. In den beiden letzten Tagen sind dort zur Verstärkung der Garnison 16 Batail lone Infanterie. 12 Kosakensotnien und Artillerie eingetroffen. Weiterer Truppenzuzug steht bevor. Strenge Matzregeln in Moskau. Moskau, 31. August. Der Generalgouverneur von Moskau hat einen strengen Tagesbefehl an alle Polizeior'gane erlassen, der anordnet, daß ge gen. jede verdächtige Person sofort

mit der Waffe vorgegangen werden soll. Die Polizei hat keines falls zu dulden, daß sich auf den Strotzen Men- schenmassen ansammeln und jeden niederzuschießen, der sich in der Nähe eines Regierungsgebändes und Ter Wohnungen hoher Beamter in verdächtiger Weise zu schaffen macht. Ermordung eines Landpolizeimeisters. Petersburg, 31. August. In dem Dorfe Ko imenka im Gouvernement Pensa e^inordeten Bauern !den Landpolizeimeister. weil derselbe den Duma .abgeordneten Wrajow verhaftet hatte. Die Bauern befreiten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 14
Date: 16.04.1904
Physical description: 14
gegen den Nihilismus sehr unbeliebt ist nnd auch als Urheber der letzte« Studentenverhaftuugeu gilt, fand gestern nachts i m B e t t e D t) n a m i t- Patronen und einen Brief, worin ihn das Revolutionskomitec zum Tode verurteilt. New-Dork, 16. April. Wegeu der Ka tastrophe auf L>cm Kriegsschiff „M isfour i' wird ein Kriegsgericht zusammentreten. Ver- Der Krieg zwischen Rußland und Japan. Petersburg. 16. April. (Offiziell): Stait- haltcr Alcxcjew telegraphierte am 15. ds. M. an den Zar: Von 9'>4 früh bis mittag

abgereist. Tschifn, 15. April. Der Eomniodore Tfah des chinesischen Kreuzergeschwaders berichtet: Bei Port Arthur wurde» gestern den ganzen T a g Sch ü sf e g e hü r t. Es verlautet, die Ja paner hätten abends Gruppe» uud Geschütze gelandet. Petersburg, 16. April. In hiesigen Militärkreisen wird angenommen, daß ange sichts der Tätigkeit der russischen Flotte unter Makarv w die Japaner die beabsichtigte Truppenlandung in Lia 0 tnng auf gaben, jedoch nach deu letzten russischen Ver lusten die Absicht

einer Landung daselbst wie der aufnahmen, um eiue forcierte Bela gerung von Port Arthur einzuleiten. London, 16. April. „Dailh Mail' meldet' aus Söul, daß die Japaner Chilpas, welches 40 Meilen von Port Arthur entfernt liegt, als Punkt für große Truppenlandungen auserfehen haben. Petersburg, 16. April. Das amtliche Tele- .gramm, daß Admiral Togo das Bombarde ment vou Port Arthur wieder aufgeuoiumeu hat, hat hier nicht überrascht. Mau erwartete dasselbe bereits sür Dienstag. Zu«, Untergang des Petropawlowsk

. Paris, 16. Der Marinestab glaubt, daß bei den zwei a r g e n t i n i s ch e n Kr en z e r n, welche Japau vor Ausbruch des Krieges kauste uud die sich am 13. Llpril bei dem Geschwader vor Port Arthur befanden, vier Uutersee- boote englischer Type gewesen sein müssen. Es sei demnach nicht ausgeschlossen, daß die Ka tastrophe des „Petropawlowsk' durch Unter seeboote herbeigeführt wurde. Petersburg, 16. Apri!., Trotz der g.^eu- teiligeu Mitteilungen aus Tokio hält mau hier fest, daß der „Petropawlowsk

' infolge eines UnglücksfalleS in die Lnft geflogen sei. Es wird sogar behauptet, die russischen Behörden würden nicht mehr die Lage der Minen wissen, welche von dem seinerzeit uutcrgaugeucu Dampfer „Je- nifei' gelegt worden siud. Man glaubt, daß eiue der Miueu anch die leute Katastrophe her beigeführt hat. Petersburg, 16. 'April. Eine vollstän dige T 0 t e n l i st e des „Petropawlowsk' fehlt noch, da „Petropawlowsk' in den letzten Tagen mehrere Ossiziere und Mauuschasteu mit an deren Kriegsschiffen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 20.11.1905
Physical description: 8
und suchten ihre Opfer unter Europäern sowohl wie unter den chinesischen Einwohnern. Die letzten Nachrichten, welche aus Chardia anlangten, melden, daß die Meuterei noch immer im Gange sei. Die Revolution in Rußland. Ja Petersburg. Petersburg, 18. November. Gestein fanden zwei Sitzungen des Streikkomitees statt. Ein zelne Delegierte erstatteten Bericht über die Aus breitung des Ausstandes und die Angriffe der Polizei, die mit Militärgewalt die Druckerei der Arbeiter aufhob. Setzer wurden bei der Ar» beit

verhaftet, später aber nach Feststellung ihrer Namen wieder freigelassen. Sonst verlief der Tag fast völlig ruhig, nur in den Vorstädten kam es zu einzelnen Versuchen, rote Fahnen aufzuziehen, was indessen von den Patrouillen sofort inhibiert wur de. Ein großer Teil der Stadt liegt völlig im Dunkel. Infolgedessen wurden die Läden früh geschlossen. Vieler ängstlicher Gemüter hat sich eine drückende Resignation bemächtigt, weil eine Flucht aus Petersburg unmöglich ist. Nur der Wasserweg steht osfen

. die nächsten Dampfer sind aber bereit's ausverkauft. Petersburg, 13. November. Das Streikkomitee beschloß, den Streik am 2V. d. mittags zu been digen. Der Rat der Arbeiterdelegierten trat die« scm Beschlusse bei. Petersburg, 18. November. Gestern abends drangen Streikende in ein Theater und störten die Vorstellung. In bürgerlichen Kreisen herrscht große Entrüstung über die Schwäche der Regierung, welche augenblicklich nichts tut. um die Ausschreitungen zu ver!zittl>ern. Petersburg, l 8. November

. Streikende Eisen bahner hielten in Sorskoje Srlo cine-i Eisenbahn- zng an. der nach Petersburg gehen sollte und töteten den Maschinisten. Russische Maßnahmen. Petersburg, l3. November. Die Regierung wird, unterstützt von der öffentlichen Meinung, nunmehr energische Maßregeln gegen die Agita toren treffen. In einem gestern unter dem Vor sitze des Zaren abgehaltenen Ministerrat erklärte Gras Witte die Notwendigkeit einer möglichst schnellen Durchführung der Gesetze, welche sich auf daZ Prinzip

, welche ihre Stu dien nicht mehr fortsetzen u. s. w. Was Polek anbetrifft, so beschloß der Ministerrat. die Aulo- nvrnie nicht zu gewähren, weil eine solche Maß nahme die Integrität Deutschlmrds und Rußlands bedrohen würde. Ueber diese Frage soll Kaiser Wilhelm bereits eine kategorische Erklärung abge geben haben. Mit der Durchführung des Be schlusses werden Großfürst Nikolaus NikÄajewitsch und die Generalgouvcrneure der einzelnen Pro vinzen betraut. Bon einer Räuberbande überfallen. Petersburg, 18. November

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 17.11.1905
Physical description: 8
. Die ,.N. Fr. Pr.' mel- W fei eine Vevembarung Wswnde gekommen, das^ Oberkommando, der internatronalelr De» ^wnstrationSfktte gegen die Türkei nicht ein eng England und Rußland. Paris, 16. November. Aus London meldet der „Matin', daß die Verhandlungen zwischen London und Petersburg über eine Annäherung beider Lander hauptsächlich Fragen Politischer und nicht wirtschastlicher Natur betreffen. Die Unter handlunzen wurden zuerst durch die Veröffent lichung des englisch-japanischen Vertrages unter brochen

, dann durch die russische Krisis und werden erst nach Wiederherstellung! der Ruhe in Rußland wieder! aufgenommen werden. Die Diplomatie soll beauftragt werden. Mittel und Wege zu fin den, eine Annäherung herbeizuführen. Die Revolution in Rußland. Die innere Lage. . London, 16. November. Nach hierher gelang ten Meldungen aus Petersburg sieht die Regie rung die Lage als äußerst bedrohlich an. Das Ministerium des Innern hat bekanntgegeben, daß es für die Aufrechterhaltung der Ordnung keine Garantie übernehme. Die Behörden

stehen dem neuen Generälstreik machtlos gegenüber. Die Re gierung stützt sich ausschließlich auf die Armee. Die Straßen der Stadt Petersburg sowie fast aller übrigen russischen Städte sind mit Militär besetzt. Ueberall treffen die Behörden Vorbereitungen, die Umstürzler auf der Straße niederzukämpfen. In Petersburg selbst sind ganze Batterien von Artil lerie aufgestellt und ähnliche Maßregeln sind in anderen Städten ergriffen. Die Leitung der revo lutionären Parter in Petersburg kündigt

eine Riesendemonstrvtion von 30V (XX) bewaffneten Ar beitern an. Die Behörden scheinen fest entschlossen, alle revolutionären Unruhen mit Gewalt zu unter drucken, selbst wenn taufende Leben geopfert wer den müßten. Mit jeder Stunde wird die Lage gefährlicher. Die revolutionäre Partei arbeitet neuerdings darauf hin, den Verkehr sämtlicher Telegraphenlinien in Rußland einzustellen. Generalstreik in Petersburg. Petersburg, 16. November. Der Generalstreik vollzieht sich nur sehr langsamen Tempos. Die Arbeiter treten

nur! unwillig dem Streik bei. Die Straßenbahn verkehrt noch, ebenso wird noch in verschiedenen Etablissements gearbeitet. Nur die Eisenbahner streiken vollständig. 72 Fabrikanten erklärten, falls die Arbeiter nicht binnen 14 Ta gen die Arbeit wieder aufgenommen haben wer den, ihre Etablissements zu schließen. Petersburg, 16. November. Bisher sin» nur die Eisenbahner und die Setzer in den Ausstand getreten. Die Versuche, einzelne Fabriken still zulegen, werden von den Arbeitswilligen bkrtig vereitelt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 11.10.1904
Physical description: 8
, 10. Okt. Die Tätigkeit des Mont Pelee in den letzten Tagen war mit keinem Ausbruch, solider» uur mit starker Da m p s e n t w i ck l n n g Verbund.«. Die Damps- sänlen erreichte« eine Höhe von ^-,00 Metern. Der Krieg zwischen Nnszlanv und Japan. Petersburg, 11. Okt. Ans Mukdeu wird depeschiert: Am 5. Oktober begauu der V o r m a r s ch d e r M a u d s ch u r e i - A . m e e mit feierlichem Gottesdienst. Stanhal- ter Alexejeio ist in ?.^nkdei» eingetrossen, um Kuropatkiu zu begleiten. ('»'inc Tchlacht

bei ?jantai? Berlin, 11. Okt. Ans Petersburg wird dem „Berliner Tageblatt' telegraphiert: Ba- niapntsa, das start bejestigt ist, ivnrd.' von deu Russen am 9. Okt. durch eiu starkes 'Ar tillerieseuer, unter gleichzeitiger Umgehung uach kurzem Kainpse genommen. 'Aus dem linken Flügel drückte General M i s ch t s ch e u k o die Japaner bis Uantai zurück. Gestern soll ein großes Gesecht bei a n t a i stallgesunden habe»; seiu Ausgaug ist uoch uubekauut. Es geht das Gerücht, daß der japanische General Fushima

mit zwei Divisionen Z0 Kilometer südlich von Sinmiutin stelu, um deu Russen iic den Rückeu zu salleu. Petersburg, 11. Okt. Gerüchtweise ver lautet, daß iu der M auds ch u r e i die R u s - s e u aus der gauzeu Liuie die Offe u s i v e ergriffen haben. Die Avantgarde soll die Eisen bahnlinie zwischen Ku ki o und ?) a n t a i iu Be sitz 'genommen haben. Man hak bis jetzt aller- dingS noch keine Bestätigung dieses Gerüchtes. London, lZ. Okt. „Daily Mail' bericbiet aus Charbin

: R u s s i s ch e T r u p p e n b e - m ä ch l i gt e n s i ch U a n t a i. Petersburg, 1l. Oit. ?!acl> Berichten aus Mukdeu wird dort heftiges Geschüvfeuer aus s ü döstlicher R i ch tu u g vernvmiueu. ?kncr,ttg der iapanisrlien .^auptarinee. Petersburg, 10. Okt. Die „Birschewija Wje- domosti' meldet ans Mukdeu: Die allgemeine Lage ans dem Kriegsschauplätze iu der Mandschurei ist wesentlich geändert. Die japanische Hauptarmee geht uach 'Süden zurück. Die Japauer gebeu uicht nur die uach der Schlacht vou Liaujaug besetzten Positionen, sondern auch il)re vorher eittgeuommenen

bloß 10 Divisionen besitzen. Kuropatkins Offensive. Berlin, 11. Okt. Das „Berl. Tageblatt' meldet aus Petersburg: Die russische Osfeusive soll auf direkten Befehl deS Zaren zurückzuführen sein. Admiral Alcxejew nnd der Kriegsminister Sacha- row sollen den Entschluß gebilligt haben. London, 1l. Okt. Aber die Ehaneen Ku-- ropattius in der Offensive äußert man sich hier überaus skeptisch. „Daily Telegraph' meiut, alleu Berichteil znsolge durften die Japaner seit der Schlacht bei Lianjang mehr Ver

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 20.02.1905
Physical description: 8
nur die Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen. Ein Kosser in seiner Woh nung enthielt gehacktes Blei uud Pulver sowie auarchistische Schristen. Garcia leugnet, Anar chist zn sein. Baku, 20. Febr. Mittags ersolgte auf dem Achisfsankerplatze bei Bibiesbat eine Ex plosion auf einer mit Naphta beladenen Barke. L>üuf Barken auf dem Anlageplay ge rieten in Brand, zirka 20 Menschen kamen am. Die Leichenfeier. Petersburg, 20. Febr. Die Bestattung der Leiche des Großfürsten Sergins, welche vorläufig im Tfchudow-Kloster

verbleibt, soll im Mai iu Petersburg erfolgen. Kiel, 19. Febr. Prinz Heinri ch von Pren» ßen begab sich uach Berlin und wird sich von dort zur Beerdigung seines Schwagers, des er- Mvrdeten Großfürsten Sergius, nach Mos kau begeben. Der Attentater. Kölu, 20. Febr. Der ,^Köln. Bolksztg.' wird aus Petersburg gemeldet: Der Mörder ist der Sohn eines hohen russischen Würden trägers. Diese Tatsache wird von der po litischen Polizei vorläusig noch geheimgehalten. Man saud nämlich unweit des Attentatsortes

zn geben. Der bei ihm gefundene Paß ist gefälscht. Der Hof und die Verfassung. Köln, 20. Febr. Die „Köln. Ztg.' meldet aus Petersburg: Die von Trepow vor geschlagenen Repressionsmaßregeln wurden vom Zaren verworfen. Der Kaiser hat sich', wie verlautet, sür die Volksvertretungen entschieden. Die Befürchtungen, daß das Attentat ans den Großfürsten Sergius eine Rückwirkung auf die Einberufung des Semsky .Zobor haben könnte, erwiesen sich' als grund los. Die wärmste Verfechterin der Konsti tution

ist die Zarin. Anch die Kaiserin- Witwe hat sich gegen die von' Trepow vor geschlagenen Gewaltmaßregeln ausgesprochen. Ansichten und Wünsche des Großfnrsten. Paris, 20. Febr. Aus Petersburg wird gemeldet: Gestern abend fand eine Konferenz der Großfürsten statt, an welcher Alexander Ale-- xandrowitsch, Nikolaus Nikolajewitsch, Michael Alexaudrowitsch, Wladimir und Alexander Mi-- chailowitsch teilnahmen. In dieser Konferenz Wurde über Mittel nnd Wege beraten, die Re volution einzudämmen und beschlossen

, die Gat- des Großfürsten Alexander zu beauftragen, Maßregeln zum Schlitze der Großfürsten zu .erbitten. Sämtliche Teilnehmer der Konferenz sprachen sich gegen Konzessionen aus uud überlassen dem Zaren die Verantwor tung für K atastrophe n, welche sich insvlge von Zugeständnissen ereignen würden. Neue Anschläge? Petersburg, 20. Febr. Samstag abend wurde im Palais des Großsürsten W l a d i- M i r eine genaue T u r ch s u ch u u g vorgenom men, weil die Polizei eine Verschwörung gegen diesen cutdeckt

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 30.08.1906
Physical description: 8
des Zaren, die auf den Einfluß der Zarin zurückgeführt werden, in Um lauf sein. Sic finden hier keinen Glauben. g> Ministerkouferenz. Petersburg, 29. August. Der gestrige Mini sterrat beschäftigte sich ausschließlich mit dem Bud get 1907 und beschloß, das Budget der zusammen tretenden Duma vorzulegen und bis dahin nur Provisorische Monatsraten auszusetzen. ^ ^ Bevorstehender Ministerrat. ^ Petersburg, 29. August. Voraussichtlich wird am Freitag im Beisein des Zaren und der Groß fürsten eine Sitzung

des Kabinetts unter Zuziehung Ser NeiäMratsmitglieder stattfinden, wo über die Fragen von Einführung von Freiheiten und Re formen oder -einer Diktatur endziltig entschieden wenden soll. Falls nian sich für die Reformen ent scheidet, würde ein neues Kabinett mit Stolypin an der Spitze gebildet und die Einberufung der Dumd wahrscheinlich zu einem früheren Zeitpunkte erfolgen, als jetzt vorgesehen ist. Agrarkonferenz in Petersburg. Petersburg, 29. August. Wie verlautet, sollen einige von den Führern

der liberalen Azrarbewe- gung zu einer Konferenz nach Petersburg berufen werden. Bei der Konferenz sollen die Maßregeln beraten werden, die geeignet sind, die bäuerliche Bevölkerung für die Regierung zu gewinnen. ^ Zum Attentat auf Stolypin. Petersburg, 29. August. Die Leichen der Ur heber des Anschlages auf den Ministerpräsidenten Stolypin konmen noch nicht agnosziert werden. Doch steht soviel fest, daß die Verhaftunzen der Polizei gegen mehrere bei der Explosion Verwun dete uülst aufrecht erhalten

werden können. So sind Äie Verwundeten Gunter und Dndelvitsch, letzterer aus Riga, beide mit Stolypin befreundet und von ihm auf feinen Sommersitz eingeladen worden. Der Zustand der Tochter Stolypins ist Verhältnis- Mäßig gut, das Mädchen ist außer Lebensgefahr, doch dürfte sie, ebenso wie ihr Bruder, zeitlebens ein Krüppel bleiben. —, s - Ctolypins Testament. Petersburg, 29. August. Stolypin erklärte, da er' ein neues Attentat erwarte, schließe er setzt schon sein politisches und privates Testament ab. „Todesurteile

'. Petersburg, W. August. Das Blatt „Brana' erhielt von einer Geheimgesellschast eln unortho- graphisches Schreiben, worin angezeigt wird, daß zur Vergeltung für das verunglückte Attentat aus Stolypin nunmehr Petokow, RoditsckMv. Hiljukow und Winawor zum Tode verurteilt seien. ^ General Rennenkamp — Gouverneur von Warschau? Warschau, 29. August. Wie es heißt, ist Ge neral Renneiötünp zum Generalgouverneur voll Warschau ernannt worden und soll sich bereits aus dem Weg« nach Warschau befinden. Man befürchtet

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 22.06.1906
Physical description: 8
Jubel der Bevölkerung in sein Absteigquartier, das Schloß ve's Grafen Clam- Gallas, in dessen Garten die Reicheuberger Ge« sangsvereine den? Kaiser eine Serenade brachten. Ein Vertrauensvotum für die französische Regierung. Paris, 21. Juni. (K.-B.) Die Kammer nahm mit 410 gegen 87- Stimmen eine Tagesordnung. an, in welcher der Regierung das Vertrauen aus gesprochen wird. Die Borgäuge in Rußland. Der Zar gegen die Vertagung der Duma. Petersburg, 21. Juni. Wie verlautet, hat der Zar in der letzten

Konserenz in Petorhof sich gegen die Vertagung der Duma und gegen eine Militär diktatur ausgesprochen. Er babe den Vorschlag der Hofpartei, die Duma auszulösen und eine Militärdiktatur herbeizuführen, entschieden abge lehnt und den nachdrücklichen Wunsch geäußert, die Duma ihre Arbeitet fortsetzeil zu lassen. Als Nach? folger Goiremykins wird vielfach der Generalgou verneur von Finnland, Erhart, genannt, der vom Zaren in Audienz empfangen worden ist. Die Streikbewegung in Saratow. Petersburg, 21. Juni

unter den Truppe». Petersburg, 21. Juni. Die Soldaten des in der Nähe von Rjäsan im Lag?r befindlichen Bolk- hossyschen Regiments erhoben ökonomische Forde rungen. Die Offiziere wurden gezwungen, das Lager zu verlassen. Das Zeughaus wurde nieder- brannt. Die Soldaten erscheinen nicht beim Dienst. London, 21. Juui. Nach einer Meldung der: Times' aus Petersburg soll»» iu mehreren russi schen Garnisonen Meutereien vorgekommen sein. Nene Ausschreitungen gegen dir Inden. London, 21. Juni. Die „Times' melden

aus Petersburg, daß sich gestern nachmittags in Bialy- stok neue Ausschreitungen gegen die Juden ereig neten. Tie wütende Volksmenge drang wieder in zahlreiche Häuser ein und schlug alles kurz und klein. Auch zahlreiche Menschenleben sollen der „Schtvarzen Bande' znm Opfer gefallen sein. In einem Haus wurde eiu Jude suiMbar verstümmelt. Petersburg, 21. Juni. Iii den kleinen Ort schaften herrscht Panik unter den Juden wegen der. Bemühungen der „Schwarzen Bande'. Metze leien liervorzurnsen. Tie

Dumaabgeordueten wer den um Hilse angerufen. Erschossener Spitzel. Petersburg, 21. Juni. In Warschau wiirde heute vormittags ein Spitzel erschossen. Ueberfall auf eine Geldpost. Petersburg, 21. Juni. Zwischen Lublin und Fanow wurde die Geldpost überfallen, der Po- stillon tödlich verletzt nnd 1600 Zkibel geraubt. Zum Tode verurteilt. Petersburg, 21. Juni. Das Kriegsgericht ver urteilte in der Nacht drei Arbeiter^ zum Tode durch den Strang. Die Revolutionäre durch japanisches Geld gekaust? Petersburg, 21. Juni

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 01.03.1905
Physical description: 8
verlautet dort, der Minister des Znnern, Bulygin, sei von seinein Posten zurückgetreten. Dieses Gerücht sei umso wahrscheinlicher, als der Minister bei allen wichtigen Fragen Leinen ent scheidenden Einfluß auszuüben vermochte. Paris, 28. Februar. Wie aus Petersburg ge° irrelM wird, wird Großfürst Konstantin wahr scheinlich «mstelle v. Glasows zum Unterrjcht'smini- fter ernannt werden. Glasow wird für die auf den Universitäten «losgebrochenen. Unruhen verant wortlich gemacht. — Umfassende

Vorsichtsmaßregeln weiden für den 4. März, dem Jahrestage der Ab schaffung der Leibeigenschaft, getroffen. Bei den Gouvernements und Polizeipräfekten sind zahl reiche Drohbriefe eingegangen. Petersburg, 26. Februar. Die Gerüchte, Großfürst Alexis sei aus Rußland ausgewiesen und habe Petersburg bereits verlassen, entbehren jede,- Begründung. Der Arieiterstreik i« Skchland. Petersburg, 28. Februar. Der Streik ninunt üiuner größere Dimensionen an. Es sind bereits 1000(Z<Z Mann im Au-stande. Warschau, 28. Februar

. (K.-B.) Der Polizei- ches delneiitiert die Nachricht vom Ausstande der PolizeibeWiten. Warschau, 28. Februar. Die Arbeit ist teil weise wieder aufgenommen. — In Kursk fand ein Zusammenstoß zwischen Truppen und Ausständigen statt, wobei die Truppen von der Waffe Gebrauch machten. Zahlreiche Personen wurden getötet oder venvnnZ^t, Neuerliche Unruhen. Petersburg, 28. Februar. -Die aus der Pro vinz eingehenden Nachrichten lauten sehr ernst. Georgien hat tatfäWch seine Unabhängigkeit er klärt. In Anueiiien

. In Rußland ist die Re volution im ganzen Gebiete der Kaukasus-Pro- viiMN r» vollem Gaiche. Die russisch^, Truppe» sind den Demonstrierenden gegenüber voWändig ohnmächtig und können nicht viel mehr nuuhen, alZ allen Exzessen tatenlos zusehen. In Baku lÄbst haben die Ausständigen fast alle öffentlichen Gebäude in die Luft gesprengt. Die begüterten Einwohner begeben sich nach einen, sicheren Auf- enthalt. Paris, 28. Februar. Wie auA Petersburg ge- mkZdet wird, fanden in Theodbsia neue Unruheil statt

. Eine Anzahl Demonstranten durchzog die Straßen unter Rufen: ..Nieder mit dem Zaren! Freiheit für alle Ausständigen!' Es wurde der Persuch gemocht, das Denkmal Alexander III. zu zerstören. Die Polizei schritt ein und imhin zahl- reiche Verhaftungen vor. ^ GorK i« Freiheit. Paris, 28. Februar. Aus Petersburg wird van heute 1 Uhr nachs telegraphisch genieldet, daß Gorki aus dein Gefängnis entlassen »vorden sei. Er weiHe sich nach deni Ausland begeben. Zlus der Aarltbader Welt-Sesundheitd-iiuSklellung

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 21.01.1905
Physical description: 12
H. Rahde durch Messerstiche schwer verwundet wurde, ist so weit geheilt, daß er seiue ärztliche Tätigkeit wieder aufnehmen konnte. Das Attentat gegen den Zaren. Petersburg, 2V. Jänner. Zu dem vorgestrigen „Zwischensall' werbe» folgende Einzelheiten be kannt: Der Vorfall beim Winterpalast während der Wasserweihe war zweifellos ein gegen den Za ren gerichtetes Attentat. Der Zar wurde nur wie durch ein Wunder gerettet. Das Zelt, welches an- lätzlich der Feierlichkeiten an der Newa errichtet wurde

ist ungefähr 13 Schritte vom Winterpalast entfernt, wo eine Kugel direkt in die Fahne des Seekorps» hindurchschlug. Die Entfernung von der Börse, wo die Geschütze aufgefahren waren, bis zum Winterpalais beträgt Ml) Meter, daher kann kamn mit wirklichen! Shrapnells geschossen worden sei», sondern wahrscheinlich waren 3 Shrapnell- kugelu in der Pulverladung untergebracht. Ton nerstag fand auch die Zeremonie der Fahnenweihe statt, zu der die Fahnen sämtlicher Regimenter von Petersburg hingebracht worden

, er sei nur nicht amtlich benachrichtigt worden, daß es sich nur um eine unbedeutende Demonstration handle. Paris, 20. Jänner. ..Petit Parisien' meldet ans Petersburg: Der Generaliuspektor der Artil lerie, Großfürst Sergius Michmlowitsch, ist mit der Untersuchung des gestrigen Vorfalles» beauf tragt worden. Wenn, erwiesen wird, daß es sich um ein Attentat auf den Zaren handelt, dann würde die Angelegenheit den Gerichtsbehörden unterbreitet werden. ' Einer amtlichen Mitteilung zufolge wurde alußer

. Petersburg, 20. Jänner. Sämtliche Offiziers der ersten Garde-Batterie, sowie die Jeuerwerker, welche die Geschütze bedienten, Äurch welche der Zwischenfall hervorgerufen wurde, sind noch abendK in die Peter Paul-Feste überführt worden. London, 20. Jänner. Nach Prehmeldungen aus Petersburg waren Hofbeamte vor dem An schlag auf den Zaren gewarnt worden und hatteiv den Herrscher vergeblich gebeten, sich nicht dev Ge» fahr auszusetzen. Petersburg, 20. Jänner.» (K.-B.) Die Pe» tersburger Telegraphenagentur

dementiert die Ge» rüchte von der Verhaftung oder einem Selbstmorde des HauptnianneS Dawidosfs, der die Batterie beb dre Wasserweihe kommandierte. Petersburg, 20. Januer. Der gestern totge sagte Schutzmann ist nur schwer verwundet. Das Geschoß soll eine Kartärsche alten Musters gewesen sein. Titularbesehlshaber der fraglichen Batterie ist der Großherzog von Mecklenburg-Streich. Wie», Iliniici' N.ich Petersburger Privat- meldnngen. ist Sie Voli;ei nunmehr im Besitze von Beweisen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 11.11.1905
Physical description: 12
akzeptierte Tagesordnung a.-., :n welcher ausgesprochen wird, die Kammer rechnet darauf, daß die Regierung die Seperalionsvorla^e bis l. Jänner 190k durchführe und sich auf die Majorität stützen werde. Niedergeschlagene Revolution. Wie«, 10. Nov. Die brasilianische Gesandt schaft Hai die Mitteilung erhalten, daß die Meuterei in Santa Cruz niedergeschlagen sei. Die Meuterer haben sich den Regierungstruppcn ergeben. Die Revolution in Rußland. In Petersburg. London, 10. Roo. Exchange Telegraph Com» pany

melde: aus Petersburg, eaß auch in der Hauplstact h^jtge ^tiaßenläii.pfe stattgefunden haben. vZcstcrn übend kann bei den TtraLen- unruhen 100 Personen ums Leben. Matrosen-Revolte in Äronstadt. Petersburg, 10. November. Während des gan zen Nachmittags herrschte unter t»er hiesigen Be völkerung die größte Aufregung durch -die Gerüchte über die Revolten in Kronstadt. Augenzeugen be richten. daß die Urheber der ganzen Bewegung Matrosen gewesen seien. Ein Haufe Matrosen begann die Branntmeinläden

zu plündern. Licht scheues Gesindel gesellte sich zu ihnen und die trun kene Menge begann alles zu zerstören. Das Mi litär rückte aus, um Ruhe zu schaffen. Ein regel rechter Srraßenkanrpf entstand. Marineoffiziere, die ihre Autorität geltend machen wollten, wurden einfach niedergeschossen. Die Zahl der getöteten Matrosen beträgt über hundert. Die ausgebrochene Feuersbrunft suchre öie Feuerwehr nach Möglich keit zu dämmen. 50 Häuser sind bereits ver nichtet. Petersburg, 10. November. Den Pöbel

, sie halten sich in den Häusern verborgen. London, 10. November. Aus Petersburg wird relezraphiert: Die Matrosen in Kronstadt töteten mehrere Offiziere. In den Straßen fanden hef tige Kämpfe statt. Viele Leute wurden getötet und verwundet. Kronstadt steht in Flammen. Die Telephonderbrn-dung mit Petersburg ist unterbro chen. doch ist der Telegraph noch in Tätigkeit. Kronstadt, lo. Nov. Das Pererbofer^Dra- gonerregnnent, das zu den Eliletruppen gehört, hat sich ohne Kampf den Aufrüdrcrn ergeben

, daß sich die Feucrsbrunst auf die Muni tionslager ausdehnen werde, was eine ExploNon mit unabsehbarem Unglück zufolge hätte. Aus Petersburg sind alle verfügbaren Truppen nach Kronstadt abgegangen. London, 10. Nov. Aus Petersburg wird gemeldet, daß die Lorgänge in Kronstadr fehr leicht zu Verwicklungen mit fremden Mächten führen können. Gestern bcschcssen Meuterer von einem in i!>ren Besitz gelangten englischen Handelsdair.pfer aus den K-onstäNer Hafen. Petersburg, 10. Nov. (K.-B.) Ueber Kron stadt und das ganze Gebi.t

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 04.08.1939
Physical description: 6
kann man doch nur dann absenden, wenn die Kanonen geladen sind. — Ob wir uns noch einmal wiedersehen werden?' Schiffe, die sich nachts begegnen... Zur selben Stunde führt die „France' den französischen Präsidenten, die „Ho- henzollern' den deutschen Kaiser durch die Ostsee nach Hause, den einen nach Le Havre, den anderen nach Kiel. Und beide Staatsoberhäupter stehen gedankenverloren auf den Brücken ihrer Schiffe. Der Eine trägt die Gewißheit eines ge waltigen Krieges aus Petersburg heim, für ihn liegen die Karten offen

, ist selbst zu dieser Nacht stunde durchzuckt von elektrischen Wellen, die Krieg und Frieden gleichermaßen auf ihren Schwingen tragen von Kabinett zu Kabinett. 2ö. IuU: Vermittelt Grey? Schon beginnt ganz Europa zu rüsten für das Kommende. Für die Öffentlich keit aber müht man sich immer noch mit Vermittlungsvorschlägen ab. Wieder do kumentiert als erste aller Großmächte Deutschland seinen heißen Friedenswil len: macht in Petersburg den Vorschlag' unmittelbarer Verhandlungen mit Öster reich-Ungarn. Dann kommt Grey

mit dem Rußlands und Frankreichs tragisch — unwiderruflich verknüpft ist — erklärt im Ministerrat bleich, aber entschlossen: „Ich muß und werde im Falle eines europäischen Krieges für die Interven- tivns Englands aus Seiten der Entente eintreten!' Die Stellungen sind bezogen. Rußlands Botschafter in London drahtet triumphie rend und hetzend nach Petersburg: „ ... jedenfalls hat die Zuversicht Ber lins und Wiens in Bezug auf die Neu tralität Englands keinen Grund mehr.' 28. Juli: Die erste Kriegserklärung

. Die Lawine rollt... Um 11 Uhr vormittags dieses entschei denden Tages geht die erste Kriegser klärung in die Welt. Der österreichische Außenminister Graf Berchthold ist Hier der Verantwortliche. Er sendet sie in einem offenen Telegramm in fronzösifcher Sprache an die schon in Nisch befindliche serbische Regierung. Damit sind die Brücken für eine VerständiKing, wie sie nachdrücklichst von Deutschland gewollt worden ist, abgebrochen-, auch das Duell Wien-Petersburg steht nunmehr bereits dicht vor dem Krieg

: Deutschland will Verständigung. Noch in der Nacht, kurz nach Mitter nacht, leitet die deutsche Regierung noch einmal in Petersburg eine Vermittlungs aktion ein. Ter Kaiser unterstützt diese Aktion durch einen persönlichen Tele grammwechsel mit dem Zaren. Er appel liert an das monarchische Gewissen und an alte Freundschaft: „Ich oerstehe vollkommen, wie schwie rig es für Dich und Deine Regierung ist, den Strömungen Eurer öffentlichen Mei nung entgegenzutreten. Fin Hinblick auf die herzliche und innige

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