setzen sollen“. Käme es trotzdem zu einem „toten Rennen“, so könnte, wie ein Abgeordneter bereits verlauten ließ, ein „Kompromißkandidat“ aufgestellt wer den. Wirklich zeigt die Geschichte der amerika nischen Präsidentenwahlen mehrfach, wie in ähnlichen Lagen zwischen die beiden Spitzen kandidaten ein „dark horse“ — ein schwarzes Pferd — geschoben wurde. Und dieses Mal wird anscheinend als „dark horse“ General MacArthur bereitgehalten, obwohl er als Taft-Anhänger gilt. Wer also zum Schluß
als republikanischer Prä sidentschaftskandidat aus diesem Parteikonvent in Chikago hervorgeht, ist selbst jetzt, zu Beginn desselben, noch ungewiß; ebenso unsicher ist heute, welcher Kandidat in 14 Tagen von dem demokratischen Konvent nominiert wird, und zwar in den gleichen Räumen des Chikagoer Varietes, bloß, daß in der Eingangshalle der Elefant,' dem Wahrzeichen der Demokraten, einem wackeren Esel Platz machen wird. Amerika ratifizierte EVG Trotz der Arbeitsmehrbelastung, die das Wahl jahr den verantwortlichen
in das westliche Verteidigungs system als erste gebilligt hatten, während man in Bonn und Paris darauf wartet, daß der „andere“ den Anfang mache! Daß Adenauer die in Amerika erfolgte Ratifizierung ein „leuchtendes Beispiel für eine schnelle politische Handlungsweise und für Ver antwortungsbewußtsein“ bezeichnet, mag sich mit seiner Hoffnung verbinden, der deutsche Bundes tag nehme sich den amerikanischen Senat zum Vorbild. Während aber der deutsche Kanzler die Mei nung verficht, Bonn solle wenigstens
forderten, daß dieser Tanker den Sowjets nicht ausgeliefert werden soll. Das dänische Kabinett hat jedoch die Lieferung beschlossen: der Tanker ist bereits von einer russischen Mannschaft besetzt und nach Rußland ausgelaufen, ln den USA erwägt man nun, ob Dänemark weiterhin wirt schaftliche Hilfe aus Amerika genießen solle. Anna Pauker ist ihrer Funktionen als rumänischer Außenminister ent hoben worden. Zu ihrem Nachfolger wurde Simion Bughici — der frühere rumänische Gesandte in Moskau — ernannt