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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 29.08.1915
Physical description: 10
Nr. 197 „Bozner Nachrichten' Sonntag 39. August 1915 Tie deutsche Kriegführung. In dem großen russischen Blatte „Rußkoje Slowo' ist ein langer Artikel über „Die deutsche Methode und der moderne Krieg' erschienen, der von Bewunderung der deutschen Organisation und Ordnung strotzt. In mehr denn einer Hinsicht, sagt das russische Blatt, sind die deutschen Angriffskämpfe gegen Szawle eine vollständige Ab handlung über die Kunst des Kriegführens. Sie lehren uns die> letzten kriegerischen Neuheiten

Deutschlands. Wie üblich, schreiten die Deutschen in jäher Weise voran ; kaum haben sie eine neue Stellung inne, so befestigen sie sie derart, daß sie die zur Verteidi gung des Errungenen notwendigen. Kräfte auf ein Mindestmaß zurückschrauben. Die Schützengräben der Deutschen sind erstaunlich sauber ge halten und verhältnismäßig fast leer ; alle dreißig, vierzig Schritte findet man ein Maschinengewehr. Aber hinter den Schützengräben zirkulieren die beweglichen Munitionslager, um die notwendige Mu nition

dieser Deutschen erkennen. .Bei Libau verwenden die Deutschen gewaltige Kraftwagen, in denen gelöschter Kalk herbeigeführt wird, mit dem die Schützen gräben ausgebaut und gegen Geschosse unverletzbarer gemacht wer den. Aber diesen Kraftwagen fällt noch eine ganz andere Aufgabe zu: sie sind mit wasserdichten, riesenhaften Behältern versehen, die dem deutschen Soldaten sein wöchentliches, ja oft fein tägliches Bad ermöglichen. Die schweren Bedingungen des modernen Krieges gewähren allen möglichen ansteckenden

Krankheiten Vorschub. Um gegen diese anzukämpfen, sehen es die Deutschen auf peinlichste Sauber keit ab. Hinter den Schützengräben findet man überall Verord nungen angeschlagen, in denen die Soldaten mit schweren Strafen bedroht werden, falls sie nach einem Ruhetag mit einem schmutzigen Hemd etwa wieder zur Front kommen. In den Schützengräben selber werden mit Zement verkleidete Becken eingebaut, die mit Wasser gefüllt werden, und in denen sich die Soldaten täglich baden. Dies ist ihnen derart

zur Gewohnheit geworden, daß, falls wir deutsche Gefangene machen, deren erste «Bitte bei . uns immer ein Bad ist. Diese Deutschen halten ihre Schützengräben so sauber wie ihre Körper. Und dann finden wir in 'jedem deutschen Schüt zengraben ein breites Brett, das als Tisch dient. Bei uns hatte niemand jemals diese Idee. Unsere Soldaten essen aus ihren Knien, werfen die Brotrinden oder die abgenagten Knochen und sogar ihr Essen, falls sie satt sind, einfach zu Boden. Und so verwandeln sich unsere Schützen

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 29.05.1909
Physical description: 8
in die Menge geschleudert, die mit Entsetzen ausein anderstob. Einem Manne und einem Kinde wurden die Hirnschalen eingeschlagen, einer Frau wurde ein Bein zer schmettert. Außerdem wurden noch sieben andere Personen verwundet. j -W-MDW Zwei Millionen für die Schulen an der Sprachgrenze. Der steirische.Schriftsteller Peter Rosegger verweist in einem in zahlreichen Blättern veröffentlichten Aufrufe auf die Sprachgrenzen, die stets den Deutschen Sorgen bereiteten. In dem Aufrufe heißt es: Wir wollen an unseren

zu bringen. Wenn sich nun ein tausend wohlhabende Deutsche fänden, von welchen sich jeder verpflichtete, jetzt für unsere nationale Sache zweitausend' Kronen zuzusagen und wirklich zu spen den, sobald der tausendste sie gezeichnet hat! Für den Fall, als innerhalb einer gewissen Zeit nicht zwei Millionen Kro nen zukommen sollten, wäre für keinen die Zusage bindend. Es gibt so viele vom Glück begünstigte Leute, es gibt so viel Geld auf der Welt, ich halte es für unwahrscheinlich, daß im ganzen deutschen

, an der die Besten des Volkes sich beteiligen und die ein für jetzt und die Zukunft segensreiches Ergebnis verspricht. So lautet nun meine Frage an jeden wohlhabenden , Deutschen: Geben Sie für deutsche Schulen an den Sprachgrenzen zweitaufend Kronen, wenn zwei Millionen daraus werden? Der Deutsche Schulverein hat die D-urchführung dieses Werkes übernommen. Er wird die Unterschriftensammlung betreiben und nach abgelaufener Werbefrist die Einziehung der gezeichneten Spenden sowie die Verwaltung und Verwen dung

Erde streue ich das Samenkorn ins Vaterland und zeichne als Erster zu hen-Millionen mein tausendstes-Teil^ ' ^ :.Gra z, am 1. Mn 1909. . Peter Rosegger» Nr. 121 Dem Deutschen Schulverein, der gleichzeitig auffordert, daß zur Feier seines 30jährigen Bestandes die erwünschte und notwendige Jubelgabe dargebracht werde, haben sich olgende Vereine angeschlossen: Deutscher Böhmerwaldbund, Bund der Deutschen Nordmährens, Brünner Vororteverein, Verein „Südmark', Bund der Deutschen in Böhmen, Bund

der Deutschen Ostböhmens, Verein „Nordmark' in TroP- pau, Bund der christlichen Deutschen in der Bukowina, Bund der Deutschen Südmährens, Bund der Deutschen in Nieder österreich, Tiroler Volksbund, Bund der Deutschen der Jglauer Sprachinsel. Bausteine ans Böhmen zur 3 Millionensammlung. Der großzügige Vorschlag unseres steirischen Dichters Rosegger findet bei den Deutschen aller Kronländer nachhaltigen An klang. Insbesondere aus Böhmen sind in den letzten Tagen zahlreiche Erklärungen zur Zeichnung beim

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 24.01.1922
Physical description: 8
. ------- A«»ib, t>«lich >«ch»ttt«»» » V Utk. «Ut al« '«»,« IS Dienstag, den 24. ISnner 1923. 3V. Jahrg. MM Her MWkg des Deutschen Verbandes. ?i der Heute vormittag in der Sektion I 'srgungshaus) stattgefundenen Sitzung der twahlkommission für die Stadt Bozen ^ das folgende Ergebnis für die Gemeinde- der Stadt Bozen festgestellt: Ae Äste der Deutschen Verbandspärtelen: ^ 1985—2031 Stimmen. . Die Äste der Sozialisten und Italien« zusammen: 1135—1151 Stimmen. Die italienische Liste Mein: . 439—444 Stimmen. ste

der Deutschen Verbands par t 4 i e n: , thoner Dr. Julius, Rechtsanwalt M14 atta Dr. Josef, Professor , 2031 r Max, Baumeister 200^ sanell Paul, Kaufmann ... pmayet Anton,' Malermeister.... . ^ ^20 ^ubatscher Raimund, Spenglenneister 2018 'r Josef nach Josef, WenzerbaUer 2017 'echt Emil, Buchhalter 2014 ^ Josef, Buchbindermeister 2015 Franz, Gastwirt 2010 Georg. Kaufmann ^ 2007 umer Josef, Kaufmann 1902 ?osef, Kaufmann 2021 er Simon, Tischlermeister 2015 Paul, Sparkafseverwalter 2021 ^er Jgnaz, Landwirt

>!er Karl. 5dmnkenkassÄ»eamter Liste der Italiener: 1 rue. imp. Lsv«» UN ^.uiLi. imv. ßovvrnntivo >o rsß. (Ziu«zmo, unp. kerrov. l^r l.uis^, isIeßQsme >uo. costruttore Gewählt: . Ast» des Deutschen Verbandes: Mehrhrttsmandate. C»z!aN»«nokltatea: V Minderheits mandate. 2018 1992 1985 2024 2020 2005 1151 1143 1141 1139 1138 1135 443 444 441 439 439 Dre Gememdewahl aitt Sonntag zeigte die schwer verständliche Erscheinung, daß die Sozial demokratie von einem sehr beträchtlichen Teil der italienischen

im Kampf gegen den S o z ialis m u s und in der Verteidigung des Staates gegen die sozialistische Unterwühlung erblickt. Hier sehen wir das gerade Gegenteil. Hier wurden die Sozialisten von der Fascistenorganisation un terstützt. während dieselbe gegen die deutschen bürgerlichen Parteien eine feindselige Haltung einnahmen, die in keiner Weise begründet ist. Die deutschen bürgerlichen Parteien sind doch die Parteien der Ruhe und Ordnung, die Parteien der wirtschaftlichen Arbeit und des wirtschaft lichen

Aufbaues, die Parteien der Gesetzmäßig keit. Sie verteidigen die Staatsautorität und stemnisn sich, dem Willen ihres Anhanges ent sprechend. gegen jede Unordnung und jeden Um sturz. Sie haben die großen Massen der Be völkerung in Stadt und Land hinter sich, ja sie sindeben jeneBevölkerung, wie diese Wahlen in Stadt und Land wieder deutlich ge zeigt haben. Die deutschen bürgerlichen Parteien sind identisch mit der großen Masse der Südtiroler, deren Ruhe, Ordnungssinn und Ar beitsfreude die italienische

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 04.08.1918
Physical description: 12
Höchstpreisüberschreitung wurde Egger von der K-. k. Bezirkshyupt: mannschast Imst mit 7 Tagen Arrest, 1000 K Geldstrafe und mit der Versalls: erklärung des Buttererlöses von 770 K bestrast. - . . . . Schutz der deutschen Scholle in Südtirol. Der italienische Minister Bisso: lattt hat unseren Tiroler Volkshelden Andreas Hofer kürzlich würde: los beschimpft. Dputschsüdtirol bis zum Brenner und Neschen Scheideck, der Heimatgau Andreas Hofers, ist eines der Kriegsziele Italiens. Das Selbstbe: stimmungsrecht der Viertelmillion

Deutschtiroler südlich' des Brenners, im Etsch Eisackgebiett, loll dem Saercf Egoismo preisgegeben werden. Dcwor schützt uns nach außen die Wehrmacht der verbündeten Reiche, im Iny«tn, vor allem wirtschaftlich, zielbewußte Selbsthilfe und Selbstsorge der Deut: fchen in Tirol, im übrigen Oesterreich und im Deutschen Reiche, ohne Unter: schied der Parteirichtung. Um das Andenken Andreas Hofers und seiner Ge: treuen zu ehren und den deutschen Boden in Südtiröl wirksamer' zü schüt: zen, beschloß

die Bundesleitung des Tiroler Volksbundes eine Andreas Ho: sersammlung für deutschen Bodenschutz im Süden.. Die.Sammlung, besteht aus Bausteinen zu je 200 K und wird vom Tiroler Volkskunde, der. Avge: hörigen aller deutschen Parteien zü Mitgliedern zählt, durch einen eigenen Fachausschuß unparteiisch und sachgemäß verwaltet. Die Andreas Höfer: fammlung dient in erster Linie dem deutschen Bauernstände, dann den deut: schen Gewerbetreibenden nebst der deutschen Arbeiterschaft dieser Berufs: kreise, schließlich

der ganzen übrigen deutschen Bevölkerung. Deutsche Kriegs: teilnehmer und aus ihnen Kriegsbeschädigte (Kriegsversehrte) sollen bevor: zugt werden. Darlehensgewährung und Zinsenhaftung besonders bei Grund: stückerwerb, Güter: und Häuserankauf, Schaffung bäuerlicher Rentengilter und gewerublicher Betriebsstätten sollen Hauptveimiendungsarten der Än: dreas Hosersammlung sein. Bausteine von je Ä)0 K können von Einzerlper: sonen wie von Körperschaften (Gemeindeden, Vereinen,. Anstalten, Vefellschaf

: tn, Genossenschaften) in eliebiger Anzahl beigesteuert werden. Zeichnuiign von Bausteinen wären an die Geschäftsstelle des Tiroler Bolksbundes, Inns: brück, Kallmrayerstraße IS. 1. Stock, zu richten. Die Einzahlung soll wo: möglich gleichzeitig mit der Zeichnung erfolgen, kann aber yuch spaier statt: finden. — Nur wenn die Deutschen ihre ganze straft aufbieten. Können sie sich behaupten und die Zukunft des deutschen Volkes sichern.. WMe und^Tat müssen sich vereinen. Jeder begüterte Tiroler, jeder Freund Tirols

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Page 2 of 8
Date: 25.06.1901
Physical description: 8
„Bozuer Nachrichten'. ganz anderes! .In Tirol sind die Deutschen in der Majorität, in Tirol bekämpfen daher die Deutschnationalen die Bestre bungen der We Ischtiroler mit genau denselben Argumnten, wie die Jungtschechen in Böhmen seinerzeit die Forderungen der Deutschen in diesem Kronland. Was in Böhmen den Deutschnationalen recht, das ist ihnen in Tirol nicht billig. Und so ist denn eine intensive, höchst gefährliche Agitation gegen den Ausgleich mit den Welschtirolern gerade im deutschen

Lager — bei Klerikalen und Nichtklerikalen — entstanden; noch ist zwar nicht jede Hoffnung aufzugeben, daß die bessere Einsicht doch noch sich. Bahn brechen werde, noch ist zwar das Schiksal der Tiroler Punktationen nicht besiegelt. Aber wir fürchten sehr, daß die Deutschen, Nationalen und Jungkleri kalen in Tirol den Ausgleich in diesem Kronland ebenso un möglich machen werden, wie die Jungtschechen den böhmischen vor einem Jahrzehnt. Die deutschen Parteien im „Landl' füröhten eben nur Gott

. 2. Sollte in der gegenwärtigen Landtags-Session trotzdem die vom Subkomitee ausgearbeitete Vorlage einer neuen Lan des ordnung zur Verhandlung gebracht werden, so fordern die gefertigten Vertrauensmänner seitens aller deutschen Land tagsabgeordneten den entschiedensten Widerstand gegen die selbe, weil sie in ihr nichts Anderes als einen durch die Ver hältnisse nicht gerechtfertigten Angriff auf die Einheit des Lands und dessen Verwaltung, sowie den ersten Schritt zu einer Theilung Tirols in zwei selbstständige Provinzen

zu erblicken vermögen, ohne daß andererseits dadurch irgend eine Gewähr für die Herstellung des von beiden Nationen gleich erwünschten nationalen Friedens geboten wird. ^ 3. Die gefertigten Vertrauensmänner glauben, daß die deutschen Abgeordneten erst dann in eine Verhandlung über ein gewisses Maß der Selbstverwaltung des italenischen Lan destheiles eintreten dürfen, weim vorher sämmtliche, in der Petition der Städte Bozen und Meran vom April 1899 ge stellten nationalen und wirthschaftlichen Postulate

Deutschtrols erfüllt, beziehungsweise sichergestellt werden, wobei noch über dies dem speziellen Verlangen Ausdruck gegeben wird, daß die deutschen Enklaven Welschtirols nicht nur dem deutschen Landesschulrath, sondern auch dem deutschen Landesausschuß untergestellt werden. 4. Die gefertigten Vertrauensmänner erwarten von sämmtlchen deutschen Landboten Tirols ohne Unterschied der Parteistellung, daß dieselben die vorstehenden Gesichtspunkte im Landtage mit aller Energie vertreten werden ' Innsbruck: Konrad

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 14.11.1921
Physical description: 8
und Konzerte. h. Stadttheater Bozens Morgen, Diens tag, dm 15. November findet die Eröffnung untres Theaters statt. Der Beginn der Sai son steht im Zeichen hoher Kunst. Der allver ehrte Künstler und Meister der deutschen Schau spielkunst Burgtheaterdirektor Hofcal Hugo Thimig beginnt sein zweiabendliches Gast spiel in dem unverwüstlichen Schwank „Der Raub der Sabinerinnen' als Theaterdirektor Strieße. An sämtlichen Theatern des In- und Auslandes, wo Herr Thimig bisher gastierte, war es ein einziger Triumph

. Gustav Siege, Ernst Wieland und Karl Mahler besetzt. Freitag, den 18. November findet das letzte Gastspiel des Herrn Burgschauspielers Max Paulsen in dem Schau spiele „Fuhrmann Henschel' von Gerhardt Hauptmann statt. Es findet keine Wieder holung der Vorstellungen statt, auf das besonders suftnerrsam gemacht wird. Volkswirtschaft. w. Der Bankerott der Mark. Die deutschen Regierungserklärungen über den Stand der Reichsfinanzen haben selbst bei den erpichtesten Gegnern der Möglichkeit eines deutschen

sprach man von einer deutschen Finte. Mehrfach wurde in den englischen Fa brikdistrikten, die infolge der Handelskrise schwer zu leiden haben, gegen den „deutschen Mark^ schwindet' öffentlich gesprochen. Die Arbeiter übersahen freilich, daß sich die Alliierten durch Auferlegung einer Ausfuhrtaxe gegen den Im port billiger deutscher Erzeugnisse gesichert ha ben; außerdem liegen auf zahlreichen Artikeln Einfuhrverbote und bedeutende Zollerhohuugen. Das Märchen vom deutschen Exporteur, dessen Interesse

ziell zusammen. Haben diese Propheten von dem deutschen Plane gewußt? Denn wir können uns nicht des Gedankens erwehren, daß hier eine gewisse Absicht vorliegt. (!) Der Ruin der deut schen Geldwirtschast muß verhindert werden, weil ganz Europa noch tiefer ins Unglück ge-! riete, falls man nicht zu Taten übergehen würde. In Newyork wird über die Frage der Schulden stundung unterhandelt. MacKenna erklärte, daß dieses Problem mit dem der deutschen Lei stungen untrennbar verbunden sei. Wir hoffen

also,' so schließen die „Times', „daß die Wa shingtoner Konferenz die drinnliche Notwendig keit der internationalen Schuldenstundung er kennen wird.' In - dem konservativen „Daily Telegraph' dieselbe Tendenz. Der Finanzberichterstatter schreibt im Anschluß an die „überwältigenden Erklärungen des deutschen Finanzministers' „Der Zusammenbruch ist da. Bloß die offi zielle Bestätigung fehlt uns noch. Bald wird sie aber überflüssig sein. Der Zusammenbruch mußte kommen, weil sich die Verpflichtungen

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Page 2 of 7
Date: 20.05.1920
Physical description: 7
würde. Diese ist jedoch nicht mehr in der Lage, die Schule entsprechend zu subventio niere:,. Da die Bozener Kaufmannschaft ivesentlich an der Weiterexistenz dieser deutschen Handelsschule interessiert ist. so ! ' nnlß das Gremium helfend einspringend Uever. Art und Höhe dieser Hilfe entspann ich nun eine längere Wechselrede, an der ich besonders die Herren Wimmer.Siegl, Gasteiner. Pfeifer, Flederbacher. Demarch, Knapp Earli, Koler, Pancheri. Lanzenba cher und I. Holzner beteiligten, worauf schließlich der Antrag

erledigt war und die Bozener Kaufmann schaft durch ihre Opferwilligkeit den Be stand der deutschen Handelsschule gesichert hatte, wurde an die Wahlen geschritten. Hiebei wurden gewählt: Als Ausschußmit glieder die Herren Albert Amon n, Ernst Decorona, Alois Kerschbau mer, Josef Koler, Rickolf Weitscheck, als Ersatzmänner die Herren Max Kamaun, Anton von Schlecht leitner und Josef Dusini, als Rechnungsprüfer Herr Lan zenbacher und Herr Varesko, als Vertreter in die Gehilfenversammlung die Herren

Kerschbaumer und Sanstl Als nächster Punkt der Tagesordnung stand die Beschlußfassung betreffs Einführung der ganzjährigen Sonntagsruhe zur Beratung, die nach ganz kurzer erregter Debatte mit allen gegen drei Stimmen an genommen wurde. Nun brachte der Obmann Herr Told namens der Vorstehung noch folgenden Antrag ein: Die heute, am Dienstag, den 18. Mai 1920, tagende sechste ordentliche Gremial- versammlung des Handelsgretniums in Bo zen spricht dem „Deutschen Verband' für sein unentwegtes und tatkräftiges

Eintre ten in der Frage der Autonomie für Deutschsüdtirol Dank And Anerkennung aus, und bittet den Verband um die Wei terleitung der nächstehenden Entschließung an die italienische Regierung: Entschließung: Die Versammlung erklärt namens der deutschen Kaufmannschaft von Bozen, daß ie sich den Forderungen nach einer vollstän )igen Autonomie für Deutschsüdtirol, wie ie der „Deutsche Verband' bei seinen Un terhandlungen in Rom erhoben hat, voU und ganz anschließt. Die Versammlung erblickt

in dieser Forderung nur einen ge rechten Anspruch der Deutschen in Südtirol, den zu erheben dieselben um so mehr be rechtigt sind, als die Einverleibung von Deutschsüdtirol zum Königreich Italien ge gen ihren Willen und trotz ihrer nachdrück lichen Verwahrung erfolgt. Die Versammlung nimmt entschiedenst Stellung gegen die Forderung jener poli tischen Kreise in Trient, welche von der ita lienischen Regierung verlangen, daf Deutschsüdtirol'mit dem Trentino eine ge meinsame Autonomie erhalten soll. Die deutsche

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 16
Date: 24.09.1921
Physical description: 16
des im merwährenden Sonnenscheins hat von jeher eine starke Anziehungskraft auf den deutschen Auswanderer ausgeübt. Ueberall begegnet man auf Schritt und Tritt Spuren deutscher Her kunst, deutscher Arbeit und deutschen Einflusses, wie das Deutschtum auch einen nicht unerhebli chen Anteil beim Ausbau der Burennation ge habt hat. Drez Jahrhunderte hindurch hat Südafrika einen bald stärker, bald schwächer flie ßenden deutschen Einwandererstrom in sich auf gesogen, leider meist so gründlich, wie ein trok- ienes

liegen. Eine solche Siedlung, die 1358/59 gegründet wurde, zählt heute gegen 10.000 Seelen; die Ansiedler haben sich fast alle zu wohlhabenden Großbauern heraufgearbeitet, und sie haben ihr Deutschtum gut bewahrt. Die Ansiedlungen liegen zerstreut um mehrere Kirchplätze wie Berlin, Frankfurt, Braunschweig und Stutterheim. Das größte Verdienst - um. die Erhaltung des Deutschtums haben sich in Südafrika die deutschen Kirchen und die meist mit ihnen verbundenen deutschen Schulen er worben. Die letzteren

wurden mit wenigen Ausnahmen geschlossen, aber es ist zu hoffen, daß sie bald wieder eröffnet werden können. Während des Krieges waren 2200 Deutsche in Südafrika bei schlechter Behandlung interniert und auch den Nichtinternierten hat man das Le ben sauer gemacht. Das Privateigentum der Deutschen wurde beschlagnahmt, aber die Union hat beschlossen, die Erlöse aus dem beschlag nahmten Eigentum nicht dauernd für sich zu be halten, sondern in Form einer Anleihe als Ver zinsliches Darlehen zu nehmen

. Es werden Anleihezertisikate in der Höhe des Liquidations erlöses gegeben/die nach Ablauf der Darlehens frist eingelöst werden oder vorher durch Be leihung oder Verpfändung verwertet werden können. Die Gesamtzahl der Deutschen in Südafrika die heute noch als Deutsche anzusprechen sind, wird in der Kapkolonie auf 17.000,. in Trans vaal auf 12.000, im Freistaat auf 1000, in Na tal auf 2500 bis 3000, insgesamt auf 30.000 bis 35.000 geschätzt. Man begegnet den Deut schen überall in der Union; in den größeren Städten

des Deutschtums in der Union ist nicht mit Sicherheit vorauszu sagen. Die gemeinsamen Leiden im Kriege ha ben die Deutschen mehr zusammengeführt und der weitere Druck wird diesen Zusammenschluß noch sördern. Das^Schulwesen wird aber schon aus Mangel an Mitteln kaum wieder auf die alte Höhe zu bringen sein und damit ist natür lich eine dauernde Schädigung des Deutschtums verbunden. Eine stärkere deutsche Einwande rung ist sür die nächste Zeit auch nicht zu er warten. Aber die Hoffnung auf die Erhaltung

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Page 5 of 8
Date: 04.06.1904
Physical description: 8
des Deutschen l und Oesterreichischen Alpenjvereins ins Lebens zu rufen. Dies brachte die dortigen Jtalianissimi in helle Aufregung und mit beredten Worten fordern sie die Bürgerschaft von Arco auf, diesem neuerlichen Versuche, Arco zu germanisieren, entge genzutreten und, jegliches Geschäftsinteresse beiseite setzend, diesem Unternehmen ferne zu bleiben. Wie immer> wenn die deutschen Geschäftsleute von Arco einmal daran gehen, ein gemeinnütziges Vorhaben ins Werk zu setzen und ihr Inter esse zu wahren

, wird sofort darin irgend ein deutscher Vorstoß ? gewittert, Arco, das mir den Deutschen seine jetzige Blüthe verdankt und mir mit deutschem Gelde den derzeitigen Auf schwung genommen hat, zu entnaHonalisieren und dem Deutschthum in die Arme zu treiben. Es ist geradezu lächer lich, wie atich diesmal die Gründung einer Sektion des Deu tschen und Oesterreichischen Alpenvereins dazu hechalten muß, um gegen die deutschen Geschäftsleute zu Hetzen und ihnen zu bedeuten, sie sollten nie vergessen

, daß sie nur Gaste in ita lienischen Landen sind und die nationalen Gefühle der Be völkerung zu achten haben. Für Welschtirol, sagt ein Be- ^ richterstatter des „Mo Adige', genüge vollkommen der Ver ein der Tridentiner Alpinisten, lveshalb die Bürger von Arco den Deutschen die beste Antwort anf ihren neuerlichen Vor- stoß damit geben sollen, daß sie diesem Vereine in Masse bei- treten und die Bestrebungen der deutschen Geschäftsleute in Arco auf diese Weise lahm logen. Für unsere Berge werden wir sorgen

, dazu brauchen wir keine deutschen Alpinisten, die uns nur unser heiligstes Gut rauben wollen, die italienische Sprache, so schließt der betreffende Bericht. Da lnüßte es mit der Nationalität schon sehr schlecht stehen, wenn die Bildung einer Sektion des Deutschen und Oesterr. Alpenvereins dieselbe schon ins Wanken bringen würde. Aus Trient, 31. Mai, lvird geschrieben : Der hiesige Verein zur Hebung des Fremdenverkehr wird sich auflösen. Ein diesbezüglicher Antrag ttmr schon auf der Tagesordnung der letzten

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Page 2 of 8
Date: 01.12.1920
Physical description: 8
Seite 3 lcmd gebe in.diesem Jahre 189 Millionen Pfund -Sterling fiir seine bewaffneten Streitkräfte aus; Frankreich und die Ver- 6ini gten. Staaten verwenden zah lreiä>e Millionen für ihre. Truppen. Es sei wert, los, von Sparsamkeit in der ganzen Welt zu reden, wenn nicht England in der Ab- rüstungsfrage die Führung übernehme. Wird der Militarismus nicht jetzt zerstört, so gehe die ganze Welt dem völligen Zusammenbruch entgegen. Die deutschen Wiedergutmachungs zahlungen. Die „Deutsche Allg. Ztg

oder mit anderen Worten, in Südtirol herrscht Milde und Sanftmut im Gegensatze zum RegimeM der starken Regierungsgewalt in Böhmen, die mit al- len österreichischen und deutschen Ueber- bleibseln der alten Monarchie auf das schärfste aufgeräumt habe. Wir wollen hier auf den Artikel der „Kölnischen Volkszeitung', der wieder ein Ableger aus der bekannten.^ im italieni- schen Solde stehenden Quelle in Südtirol ist, nicht näher eingehen, nur der Schluß- bemerkungder „Liberta', die diese aus ei- genezn beifügt, seien

ein paan Worte ge- widmet., Sie stellt die Behauptung auf, es sei nicht genug zu verwundern, daß die Deutschen in Innsbruck, München. Berlin und anderen Vipernnestern des Panger- manismus so heftig für die Südtiroler Brü- der, die nur zu gut behandelt werden, sich einsetzen, während sie zugunsten der um so viel rauher behandelten Volksgenossen in Böhmen kein Wort verlieren: das erweise die komplizierte Psyche des Deutschen. Das heißt die Wahrheit auf den Kopf stellen! Wer irgend eine deutsche Zeitung

in die Hand nahm, konnte spaltenlange Berichte über die gerade in letzter Zeit im- erträglichen Zustände in Böhmen und die Gewalttätigkeiten dem Tschechen in ihrer Republik gegenüber der Millidnen-Minori- tat der Deutschen lesen. Es fehlt daher an der Voraussetzung zu der aus die Psyche der Deutschen gezogenen Schlußfolgerung, daher nach einfachen, allen logischen Grundsätzen beim Mangel der Prämission auch dje Konklusion unrichtig sein muß. Und dann die Vipernester des Pangerma nismus? Erinnern

sich die Herren von der „Liberia' gar nicht mehr daran, wie sehr die Beziehungen gemeinsamer Rasse im TrentiNv gepflegt wurden, in einer Weife, die über Kulturgemeiyschaft weit hinausging und die politische Einheit er strebte. Sollte nur den Deutschen ver wehrt sein. sich'der Volksgenossen anzu- nehmen, wenn ihre Sprache und ihre Sit- ten bedroht sind? ' Heimatliches. Bozen, 30. November. Der Monat Dezember. In diesen? Mo nat nimmt der Tag bis 22. um 14 Minuten ab und vyn da ah bis Ende um 2 Minuten

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Page 2 of 4
Date: 18.05.1918
Physical description: 4
„Bozner Nachrichten'. Samstag, den 18. Mai 1918. Nr.113. Von der aufrechten Haltung unseres Abgeordneten hoffen wir, daß es ihm im Vereine mit seinen engeren Gesinnungs^ genossen alsbald gelingen möge, jenen derzeit führenden Per; sönlichkeiten der deuHchnationaler u. deutschfreiheitlichen Par teien des Abgeordnetenhauses und ähnlich Gesinnten, welche dem deutschen Volksempfinden beharrlich widerstreben, keinen Zweifel mehr zu lassen, daß sie nicht berufen sind, im Namen deutscher Abgeordneter

oder gar des deutschen Volkes zu sprechen. Zu einer Aenderung der Stellung gegenüber der Regie; rung, wie sie in der Entschließung des deutschen Bürgervereins vom 26. April l. I. zum Ausdrucke gelangte, ist auch angesichts der jüngsten Ereignisse, bei denen es sich um keine Zugestand; nisse an die Deutschen, sondern um .Staatsnotwendigkeiten handelte, kein Grund vorhanden. Die Regierung wird bis zur Wiederaufnahme der parlamentarischen Tätigkeit beweisen müssen, daß es sich hiebei um einen dauernden

Systemwechsel und nicht nur um ein Beschwichtigungsmittel der aufgeregten deutschen Volksstimmung handelt.' Die in dieser Entschließung erwähnte frühere Entschließung des deutschen Bürgmvereins vom 26. April l. I. lautet: „Die Hoffnung, welche die Deutschen Oesterreichs bei allen bisher erlebten Enttäuschungen immer wieder geduldig auf bessere Zeiten harren ließ, ist geschwunden. Wir Deutsche Oestericeichs haben von der heutigen Regie; rung trotz unserer bis zur Aufopferung bewiesenen Hingabe an den Staat

nichts mehr zu erwarten. Während die Wehrfähigen Tirols an den Grenzen in Ost und Süd für Kaiser und Reich verbluten, wird das Volk im Lande selbst infolge der beispiellosen Vernachlässigung seitens der Verantwortlichen dem Verhungern preisgegeben. Man duldet, daß wir jenseits der schwarzgelben Pfähle betteln gehen. So muft auch höchste Treue sich in tiefste Entrüstung wandeln. Wir fordern von allen deutschen Abgeordneten, diese gegen; wärtige Regierung rücksichtslos zu bekämpfen und ihr sogar

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Page 2 of 3
Date: 30.04.1920
Physical description: 3
o h n e Z w i s ch e n fä l l e an. Gestern um 9 Uhr abends sand im Saale des Ge werkschaftshauses eine Generalversamm lung statt, an der auch einzelne Beamte sämtlicher deutschen Geldin st i- tute teilnahmen und von der Streikleitung alle Aufklärungen betreffend die Organisa tion der Beamtenschaft der italienischen Banken, sowie die Gründe und Ziele der Bewegung erhielten. Die deutschen Beam ten erklärten, ihre Stellungnahme erst nach eingehender Rücksprache mit ihren Kolle gen festlegen zu können. Die weiteren Punkte der Tagesordnung

würden. - . , Italienischer Unterricht in deutschen Volksschulen. Infolge des 'Rekurses der deutschen Gemeinden gegen die Anordnung des Generalkommissariates in Trient, be treffend den italienischen Unterricht in den untersten Volksschuljahrgängen hat das Zentralamt für die neuen Provinzen in Rom mit Erlaß vom 16. März l. I. ango ordnet, daß der italienische Unterricht erst von der vierten Volksschulklasse aufwärts einzurichten ist. Diese Entscheidung wurde aus unbekannten Gründen vom General- Kommissariate in Trient

. Der Frevel am Andreas Hofer-Denkmal hat überall große Empörung hervorgerufen. Wenn es sich bewahrheitet, daß sich, wie dem „Bgfl.' erzählt wird, fremde Gesellschaften vor dem verunstalteten Denkmal am Dienstag nach mittags photographieren ließen, so fehlt für ein solches Verhalten in der deutschen Sprache der richtige Ausdruck. Am Mitt woch sind die beklexten Stellen mit weißer Farbe überstrichen worden und tragen die Aufschrift: „Hoch Tirol!' — In Tabland fand eine Kommission betreffend Errichtung

i n erkirch e während des Maimonats täglich um Uhr früh Maiandacht. — In der H erz Ies n - Ai rch e fin det die Maiandacht täglich um 7 Uhr abends statt. Pfarrkonkursprüfungen in Trient. Dem vom 27. bis 29. April in Trient abgehaltenen Pfarrkon kurse haben sich folgende Priester des deutschen An teiles der Diözese Trient unterzogen: Michael G'nne- moser. Kurat in Tall; Anton Grüner, Kurat in Katharinaberg,- Johann Jnnerebner, Benefiziat in Sarnthein: Josef Jnnerhofer, Kooperator in Kaltern sletzte Hälfte

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Page 2 of 8
Date: 01.11.1898
Physical description: 8
über Picquart verhängten strengen Abschließnng werde ein Ende gemacht werden, da Picquart vom Cassationshöfe verHort werden müsse. Dreyfus werde entweder durch eine Gerichtscommission in Cayenne vernommen oder zum Zwecke des Verhörs hieher gebracht werden. Aas deutsche Kaiscrpaar i» PalMna. ^ In Jaffa betrat vorgestern das deutsche Kaiserpaar - den Boden von Palästina. Auf die Ansprache der deutschen Kolonisten von Sailona erwiderte Kaiser Wilhelm> er freue sich, ° daß die guten Beziehunzen

, welche er mit dem Sultan und dem osma- nischen Reiche unterhalte, auch den Deutschen im Orient zugute kommen. Je mehr die Deutschen in der Levante an der Heimat festhielten, umsomehr wurden sie für das türkische Reich ein cultursördsrndes und nützliches Element bilden, und weil- der Sultan d»es anerkenne, gewähre er den Deutschen in seinem Reiche wohlwollenden Schutz. Vor der Weiterreise nach Ramleh empfieng der Kaiser eine Abordnung der Templer, welche vier Aquarellbilder, vorstellend ihre Colonien, überreichten

. - . : Ueber die Palästinafahrt liegen noch folgende telegeaphische Blättermeldungeu vor: ... Ramleh, 29. October. Der dem deutschen Kaiserpaar in Jaffa von der Bevölkerung ohne Unterschied der Race und Coofession bereitete Empfang war ein begeisteter. Alle Häuser der Stadt waren mit Fahnen in den deutschen und türkischen Farben geschmückt. Ueber dem Rathause erhob sich ein Trans parent, auf welchem dem deutschen Kaiserpaare der Willkomm-, grüß in deutscher Sprache dargebracht wurde Abends

um 3 Uhr nach - mittags durch das Jaffathor seinen Einzug in Jerusalem und wird sodann die Grabeskirche besuchen. Es herrscht andauernd schönes Wetter. I e r n salem, 29. October, Die Ausschmückung der Straßen, durch welche der kaiserliche Zug seinen Weg nehmen wird, ist nahezu vollendet. Die türkischen Würdenträger sind znm Empfange des deutschen Kaiserpaares bereits hier einge troffen. Die Matrosen der »Hohenzollern' und der „Herta' langten mittelst Extrazügen ein. In den Straßen herrscht reges

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Page 2 of 8
Date: 18.01.1922
Physical description: 8
. Italien. Scharfes Urteil über die Diplomaten von Cannes. Die Konferenz von Cannes war nach der Dar stellung des Korrespondenten des „Tempo' von Anfang an eine leere Komödie. Sie be schränkte sich lediglich auf Briand und Lloyd Ge- orge. Auf Italien wurde wenig, aus Deuts chlan d gar kein Gewicht gelegt- Die deutschen Vertreter wurden wie Schüler ange hört. Rathenau erklärte sich darüber überrascht. Das machte aber keinen Eindruck. Briands plötz liche Abreise scheint nach diesem Korrespondenten

, Abteilungsführer, Unterabteilungsführer, Augs führer u. dergl. m. kommen. ^ Ungarn. Gleichberechtigung der Deut^^n. Wien, 18. Jänner. Die österreichische Bun desregierung machte vor dem Beginn der Ver handlungen mit Ungarn den Versuch, di» Sb- ü po S Ä cherstellung der nationalen Rechte der bei ü ° garn verbleibenden Deutschen des Burgenlaij zu erreichen. Der Versuch war von Erfolg» krönt. Die ungarische Regierung versprach, d ? Gesetz über die nationale Gleichberechtigt ' von 18K8 nicht nur in Westungarn

,, sondern allen Gebieten, wo Deutsche beisammen wohn, mit größter Aufrichtigkeit durchzuführen. Deutschen erhalten auf Staatskosten eigl deutsche Schulen, die den ungarischen gleich! rechtigt sein werden. Die Deutschen können UV mer und überall ihre Muttersprache srei brauchen- Im Verwaltungs- und Gerichts«, wird die deutsche Sprache als gleichberechtigt gesehen. - Deutschland. Kommunistische PostÜberwachung. Die Postbehörde befaßt sich mit der AuU rung verschiedener dunkler Vorgänge innech W des Postbetriebes

, die Reichsgewerkschastszentrale in Berlin mit Ausbau der Postschnüfselei habe, und gibt das ganze Reich an alle kommunistischen „L bezirke und Bezirke' die nötigen Anweise Alles das dient, wie in dem Schreiben osfw Klärt wird, der roten Mobilmachung Sl« fitzen dem Sketch auf dem Se^iek »eg« Zahlungen. Paris, 17. Jänner. Gestern trat di« parationskommission wieder zu einer Vera zusammen. Es wurden die Modalitäten für deutschen Zahlungen während des Moratorr festgesetzt. Die deutsche Regierung wird am Jänner das Memorandum

, in dem sie eck wieviel Deutschland im Lahre 1922 zahlen kö vorlegen. Desgleichen müssen in demselben Garantien- angegeben fein, die Deutschland den Fall eines weiteren Moratoriums könne. , > Sprengung der Gemeinderatssitzung Verl!» Berlin, 13. Jänner. Die gestrige Sta^ ordneten-Sitzung wurde wegen der Ablehnung Arbeitslosenzulage von Arbeitslosenräten von Tribüne aus gesprengt. Die Sitzung mußte krochen werden. v - Notlage 4er deutschen Zeitungen. Berlin, 18. Jänner. Eine Delegier ^ tretung der deutschen

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Page 1 of 8
Date: 08.03.1921
Physical description: 8
; daß der frnchtspendende Boden zwischen Bozen und Salurn Jahrtausende alter deutscher Besitz ist, und daß die Bevölkerung die ses Bodens weiter wie bisher das Schiksal teilen will mit seinen Brüdern im deutschen Südtirol. Bon überall her waren die Unterländer er schienen, so daß schließlich in Neumarkt eine Volksmenge zusammenkam, deren Aufzug im ponierend wirkte. Borsichtige Schätzungen ha ben die Ziffer von 3 — 40l)0 genannt. Einge-! leitet wurde der Zug durch vier Musikkapellen; da wären allen voran die Aldeiner

. hatten entsendet: Die Gemeinden Neumarkt, Salurn, Tramm, Kaltern, Kurtatsch, Kurtinig, Fenn berg, Gfrill, Truden, Altrei, Montan, Laag, Auer, Branzoll, Pfatten, Aldein und Leifers.. Es hatten weiters Vertreter entsendet die vierj deutschen Gemeinden des Nonsberges, um auch ihrerseits das Gefühl der festen Zusnmmen-' geHörigkeit zu betonen, und die Gemeinden des Burggrafenamtes, die am selben Tage vormit-! iags in Meran versammelt waren, hatten durch den dort , anwesenden Vertreter den Unterlän dern ihre Grüße

ist deutsches Land und wir alle sind nach Ab kunft und Gesinnung Tiroler. Als solche ge hören wir zu Unseren Brüdern um Bozen Meran und Briren. Mit ihnen wollen wir Freud llnd Leid dieser schweren Zeiten teilen, gemeinsam mit ihnen wollen wir stehen oder fallen. Wir verlangen hinwiederum von unseren Landsleuten, daß sie uns nicht verlassen und um keinen Preis dareinwilligen, daß unser > Kondoner Konferenz. Neue deutsche Vorschlage. L o n d o n, 4. März. Die ZeÄungen mel- den, daß die deutschen Vertreter

hineinzutragen, rufen Unterredung zwischen Simons und Lloyd wir nochmals warnend zu: „Hände weg vom l 'George. deutschen Reich''. ^ I Aus London üiird gemeldet: Lloyd dieser Reivlution ergriff Dr. Reut- und Bmand hatten am Samstag Nicolufft noch ^iNmal^das^ Wort, um .nanrens eine Unterredung mit Minister Simons des Deutschen Verbandes den Gemeindevertre- deutfL)e Abordnung hielt danach eine tern-das- ..Versprechen-- .-abzugeben,'- -daß - der Vlenarsiwlna ab ^ Deutsche Verbwid, sich sür ihre Forderungen

mit ' Die Wirkung aus die Londoner Geschäfts- .. .^ lyelt. - . . -- Aus London wird unterm 5. ds. gemel det: Der Eindruck der vorgeWagenen Sanktionen aus die Londoner City ist ge- radezu n i e d e r s ch m e t ternd. Schon die Androhung der Einbehaltung des Kauf. Preises deutsä>er Ware durch die englische Regierung hat einen vollkommenen Ties stand des deutschen Geschäftes zuwege ge- bracht. Englische Kaufleute, die mit großer Mühe deutsche Agenturen wieder eingerich- tet hatten, erklärten, daß nun ihre ganze

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Page 2 of 4
Date: 28.11.1919
Physical description: 4
. In Kischinew wurde ein 1 Sozialist gewählt. / Frankreich. ! Das unversöhnliche Frankreich. i ' Dem Vorsitzenden der deutschen Frie- j densdelegation in Versailles wurde auf sein ' Schreiben wegen der Heimbeförderung der j deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich > eine Note Elemencequs übergeben. ' s worin es heißt: Angesichts der planmäßigen Verwüstung aller von Deutschen besetzten ' Gebiete Nordfrankreichs darf die französi- ^ fche Regierung eine Abweichung vom Frie- - densvertrag zugunsten der deutschen

Ge- ; fangenen niäit zugeben. Die Gefangenen ^ werden vorläufig dazu verwendet, mit der ! ' Wiedergutmachung dieser abscheulichen Ta- >! ten zu beginnen. Im tiefste nGesühle des menschlichen Herzens werden diese grau- famen Handlungen verurteilt, so daß einer s vorzeitigen Erfüllung einer Vertragsbeftim- '' mung von der französischen öffentlichen ^ Meinung nicht zugestimmt werden konnte. ^ Die Heinlschaffung der deutschen Gefange- ^ nei^ vor dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages ist um fo weniger

möglich, als > ' mit der deutschen Regierung noch keine end- ' gültigen Verhandlungen erfolgen konnten, unter welcher Bedingung zivile deutsche Ar- ^ beitskräfte zur Verfügung Frankreichs ge- ' . stellt werden können. ^ -England. '' Die Unruhen in Aegypten. Die Unruhen haben sich in Alexan - drien erneuert. Es kam zu Zusammen stößen. wobei es verschiedene Tote und Verletzte gab. Der Gouverneur ist zu- rückgetreten. Marschall Allenby hat den M Präsidenten und den Vizepräsidenten des Komitees

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Page 3 of 12
Date: 08.07.1917
Physical description: 12
Nr. 150 „Vozner NachriDen.' Sonntag, den 8. Juli 1917. den nichtdeutschen Nationalitäten durch die Amnestie goldene Brücken zu bauen. Die Ausführung dieses Planes, noch unter dem Kabinett Clam-Martinic, scheiterte aber an dem kategori schen Einspruch der deutschen Minister Dr. Urban und Baern- reither, welche mit ihrer sofortigen und unwiderruflichen De mission drohten. Bei der Wiedereröffnung des Reichsrates wur de Graf Clam-Martinic von den Tschechen wegen der nichter- folgten Amnestie

mit ryüsten Schmähungen überhäuft, und es wurde von den Tschechen und ihren übrigen nichtdeutfchen Bun desgenossen. die Frage der politischen Verurteilungen derart in den Vordergrund geschoben, daß es sofort klar wurde, daß die Tschechen entschlossen seien, um jeden Preis ihren Willen durch zusetzen. Das war auch einer der geheimen Gründe zum Sturz des Kabinettes Clam-Martinic. Nachdem in dessen Sturz auch die deutschen Minister verwickelt wurden und ein provifori- chses Beamtenkabinett an die Regierung

gekommen war, stand nunmehr der Verwirklichung der Amnestie kein Hindernis mehr im Wege. Sie wird begründet mit dem unerschütterlichen Willen des Monarchen, die Grundlagen für eine gedeihliche und segens reiche Entwicklung aller Völker der Monarchie zu schaffen. Der Kaiser will sich durch seinen Amnestieerlaß als Erster an die Spitze dieser Versöhnungsaktion stellen. Der Appell an die Deutschen, den sein Erlaß enthält, auch diese bittere Pille zu schlucken, hat zwar nicht versagt. Aber immerhin

war das Maß des Erträglichen bereits zu voll, als daß die Deutschen nicht end lich die Gelegenheit ergriffen hätten, ihre ernstesten Bedenken gegenüber dem neuen Kurs von der parlamentarischen Tribüne zum Ausdruck zu bringen. Es war eine starke Nervenprobe, die an die national empfindenden Deutschen gestellt wurde, und im ersten Äugenblick ging so manchem,, namentlich unter d^n . Deutschböhmen, das Temperament durch. So kam es bei der Verlesung des Amnestieerlasses durch den Ministerpräsidenten

in der Sitzung des Abgeordnetenhauses zu stürmischen Zwischen rufen der Deutschen aus Deutschböhmen, die von den Tschechen mit ostentativen Hochrufen und Händeklatschen beantwortet wurden. In einer sofort einberufenen Klubberatung der deutsch- böhmischen Vereinigung wurde ein Antrag des gewesenen Mini sters Dr. Urban und des Abgeordneten Dr. Ritter v. Langenhan angenommen, der Deutsche Nationalverband möge dem Minister präsidenten zur Kenntnis bringen, daß der Deutsche National verband nicht mehr in der Lage

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Page 3 of 8
Date: 27.11.1897
Physical description: 8
Abgeordnete Wolf der slavisch-reaktionären Mehrheit zu, die ihren mannigfachen Ge waltthaten gegen die Deutschen und gegen Recht und Gesetz eine neue angereiht hatte: im Widerspruch mit einer ausdrück lichen Bestimmung der Verfassung hatte sie den Anträgen auf Ministerarklage auf der Tagesordnung der letzten Sitzung den Rang hinter dem Ausgleichsprovisorium angewiesen, was mit ihrer Absetzung von der Tagesordnung gleichbedeutend war. Wie seit Wochen von Sitzungstag zu Sitzungstag befürchtet werden mußte

, ist infolge der fortgesetzten Vergewaltigung der deutschen Opposition durch Präsidium und Mehrheit zu einer unerhörten Explosion der aufs Aeußerste gespannten Leiden schaften, ist es zu Schlägereien im großen Umfange in den Räumen der Volksvertretung gekommen. Ueber die Sturmscenen haben wir bereits das Hauptsäch lichste in der Rubrik „Neueste Post' unserer gestrigen Nummer den Lesern mitgetheilt. Heute wollen wir zur denkwürdigen parlamentarischen Schlacht noch bemerkenswerthe Einzelnheiten nachtragen

die deutschen Abg. Pferfche und Wolf mit Füßen gestoßen und mit Fäusten bearbeitet; dabei sind die Abgeordneten der Linken in ein lebensgefährliches Gedränge eingekeilt. Die Zuhörer auf den Galerien, anfangs starr vor Entsetzen, brachen in heftige Pfui-Rufe aus. Dem weiteren Verlauf der Sitzung ist zu entnehmen: Bon der Galerie bietet sich ein unbeschreiblicher Anblick dar. Der Menschenknäuel wird immer dichter; einzelne Abge ordnete verschwinden zeitweilig unter Fäusten, die auf ihre Köpfe lostrommeln

, das sich von der Verhaftung mehrerer Abgeord neter der Linken verbreitete, ist unrichtig, doch verlautet, die Rechte werde morgen die Auslieferung der Abg. Schönerer, Wolf und Pferfche an das Strafgericht beantragen. Der parla mentarische Ausschuß der Rechten berieth am Abend im Bei sein der Minister Badeni, Bilinski, Gleispach und Rittner. Der Club der deutschen Fortschrittspartei veröffentlicht eine Er klärung, worin er sein tiefstes Betauern ausspricht, daß sich die Mitglieder der Mehrheit hinreißen ließen, Angehörige

der deutschen Opposition mit Thätlichkeiten von dem Platze vor dem Präsidium, wo zu verweilen allen Abgeordneten ein Recht zusteht, wegzudrängen. Die Erklärung verweist darauf, daß hierzu der Präsident ausdrücklich aufforderte und sich die Abge ordneten der Opposition bei ihrem Widerstande in gerechter Nothwehr befanden. Geordnete parlamentarische Zustände können nach der Ueberzeugung des Clubs nur durch die vollständige Aenderung in der unter dem gegenwärtigen Präsidium zur Regel gewordenen Handhabung

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Page 2 of 20
Date: 05.05.1901
Physical description: 20
, der sich mit den Vor schlägen des Referenten des Autonomiecomitäs des Tiroler Landtags, Dr. C. von Grabmayr, beschäftigt, „ . . . Dr. von Grabmayr—- heißt eS darin — hat einen geschicht lichen Exkurs über die Autonomiefrage veröffentlicht, der ein wahrhaft trauriges Bild von Kurzsichtigkeit und Vor eingenommenheit auf Seiten der deutschen Abgeordneten und von bureaukratischem Wankelmuth auf Seite der Re gierungen enthält/ während man von den Italienern, wenn ihre Autonomiebestrebungen als gerechtfertigt anerkannt

werden, szgen muß, daß ihnen eine ununterbrochene Kette bitterer Ersahrungen und Enttäuschungen beschieden war, so daß man das Maaß von Geduld bewundern muß, wo mit sie alle Unbill ertragen.' Im Folgenden sucht sodann auch Dr. Angerer darzulegen, daß die Ansprüche der Ita liener im Bezllg auf die gänzliche Verschiedenheit der kultur ellen Verhältnisse und deS gesammten Wirthschaftslebens zwischen dem deutschen und italienischen Gebiete gerecht fertigt sind. Weiteres werden die Vorschläge Dr^ von Grabmayr's

an die Italiener/ Mas man 18H1 den Vorarlbergern bewilligt hätte, könne de»t Italienern heute wohl ebensogut zugestanden werden. >,Wte immer übrigens die Form, in der. die Angelegenheit im Landtagi ihre Er ledigung findet, gestaltet sein mag, muß es doch mit-Freude begrüßt werden, wenn nach jahrzchnt^angem nüionälen Kriege der Friede mit den Italienern' herbeigeführt-,Wsrd. . . . . Den Deutschen bringt die Trennung finan^lle und nationale Vortheile.. .... Es ist zu begrüßen, daßnach Mittheilung Grabniayrs

im Pakte mit den Italienern. die Verminderung der ttationalen Reibungsflachen ausdrücklich vorgesehen ist: einerseits durch -..Mewährnng^nattonalen Schutzes der deutschen Enklaven, dieserehrwürdigen Ueber reste deutscher Kultur auf dem nunmehr verwelschten Terri« torium, mittelst Anglie^eruug derselben an den deutschen Landesschulräth, andrerseits durch Beseitigung der erst in dei» letzten Jahren aufgetauchten Fassanerfräge, / indem die deutscherseits hauptsächlich im Interesse des Bozener Handels

können die Italiener sich nun häuslich einrichten,' ohne' baß ihrer autonomen Verwaltung von Innsbruck aus > etwas drein geredet wird. Sie können durch nationale Arbeit ihre wirthschaftlichen Kräfte' ungehemmt entfalten'-und - werden hoffentlich auch zur Einsicht gelängen, daß es ^in UhttM Jntereffe gelegen ist, den Deutscheu freundlicher als bisher entgegenzukommen, da sie in manchen Wirthschaftszweigen, wie z. B. im Fremdenverkehr, yeutfcheArheitvnd deutschen „Äozner Nachrichten'.

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Page 10 of 12
Date: 04.03.1915
Physical description: 12
erstehen lassen. Neben diesen beiden Hauptspielern haben die übrigen Figuren wenig zu bedeuten; sie waren entsprechend besetzt. Ein warmer Beifall lohnte am Schlüsse die Künstler für ihre Mühe und wollte auch Wohl dem Komponisten die Anerkennung der Zu hörer ausdrücken. Die beiden anderen Nummern der Vortragsfolge hatten Beziehungen zu den Geschehnissen unserer Zeit. Der drei zehnte Psalm, in der brünstig flehenden und gläubig hoffenden Mu sik Liszts, läßt sich ohne weiteres als Gebet des deutschen

auf der Bühne zur Geltung kam und wie kräftig Krauß die Gestalt des Wanderers zu zeichnen verstand. Vom Ende kehren wir zum Anfang zurück, um Ernst v. Possart zu salutieren, der seine Sprechkunst in einem formvollendeten Prolog Fritz v. Ostinis in den Dienst der edlen Sache gestellt hatte. Ein glücklicher Kaplan. Als im August,das Herannahen der deutschen Truppen befürchtet wurde, hielt es ein Kaplan in der Umgegend von Antwerpen für geraten, sein Vermögen, bestehend aus Wertpapieren in Höhe von 40.000

Franks, vor der vermeintlichen Raub- und Plünderungsgier der deutschen Soldaten durch Vergraben in seines Nachbars Garten in Sicherheit zu bringen. Die Papiere wurden hübsch eingepackt, mit seiner Namensaufschrift versehen, in eine Vase gesteckt und dem Schutz der Mutter Erde anvertraut. Ein Bersteck in tiefer Erde hatten sich aber, beim Rückzug auch die bel gischen Artilleristen für ihre Granaten und Schrapnells ausgesucht, die nicht in deutsche Hände fallen sollten. Ein Zufall entdeckte

den in dem kleinen Städtchen Wacht haltenden Landsturmmännern die vergrabene Munition. Nicht wenig überrascht waren sie, als sie bei weiteren: Graben auch auf den vergrabenen Schatz stießen. Sorgen voll hatte der Kaplan lange Monate seines unterirdischen Vermögens gedacht, an das er sich nicht heranwagte, weil des Nachbars Haus und Garten den deutschen Offizieren zur Wohnung diente. Deshalb war seine Ueberraschung groß, als die gefürchteten Deutschen ihm sein Eigentum aushändigten. Seiner Dankbarkeit gab

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Page 6 of 8
Date: 20.02.1915
Physical description: 8
alles beobachten; aber lieber er sticken, dachte er, als von den Franzosen totgeschlagen werden, deiNi,'^ Pioniere sind am'gehaßtesten bei den Franzosen. Da nach einiger Zeit ertönten fürchterliche Detonationen. Die Deutschen warfen Mi nen. Die Franzosen flohen nnter Zurücklassung ihrer Waffen. Aber die Deutschen kamen nicht sofort nach. „Kommt doch heran!' schreit ' der Pionier, die „Franzosen sind schon lange fort.'- Unsere Leute ' fürchten eine Falle, wie schon oft und riefen zurück: „Sage erst die. Parole

. Aber der gute Pionier hatte sie vergessen. Endlich kamen die Deutschen heran, stürinten.auf den Sandsackhaufen zu und befrei ten den Kameraden. Er sollte mit seiner Verwundung ins Lazarett ^ geschafft werden, aber mit eisernem Willen verlangte er zu bleiben. „Ich will nn'ine Kameraden rächen.' sagte er auf alle Vorhaltungen. Abends ging er mit Handgranaten bewaffnet in die französische Schützenlinie er rächte seine Kameraden. Nach der Rückkehr ver sagten ihm die Nerven und er fiel vor Schwäche

und Sardinien 863.000 q. Heine im Jahre 1846 über die Engländer. Heinrich Heine schreibt in einem seiner Briefe aus den Pyrenäen (Bareges, 20. August l846): „Jedesmal wenn ich mit Engländern über meine Heima: rede, bemerke ich mit tiefster Beschämung, daß der Haß, den sie gegen die Franzosen hegen, für dieses Volk weit ehrenvoller isk, als ^d!e i m P e r t i n e n t e L ie be, die sie uns Deutschen angedeihen lassen, und die wir iinmer einer Lücke unserer Weltlichen Macht oder unserer Intelligenz verdanken

. Sie lieben uns wegen unserer maritimeil Unmacht, wobei keiue Händelskonkurrenz zu befürchten steht; sie lie ben uns wegen unserer politischen Naivetät, die sie im Falle eines Krieges (von uns) gegen Frankreich auszubeuten hoffen.' — Diese Aeußerung zeigt, daß der Dichter die Engländer sehr richtig beurteilte; seit diese Lücke der deutschen Macht ausgefüllt und Deutschland aus seiner maritimen Unmacht zn einer erstklassigen Seemacht heran gewachsen ist, hat sich die „impertinente Liebe' der Engländer

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