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Volksblatt
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Page 16 of 24
Date: 04.03.1903
Physical description: 24
Seite 2 Tiroler Volksblatt. 4. März 190g Aufgabe geworden, einige Worte an Sie zu richten. Leo XIII. schaut gleich seinem Vor gang er P i u s IX. die Jahren des ersten Papstes; ihnen allein war das gegönnt in der langen Reihe der Nachfolger des hl. Petrus. In einer mittelalterlichen Prophezeiung ist Pius IX. als Orux äe vruxe, als Kreuz vom Kreuze, und Leo XIII. als Imwen äs ooslo, Licht vom Himmel, vorherkündet. Diese Vorhersagung ist in auffallender Weise eingetroffen. Welche Leiden erfüllten

das Pontifikat Pius IX., welches Kreuz wurde ihm von jenem Königshause, das das Kreuz im Wappen führt! Und Leo Xlll. hat nicht allein den Stern im Wappen, er ist wahrhaft ein Licht vom Himmel für die ganze Welt. Und wenn er einst nicht mehr sein wird> wenn der Ruf ertönt: der Papst ist tot! es lebe der Papst! wenn sein Nachfolger, das i^nis ai'äsus, das brennende Feuer, den Thron besteigt, so stirbt das Licht vom Himmel nicht, es bleibt in der Kirche kraft der Verheißung ihres göttlichen Stifters

in altuin, fahr' hinaus in die hohe See, in die sturmbewegte Fluth!' das Schifflein Petri siegreich durch die brausenden Wogen und ein Licht vom Himmel, die Finsternisse erhellend, weist Leo den Völkern die Bahn zum irdischen und ewigen Heile. Das „Kreuz vom Kreuze' und das „Licht vom Himmel' — zunächst geltend sür Pius IX. und Leo XIII. — gilt wohl sür das ganze Papsttum; sein Weg ist immer ein Weg des Kreuzes ge blieben, jenes Kreuzes, das der Welt aus Golgatha der Weg zum Leben und zum Siege ward

! Was soll ich nun von der überwältigenden Persönlichkeit des großes Papstes sagen? Seine Werke künden ihn als heiligmäßigen Papst, rastlos tätig sür die Ausbreitung der Kirche, als tiefgebildeten Theologen und Philosophen, als Staatsmann, der seinesgleichen sucht, als uner müdlichen Förderer von Kunst und Wissenschaft, als Sozialpolitiker ersten Ranges, als einen der besten Dichter des heutigen Italien. Kein Papst vor Leo XIII. hat so viele be deutende Kundgebungen in sozialpolitischer Be ziehung erlassen. Vor allem die.Ausbreitung

ist, ein pan - slavistisches nationales Reich auf schis matisch er Grundlage zu errichten, und am Bos porus statt des Halbmonds aus die Aja Sophia das griechische Kreuz zu pflanzen. In dieser Frage hielt man sür ausschlaggebend die Energie der leitenden Staatsmänner Englands, die Politik Österreichs und die Schlagfertigkeit seiner Armee. Leo XIII. erkannte aber, daß hier g e i st i g e Interessen in Betracht kommen. Indem er durch die erwähnte Enzyklika das mehr als 1000jährige Privilegium des Gebrauches

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 14.01.1888
Physical description: 12
eröffnet worden. Nächst der Philosophie hat die Geschichtsforschung in Leo Xlll. einen ebenso kundigen als begeisterten Förderer gefunden. Es ist seit dem 16. Jahrhundert vielleicht keine Wissenschaft so mißhandelt worden als die Geschichte. Die neue Irrlehre suchte und mußte ihr Austreten zu rechtfertigen suchen aus der Geschichte; darum wurden die Zeiten vor der sogen ^ Reformation nicht nur Grau in Grau, sondern ausnehmend schwarz gemalt, um daS neue Wittenberger Meteor in desto brillanterer

dringendst auf, das Gebiet der Geschichte eifrigst zu bearbeiten. Und um diese Arbeit zu fördern, eröffnete Leo Xlll. nicht nur die Schätze der Bücher sammlung des Vatikans, sondern — ist das eine einzig dastehende That, er erschließt auch das geheime päpstliche Archiv, in dem die Dokumente der Kirchen regierung seit Jahrhunderten aufgestapelt liegen, er richtete eigene Arbeitssäle ein, in welchen die Geschichts forscher aller religiösen Bekenntnisse Gelegenheit finden sollen, diese bisher häufig

der Geschichtsschreibung ein wenig umgesehen, der ist auch sicher den Klagen der Geschichtsforscher begegnet, daß manche ^ fürstliche Häuser so schwierig sind, wenn ein Forscher die Bitte stellt, das eine oder andere Doku ment aus dem geheimen Archive kopiren zu dürfen; wir haben dafür keinen Tadel, die Archive sind Eigen thum der betreffenden Familien. Leo Xlll. öffnet das geheime päpstliche Archiv allen Forschern — es setzt das ein unbegrenztes Vertrauen in die Rechtlichkeit der kirchlichen Regierung voraus

eine besondere Anstalt in Rom geschaffen hat ; auf die Förderung, welche die ehrwür digen Orden der Franziskaner und Liguorianer bei Neuherausgabe der Werke ihrer berühmten Ordensge nossen Bonaventura und Alsons erfahren haben: diese neuen Ausgaben, m. H. sind monumentale Werke, und werden kommenden Jahrhunderten noch den Namen Leo's XIII. nennen, auf dessen Anregung hin sie ent standen. Ein Schriftstück, das uns aus der Mittleren Zeit überliefert ist, nennt Leo Xlil. in der Reihe der Päpste

unter dem symbolischen Namen: I-umen in coeUs: Licht am Himmel. Es fällt uns nicht ein, ver ehrteste Gäste, Sie zum Glauben an diese sog. Weis sagung zu verpflichten; denken Sie darüber, was Sie wollen. Aber recht 'nüchtem wollte es uns immer scheinen, wenn man die Deutung dieses Namens wollte einzig in dem Sterne gefunden haben, den Leo XIII. in seinem Wappen führt; wenn kommende Geschlechter die Geschichte der Wiedererweckung der christl. Wissen schaft schreiben, dann werden sie Leo Xlll. preisen als einen Stern

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 29.07.1903
Physical description: 8
Pecci, Leo Xlll. < ^ - V Die PapMandidaten. Leo XIII. hatte noch lange die Augen nicht geschlossen, so beschäftigte sich die politische Welt schon aufs eifrigste mit der künftigen Papstwahl. Namentlich die liberale Presse kannte keine drin gendere Tagesangelegenheit, als die Reihen der Kardinäle zu mustern und den künftigen Papst oder wenigstens die sichersten Anwärter auf den Stuhl des hl. Petrus herauszufinden. Obwohl zuge geben werden muß, daß die genannten „Papabili' lauter hervorragende Männer

, ein Grundsatz, an dem st-eng festge halten wird, so daß die Basilika von St. Peter auf alle Vermächtnisse anderer Personen verzichten muß, Stuhl hat. Aber infolge verschiedener Umstände, z. B. Alter, Gebrechlichkeit, Nationalität, scheiden schon eine Anzahl Kardinäle aus der Reihe der Papst kandidaten, aus. Es ist allgemeine Überzeugung, daß der Nachfolger Leo XIII. wieder ein Italiener fein wird. Infolgedessen kommen die 27 Nichtitaliener nicht in Betracht und wird der Papst aus der Mitte der 37 Italiener

Oreglia di Santo Stesano, der während derSedis- vakanz die oberste Leitung der Kirche ausübt. Er ist der einzige Kardinal, der noch von Pius IX. ernannt wurde. Oreglia ist ein Piemontese, wurde 1828 als Sohn des Barons di Santo Stesano zu Benevagienua, Diözese Mondovi, geboren, wurde in die äsi Mbili Lvelesiastiei aufgenommen, 1858 Prälat der Segnatura, 1863 Jnternüntius in Haag, 1866 Nuntius in Lissabon, 1873 Kardinal. Er ist nicht nur Kamerlengo, was auch Leo XIII. zur Zeit seiner Erwählung

der Propaganda, die neben dem Staatssekretariat der wichtigste Posten in der kirchlichen Regierung ist. Leo XIII. soll ihn manchmal scherzweise als seinen Nachfolger bezeichnet haben. Jedenfalls weist der Umstand, daß Gotti aus dem Ordensleben in die sobald sie mit der Bedingung verbunden sind, daß dem Legator daselbst ein Grab gewährt werden soll. Stirbt der Papst außerhalb Rom und kann die Leiche nicht dorthin gebracht werden, so wird er in der Kathedralkirche derjenigen Diözese begraben

hin, daß Leo XIII. besondere Pläne mit Gotti hatte. Dieser Kardinal gilt auch in kirchlichen Kreisen sür einen der ernstesten Papstk^ndidaten. Gotti steht im Alter von 66 Jahren und hat die einfachen Gewohnheiten eines Mönches auch als Kardinal nicht abgelegt. . Der gewesene Staatssekretär Rampolla wird auch in erster Linie als Papabile genannt. Die liberale ^Presse Österreichs und Deutschlands hat eine^lchreckliche Angst, daß Rampolla gewählt werden könne; er wird als abgesagter Feind Deutschlands

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Volksblatt
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Page 3 of 12
Date: 29.01.1902
Physical description: 12
verliehen wurden. Bekanntlich übersandte Leo XIII. ihm die seltene Auszeichnung seines goldenen Ehrenkreuzes erster Classe und der Orden des Advocaten von St. Peter wurde ihm zuerkannt. Im Frühjahre sollte hier außer dem inter nationalen historischen Congress auch ein ebensolcher der Landwirtschaft abgehalten werden, zu welchem man bereits die umfassendsten Vorbereitungen ge troffen hatte. Die Franzosen haben jedoch hieher die Mittheilung gelangen lassen, dass an eine Be theiligung ihrerseits wegen

der Civilta Cattolica hatten es eingerichtet und verwalten es bis auf den heutigen Tag. In diesem Vierteljahr hundert konnten über 1,500.000 Lire an die noth leidenden Nonnen vertheilt werden. Wom, 22. Jäuner. Dass der greise Statthalter Christi, Leo XIII., am 20. Februar des nächsten Jahres sein fünfundzwanzigstes Jahr als Papst vollendet, ist wohl der ganzen katholischen Christen heit bekannt; weniger allgemein bekannt dürfte es aber fein, dass das kommende Jahr noch zwei weitere Jubiläen des heiligen

Vaters bringt. Am Neujahrstage 1843 erhielt nämlich der damalige Delegat von Perugia, Joachim Pecci, die Nachricht seiner Ernennung zum Nuntius in Brüssel durch Papst Gregor XVI., und im Consistorium vom 27. Jänner desselben Jahres wurde Monsignor Pecci zum Erzbifchof von Damiette präconisiert; die Weihe empfieng er in der Basilika von St. Lorenzo in Panisperna durch den Cardinal Staatssecretär Lambruschini, im Beisein der belgischen Gesandt schaft beim heiligen Stuhl. Hiernach beginnt also Papst Leo

. Im Consistorium vom 19. December 1853 ernannte er ihn zum Cardinal, wonach also im kommenden Jahre 1903 der greise Papst seine 50 Jahre in seiner Würde als Cardinal vollendet, somit sein goldenes Cardinalsjubiläum feiert. Daher bedeutet denn das Jahr 1903 für den Träger der Tiara ein einzigartiges, dreifach großes Jubiläum, das diamantene als Erzbischof (1843—1903), das goldene als Cardinal (1853 bis 1903) und das silberne als Papst (1878—1903). Wom, 24. Jänner. Ein Bericht des „Gaulois' über das Befinden Leo

XIII. vom Leibarzt Lapponi ist angesichts der vielen Gerüchte, die darüber um laufen, sehr beachtenswert. Er tritt allen Nach richten über den körperlichen und geistigen Verfall des Greifes mit großer Entschiedenheit entgegen. Leo XIII. erfreue sich eines beneidenswerten Greisen alters, sein Organismus wäre vollkommen gesund. Die Klarheit seines Geistes, die wunderbare Sicher heit seines Gedächtnisses und sein scharfes Urtheil hätten ihn oft in Erstaunen gesetzt. Am meisten beunruhige ihn eher

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 17.04.1895
Physical description: 8
. Die Generalversammlung des ZweigVvveittes der Heo-GefeUfchaft für WroL und WorcrrlSerg. Die Versammlung der Leo-Gesellschaft ver einigt eine stattliche Zahl auserlesener Gäste in Brixen und nimmt, begünstigt von dem herrlichen Frühlingswetter, einen des Vereines würdigen Verlauf. Eine sichere Bürgschaft hiefür gewährte auch schon der Kegrirßttngsabsnd im Saale des „goldenen Adler'. In einem herrlichen Blumenschmuck prangten dort an der Wand dem Eingang gegenüber Bild und Wappen des Papstes Leo XIII., des glorreichen

Förderers christlicher Wissenschaft, dessen Name dem .Verein Ehre und Ansehen verschafft, wie er seine Bedeutung kurz und klar der Oeffentlichkeit bekanntgibt, und bald entwickelte sich unter den Anwesenden jener ungezwungene Verkehr, der den Begrüßungs und Festabenden der Leo-Gesellschaft bereits eigen geworden ist. Es waren schon eingetroffen: der Präsident des Zweigvereines, Se. Excellenz Landes hauptmann Gras Brandts, Prälat Dr. Schind ler, Universitätsprofessor in Wien und General sekretär der Leo

-Gesellschaft, Landeshauptmann Rhomberg von Vorarlberg, Abgeordneter Dr. Kathrein, Vicepräsident des Abgeordneten hauses, die Universitätsprofessoren Dr. Pernter, Dr. Hirn und?. Biederlak 8. 5., Doctor Jul. von Riccabona, Präsident des Landes- culturrathes, Abgeordneter Dr. Wackernell und Abgeordneter Klotz, Privatdocent Doctor Malfatti, Redacteur Dr. Fehly, Professor Dr. N i g l u t s ch von Trient, Dr. Neuuer von Bozen, eine Vertretung des akademischen Leo- Vereines in Innsbruck

!e., während von hier der Herr Bürgermeister Mittermayr, Land tagsabgeordneter Kirch berger, Canonicus Dr. Schund und mehrere Theologieprofesforen, Director Dr. Spielmann und mehrere Pro fessoren des Vineentinums, Prinz Eduard Liechten stein, Djrector Kugler u. s. w- theilnahmen. — Den ersten Begrüßungsspruch bot Director Doctor Spietmann im Namen des Local-Comitss, dem voriges Jahr vom hochwst. Fürstbischof der Auftrag zntheil geworden war, in Bregenz die Versammlung des Leo-Vereines einzuladen, die heurige

Generalversammlung in Brixen abhalten zu wollen. Dem Gruße an die Gäste, die jener Einladung gefolgt sind, möchte er, sagte der Redner, die Versicherung beifügen, dass das Local-Comits sich bemüht habe, den Absichten gerecht zu werden, beispielsweise, das Interesse an der Leo-Gesellschaft' zu wecken und zu fördern. Einen Erfolg könne man diesbezüglich schon darin sehen, dass dem vorbereitenden Comite nicht weniger als vier Magistratsmitglieder ange hörten, was in einer anderen Stadt vielleicht schwer

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 03.03.1903
Physical description: 8
nicht übertrieben sein, wenn einer behauptet, daß wir uns in dieser Hinsicht einer weit tieferen Kulturstufe nähern, als sie von den alten Bärenhäutern in den germanischen Wäldern eingenommen würde. In diese Gefahren des christlichen Familien lebens schaute aber ein wachsames Auge; Leo XIII. erkannte die Mißstände und sein mahnendes Wort ertönte an die gesamte Christenheit, daß die Familie nur dann zufrieden und glücklich sein könne, wenn sie sich auf Liebe und Treue, auf Religion und Auktorität aufbaut

. Das sind die vier . Stützen wahren Familienglücks; wankt eine davon, so wanken auch die übrigen und wankt das ganze Familienglück. Leo war jedoch damit nicht zufrieden; er zeigte hm auf das Ideal der christlichen Arbeiterfamilie, auf das hehre und heilige Leben der hl. Familie im Häuschen von Nazareth. Ost und oft hält er den Mitgliedern die Tugenden vor Augen, die sie zu üben haben, und zeigt ihnen die Mittel hiezu. Wenn Leo XIII. nichts anderes getan hätte, als daß er die christ liche Familie in ihrem Ansehen

bewahrte, er hätte für den Arbeiter viel getan. Allein einen noch größeren Dienst erwies er den Arbeitern durch sein Auftreten in der Arbeiterfrage, hauptsächlich durchsein Rundschreiben: „ksrum novsrum' vom 15. Mai 1891, das ihm den Namen „Arbeiterpapst' ein trug, worin er das Arbeiterelend behandelt. Aber wie? Existiert ein Arbeiterelend? Vor 20—25 Jahren noch haben viele das Vor handensein einer solchen sozialen Not und Gefahr geleugnet. Viele wollten nicht glauben, daß, wie Leo XIII. sich ausdrückt

werden zur Erfüllung seiner religiösen Pflichten, zu gottesdienstlichen Uebungen; er darf nicht sittlichen Gefahren ausgesetzt werden; man darf in ihm nicht den Sinn für Sparsamkeit und Häuslichkeit ersticken.' — Uno wie Leo die Arbeiter mahnt, so wendet er sich väterlich ernst auch an die Arbeiter, daß sie „gewissenhaft ihre Arbeit verrichten, dem Herrn keinen Schaden zufügen und sich nicht zu Gewalttaten hinreißen lassen'. Doch, wozu noch mehr anführen? Sie alle kennen diese Mahnungen. Sie sind das Programm

der heiligen katholischen Kirche in den sozialen Bewegungen. Sie sind das Grundgesetz der Rechte und Pflichten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sie find der richtige Weg zur Lösung der Arbeiterfrage. Mit Recht hat darum einer der Führer der christlichen Arbeiter auf der Katho likenversammlung zu Mannheim ausgerufen: „Mit freudigem Stolz und dankbarer Liebe be grüßen wir Arbeiter in Leo XIII. den Arbeiter papst um der majestätischen Kundgebung willen, die er zu unseren Gunsten in die Welt hinaus gesandt

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 09.07.1887
Physical description: 12
Rossi rastlos gefördert wird und sich zu einer unterirdischen Apologie der katholischen Kirche gestaltet, welche die Protestanten vergeb lich weg zu disputieren versuchen; denn es pre digen die Steine. Leo XIII. läßt auf feine Kosten die Ausgrabungen fortsetzen; unter ihm wurde das christliche Museum in den Räumen des Lateranpalastes angelegt. Es ist eigentlich ein neuer Zweig der kirchlichen Wissenschaft ent- I standen Pich wir ahnen erst, von welcher Bedeu- , lwng die monumentalen Studien

für die Theologie /werde» sollen. Damit glauben wir den Titel dieses Absatzes „Leo Xlll. ein Papst der Wissenschaft' mehr als genügend gerechtfertigt zu haben. Er ist in der That, ,vie ihn die alte Prophezie nennt, ein luwen äs coelo, ein Licht vom Himmel. Leo Xlll. begnügt sich nie, über die Berderbt- heit der heutigen Wissenschaft zu klagen, er legt überall praktisch Hand an, zeigt sich selber als Fachmann und bekämpft die falsche Wissenschaft durch die echte. Kein Zweig wahrer Wissenschaft

wird von ihm unterschätzt, sondern jedes edle Streben ermuthigl und nach Kräften gefördert. Die Wissenschaft im Dienste der Kirche ist seine Hauptwaffe gegen den Unglauben. IV Leo X1H. als Politiker. Dieses Kapitel ist für uns das erhabendste wegen der großen Erfolge, die unser hl. Vater der ungläubigen Siaalskunst gegenüber errungen hat und das lehrreichste, weil heutzutage Jeder mehr oder weniger an dem öffentlichen Leben Antheil nehmen muß und weil bei der großen Meinungsverschiedenheit, welche auch oft genug

unter guten Katholiken herrscht, eine oberste Lei tung nothwendig ist. Worin besteht die christliche Politik? Das können wir durch die Betrachtung der Thätigkeit unseres gegenwärtigen hl. Vaters lernen. Leo Xlll. ist für uns Katholiken ein Muster durch die Thaten, welche er vollbracht hat und er ist ein Lehrer der Politik durch die ausgezeichneten, zahlreichen Aktenstücke, in welchen er der Welt den Weg gewiesen, den sie gehen muß, um aus dem Elende hinauszukom men, in welches eine selbstsüchtige

und den Sterbenden die Sa kramente spenden waren die größten Verbrechen. Kurz alle Macht des mächtigsten Staates wurde in rücksichtslosester Weise gegen die heil. Kirche aufgeboten. Bekannt ist die Stellung, welche Ruß land der Kirche gegenüber einnahm. Dies ist in kurzen Zügen die damalige Lage. Erinnert sie nicht an die Zeiten der heidnischen Welt und stand ihr Leo Xlll. nicht gegenüber, wie einstens die armen Fischer, die von Galliläa auszogen, um diese kolossale Macht in ihrem innersten Wesen anzugreifen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 14
Date: 06.08.1903
Physical description: 14
— 3*4 seine Studien zu Treviso und Padua. Im Jahre 1858 zum Priester geweiht diente er lange Zeit in der Seelsorge, bis er von seinem Bischof in das Domkapitel und zum Seminarvorstand berufen wurde. 1884 wurde er zum Bischof von Mantua erhoben und 1893 Kardinal und Patriarch an der alten, schönen Markuskirche zu Venedig. Kardinal Sarto hat in seiner Diözese überaus segens reich gewirkt und war sehr beliebt. Er dachte wohl selbst nicht daran, der Nachfolger des großen Papstes Leo XDI

. zu werden; er wurde nur selten als Kandidat für den Stuhl Petri genannt, wohl aber manch' andere. Der hl> Geist hat nun ihn, den Mann aus dem Volke, zur höchsten Würde berufen; wir Katholiken beten, daß uns der gütige Gott srinm Stellvertreter lange erhalten möge, ihn mit hl. Weisheit erfülle zum Segen und zum Wähle der ganzen Welt. In der nächst«! Nummer unsere» Blattes werden wir Näheres über den neuen Papst und sein Bild bringen. Aas glorreiche Fontifikat Leo XIII. (Schluß.) Besondere Sorgfalt wandte Leo XIII

. Frankreich zu. Am 8. Februar 1884 sandte er an den französischen Episkopat die Enzyklika: ,öiobitissnua Gallorum gens“. Ihr folgte am 20. April die an die katholische Welt ge richtete Enzyklika: ,Üumanum genus“ über die Frei maurerei, worin er dieselbe als Quelle allen Unheils be zeichnete. Entgegen 'seinen Mahnungen unternahm ein Leu der Katholiken einen scharfen Kämpf gegen dw 9& gierung, gegen den sich Leo XIII. am 4. November 1884 in einem Schreiben an den Nuntius in Paris und am 16. Februar 1892

in einem Rundschreiben an den fran». zöfischen Episkopat wandte und die Katholiken aufforderte, vre bestehende Staatsform als rechtmäßig anzuerkennen. Die französische Regierung schien auch anfänglich den Katholiken wieder Gerechtigkeit widerfahren lasten zu wollen, aber im Jahre 1900 kam die Verfolgung der: Kirche erneut zum Ausbruch. In Rußland wurde die katholische Kirche zur Zeit des Regierungsantrittes des Papstes mit Gewalt un terdrückt, und als Leo Xllt. seine Erhebung auf tnn. Strchl Petri Alexander

II. iHttMe,, et eine Antwort. Der heilige Vater verzagte nicht. Er beglück wünschte den Czaren, so ost ein Attentatauf denselben Mißlang, er schickte 1880 zum Regierungsjubiläum Alexan ders den Jnternuntius von Wien nach Petersburg. End lich hatte er Erfolg. Alexander sandte seine beiden Söhne nach Rom zum Zeichen der Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen. Wenige Monate später winde der Kaiser ermordet. Leo XIII. druckte der kaiserlichen Familie sein tiefstes Beileid aus. Alexander IU. trat

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Volksblatt
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Page 1 of 6
Date: 20.03.1878
Physical description: 6
L«hlg»»qoch«it erkheil« Nt» »«Ich, tz«chS»rt «»« Ntnihiuig» «uterstitze», «ck LStch welch« ihn Spesde all «utdrsck E»«r Endlich«, Litt«, und ihres S»h»rs«r«> zege» Uu», d«ch DKH,»tge>«»»,tracht ? ?) - lie»e>»llde»a?ostolisch««Gegea.' Pdl» IZL. br sek»«« Schreibe» vom «. Zv«i»mb»r ISSS a»de» Sedakteur del Tkoler VoMblatte».' ' XVII. JahrglMg. 20. Miirz. 1878. z Leo X». t?ioch,Cardinal Wlsemaim, Dr. Philipp Müllkr. WrHer und Wilte ff.) Nach dem, Borgange verschiedener Blätter wird auch das Tir

. Volksblatt einige hervorragende Züge auS dem Leben aller jemr Päpste mittheilen, welche den Namen Leo angenommen oder urfMng- ljch besessen haben. Doch soll mit den jüngsten begonnen und mit den ältesten geschlossen werden. ? ' ^ ' ' Leo XII., früher Hambal della Genga, war 1760 geboren, 1783 zum Priester geweiht, schon 1V Jahre darm«9 (1793) zuW Erzbischos von Tyrus consecrirt imd als Nuntius nach Luzern g^ sendet. In wichtigsten Angelegenheiten finden wir. ihn- sodann in Köln, München und Paris

, dem Geburtsort Pius IX^, ernMt. Seit 1820 war er Cardinal-Vicar in Rom, hatte also die, Verrichtungen eines Ordinarius in der katholischen Weltstadt selbst zu versehen. — Am 2. September 1823 begann das Conclave nach dem Tode Pius VII.; am 28. September, also nach einem kurzen Con- Äave ^on 25 Tagen, wurde Hambal della Genga als Papst Leo XII. der Welt verkündet. Der demüthige, kranke Mann hatte so geringe Freude an seiner Erhebung, daß er die Cardinäle mit Entrüstung Mgte: warum sie d^nn eigentlich

ein abgemagertes Skelett« zum Papste gewählt hätten. Er sah schwäch und müde aus, seine Züge Mtten eine blaßgelbe Färbung; Auge jedoch und i Stimme' leisteten für Alles; das Äuge durch eine Sanftmuth und Eindringt uhkeit, die Jeden gewann, die Stimme durch Süße, Milde und Väterlichkeit. . , / ^ ' Die Versprechungen der neuen Regierung waren glänzend und lWingsartig. Leo entwickelte eine Intelligenz und Thätigkeit, die ^ Pontifikat zu einem sehr gefeierten zu gestalten gelobte. Doch ^ ^kzember brach seine Kraft

dargeboten habe. Er selbst starb am folgenden Tage, ^ ^.?^ember; der Papst erhob sich wie aus dem Grabe. Wen ^ große Werke wurden unter seiner Regierung unternom- tvur!, ^ ^ auch erst unter seinm Nachfolgern vollendet selbk^' ^ ^^rt ihm doch der Ruhm, sie begonnen zu haben. Leo selbst^ lvenig dürstend nach Ehre und-Menschenlob, daß er ^- ^orsteine, welche Großthaten seines Pontifikates verkündeten, dieser großartigen Unternehmungen wär die A^^^auung großen Basilika des HÜ Paulus außer den Bor k' ^ Wege

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Volksblatt
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Page 3 of 12
Date: 24.12.1887
Physical description: 12
er die lateinische Festrede über das Thema: Das christliche Rom verglichen mit dem heidnischen. Als beim Jubiläuül im Jahre 1825 die studierende Jugend Rom's, anderthalbtausend Jünglinge, nach der gemeinschaftlichen Prozession vor dem Papste erschien, durfte unser fünfzehnjähriger Joachim Pecci die Be grüßungsrede halten, worauf Papst Leo X ll. mit großer Freude segnend ihm di? Hände auf das Haupt legte und ihm eine schöne Medaille schenkte. Während seiner Studien erhielt er öfters Preis

. Wir wollen nun sein allgemeines Hirtenamt .in einigen Zügen kennen lernen bis zu dem Tage, von dem unser Lied sagt: „8iek ilori llen Jukelgreis, sckou 59 Jalire Neigt unser Vaier Leo zum Allare'! Der oberste Lehrer. s war-das wichtigste und für die Kirche und die Menschheit segensreichste Ereigniß der Regierungszeit Pius' IX., daß unter ihm und durch ihn die Unfehlbarkeit des obersten Hirten der Kirche in Glaubens und Sittenlehren, in der Bewahrung der ganzen und vollen geoffenbarten Wahrheit, ausgesprochen worden

des göttlichen Stifters der Kirche bekräftigt wurde: „Du bist Petrus und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen.' Und nun kam durch die göttliche Vor sehung ein Papst, Leo XIII.» welcher im vollen Be wußtsein seiner lehramtlichen Würde, des Wortes der Wahrheit, das ihm anvertraut worden, gleich vom An fang seiner Regierung an begann der Welt einen Spiegel vorzuhalten, um ihr die Abgründe zu zeigen, denen sie zueilt, und den einzigen Weg der Rettung. Schon gleich in seinem ersten Rundschreiben

zwar haben die Päpste, als oberste Lehrer der Kirche, dieses ihres Amtes gewaltet, aber noch nie ist ihr Wort so häufig, so allgemein und so tiefein greifend über die ganze Erde hin erklungen, wie aus dem Munde des siebzigjährigen Greises Leo. Das ist wohl zum Theil die Folge der Zeitverhältnisse und der vermehrten Verkehrsmittel, welche sein Wort bis an der Welt Ende in jede Hütte tragen, aber es kommt doch vorzüglich auch daher, daß Leo XI!l. alle seine Hirtenschreiben mit der ihm eigenen Klarheit, Schärfe

nur in ihm. Er hat den Schatz der hl. Kirche bezüglich der Ablässe zu verwalten, er hat betreffs des äußern Ritus — der hl. Gebräuche — Bestimmungen zu treffen, er hat kirchliche Feste und Bruderschaften für die ganze Kirche anzuordnen oder abzuändern, er hat endlich allein das Recht, Selig- und Heiligsprechungen vorzunehmen. Von allen diesen Rechten hat Leo XIII. schon ausgiebigen Gebrauch ge macht. Vielleicht hat so mancher unserer Leser schon gedacht, der gegenwärtige hl. Vater habe die Ablässe eher vermindert

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 11.01.1888
Physical description: 8
-Gottesdienstes wurde vom Psarrchore die Leo« Hymne nach Mitterers Männerquartett gesungen. Abends beleuchtete man die Häuser^ ein Fackelzug wurde arrangirt, welchen die Musikkapelle begleitete. - An verschiedenen Stellen wurde rothes, grünes und gelbes bengalisches Feuer abgebrannt. Bergfeuer brannte ringsumher auf den Höhen und in der Tiefe. ' Auf dem Friedhose er glänzte ein Transparent mit der Inschrift Leo Xlll., -auch am Koflerhofe brannte ein großmächtiges ?; auf der Habenberger Höhe war durch geraume

- mann, akademischer Prediger von Innsbruck hielt vier äußerst zahlreich besuchte Kanzelvorträge. Der würdige Schluß fand am Neujahrstag statt, wo viel gepöllert wurde. Es war feierlicher Einzug in die Kirche, nach dem Festgottesdienste eine begeisterte Ovation vor dem Wohnhause des Seelsorgers als Repräsentanten des hl. Vaters mit Ansprache (Herr Ritter von Malfer) und Borträgen, mit Abspielung der Leo- und der Kaiser hymne. Kirche, Thurm und viele Häuser waren reich beflaggt. ^ Mit der Papstfeier

selbst folgen. Das k. k. Gymnasium beging dieselbe am Sylvestertage in der eigenen Kapelle mit einer Festrede, gehalten von Professor ?. Adjut Troyer und darauffolgendem Hochamte, bet . welchem der Chor Kyrie und (-loria. aus der Leo-Messe von I. Zangl und die übrigen Theile aus der Johannes - Messe des gleichen Autors zur Aufführung brachte. Zu derselben Stunde beging der Haller Cäcilienverein die! Papstfeier in der St. Salvatorkirche mit einem hl. Amte, bei welchem die Messe ^^esu Reäemptor^ von Kaim

und die Leo-Hymne von I. Mitterer für Männerstimmen zur Aufführung. Alle hervorragenden Momente dieses vor mittägigen Gottesdienstes, sowie das „ä.r»Zews OomillL« zu Wüttag und die feierliche Vesper nach Mittag ver kündete anhaltender Pöllerknall auch der weiteren Um gebung. Aus den benachbarten Dörfern erfuhr man aber auch hier durch Pöllerknall und festliches Geläute, daß dort gleichfalls das Priesterjubiläum des hl. Vaters in geziemender Weise begangen werde. Insbesondere erfahren wir aus Wattens

, daß von der alten Kirche,, die am Dreifaltigkeitplatz sich befand, keine Spur mehr vorhanden ist, weshalb eine genaue Beschreibung Sylvestertages eine Dorf- und Bergbeleuchtung statt gesunden hat. Um 10 Uhr Vormittags hatten die Schulkinder in der Pfarrkirche ihre hl. Messe, währenh welcher sie verschiedene Volksgesänge und zum Schlüsse das von dem Redakteur der „katholischen Volksschule', Hochw. Herrn Friedrich Maurer componirte, so schöne einstimmige „Leo-Lied' in einer Weise sangen, daß viele Erwachsene

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Der Burggräfler
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Page 1 of 16
Date: 22.02.1902
Physical description: 16
. Mit dem 20. Februar hat nämlich der greise Statthalter Christi das 24. Jahr seines Pontisicates vollendet und ist in das 25. eingetreten. Wer hätte eS vor 24 Jahren zu ahnen gewagt, dass der körperlich schwache Greis von 68 Jahren, Cardinal Joachim Pecci, 24 Jahre die Kirche Gottes regieren werde? Außer dem hl. Petrus, der nach katholischer Ueberlieferung 25 Jahre und 2 Monate regierte, haben nur zwei Päpste bis jetzt länger als Leo HU. die Tiara getragen: Pius VI, der 24 Jahre und 9 Monate

, und P i u s IX., der fast 32 Jahre diese höchste Würde auf Erden bekleidete. Als am 20. Februar 1878 Car dinal Schwarzenberg als damaliger Pro-Camerlengo die Hand des neugewählten Papstes Leo XIII. mit dem Fischerringe schmückte, befürchteten viele, es werde.gar bald eine abermalige Papstwahl noth wendig sein. Aber Gottes Gedanken sind nicht der Menschen Gedanken und Gottes Wege sind nicht der Menschen Wege. Das neue „Licht vom Himmel', das am 20. Februar 1878 der Kirche aufstieg, leuchtet noch immer in ungetrübtem

Glänze. Be rühmte Männer, die in der Weltgeschichte eine Rolle spielten, Kaiser und Könige, Staatsmänner und Gelehrte sind inS Grab gestiegen, Leo XIII. hat den eisernen Kanzler Bismark und Humbert, den König des- geeinigten Italien überlebt. Große Ereignisse der Weltgeschichte haben sich in diesen 24 Jahren vollzogen. Die Kirche Gottes hat viele Leiden, - viele Kämpfe und Verfolgungen durchge macht/ aber auch viele Triumphe gefeiert. Mit sicherer Hand hat Leo Xlll. als Steuermann das Schiffsein

Petri durch die Wogen und Fluten des stürmischen Meeres geführt. Wer permöchte das thaten- und arbeitsreiche Wirken unseres obersten'Hirten in wenigen Zeilen auch, pur. annähernd zu schildern? Es blicken nicht . nur- die Katholiken voll Freude und Bewunderung auf- -zum heiligen Vater, auch Andersgläubige, - Fürsten, Gelehrte und Ungelehrte haben dem Mrhirten und greisen - Regenten der Weltkirche ihre Verehrung nicht versagen können. Leo XIII. leuchtete hinein in die Schäden der Zeit und zeigte

Bestreben gieng dahin, für den Frieden unter den Völkern zu wirken. Wie eifrig war Leo XIII. bemüht, den Krieg zwischen Amerika und Spanien zu verhindern, voll Freude hat er als Schiedsrichter die Streitigkeiten in der Caro- linen-Angelegenheit und im Grenzstreite zwischen den Republiken Haiti und St. Domingo ge schlichtet. Wie ein wahrer Vater hat er die Katholiken einzelner Länder zu Frieden und Eintracht er mähnt, so erst jüngst wieder die Bewohner von Böhmen und Mähren, die ob der Verschiedenheit

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Der Burggräfler
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Page 1 of 14
Date: 03.08.1904
Physical description: 14
voller Er wartung .hach Rom: Wer wird,, der neue Papst, werAird, der Nachsolger Leo XÜl., der Nachfolger besohl. Petrus sein? Die gläubigen Aathvliken beteten ohne Unterlaß zu'Gott, damit er die ver sammelten Kardinäle erleuchte und die Wahl lenke auf d.en, Mann, den nicht die Welt ersehnt, sondern den'dcr Herr auserwählt und vorherbestimmt hat zu seinem Stellvertreter auf Erden, die Kirche Gottes zu regieren. Die kirchenfeindlichen Blätter wußten allerhand Namen.zu nennen, kannten die „Aussichten

Liebe, Friede und Ein tracht einkehren, dann wird die wahre Freiheit und ! echtes Glück bei den Einzelnen, in den Staaten und bei den Völkern Einkehr halten. Diejenigen liberalen Kreist die vermeinten, Pius X. werde andere Weae wandeln als sein großer Vorgänger Leo XIII., sahen sich arg ge täuscht, als die Ansprache bekannt wurde, die der neue Papst am 9. November, an das geheime Konsistorium hielt, worin er feierlich versicherte, wie es ja ohnehin für jeden Katholiken klar

zwischen der französischen Regierung und dem hl. Stuhl gekommen. Hoffentlich erlebt der hl. Vater die Freude, daß dieser französische Kultur kampf unter den Katholiken in Frankreich jene reinigende und einigende Wirkung hervorbringe, wie der Kulturkampf in Deutschland unter den beiden glorreichen Vorgängern Pius IX. und' Leo HU. Zum Schutze der Katholiken auf dem Balkan in den mazedonischen Wirren, und, , jener in Japan, anläßlich des ausgebrochenen Krieges hat Pius X. Schritte bei den Mächten, unternommen. Großen

Schmerz bereitet dem hl. Vater die Un einigkeit und Zerfahrenheit der Katholiken bezw. der katholischen Bewegung in Italien, wie sie auf dem Katholikenkongreß in Bologna zu Tage getreten sind. Wiederholt griff der hl. Vater in die Be wegung ein, zerstreute die irrige Meinung, als ob er in der Arbeiterfrage oder in Bezug auf das „Non expedit“ anderer Ansicht sei als sein Vorgänger Leo. In einem eigenen ölotu proprio bestätigte er die bezüglichen Grundsätze» die Leo in seinen Rund schreiben niedergelegt

hatte und zog daraus die ^Grundregeln für das öffentliche Wirken im christ lichen Volke'. Leider verstanden auch viele Katho liken diesen Befehl des hl. Vaters nicht und so sieht sich der hl. Vater nun genötigt, die Organisation zu dezentralisieren. Seme Ansichten über die Arbeiterstage hat der hl. Vater auch ausgesprochen aus Anlaß der Ent hüllung des Arbeiterdenkmals für Leo XHI. In der Regierung der Kirche selbst hat Leo XIII. vielfach große Fragen berührt, grundlegende Ge danken ausgesprochen. Papst

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Der Burggräfler
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Page 6 of 14
Date: 20.07.1904
Physical description: 14
, worunter sich mehrere der neuesten und größten deutschen Schlachtschiffe be finden. Die Flotte soll aus Be>gcn, Sognefjord, Moldesjord und Kristianssund verteilt werden. Die gesamte zu erwartende Flotte hat eine Besatzung von zehntausend (!) Mann. Zum Todestage Leo xiii. Morgen (Mittw och) j ährt es sich, daß der greise heilige Vater Leo XIII. nach längerem Kranksein verschieden ist. Die ganze Welt war auf den Tod gefaßt. Tag für Tag, ja Stunde für Stunde flogen die Nachrichten über den hohen Kranken

Gebete zum Himmel gesandt für das teure Leben des Hl. Vaters. Aller Augen und Herzen waren nach Rom gerichtet. Und als das „Licht vom Himmel' erblaßte, der große Leo seine Seele aushauchte, fühlte den herben Schlag die ganze zivilisierte Welt. Wir Katholiken trauerten um den Verlust unseres obersten Hirten, Lehrers und Priesters, des allgeliebten Vaters der Christenheit. Es waren düstere Klänge, welche die Trauerglocken in die Nacht hinausweinten als eherne Dolmetscher tiefgläubiger Herzen. So herb

der Verlust auch war, der Tod des großen Leo war für die Kirche ein Triumph, der augen scheinlichste Beweis, daß die katholische Kirche, und ihr Oberhaupt, der römische Papst, den Angelpunkt bilden, das Zentrum für die Welt, daß die Menschen seele von Haus aus christlich, katholisch ist, daß niemand sich dem Einflüsse J)er Kirche vollständig entziehen kann. Die öffentliche Welt lebte in jenen Tagen nur noch von den Ereignissen im Vatikan. Auch die nichtkatholische Welt gab sich der Ueber zeugung

hin, daß für die katholische Kirche woh Leo XÜL gestorben ist, daß aber das Papsttum nicht stirbt. Deshalb befaßte sich die nichtkatholische Presse schon.zu den Zeiten der Krankheit Leo XIII und ganz besonders bei seinem Hinscheiden mit der Frage über die' Person des Nachfolgers. Der Nachfolger ist uns geworden, allerdings nicht so .wie die törichte Welt sich ihn einge bildet und gewünscht hat, sondern wie ihn der hl. Geist, der die Kirche Gottes leitet und regiert vorherbestimmt hat. Das Papsttum starb nicht mit Leo

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Der Burggräfler
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Page 9 of 12
Date: 14.12.1887
Physical description: 12
, die herzlichen Worte: „0 ehe bello co- stnme e questo!“ („O was ist das doch für eine schöne Tracht!') Wenn die lieben Burggräfler Bauern doch ja nicht allmählig von ihrer wahr haft schönen Tracht ablassen möchte», sondern recht zähe und fest daran festhalten würde» — dieser Wunsch des hl. Vaters Leo Xlll. ist ge wiß auch enthalten in seinen schönen Wort-n: v ehe bello costume e questo! Als wir den Audienzsaal verließen, sah man in Aller Augen Thränen der heiligen Freude und Rührung, der Liebe uud

Begeisterung für den hl. Vater Leo XIII. Man sieht dem hl. Vater die Last seiner 78 Jahre bedeutend an. Sehr merkwürdig ist aber, daß man gar keine Spur von Schwäche und Alter an ihm merkt, sobald er anfängt zu reden. Da ist Leo Xlll. voll Eifer und Feuer, voll Wärme und Begeisterung, voll Kraft und Nach druck ; sein Auge, sonst voll Liebe und Sanft- muth, wird feurig und glänzt; er spricht das flüssigste und schönste Latein, und zwar mit einer ganz kräftigen Stimme, und man glaubt nicht, einen Greis

von 78 Jahren zu hören, sondern vielmehr einen Mann im besten Mannesalter. Man denkt dabei unwillkürlich an das Wort der hl. Schrift: loquitur tamquam potestatem ha- beus. (Er spricht wie Einer, der da Macht hat!) Möge der liebe Gott im Himmel noch recht lange seinen würdigen Stellvertreter auf Erden, den hl. Vater Leo Xlll. erhalten! Der gute Schweizergardist I. B., den wir schon einmal genannt, der uns „Burggräfler' mit der größten Freundlichkeit und Liebenswür digkeit im Vatikan und in den vatikanischen

Gär ten herumführte, sagte uns mehrmals mit heller Begeisterung beiläufig Folgendes: „M eine Herren, beten Sie recht für den gro ße ir Papst, fürden hl. Vater Leo Xlll., auf daß er noch recht lange lebe, auf daß er noch recht Großes und Vieles vollbringe zum Heile der Welt, zum Heile der unsterblichen Seele» und zur Ehre Gottes, und auf daß er »och sehe und schaue den Triumph der hl. Kirche!' Gewiß ein sehr schönes Wort, und das umsomehr, wenn man bedenkt, daß ein ein facher jugendlicher Soldat

Nähe des Vatikans 8 Petarden geworfen, die einen furchtbare» Knall verursachten. Der hl. Vater Leo Xlll. mußte das in seinen Gemächer» härtn und diese Sprache über seine Freiheit deutlich verstehen. Am gleichen 20. September 1887,'sivchks» in der Confessio 8. Potri, d. i. am Grübe-'der hl. Apostel Petrus und Paulus in der Peters kirche, Plakate folgenden Inhaltes angeschlagen: „Abbasso il Papa!', d. h. „Nieder, nieder mit dem Papste!' Eine Sprache, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 10
Date: 25.07.1903
Physical description: 10
die Einbalsamierung der Leiche Leos XIH. vor. Die Krystallvase, welche das Herz des Ver ewigten enthält und in Gegenwart eines päpstlichen Notars verschlossen wurde, wird in einem Gruft gewölbe der vatikanischen Basilika unmittelbar neben dem Behältnis, welches das Herz Pius IX. einschließt, aufbewahrt werden. Das Testament, welches sich vorgefunden hat und das von Papst Leo XIII. eigenhändig geschrieben und aus dem Jahre 190 l dadiert ist und worin der Papst verfügt, daß sein Gesamt vermögen einschließlich

Strobach an Taliani. — Auch die Christlichsoziale Vereinigung des öster reichischen Reichsrates hat eine BeileidSdepesche fol genden Wortlautes an den Kardinal Oreglia ab gehen lassen: „Vom tiefsten Schmerze erfüllt, hat die Christlichsoziale Vereinigung des österreichischen Reichs- ratS die Kunde von dem Hinscheiden Sr. Heiligkeit Seite 5 des Papstes Leo XHI. vernommen. In ehrerbietiger Bewunderung gedenkt die Christlichsoziale Vereinigung der hohen Tugenden des mehr als 25jährigen Pon- tifikateS

würde. Ueberhaupt seien die Ansichten über die Ausübung des Vetorechts seitens einzelner Staaten so geteilt, daß etwas ganz Ungeheuerliches sich im Konklave ereignen müßte, wenn eS tatsächlich zur Geltend- machung des Vetorechts kommen sollte. Es läßt sich vor dein Beginn des Konklave auch nicht eine Ver mutung über die Aussichten, welche die Papstwahl bietet, aussprechen. Man weiß nicht einmal, welche und wie viele Kardinäle im Konklave versammelt sein würden und ebenso ist es unbekannt, ob nicht Papst Leo

die größte Reserve beob achten. Iie Geschenke für den Sapst. Kein Papst, der je auf dem Stuhle Petri ge sessen, hat während seines Pontifikates so viele Ge schenke erhalten, wie Leo XIII. Er hat sie alle bei sammenbehalten, damit sie nach seinem Tode ein eigenes Museum bilden sollen, das seinen Namen tragen wird. Die wertvollen Geschenke, die Leo^XIII. erhielt, find: 28 mit den kostbarsten Steinen ge schmückte Tiaren; 319 mit kostbaren Steinen besetzte goldene Kreuze; 1200 Kelche aus Gold und Silber

mit 50 Millionen Lire eher zu gering als zu hoch zu schätzen. Was das Barvermögen anbelangt, das Papst Leo XIII. besessen und in den verschiedenen Banken in Gold deponiert hatte, so dürfte eS dem von PiuS IX. ersparten, daS auf 40 Willionen Lire geschätzt wird, nicht nachstehen. Fordert «nd verdrettet i« allen öffentliche« Lokale«, sowie i« d«v christlichen Familie» den .Tirol«

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 8 of 10
Date: 01.02.1888
Physical description: 10
Glauben in Kärnthen nicht gerade am besten stehe. Wenn dieses auch in mancher Beziehung wahr sein mag, so sprechen doch wieder andere Ereigniste dafür, daß die katholische Sache doch nicht ganz verloren ist und daß besonders die bisherige Wirksamkeit unseres neuen Fürst-Bischofes das beste erwarten läßt. Ein sprechender Beweis dafür ist die Feier des Priester-Jubiläums unseres hl. Vaters Leo XIII. im den berühmten und von den Völkern dreier Sprachen so stark besuchten Gnadenorte zur Schmerzen-Mutter

in Maria Luggau im Lesachthale. Wenn auch etwas spät, so wollen wir doch einen kurzen Bericht da von geben. Die hehre Feier fand am Sylvesterabend und am Neujahrstage statt. Vom Thurme herab wehten lange Flaggen in den päpstlichen Farben, auf denen der Name Leo XHI. herrlich prangte. Die große Pforte aus Quader steinen beim Kirchplatze war mit Guirlanden, Fahnen und einem Kreuze aus grünen Tannenzwcigen prächtig geziert. Am ebenfalls schön geschmückten Eingangsthore in den Fried hof war zu lesen

: „Glorreicher Vater der Christenheit, deine Kinder jubeln hocherfreut.' Ueber dem Bilde Sr. Heiligkeit hielten zwei Engel die Inschrift: „Heiliger Vater Leo XIII., wir bitten um deinen hl. Segen.' Eine Fahne mit den päpstlichen Jnsignien bildete den Schluß der schönen Zierde. Beim Eingänge in das Elockenhaus prangte das Servilen - Wappen, da den Mitgliedern dieses Ordens seit dem Jahre 1635 der Wallfahrtsort und die Pfarrseclsorge anvertraut und denselben vor allen andern die Veranstaltung und Ab haltung

der Festlichkeit zu verdanken ist. Ober der Kirchen- thüre war nebst dem Bilde des Papstes die Inschrift: HoCh erfreYen sICh Die GLäublgen zVM JUbeLfeste Leo XIII. Die Kirche selbst prangte im vollen Festschmucke. Am Eingänge in das Presbyterium war eine riesige Guirlande, die vom Plafond bis zum Boden reichte und in deren Mitte daS päpstliche Kreuz, die Tiara und Schlüssel angebracht waren. Auch der Hochaltar erglänzte im reichsten Schmuck und nahm sich prächtig aus. Am Neujahrsabend fand eine würdige

Zukunft, wenn ihr euch um ein rechtes Kreuz um sehet.' Er bewies dasselbe auS dem Leben Pius IX. und der bisherigen Regierungszeit Leo XIII., der nur Gefangen schaft und Leiden zu erdulden hatte und doch nie dagewesene Triumphe feiert. Nach der einstündigen Rede begann daS levitirte Hochamt, gehalten vom Prior und Pfarrer P. Johannes M. Besondere Erwähnung verdient hiebei der brave Musikchor, der unter Leitung des Bruders Bonfaz M. Mader seine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit Aller, welche aus Nah

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 09.08.1888
Physical description: 10
von einem günstigen Aussichtspunkte das „Höllenthal' mit den großartigen Ziegeleien in der Tiefe, und nach Norden hin das schöne Tiberthal mit seinen Erhöhungen und Thal einschnitten. : Unser Wandern führt uns zu den Ringmauern, welche- Leo IV. (847) zur Befestigung des vatikanischen Gebietes er bauen ließ. Der gewaltige Thurm mit den hohen und festen Mauern bietet von hier aus einen schönen Anblick. In nicht weiter Entfernung steht ein Gartcnpavillon, den Leo XIII. zur Erholung oder zum Studium viel benützt

. In der Mitte des mit sammetüberzogcnen Seffeln umstellten Tisches nimmt der>hl. Vater Platz; heute .dürfen auch seine aus weiter Ferne hieher pilgernden Kinder sich für einen Augen blick auf denselben niederlasien zur allgemeinen Erheiterung. Auf dem Rückwege passiren wir die breiten Wege, welche Leo einzig und allein zu einer Spazierfahrt benützen kann, denn er hat nicht die Möglichkeit, sich außerhalb seines Palastes zu bewegen, - weil ihm der nothwendige Schutz für seine Person und Würde fehlt

zu durchwandeln, um in den Vatikan zu gelangen. Da kann man so beiläufig praktisch die Größe und Ausdehnung der „Weltkirche' bemessen. Ueber die Prachttreppe treten wir in den g r e ß e n Saal, der früher für die Audienzen königlicher Gesandter bestimmt war. Hier erklärte uns Mfgr. de Waal die Vornahme der Papstwahl Leo XIII. Wir treten von hier links in die weltberühmte Sixtinische Kapelle ein. Das Presbyterium mit dem Altar, zu deffen Seite sich der Thron für den hl. Vater erhebt, wird durch eine Balustrade

Konstantins d. Gr. Die 2. Stanze zeigte das Walten Gottes in der Geschichte. Vertreibung des Tempelräubers Heliodor, Leo und Attila und Petri Befreiung aus dem Kerker. Die 3. Stanze ent hält in 4 großen Wandgemälden die höchsten Wissenschaften dargestellt. Der letzte Saal stellt den Brand in Borgs und Begebenheiten aus dem L.ben der Päpste Leo III. und IV. dar. Die nächstfolgenden Säle zeigen theils die Verherr lichung der unbefleckten Empfängniß Mariä und mehrerer unter Pius IX. selig oder heilig

Gesprochener, die von Künst lern der neuesten Zeit herrühren. Ein Riesengemälde: So- biesky nach der Entsetzung Wiens, deffen Rahmen allein 50,000 Frcs. kostete, wurde vom KünstlerMaj etko dem Papste Leo XIII. geschenkt. Wer diese Gemälde mit Jn- tereffe besehen hat, der ist übersatt und müde, daß er für den Besuch der Loggien oder Arkaden, die den Hof, wo der Papst und der Generalstaatssekretär wohnten, von 3 Seiten umgeben, nicht mehr das nöthig- Interesse aufbringt. Nach dem noch ein Theil der Pilger

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 14.08.1925
Physical description: 10
erhalten hatte. Unter dem nachfolgenden Papst Leo XII wurden dies« Pwpnvusschätzs noch erheblich erweitert; für jede Papyrusrolle ward «um Schutz eine schwere MLtallkapfel angefertigt. Im Jahre 182S wurde eine lithographische Wiedergabe dieser Papyvusrollen auf zahlreichen Tafeln vom Vati- >kan veranstaltet; die Herausgabe wurde von den« hervorragenden Goichrten und Kardinal Angelo Mai geleitet; der den Tafeln gleich zeitig einen Katalog und eine umfassende wis senschaftliche Beschreibung beigab. Papst

Leo XU. tat auch viel für die dekorative Aus schmückung der Vattkmrschen BlblioHok; so fanden auf sein Geheiß dt« tastbaren Vasen der Wvrn-Mxmufattur, -Aefchsmt» König Karl» X. von Frankreich, im Blbkiotheksgebäude Auf stellung. Unter oas Poniifikat Leos XII. fällt noch ein weiteres bedeutsames Eroignis für die Vatikanische Bibliothek. Es ist dies die Erwer bung der kostbaren Blichersmnmlun» des Gra sen Leopoldo Eicognara. Der Umfang dieser Sammlung wird noch heute durch zwei um fangreiche

, im Jahre 1821 zu Pisa gedruckte Katalogbände dokumentiert. Die Cicognara» Biblische? umfaßte hauptsächlich Werke der Kunst, besonders die Antike ist vertreten. Da neben märe noch eine große Anzahl seltener Lehrbücher gl« erwähnen, auch die Kostüm- tunde. owie Musik ist stark vertreten. Papst Leo XI. bestellte der Vatikanischen Bibliothek als Verwalter den Kardinal Gomaglia, der als Philologe einen weitreichenden Ruf genoß. Der Nachfolger Leos XII., Papst Gregor XIV. <1831 bis 1846) führte

war. dieser Sammlung befanden sich auch vie'^ Mche Bücher, darunter die Werte von der lange als «apostolischer Bikar in » wirkte. Eine große Zierde dvr Vatikan'? Bibliothek war der Kardinal-Btbliothetuc zofantt unter Papst Pius IX.; der Ka' galt damals als „der größte Philologe pas', nicht weniae? als 50 Sprachen soll < Wort Mv Schrift beherrscht haben. D' große Förderer der Bankanischen Vibl> war Papst Leo Xlll., der tn seinem l Pontiftkat reiche Gelegenheit hatte. zAr- und kostbare Bücherschatz» in den Besch

Vatikans zu bringen. Di« größte Enu-r vollzog Leo XIII. im Jahre 1902, als er PlÄs von 500.000 «Franken die alte, b Bibliocheca Barberiniana für den Vattt^' taufte. Die Räumlichkeiten der Vatikanische' , thek besahen in der Hauotfache aus 70 Meter langen Baal, sowie aus mehr ' Zinnnern. In letzteren hat auch das s ^ umfangreiche päpstliche Archiv Untertw funoen. Die Räume weifen durchweg reichen künstlerischen Schmuck auf, der ' «längenden Kunftspochen Italiens Nto'! A fach auf das engste verknüpft

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Volksblatt
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Page 1 of 14
Date: 19.02.1902
Physical description: 14
t« vierteljährl. X SL<Z, Halbjahr!. l( 4LV ganjjihrl. i< S.—. Einzelne Rummer 12 k. Die Ugliche «»»gäbe erscheint jede» «ertta«. — « »>»>, >» « »tzr «»«»». Preise löe» vierteljährl. K 3.—, halbjährl. K S —, ganzjährl. X IS.—, «tt P»ftverfe»h«»ß im Inland vierteljährl. K 4.65, halbjährl. i<. 9.30, ganzjährl K 18.60. Einzelne R»«««OV^. Bozen, Mittwoch, Februar ^90Z. XI.I. Jahrgang. apfi^JubMum Leo X!ll orch, voller Glockenklang zur Mittagsstunde! Was will vom Herzen der geweihte Klang, Was kündet er der froh

man auf des Pius Bahre, DeK Priesterkönigs mit dem Silberhaarel Da hat der Fürsten Rath dich auserkoren. Auf Petri Stuhl an Christi statt zu steigen. Du stehst im Sitzungssaal wie traumverloren. Als huldigend sich dir die Fürsten neigen. Dein Aug' hat Thränen heil'yer Furcht geboren, Du siehst zum Himmel auf mit tiefem Schweigen. Doch, steig' hinan mit Muth des Thrones Stufen; Nicht du hast dich, dich hat der Herr gerufen! Und Leo ließest du fortan dich nennen: Dem Löwen gleichst am Donner du der Stimme

das Dunkel — Licht nur dreist und dreister. Du zeigst auf Christus, ohne je zu beben: „Hier ist der Weg, die Wahrheit und das Leben!' Und die durch Gottes Gnade Kronen tragen, Sie haben ihren König, ach! vergessen. Du trittst vor sie, o Leo, sonvke Lagen Und nennst ihr Thun ein lästerlich Vermessen; So trat Jsaias in der Borzeit Tagen Vor Achab, der auf Sions Thron gesessen. Du schirmst das Recht, das Gott ins Herz geschrieben, Mit deines Wortes gottentflammten Hieben. Der Arbeit Söhne, sieh

retten? O Leo, du! An Palästmas Strande Weist uns dein Fingerzeig die heil'gen Stätten, Du lässt zu Nazareth uns Jesus schauen, Und Josef mit der Krone aller Frauen. Es irren noch in Nacht und Todesscharten Der Völker viel. Du siehst es, Hirt der Herde, Und lädst sie ein zum Quell auf grünen Matten Des Glaubensheiles für die ganze Erde. Du eilst den Schäflein, die verirrt sich hatten, Zur Wüstc nach, trotz Mühsal und Beschwerde. So schaffst du, dass das Wort erfüllet würbe: „Es sollen sein ein Hirt

und eine Hürde!' So lenkst du schon seit fünfundzwanzig Jahren*) Der Kirche Schifflein kundig durch die Wellen. Wohl war es schön in deiner Hut zu fahren, Kein Fürchten gab's vor Stranden und Zerschellen. O Steuermann in greisen Silberhaaren, Mög' lange noch dein Blick den Pfad uns hellen! Sieh, wie wir all die Hände betend^halten, Gott lass noch lange dich als Hirten walten! *) Dichterische Freiheit. Die Red. Das Jubeljahr des Papstes. Seine Heiligkeit Papst Leo XIII. tritt bekannt lich Donnerstag

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 13.08.1903
Physical description: 8
ihn bestimmt, so bald als möglich sich der Zere monie der Papstkrönung zu unterziehen; und so wurde diese ans Sonntag, 9. August an beraumt und zwar wieder in der Peterskirche, wie 1846 bei der Krönung Pius IX. (Leo XIII. war in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans geklönt worden, da Crispi erklärte, er könne nicht für Aufrechterhaltung der Ordnung garan tieren. wenn die Krönung in St. Peter statt finde.) Hiebei hatte auch die römische Bevölkerung seit 1870 zum erstenmal wieder Gelegenheit, einen Papst

in St. Peter ein feierliches Pontifikalamt zelebrieren zu sehen. Leo XIII. hatte niemals in St. Peter pontistziert (er las bei einigen Gelegenheiten immer nur eine stille hl. Messe) und Pius IX. seit 1870 nicht mehr. Schon vor 6 Uhr früh (erst zu dieser Stunde wurde der Eintritt in die Peterskirche gegen Borweisung von Zutrittskarten gestattet) war der Petersplatz dicht besetzt. Der „Messaggero' .schätzt das Volk, das sich zur.Feier drängte, auf 100.000 Menschen. Die offiziellen Berichte geben an: 50.000

der Kardinal dekan die Gebete für den neuerwählten Papst. Dann nahm ein Kardinaldiakon dem Papst die Die Ausbreitung der katholischen Kirche unter Fes xm. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit und Sorgsalt widmete Leo XIII. den getrennten orien talischen Kirchen. In seiner Enzyklika „(ükristi noinsn« vom 24. Dezember 1894 legte er es dem katholischen Erdkreis ganz besonders dringend ans Herz, mehr wie bisher das Werk der hei ligen Kindheit und jenes der Schulen im Orient zu Gunsten der orientalischen Kirchen

. Am ^9. Juni 1895 erschien eine Enzyklika, die sich speziell an die Kopten wandte, welcher noch am 25. November desselben Jahres die Wieder herstellung des koptisch m Patriarchates von Ale- xandrien und die Errichtung zweier Bistümer desselben Ritus in Heliopolis und Theben folgte. Doch Leo XIII. richtete seinen Blick nicht nur auf die getrennten Kirchen im Orient, sondern auch auf die vom Glauben der Väter abgefallenen Länder Europas. Bereits im Jahr 1873, dem ersten Jahr seines Pontifikates, stellte

errichtet und drei Bistümer zu Metro politansitzen erhoben. — Ja Asien sah zunächst Indien im Jahr 1886 die Wiederherstellung der katholischen Hierarchie; Japan erhielt vier Diözesen; in Australien wurden vier Erz- biStümerund achtBiStümer errichtet.—In Afrika stellte Leo XIII. den erzbischöflichen Stuhl von Constantine wieder her und'erhob ihn zum Pri- matialsitz für jenen Erdteil. Außerdem schuf er in Goa (Ostindien) und Alexandrien je einen Patriarchalsitz. Im ganzen wurden der »ksrarokia eatto- lies

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