. In einem der größten Hotels von Paris wohnte l>mae Zeit Donna Bella. Wie sie wirtlich hieß, ,„Mte taum jemand, aber „tout Paris kannte sie ,àr diesem Schitznamen. Donna Bella war die Ägu eines unbeschreiblich reichen Brasilianers „«d hatte den Spleen, nur schwarz gekleidet zu àn und nur in schwarz eingerichteten Zimmern wohnen. Dem reichen Gast zuliebe richtete ihr Hoteldirektion ein Appartement'ein, das' nach Abreise vollkommen neu möbliert werden mußte. Wer wäre dà auch einverstanden ge wesen, in seinem Zimmer
kostspieliger und „vornehmer. » » » Das vornehmste Gebot, das den Angestellten der großen Hotels'zur Pflicht gemacht wird, ist die Diskretion. Und so sah denn auch das gesamte Personal des Hotel „Majestie' in der Avenue Kleber, das nach dem Krieg fast zur Gänze von der englischen Delegation bei der Friedenskonferenz belegt worden war, seelenruhig zu, wie sich das Inventar des Hotels täglich und zusehends ver minderte: Lössel, Gabeln, Teller, Aschbecher, Wa sche, Vasen, sogar Teppiche verschwanden
den Nachforschungen, die ein Maitre d'hotel auf eigene Faust unternahm, gelang die Enträt selung: der Engländer und die Svanierin hatten das Gelöbnis geleistet, Yen Rest ihrer Tage dex tandigen Erinnerung an ihren W Weltkrieg g«' Menen Sohn zu widmen, und vaßtenihrtäali, ches Leben bis in das geringste Detail diesem G?- Abnis an.... Gemeinhin beneidet man die Reichen, die ihr Leb.en lang in Ken weltberühmten Hotels leben; man wirst ihnen vor. daß sie dett Luxus in seiner höchsten Entwicklungsstufe suchen
. Denn man edoch die Reihe armer reicher Narren betrachtet, >ie in Luxushotels niemals kehlen, so fragt man ich, ob sie nicht vielmehr« die vollkommene Tin? amkeit und Losgelöstheit vom Leben suchen, die man sich nur uM sehr teures Geld in einem sehr großen Hotel verschaffen kann, wo auch der Le bensunfähige sorgfältig betreut wird. Dies scheint in Wirklichkeit der Grund zu sein, warum ver Grad der Absonderlichkeit der Gaste mit der Wertungs-Stufenleiter der großen Hotels an wächst. Rene Maria Paillard