wird von der Gendarmerie erhoben, da noch ein zweiter, ähnlicher Fall zu verzeichnen war. (Nachdruck verboten.) 17 {Betete itadi dem lüestm Roman von Hans W ö r n e r Verlegt bei Dr. Pani Herzog, Romaavertrieb, Berlin Er erzählte nicht viel unterwegs, nur: er hätte mich doch kennenlernen wollen, wenn er nun mal in Hannover sei. Die Hochzeit sei sicherlich ein nettes Fest und außer seinem Freund und mir kenne er dort niemanden. Ich hatte mir wohl solch ein Haus vorgestellt, wie das der Frau von Bonin
, aber es war in allem das völlige Gegenteil. Die Frau Humperdink ist zwar auch Witwe, aber erst fünfzig Jahre alt und auf reich angezogen. Wenn man mit ihr spricht «der zuhört; wenn sie mit jemandem spricht, dann bekommt man.in zwei Minuten beigebogen, daß sie drei Mercedes hat und ein großes Vorderkajütboot auf den Berliner Seen. Deine Gußeiserne macht unsereinen ja auch erst mal klein, aber sie hat es nicht nötig, zu diesem Zweck zu prahlen. Das heißt, die Kommerzienrätin prahlt auch nicht, sie läßt das so dünn ein fließen
, weißt Du. Es macht sich bei ihr von selbst. Das Haus ist noch neu. Ein Berliner Innenarchitekt hat es für Frau Kommerzienrat eingerichtet, sehr modern, viel helles Holz, Beschläge aus mattem Leichtmetall, Treppenläufer aus geprägtem bunten Gummi, mal hier eine Skulptur, mal da ein Orchideenbild, mal hier ein bizarrer Kaktus. Alle Möbel find niedrig, viele Sitzecken, mal ein Bücherbord, der eine ganze Wandbreite entlangläuft. Alles hat fast übertrieben viel Ge schmack und muß nun aber auch genau
so stehen, wie der Mann es hingeknobelt hat. Der war auch da, übrigens. Höch stens ist er so alt wie Du, er trug einen weißen Smoking und tanzte mal mit der Brautmutter einen englischen Walzer, der 'zlatt auf ein Tanzturnier paßte. Ich weiß nicht. Als wir ankamen, ging gerade das große Abendessen los. Dein Hauptmann wurde sehr freundlich empfangen, er war fast die Hauptperson! Solche Leute geben sich ja eiserne Mühe, sticht merken zu lassen, zu wem sie am meisten Hinsehen, aber lch sah
können, damit die Gußeiserne Euch alle mal einladen und abfüttern kann. Es gab fast lauter Dinge, die ich kaum kannte, Langusten, Artischockensalat, Grape fruits, Welsh rarebits; nur die Fleischgerichte kannte ich, obwohl sie mit fremden Namen auf der Gedeckkarte standen. Meist war es übrigens Wild. Der Tisch war ein tolles Kunstwerk, er verschwand unter Blumen, die Teller standen wie in dichten Beeten, man konnte seine vielerlei Löffel, Messer und Gabeln im Handumdrehen darin verbummeln, wenn man nicht aufpaßte