_Ar.293 Meraner JetttMg. Seite 3 feine Drucksorten, 'Formulare zc.,' worauf seine prunk volle Firma mit Medaillen stand, die er sich niemals in seinem Lebe« verdient hatte. Dann schrieb er an verschiedene Firmen in Wälschtirol, bestellte in Geblpden größere Quantitäten Wein, ferner Brannt wein und aus Laibach eine Quantität Mehl. Für diese Waaren bezahlte der „Großhändler' Riga keinen Kreuzer, wohl aber verschleuderte er dieselben und verwendete den Erlös für sich, anstatt seinen Ver
bestellte Rigo Wein und Branntwein und schrieb seinen ^Lieferanten, daß er sofort nach Erhalt der Factura .dieBank in Budapest zur Zahlung an die Firma anweisen werde. Um die Leichtgläubigen zu fangen, gebrauchte er auch die falschen Namen Reitler und Planer, machte,beim Unterschreiben der Correspondenzen, Referenzen u. s. w., andere Schristzüge, als ob ein Zwtiter, nicht er, es geschrieben hätte. Einem seiner Lieferanten. Herr» Avancini in Levico, riß endlich die Geduld. Er reiste nach Brlxen
, erkundigte sich um den Wein-GroShSndler. und veranlaßte die Verhaftung des sauberen Patrons. Aber auch noch im Gefängnisse spielte er den „Chef des Hauses Flaminio Rigo' — wie der StaatSanwaltin seinem Plaidoyer sich trefflich ausdrückte; er wollte nicht Arrestantenkost genießen, sondern mit erschwindeltem fremden Gelde feiner speisen! Die Verhandlung brachte auch ein heiteres Intermezzo zu Tage. Der Vorsitzende verlas ein Schriftstück, aus dem hervorgeht, daß unser Wein- Händler mit einer gewissen Firma
Bittner in Brünn in. Verbindung gestanden, welches Geschäftshaus (?) „Rothweln-Coüleur' und Malvenblüthen (zum Wein färben) für „Weinhändler' (!) zu billigen Preisen liefert. Der Agent der Firma versichert, daß er in Südtirol und Italien für die Färb-Waare gute Ab- .uehmer^habe.jedoch- könne er nicht garantiren, daß ..das Ding, welche» dem Weiydie, schöne, rvthe Farbe giebt,,vollkommen giftfrei fei. — Die Verhandlung Aahm„ den.,.ganzen, heutigen Tag in Anspruch. R'go .WUHt^.zwaxjie Thatsachen