der Errichtung von Naturalverpflegsstattonen. Wir sind zwar der Ansicht, daß der Handelskammer auf die Errichtung von Berpflegsstationen so wenig Jn- gerenz zusteht, wie auf den Wortlaut von Zeitungs- interaren, würden. aber dennoch über die Debatte kein Wort verloren haben, wenn nicht ein Handels kammerrat das Bedürfnis gefühlt hätte, die Not wendigkeit der Verpflegsstationen mit einer gemei ner: Beschimpfung der Arbeiterschaft zu erhärten. Dieser Ra: ist der Hotelier Müller zur „Post" in Landeck
, richtig ist. In Finstermünz reist im Durchschnitt täglich kaum der zehnte Teil Handwerksburschen durch, die Herr Mül ler in den dortigen Hotels verköstigt sehen will. Und in seinem Hotel in Landeck, welches der gute Mann bei dieser Gelegenheit in die Sonne zu rücken verstand, wird sich die „Menge" der un entgeltlich Beköstigten wohl auch weniger aus Handwerksburschen rekrutieren als aus Hotelgästen, die in Frack und Claque ankommen, aber mit der Zeche durchbrennen. Ist aber die Zahl, welche Mül ler
zum Beweis anführt, wie gefährlich! die Hand werksburschen für die Hoteliere angeblich sind, aus den Fingern gesogen, dann stürzt die „Bedrohung" der Hoteliers in sich zusamnren. Freilich tritt dafür die Gemeinheit, welche die Aeußerung des Herrn Müller in sich schließt, um so krasser zu Tage, und unsere Genossen in Landeck werden gut tun, dafür zu sorgen, daß der Mann, der in jedem reisenden Arbeiter einen Vagabunden und Verbrecher sieht, auch als Gastwirt mit keinem Arbei ter in Berührung zu kommen
