bist du gut geraten.' So sang er, summte er. Kein Liebeslied war es, aber Grote fühlte doch, daß die Seele des Mannes ans dom Liede tönte. Sie öffnete leife das Fenster. Schwüle Bliumendüfte strömten in das Zimmer, und es war ihr, als versänke die Welt, als stände sie mitten auf einer blühenden Wiese. Sie sah den Mann näher treten. Stumm und zart. Er faßte ihre Rechte und tagte zärtlich: „Noch nicht oingeschlafen, Fräulein Grete?' Doch sie antwortete nicht. Ihr Herz schlug stürmisch
. Sie hatte nur den einen Gedanken: „Sage mir, daß du mich lieb hast.' Doch der Mann sprach diese Worte nicht. Mer er strich ihr plötzlich über das eigenwillige, gelockte Haar, und da ... Selig keit übermannte sie... da fühlte sie seinen Mund auf dom ihren. Mit geschlossenen Augen staub sie und kostete in diesem Augenblick alle Wonnen des Kusses aus. Nur einmal küßte er sie. Dann hörte sie wie aus weiter Ferne seine Stimme: „Grrte Nacht, Fräulein Grete. Seien ßie mir nicht böse.“ Dann sah sie, wie er langsam die Stufen
in ihr erwacht war, so wie sich die Knospe öffnet, um zu blühen, zu gedeihen. Cr war sich in der Nacht darüber klar ge worden, daß er Grete liebte, aber auch dar über, daß er als armer Teufel — denn das war er denn «doch noch — nicht um sie werben konnte. Aber sie war gewiß ans anderem Holze ! geschnitzt, als Magda. Sie würde in gläubiger Liebe auf ihn warten. Bereits früh um die siebente Stunde faßen sie am Kaffeetisch und plauderten munter. Auch Bolle sah, daß eine Wandlung mit dom Kinde vorgogangen