Wallner, der den Junker behandelte, geholt haben, und man wusste doch ganz genau, dass dir elegante Doctorequipage heute noch nicht vor dem Hause gehalten hatte, aber da öffnete sich ja endlich die Thür, und Johann trat, in der Hand einen Wassereimer, auf die Straße. Die Hotelwirten öffnete schnell das Fenster und rief ihm fragend zu, ob etwas vorgefallen sei, die gnädige Frau krank geworden, sie wisse sich es nicht zu erklären, weshalb das Rouleaux so lange heruntergelassen bliebe. „Mich ängstigt
es auch', erwiderte Johann, indem er seinen Eimer auf den hartgefrorenen Boden fetzte, und das alte verschossene Sammet- mützchen zog. „ich bin schon dreimal an der Thür gewesen, um nach einem Geräusch zu hören, aber es bleibt alles still und doch klingelt die Gnädige sonst so früh nach mir; ich hätte es schon über mich gewonnen, auch un- gerusen bei ihr einzutreten, aber zu meiner Verwunderung fand ich die Thür verschlossen, das ist auch etwas ganz Eigenthümliches, Frau Obrist pflegt sich nie einzuschließen
, damit ich am Morgen das Zimmer heizen kann, noch ehe sie aufgestanden ist, und wir sind nun ganz rathlos, was zu thun ist; unser gnädiges Fräulein meinte schon, ich solle zum Schlosser gehen und die Thür von außen öffnen lassen, aber ich fürchte der Frau Obristin Zorn und denke, auch, sie wird, wie schon oft, die ganze Nacht ge rechnet haben und erst gegen Morgen eingeschlafen sein.' Aber die Hotelwirtin war anderer Meinung, heftig gestikulierend, wie es die Art der kleinen runden Frau war, erwiderte' sie, dass
das Fräulein ganz entschieden Recht hätte, der Alte sollte doch nur an die Jahre seiner Herrin denken, die Frau Obrist seien doch schon steinalt und einmal müsse doch jeder dem Gesetz der Natur unterliegen. „Aber warten Sie nur eine Minute', sagte sie dann, „ich komme selbst^herüber und werde dem Fräulein Rath und Hilfe anbieten.' Und schnell das Fenster schließen, eilte sie nach einer warmen Hülle sür Kopf und Schultern und stand wenige Minuten darauf schon unten neben dem alten Johann, der inzwischen
, wenn Ihr Gesundheitszustand es Ihnen gestattet, meine Bitte zu eriiören.' Die Obristin hatte sich, man sah es ihr an, nur inst Mühe von dem gewohnten Platz auf dein Sopha erhoben und stand jetzt dicht neben ihren« <??ast, dem sie in bewundernder Zuneigung ihre Hand auf die Schulter legte. „Sie sind wirklich von einer nie endenden Liebenswürdigkeit, mein theurer Herr Bardanek', sagte sie niit einer an ihr ganz ungewohnten Herzlichkeit, „und wenn ich mich heute auch wirklich nichts ganz wohl be finde, im Alter suchen