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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 11.10.1919
Physical description: 16
Zucker und an sonstigen Kostbarkeiten verschlossen hielt, sind in diese Zigarette neben dem Tabak auch Zucker-, Keksrestc und etwas Siegellack geraten. ^Jch stehe am Fettster und blicke auf Die turbulente Straße. Zehnmal, fünzigmäl im Tage. Was kann ich anderes beginnen? Gegenüber liegt die übliche Zins kaserne: fünfzig Fenster, vier Gassenladen. Die fiitb her metisch geschlossen, schon seit Monaten. Abermals zurück zum Schreibtisch, hierauf abermals zum Fenster. Wie alle die langen Tage her

. Fünfzig Fenster und an keinem ettvas Interessantes, etwas Erfreuliches. Jene drei Eck fenster mit dem Balkon bieten es am allerwenigsten. Die Inhaber dieser Wohnung, Mann und Frau, sind von roten Soldaten, die man dort einquartiert hatte, ermor det worden, und zlvar in Anwesenheit ihres einzigen Soh nes. Die Frau hatte die Kühnheit gehabt, von einem der Roten die Bettdecke ihres Dienstmädchens zurückzufor dern. Darum erhielt sie vier Kugeln in den Kopf und ihr Gatte drei. Mir graut, wenn mein Blick

diese Fenster streift. An einem anderen Fenster eine schöne Frau, und trotz den Widrigkeiten der Zeit, soigniert. Sie besitzt, wie ich allmählich feststellen konnte, ein blaues Neglige mit zwanzighellergroßen weißen Tupfen, dann eines aus grünem Samt, das früher vielleicht ein Kostüm gewesen ist, eines aus Nohleinwand und eip weißliches. Diese Frau ist mir ein Lichtpunkt in dem Grau der Erschei nungen. Wie lebt sie? Wie erträgt sie das Schwere? Sie hat keine Kinder. Ihr Mann ist blond und mager, ergo

wird das Fenster des kleinen Schlafzimmers geöff net. Im früheren, großen, wohnen jetzt rote Soldaten. Sie streift mit einem Tuch über das Fensterbrett und sodann auch über das Blechstück vor dem Fenster. Hierauf wird eine alte Decke darüber gebreitet und auf dieses ein Nachthemd gelegt, und zwar so, daß die Aermel zum Fenster hinaushangen. Es ist ihr Nachthemd. Ich erkenne es daran, daß es an den Handgelenken zum Kämpfen ist. Nun erwarte ich stets das Nachthemd des Herrn Gemahls. Aber es kommt nicht. Warum

ja auch Hunde, die nicht länger leben wollen, seitdem wir alle auf dem Hund sind! Jener aber dort drüben ißt Erbsensuppe, Rindsbraten und Topfen nudeln. Warum? Weil er mager, blond und sekkant ist? Nach denn Essen stellt er sich protzig ans Fenster und raucht eine Zigarette. Ob er wenigstens seiner Frau jeden Morgen die Hand küßt und ihr zu Mittag ein kleines Blumensträußchen bringt? Sicherlich nicht! Ach, gnädige Frau, warum kommt es Ihnen nicht in den Sinn, mich einmal zum Essen zu laden

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Der Oberländer
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Page 2 of 12
Date: 13.08.1931
Physical description: 12
, Die Räume sind kalt, Ich sehe nicht mehr Deine Lichtgestalt. Die Blume weint Im Glaskristall, Keine Sonne scheint Allüberall. O hätt' ich Dich hier An meiner Seit'! O wärst Du bei mir Für alle Zeit! O komme zurück Und pflege den Strauß Und bring nur das Glück Ins leere Haus! E. vom Röckenhof. Thsophrastus bittet um Äuhe. Kennen Sie das schöne Liedl „Geh mach die Fenster! auf, i wart jcho jo lang drauf!“ Dieses Lied ist mir sehr an mein Herz gewachsen, denn Anno dazumal, als die Natur

und ich selbst noch grün waren, bin ich eines Nachts mit meiner Klam pfen unter der Leni ihr Fenster! gejchlichen und habe mich mit diesem Gsangl als Caruso etabliert. Die Leni hat auch das Fenster! aufgemacht und hat wie die Shakejpearejche Julia gerufen: „Wer grölt denn da fo graislich?" — „Dein Aomeo!" Hab ich geflötet. And weil ich fo jchön geflötet habe, hat sie mir dann die Flötentöne beigebracht. Neulich habe ich dieses Lied wieder einmal einer Dame als Ständchen gesungen, aber mit et was geändertem Text

, nämlich: „Geh mach dein Fenster! zu, und schweig du alte Kuh!" Näm lich in unserem Haus, da wohnt ein Fräulein, das übt bei offenem Fenster Klavier. Nach der Methode „Mancher lernt^s nie, und selbst dann unvollstän dig". Der felige Orpheus zähmte mit feinem Ge sang wilde Tiere, dieses Weib kann mit ihrer Mu sik das zahmste Tier wild machen. Leise spielen kann sie überhaupt nicht, — ich glaube, ihr Klim> Liebsrauentag! Liebsrauentag ! — And im Gelände Die Nebel hängen feucht und schwer. Es falten

auch noch die Ouvertüre zur „Stummen von Portici". Das ist die Oper, wo im letzten Akt der Vesuv speit. Ich kanrss ihm nachfühlen! Neuerdings hat sie sich als Äepertoirstück noch Lohengrins Lied „Nun sei bedankt, mein lieber Schwan" zugelegt, und jetzt verstehe ick/s erst rich tig, warum der Schwan kehrt macht und davon- jchwimmt. Im Winter isss ja noch einigermaßen auszu halten mit dieser Klaviersurie, aber sobald der Früh ling naht, sperrt diese Musiksadistin die Fenster beim Aeben aus, und das ist zum Pedal-Ausrau

- fen! And nicht nur sie, auch andere Hausinwohner sperren die Fenster aus, damit die gute Luft her einkann und die schrecklichsten Töne herauskönnen. „Stellen Sie Ihren Lautsprecher aus Simmer- stärke," mahnt allabendlich der Rundfunk. Mir ge genüber wohnt eine Partei, die stellt ihn bei offe nem Fenster aus Tausendmannstärke. Gestern habe ich aus diese Weise Webers bekanntes Wiegenlied genossen, — ich muß schon jagen, es ist eine Ge meinheit, ein Kind so anzubrüllen! Ich Hab auch gleich

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Tiroler Post
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Page 17 of 24
Date: 30.12.1903
Physical description: 24
sich nicht in so pünttlicher Ordnung, wie gewöhnlich. Sie selbst war gegen chre Art etwas unruhig und erregt. Lange Zeit schritt sie im Zimmer auf und ab. Dann kniete sie vor den zwei Portraits an der Wand nieder. Mit zärtlichen, flehenden Blicken betrachtete sie die zwei Bilder; sie schien von ihnen eine Antwort zu erwarten. Als sie sich wieder erhoben hatte und sich dem Fenster zuwandte, war ihr Antlitz mit Tränen überströmt... Ich segnete das Mädchen rm Stillen und flehte zum Himmel für das Glück dieses Waisenkindes

. Noch stand ich in Gedanken versunken am Fenster, als sich die Türe ihres Wohnzimmers öffnete und der Unteroffizier eintrat. Lebhaft be grüßte er das junge Mädchen. Er überreichte ihr einen Zweig duften der Orangenblüten, eine Uhr an einer Haarkette, ein kleines Medaillon, einen weißen Gurt mit silberner Schnalle und einen langen, weißen Schleier. Mit sichtlicher Freude, aber schüchtern und mit niederge schlagenen Augen nahm sie seine Geschenke entgegen. Herzlich und feurig redete er zu ihr. Dann wartete

wieder heiter. Die Beiden trennten sich. — Diese mannigfaltigen Eindrücke hatten mich ermüdet. Kein Schlaf kam diese Nacht über meine müden Lider. Ich bedauerte, daß nun alles, was mich vom Anfänge des Winters bis zum Juli so gefesselt hatte, beendigt sein sollte! Bei Tagesanbruch erhob ich mich; sollte ich also die zwei Unbe kannten das letzte Mal sehen? Ein leichtes Geräusch im Hose lockte mich an's Fenster. Ein Wagen hielt vor dem gegenüberliegenden Hause. Der Unteroffizier in Uniform stieg

, dann war die Menge unseren Blicken entschwunden. — Jetzt betrachtete ich das junge Mädchen; es saß friedlich und ruhig am Fenster in der Zuversicht, ihre Hoffnungen könnten niemals getäuscht werden. Es betrachtete das Medaillon, das sie abends vorher erhalten, dann die Uhr, um nach der Zeit zu sehen. Aber die Zett hatte bleierne Flügel, sie verstrich so langsam... Endlich gegen acht Uhr machten sich schnelle Schritte von außen hörbar. Wir beide stürzten uns an's Fenster. Ein Soldat lenkte seine Schritte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 19 of 22
Date: 24.12.1903
Physical description: 22
Flechten um den Kopf befestigt; das Kleid schien sorgfältiger geordnet. Die Arbeit lag beiseite und das ganze Zimmer zeigte sich nicht in so pünktlicher Ordnung, wie gewöhnlich. Sie selbst war gegen ihre Art etwas unruhig und erregt. Lange Zeit schritt sie im Zimmer auf und ab. Dann kniete sie vor den zwei Portraits an der Wand nieder. Mit zärtlichen, flehenden Blicken betrachtete sie die zwei Bilder; sie schien von ihnen eine Antwort zu erwarten. Als sie sich wieder erhoben hatte und sich dem Fenster

zuwandte, war ihr Antlitz mit Tränen überströmt... Ich segnete das Mädchen im Stillen und flehte zum Himmel für das Glück dieses Waisenkindes. Noch stand ich in Gedanken versunken am Fenster, als sich die Türe ihres Wohnzimmers öffnete und der Unteroffizier eintrat. Lebhaft be grüßte er das junge Mädchen. Er überreichte ihr einen Zweig duften der Orangenblüten, eine Uhr an einer Haarkette, ein kleines Medaillon, einen weißen Gurt mit silberner Schnalle und einen langen, weißen Schleier. Mit sichtlicher

? Ein leichtes Geräusch im Hofe lockte mich an's Fenster. Ein Wagen hielt vor dem gegenüberliegenden Hause. Der Unteroffizier in Uniform stieg aus. Die Knöpfe seiner Uniform und seine Tressen glänzten in der aufgehenden Sonne wie Gold, neues, funkelndes Gold. Zwei rote Epauletten schmückten seine Schultern und sein Tschako trug die Ab zeichen eines Grenadiers. Seine großen, schwarzen Augen leuchteten freudig. Als er in das Zimmer des Mädchens trat, befestigte er den Orangenzweig in ihren Haaren

unsere Straße und schlug die Richtung hegen Paris ein. Zwischen den auf blitzenden Bajonnetten bewegte sich ein Taschentuch; aber nur kurze Zeit, dann war die Menge unseren Blicken entschwunden. — Jetzt betrachtete ich das junge Mädchen; es saß friedlich und ruhig am Fenster in der Zuversicht, ihre Hoffnungen könnten niemals getäuscht werden. Es betrachtete das Medaillon, das sie abends vorher erhalten, dann die Uhr, um nach der Zeit zu sehen. Aber die Zeit hatte bleierne Flügel, sie verstrich

so langsam... Endlich gegen acht Uhr machten sich schnelle Schritte von außen hörbar. Wir beide stürzten uns an's Fenster. Ein Soldat lenkte seine Schritte gegen unsere Wohnungen. Doch plötzlich hielt er inne und redete mit einer Frau, die des Weges daher kam. Er schien Erkundigungen einzuziehen; denn letztere wies mit der Hand auf das Haus meiner Nachbarin. Der Soldat klopfte heftig an der grauen Türe. Das Mädchen betrachtete mich ängstlich. Der Bote trat ein und übergab ihr einen Brief. Lange drehte

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 20
Date: 14.08.1932
Physical description: 20
ein, die ihn unter dem Vorwände, es brenne, ans Fenster lockten. Als er mit seiner Frau und seinem Kinde zum Fenster kam, gaben die Männer die beiden Schüsse ab. Er sprach diese Worte in solch ernstem Tone, daß Giralda tief davon gerührt wurde. „Ich danke Ihnen herzlich, Herr Marquis", sagte sie einfach, doch mit einem Blick, der. mehr sprach, als Worte auszudrücken vermögen. „Sie haben recht, ich kenne nichts von der Welt. Aber die Ueberzeugung, daß ich der teuren Mutter eine Sorge abnehmen muß, ließ mich diesen Schritt tun

!" sprach er halblaut vor sich hin. „Eugen", sagte der Marquis und aus seinen Augen sprach plötzlich ein Ausdruck von Bestimmtheit. „Fräu lein Alvarez ist meine Sekretärin. So lange sie auf dem Vor dem Hause des Reichsbannerführers Rasch« kowski in Szillen bei Tilsit erschien gegen 3 Uhr früh ein mit vier oder fünf Personen besetztes Auto, die Raschkowski dringend sprechen wollten. Dieser erschien darauf am Fenster, sah jedoch sofort, daß einer der Leute nach der Pistole griff. Er sprang weg. Im selben

Augenblick wurden acht Schüsse gegen das Fenster ab gegeben. Verletzt wurde niemand, doch gingen die Ku geln knapp an den Köpfen des Ehepaares vorbei. Die Zimmerdecke wurde durch die Geschosse stark beschä digt. Die Ermittlungen sind im Gange. In Augsburg wurde der erwerbslose Hilfsarbeiter Goß, ein Kommunist, ans Fenster gerufen, worauf gegen ihn drei Schüsse abgegeben wurden. Er selbst blieb unverletzt, aber Frau Goß erlitt so schwere Arm- und Halsverletzungen, daß sie ins Krankenhaus ge bracht

, durch deren Explosion alle Türen und Fenster des Gebäudes zertrümmert wurden. In Mühlheim am Main explodierte ein Sprengkör per auf einem Fenstergesims des Arbeitsamtes und richtete Sachschaden an. In Königsberg wurden zwei Polizeibeamte in Zivil durch Linksradikale überfallen, die aber durch die be waffneten Beamten abgewehrt werden konnten. Eine nachts vorgenommene Hausdurchsuchung bei fünfzehn Linksradikalen förderte u. a. drei Pistolen, vier Büch sen und hundert Schuß Munition zutage. Der Poltzei

- bericht bezeichnet als aufgeklärte Terrorakte drei Tankstellenzerstörungen, fünf Brandstiftungen. 81 Täter sind geständig und geben an, der SA. anzugehüren. Unter ihnen sind sechs in untergeordneter Führerstellung. In Rosenberg in Westpreutzen wurden in die Woh nung eines Kommunisten durch das Fenster drei scharfe Schüsse abgegeben, die jedoch fehlgingen. In Allenbura bei Wehlau wurden die Schaufenster eines Kaufhauses zerstört, in Rastenbura zwei Natio nalsozialisten auf dem Nachhauseweg beschossen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 16
Date: 19.10.1919
Physical description: 16
zur Erntezeit, da gebrauchte man Menschen hände. Karlina ging zu einem Bauern in Tag lohn. Und als es Winter wurde, da verschanzte sie sich in ihrer Hütte wie ein Maulwurf, der in der Erde überwintert. Sie hatte ja Kartoffeln, Mehl und Ziegenmilch, was brauchte sie mehr, um sich durchzuschlagen. Hatte sie ihr bißchen Hausarbeit gemacht, dann saß sie am Fenster und sah hinüber zum Fried hof. Die Leute erzählten sich wunderliche Sachen. Im Herbst hätte sich die Schwedin eine Grab stelle gekauft, der Sarg

, die Totenfrau, alles sei schon bezahlt. In einem Kästlein bewahre sie die quittierten Rechnungen. Sie wollte bei ihrem Ableben keinem „Schererei" machen, nicht einmal der Pastor sollte sich um sie bemühen. Und jeden Sonntag, weun die frommen Dörf- , Icr zur Kirche gingen, guckten sie der Schwedin zum Fenster hinein, ob sie noch da sei. Karlina aber saß am Fenster, hatte die ma- ; geren Hände übers Knie geschlungen und starrte ’mtf die beschneiten Gräber. - Gar nicht begreifen konnten es die Leute

, daß die Schwedin nicht sterben konnte. Aber krank ''war sie ja auch nicht, und viele Leute werden noch älter als 70 Jahre. Am Weihnachtsabend nun, als die Leute ge putzt aus der Kirche kamen, alle fröhlich im Ge danken an beit leckeren Schweinebraten, saß Kar lina wie gewöhnlich am Fenster. Staaten, die bisher darin bestand, keine verpflichtenden DüuLnlffe obzuschließen, hinauslausen. Er wolle nicht, daß die Vereinigten Staaten verpflichtet werden, die territoriale Unversehrtheit und Unabhängigkeit

habe „Der Staat als Mörder". Wer- weiterhin den Versuch machen will, lebenswichtige Betriebe zu stören, wird mit Gefängnis bis zu eineni Jcchr bestraft werden. (Bravo!) Außerdem werden die jenigen, die solches versuchen, mit größter Be schleunigung hinter Schloß und Riegel gesetzt werden. Als letzte kcmi Mutter Jakobsen, des Dorfes weise Frau, bedächtig dahergewackelt. Einen ganz neuen Mantel hatte die an. Karlina öff nete das Fenster und steckte die Nase hinaus. „Karlina, schämen solltest du dich!" wetterte

nicht eingestellt, sondern nur die Fernleitung nach Berlin gesperrt. Abgesägt. Berlin, 17. Okt. Generalmajor Graf Wal- dersee, der Kommandant der Reichswehrbrigade — da dienerte Mutter Jakobsen, da floß'ihr der Dtund nur so über von „großer Ehre" und „strengster Diskretion". „Ja, so sind die Menschen," dachte Karlina und schloß das Fenster. In der Kirche erloschen die Lichter, das Geläut verstummte, der Fried hof lag in mattem Halbdunkel. Das Mondlicht und der Weiße Schnee, sie wetteiferten mit ihrem Lichte

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 10.12.1912
Physical description: 16
! — Welch furchtbare fünfzehn Jahre des War tens und der Augst lagen hinter ihr! Alt und grau war sie geworden und er war nicht gekommen. Nicht heute, nicht gestern, ein verlorener Tag war wieder zu Ende ge gangen. Es war so grau, so düster draußen, — sie fröstelte. Sie stand auf, schürte das Feuer und warf einen Blick zum Fenster hinaus. War da nicht eben ein bleiches Gesicht von dem Fenster weggehuscht? Täuschung, wie schon so oft! Sie ging an den Tisch zurück und ihre Finger blätter ten wteder

in dem Buch, dabei beklemmte ein schreckliches Angstgefühl ihr Herz. Und wieder bohrt sich der eine Ge danke in ihr Gehirn und setzte sich fest. Warum ist Erik m der Nacht auf das Meer hinausgefahren? Das blieb ein unaufgelöstes Rätsel. — Schlug eben nicht eine Tiir in das Schloß? — Sie lauscht gespannt. — Nein, — es war nichts, alles ist still draußen, nur der Regen klirrt damt und wann an die Fenster. Und doch kam jemand. Sie schaute auf, -- bang, — wartend, kam er? — Der dort eben durchnäßt eingetreten

ist ihm beschieden gewesen. — Doch in Sturm und Not war er ein anderer, ein ganzer Mensch geworden. Der erste Klient. Aus dem Schwedischen von Kans Sünlher. iNachdruck verboten.) nton Werber war Advokat, aber da noch kein Klient _ ihm seine Rechtssache anvertraut hatte, hatte er viel Zeit, aut Fenster zu stehen und zu beobachten, was in den andern Bureaus und Kontoren vorging, die ebenso wie sein bescheidenes Stübchen nach dem Hof der großen Miets kaserne lagen. Geradeüber int dritten Stock war das Kontor

des reichen Bankiers Peter Blank, und von seinem vorzüglichen Beobachtungsposten aus konnte Anton direkt in dessen Privatzimmer sehen. it Es war ein schöner Sommertag. Werber stand wie ge wöhnlich am Fenster, trommelte auf die Scheibe und wartete auf seinen ersten Klienten; plötzlich hörte er auf zu traut- mein und ries aus: „Sieh da, Blank hat ja wieder eine neue Maschinen- schreiberin. Das ist die dritte in diesem Monat. Er muß schwer zufriedenzustellen sein, oder seine Schreiberinnen taugen

die Briefe auf der Maschine geschrieben waren, las sie der Bankier dttrch, ehe er sie unterschrieb. Plötzlich vervusterte sich sein Gesicht, und er sagte so laut, daß der lauschende Anton durch die offenen Fenster die Worte ver stand: „Das ist ja alles Unsinn. Du hast meine Sätze gar mcht verstanden. Du paßt hier nicht her. Niemand würde £ tr osich nur fünfzig Pfennige für die Woche geben. Und iwllst dtr selbst dein Brot verdienen? Nicht einmal das Salz zum Brot kannst du verdienen!" Dann zerriß

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 13.03.1912
Physical description: 8
derweise vereinbart: C. verlangte für die an seinem Besitztum angebrachten Fenster fürs erste 1 Weizen körnchen, fürs zweite 2 Körnchen, fürs dritte 4 und so fort, immer das Doppelte vom vorhergehenden. A. und B. ließen sich zu dieser Bestimmung verleiten, und der Kaufabschluß wurde Perfekt bei Annahme von 500 Kr. Reugeld gegenseitiger Kontrahenten. Da aber Haus, Hof und Alpe mehr als 50 Fenster be sitzen und sich dadurch Differenzen ergaben, so wurden dermalen nur 40 Fenster angenommen. Handschlag

und der Handel war richtig; bis zum Abschluß eines vollen Jahres wird der Pauschalbetrag bezahlt werden. — Den Leser dürfte es jetzt interessieren, wie hoch nun der Kostenpreis zu stehen kommt. Wie oben schon angedeutet, zahlen A. und B. für das erste Fenster 1 Weizenkörnchen, für das zweite 2, für das dritte 4, für das vierte 8 usw.; bis zum 40. Fenster ergibt es folgende Zahlen. Maß und Preis. Zirka 512 Körner geben V 3 * Liter, also ein Schnapsgläschen voll. Da aber ein 1 Liter 32 solche Gläschen faßt

, so kostet das zehnte Fenster Liter, das 15. 1 Liter, das 20. 1 altes Star mit 32 Liter. Von da an werden die Stare immer doppelt weiter gezählt bis hinauf zum 40. Fenster, welches nach Berechnung mit 1,046.016 Star Weizen zu stehen kommt. Der Preis eines Stares wird mit 7 Kr. vereinbart, und so ergibt sich ein Kaufschilling mit 7.352.112 Kr. Der A. und B. werden sauer und verdutzt dareinschauen und Sorgen haben, ein so teuer erkauftes Gut an den Mann zu bringen. Der C. dürfte hierin der schlauere

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.09.1928
Physical description: 6
. Sie schlichen sich über die Grenze und befahlen dem Bajraktar, ihnen zu folgen. Dann erschossen sie ihn. Bei den Bergbewohnern Noralbaniens hat diese Blut tat furchtbare Erregung hervorgerusen. Die Tat wird nicht ohne Folgen sein, da die Leute von Shala und die Malis- soren dem König B l u t r a ch e g e s ch w o r e n haben. Der König ist daraufhin noch vorsichtiger geworden und zeigt sich sogar nicht mehr am Fenster seines Palastes, weil er fürchtet, umgevracht zu werden. Beuiselos am Wege der Genesung

in einem solchen, das ganz Mm Geschmack eingerichtet war. Wie schon das Sprichwort '' gibt einen besonderen Gott für die Liebenden" — M fand eine entzückende kleine Atelierwohnnng, und bereits Wgang eines Monats konnte er an Solange schreiben: . rmrs lycowu» ronnre er «u 63Ü mm m die Stadt und bewundere, was ich für uns gesunden 9 Beste an der neuen Wohnung war die Aussicht. Bon dem M Fenster konnte man aus ganz Paris herabschauen, aus die j ".Kuppeln, Türme und Garten bis nach Saint-Cloud- Sie , ^Ekstase geraten

">» dnzückung. W 3i v S erlf sof 0 £ jJJJ* Pelz angetan, schritt sie ans das Fenster zu .j »HO «uytivui, Äe« gewä \ ^ ie Ee strömte ins Atelier, das Francois so- licT^ Wt ^atte. W) hinaus und wiederholte nur: „Wunderbar ist - R cr^dlbernd", während Francois vor Kälte zitterte, ßtotufou ber . Meinung war, genügend Möglichkeiten für eine » gesammelt zu haben, machte er den zaghaften Vor schlag, das Fenster zu schließen und eine warme Taffe Tee zu trinken- Sie warf ihm einen kleinen, schnippischen Blick

zu, den ersten, seitdem sie gekommen war. Dann sah sie wieder zum Fenster hinaus. , . ^ . „Tee? Nein, danke. Wir stehen hier ja jo schon. Was sind das eigentlich für Türme da hinten?" . , „ „Samte Clothilde, liebe Solange, aber komm jetzt, du ahnst nicht, wie glücklich ich bin, dich hier zu sehen." „Und was ist das für eine Kirche dort?" „Der Jnvalidendom, Solange. Wie ist es doch herrlich, daß du gekommen bist." „Und die vielen Baume dort?" „Das ist der Luxembourg-Garten. Weißt du, dort sah

, was ist denn das?" ^Das ist Sacre Coeur, aber du frierst." „Und neben Sacre Coeur ist daS St. Denis?" ^2a, meine Teuerste" versicherte er niesend und schnaufend. „Aber laß uns nun endlich das Fenster schließen und trink ein Glas Portwein mit mir." „Ach, laß mich doch zufrieden. Glaubst du vielleicht, ich will dahinten in der Osenecke ho'cken und mich langweilen, wenn ich hier eine so fabelhafte Aussicht habe. Sag mir lieber, was ich da hinten schimmern sehe?" „Das sind die Wasserwecke." „Und was ist das da hinten im Nebel

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Alpenland
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Page 11 of 12
Date: 08.02.1922
Physical description: 12
werden. Ein Bäckerbursche wurde durch einen Sprung mtö dem Fenster erheblich verletzt. Höchst. Brand. In unserer nahen Nachbargemeinde St. Margarethen (auf schweizerischem Boden) brannte in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag vergangene Woche die bekannte Wirtschaft und Bäckerei „Zum' Schäfte" oder „Bruggere" vollständig nieder. Das alte Gebäude stand bei dem großen Vorrat an Heu sofort in Flammen, so daß nur mit knapper Not das Vieh gerettet werden konnte. Vom Mobilar konnte nicht mehr viel gerettet

auf die Nordamerikane.r überhaupt übergegangen. Der A a n k e e D o o d l e. die amerikanische Nationalhymne, ist ursprünglich eine Verspot tung der Kolonialtruppen. Das Spottlied wurde 1755 von einem Offizier des Lord Amherst verfaßt. Die Verlobung durchs Fenster. Es gibt noch immer Gegen den. die so „unmodern" sind, cm den strengen Schranken zwi- scheu jungen Männern und Mädchen festbalten, die uralte Sitte gebot. Auf den Kanarischen Inseln leben die jungen Damen in jener altspanischen Zurückgezogenheit

, die als ein Ueberrest des Maurentums aufzufassen ist. Wie ein Besucher von Teneriffa erzählt, verbringen dort die jungen Mädchen viele Stunden des Tages an ihrem Fenster, denn da sie selbst nicht ausaeben dürfen, so erhalten ne auf dies» Weise den einzigen Zusammenhang mit der Außenwelt. Für die jungen „Kanarierinnen" wird so das Fenster zu dem bedeutungs vollsten Platz ihres Lebens, denn durch das Fenster ent'cheidet sich ihre Zukunft, wird ihr Glück der Liebe und Verlobung zuteil. Die jungen Männer schlendern ans

den Straßen und Platzen dahin, die Köpfe zurückaebogc.n und nach oben spä hend, von wo die Damen holdselig zu ihnen herniederlächeln. Je höher das Fenster Iteat, desto besser und romantischer ist die Sache. Ein Mädchen, das auf sich hält, wird stch nicht an einem Parterrefenster zeigen, sondern sie bevorzugt ein Fenster des dritten Stockwerkes und nimmt ans dieser ge messenen Entfernung die Huldigung ibre^ Riders entgegen. Hat ein junger Mann sich in Dolores oder Pepita verliebt und' will ihr den Hof

machen, so verbringt er viele Stunden ieden Tag vor ihrem Fenster unb unterhält sich mit ihr aus führlich. Das ist die Einleitung zur Verlobung, und man muß zugeben, daß es unsere jungen Leute in dieser Be- ziehuna leichter haben, denn der sunge Kavalier steht ge duldig Tag für Tag ans der Straße unter dem Fenster seiner Schönen, den Kops so weit zurückgebogen, daß er unbedingt einen steifen Hals bekommen muß und „flüstert" Tante Liebesworte zu. Bei diesen Unterhaltungen durchs Fenster gibt es keine formelle

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Tiroler Post
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Page 9 of 12
Date: 16.12.1903
Physical description: 12
; das Kleid schien sorgfältiger geordnet. Die Arbeit lag beiseite und das ganze Zimmer zeigte sich nicht in so pünktlicher Ordnung, wie gewöhnlich. Sie selbst war gegen ihre Art etwas unruhig und erregt. Lange Zeit schritt sie im Zimmer auf und ab. Dann kniete sie vor den zwei Portraits an der Wand nieder. Mit zärtlichen, flehenden Blicken betrachtete sie die zwei Bilder; sie schien von ihnen eine Antwort zu erwarten. Als sie sich wieder erhoben hatte und sich dem Fenster zuwandte, war ihr Antlitz

mit Tränen überströmt... Ich segnete das Mädchen rm Stillen und flehte zum Himmel für das Glück dieses Waisenkindes. Noch stand ich in Gedanken versunken am Fenster, als sich die Türe ihres Wohnzimmers öffnete und der Unteroffizier eintrat. Lebhaft be grüßte er das junge Mädchen. Er überreichte ihr einen Zweig duften der Orangenblüten, eine Uhr an einer Haarkette, ein kleines Medaillon, einen weißen Gurt mit silberner Schnalle und einen langen, weißen Schleier. Mit sichtlicher Freude, aber schüchtern

mich an's Fenster. Ein Wagen hielt vor dem gegenüberliegenden Hause. Der Unteroffizier in Uniform stieg aus. Die Knöpfe seiner Uniform und seine Tresten glänzten in der ausgehenden Sonne wie Gold, neues, funkelndes Gold. Zwei rote Epauletten schmückten seine Schultern und sein Tschako trug die Ab zeichen eines Grenadiers. Seine großen, schwarzen Augen leuchteten freudig. Als er in das Zimmer des Mädchens trat, befestigte er den Orangenzweig in ihren Haaren. Aber aus der Straße erhebt sich plötzlich

die Richtung gegen Paris ein. Zwischen den auf blitzenden Bajonnetten bewegte sich ein Taschentuch; aber nur kurze Zeit, dann war die Menge unseren Blicken entschwunden. — Jetzt betrachtete ich das junge Mädchen; es saß friedlich und ruhig am Fenster in der Zuversicht, ihre Hoffnungen könnten niemals getäuscht werden. Es betrachtete das Medaillon, das sie abends vorher erhalten, dann die Uhr, um nach der Zeit zu sehen. Aber die Zeit hatte bleierne Flügel, sie verstrich so langsam... Endlich gegen acht Uhr

machten sich schnelle Schritte von außen hörbar. Wir beide stürzten uns an's Fenster. Ein Soldat lenkte seine Schritte gegen unsere Wohnungen. Doch plötzlich hielt er inne und redete mit einer Frau, die des Weges daher kam. Er schien Erkundigungen einzuziehen; denn letztere wies mit der Hand auf das Haus meiner Nachbarin. Der Soldat klopfte heftig an der grauen Türe. Das Mädchen betrachtete mich ängstlich. Der Bote trat ein und übergab ihr einen Brief. Lange drehte sie das Schreiben in ihren Fingern

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Tiroler Post
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Page 11 of 14
Date: 19.12.1903
Physical description: 14
. Von meinem Studierzimmer aus, wo ich mich den größten Teil des Tages aufhalte, sehe ich in ein mir gegenüberliegendes Zimmer des ersten Stockwerkes. Noch gar nie hatte ich in genanntem Raume ein lebendes Wesen erblickt. Es sollte anders kommen. Eines Abends bemerkte ich durch die Spalten der schlecht schließenden Läden einen Lichtstrahl. Dieses Licht, ich weiß selbst nicht warum, erregte meine Neugierde. Es war an einem trüben, traurigen Wintertage. Dichter Schnee fiel zur Erde nieder. Ich stand am Fenster

meines Studierzimmers und schaute sinnend dem wirbelnden Reigen der Schneeflocken zu. Plötzlich wurde das gegenüberliegende Fenster geöffnet. Ein Mädchen kops zeigte sich unter dem Fensterrahmen. Das junge Mädchen selbst in seinem ganzen Wesen glich einer aufbrechenden Rosenknospe. Ihre zarten Züge und das vollkommene Oval ihres Gesichtes erinnerten an die Madonna della sedia von Raphael. Ueppige schwarze Haare um rahmten eine weiße, reine Stirne. Die lebhaften, roten Wangen verrieten Jugend und Gesundheit

. Das Fenster wurde wieder ge schlossen; die Erscheinung verschwand; die flimmernden Schneeflocken setzten ihren Wirbeltanz fort und hüllten die ganze Natur in ihr weißes Kleid. Am folgenden Tage richteten sich meine Blicke wieder nach dem Fenster. Die junge Unbekannte arbeitete unablässig, ohne nur ein einziges Mal aufzuschauen. Den ganzen Tag verharrte sie in dieser Stellung. Kein lebendes Wesen störte sie in ihrer Arbeit, in der bitteren Arbeit vielleicht um's tägliche Brot. Gegen vier Uhr trat

hingezogen. Ich hatte mein Buch geschlossen, die Feder weggelegt und besohlen, niemand mehr einzulassen; ich fühlte mich glücklich, ganz neuen Stoff zur Beobachtung gefunden zu haben. Wenn schon die äußere, die unempfindliche Natur in ihrer Betrachtung einen herrlichen Genuß verschafft, wie viel mehr mußte die lebende Natur, das Abbild des Göttlichen, meine Aufmerksamkeit anziehen. Um elf Uhr, als ich eben mein Arbeitszimmer verlassen wollte, warf ich einen letzten Blick nach jenem Fenster. Eine weiße

, Das Christkind schon von Haus zu Haus. Sieh', wie die Fenster sich entzünden! Es quillt hervor des Lichtes Glanz! Am Berg, am Hang und in den Gründen Erschimmert's durch der Flocken Tanz. Und all' die lieben Weihnachtslieder Erklingen als Willkommengruß Dem Christkind traut entgegen wieder, Wohin es spendend lenkt den Fuß. Aus Nr. 8 der „Academia“. St. Josef — eine Weihnachts betrachtnng. Der Name „Joseph", wie ihn die alte Recht schreibung führte, bedeutet, „er (Gott) vermehre" und kommt vier biblichen

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 24.07.1936
Physical description: 16
Ahrenfeld. Sie drängte ihm den armen Almedo auf. Er wollte ihn gar nicht nehmen, aber endlich gab er doch nach!. Er reiste nach Paris und auch, glaube ich, an die Niviera und nahm in mit sich. Er hatte einen Diener, der ihn versorgte." Ich wende mich ein wenig, daß ich noch ei nen Blick durchs Fenster Mn kann in eine er löschende Weite draußen. Ich habe also dem Konsul Anrecht getan . . . und bitte ihm im stillen den Verdacht ab, den ich sch«on längst nicht mehr hege. Wie wir doch! alle im Dunkeln

: „Wol len Sie meiner Heimat die Ehre «erweifen?" Einmal wende ich mich noch Daöina zu und fragte unvermittelt: „Stand der Käfig mit Almedo für gewöhnlich nicht in der Biblio thek, am dritten Fenster von rechts nach links?" Sie ist ein wenig verdutzt. Ihre großen Au gen schauen mich bewundernd an. „Ja, Herr! Am drillen Fenster von rechts nach links." „And . . ", sage ich, „auf einem eisernen« Tischchen, das kleine Nöllen hatte, wodurch, man es leicht bewegen könnte?" „Ja, ja . . . aber woher wissen

ich auf und gehe zum Fenster. Es ist die Front, die auf den Teil des Parks führt, wo die Eiche steht. Die Fenster finö nicht übermäßig hoch. Die Eiche sehe ich nicht. Sie muß etwas weiter zurückstehen. Ich öffne leise das Fenster, denn es ist mir unerträglich heiß. Die Nachtlust kommt kühl und erfrischend. Dann wende ich mich wieder dem Zimmer zu. ES hängt ein Otzlbild da, das Archibalö Arghll darstellt in seinen jungen Jahren. Ein besonderer Künstler mag es wohl nicfjt gewesen sein, weshalb das Bild Wohl

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 30.08.1928
Physical description: 6
Text. Der Artikel über „Sozialreform", den der alte Schriftsetzer mit der Militärkappe auf dem kahlen Schädel gleichgültig, spöttisch, verdrossen in den Winkelhaken pfeffert, wird voll furchtbarer und lächerlicher Druckfehler sein. (Mit besonderer Genehmigung des Verlages Ernst Rowohlt, Berlin, dem Buche „Ich bin Zeuge" von Alfred Polgar entnommen.) Der Segen der Inspizierong. Ich sitze in einer Militärkanzlei in Polen, ganz hinten irgendwo im Hofe; verlassen und vergessen. Das eine Fenster

durchschlüpfen, während diese jeder Lichtmenge, auch der größten, den Durchmarsch verwehren. , Alle Samstage kommen die Reinigungssrauen und putzen sämt liche Fenster der Umgebung; nur an dem einen, dem meinen, gehen sie kalt und stolz vorüber. Ans meine schüchterne Anfrage,^ ob es nicht doch vielleicht möglich wäre . .. teilen sie mir „diensthöflichst" mit, sie hätten keinen Auftrag. — Soll ich von meinem Gelbe die )luslage bestreiten? Auf keinen Fall! Wozu habe ich Kriegsanleihe gezeichnet

? Und so verstaubt mein Fenster immer mehr-^ — — Nach langen, bangen Monaten kam- dann das große Ereignis. — Eines Vormittags kommen plötzlich zwei Putzweiber Heroin mit Kübel und Fetzen und machen sich sogleich über das blinde Fenster her. Ent geistert starre ich sie an: „Meine Damen, hier muß ein Irrtum vorliegen; das kann doch unmöglich richtig sein!" — Allein, sie putzen unbeirrt weiter: „Auftrag! Morgen kommt der General! ..." Also wirklich! Mein Fenster wird wieder glänzen

, wie die anderen. Man wird wieder hinaussehen, herein schauen können! — Tränen treten mir in die Augen. „Es gibt einen Gott!" Der eine Flügel ist schon sauber, hell strahlt das. Licht herein; der andere ist noch dunkel und schmutzig. Meine Unteroffiziere stehen und staunen gleich mir das Wunder an. Da schon ergreift das eine Reinigungswcsen den zweiten Flügel, schon wirbelt der Staub, als im polnischen Laufschritt (eine sehr gemütliche Gangart) eine Ordonnanz herbeieilt: „Das Fenster wird nicht gereinigt! Inspizierung abgesagt!" Und schon

ist er weg. Also: Feuer einstellen! Als ich aus meinen Schreck erwache, sind die Weiber auch schon weg. Vereinsamt und vergrämt starrt das graue Fenster in den sonnigen Tag hinaus; das geputzte schillert und glänzt im Spiel der goldenen Strahlen und raunt dem betrübten Nachbarn mitleidsvoll zu: „Vielleicht sagt sich der General wieder einmal an; dann wird auch an dich die Reihe kommen!" Mit einem stillen Seufzer ant wortet das Aschenbrödelscnster: „Ach ja! Ich habe ja das Warten beim Militär gelernt", und dreht

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.10.1936
Physical description: 6
und überall. Immer noch habe ich mit ihm erreicht, was ich wollte." Gespannt hatte der Spanier zugehört. Dann sagte er: „Das müssen Sie mir erklä ren. Es ist unerhört interessant. Die ge heimnisvolle Wirkung eines großen Staats mannes!" „Wunderbare, geheimnisvolle Wirkung!" lachte der Mann aus Milwaukee. „Ein Hun- dert-Dollar-Schein hat noch nie seine Wir kung verfehlt!" W. I. I. Ein Fenster zur Rocht Im Schweigen der Nacht stehen die Häu ser der Straße. Fahl und grau reiht sich Haus an Haus, Fenster

an Fenster. Oede und leer, gleich wesenlosen Augen starrt Fenster um Fenster aus den Fassaden der Straßen zeile. West vorn leuchtet ein einziges Fenster mit hellem Schein aus dem Graudunkel der nachmitternächtigen Straße. Seltsam ist der Anblick dieses einen le bendigen Fensters in der toten Reihe der vielen anderen. Ein einziges verrät Leben — Menschen unter den vielen hunderten we senlosen, an denen ich vorbeigegangen. Dieser helle Schein inmitten wesenloser Nacht ist wie eine Bejahung des Lebens

— alles — alles, das ganze Menschenleben um faßt dieses einsam leuchtende Fenster so scheint es mir. Liebe, Haß, Krankheit, Tod, den ersten Schrei jungen Lebens mag es künden — daß eine Mutter dort oben in Schmerzen liegt — lebenspendend im uralten Kreislauf der Dinge. Es mag sich aber auch Krankheit bergen, hinter dem Lichtschein dieses hellen Fensters. Sorge und Not mag vielleicht die Menschen dort oben nicht schlafen lassen.

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 28.09.1893
Physical description: 4
ab nnd blieb mit doppelt gebrochenem Fuße 42 Stunden hilflos liegen. Ein Schafhüter fand den Verunglückten, der ins Spital nach Innsbruck transportirt wurde. Lebensgefahr scheint ausgeschlossen. Folgen des Schreckens. Wiener Blätter berichten: Ein achtjähriges nervenleidendes Kind erschrak vorgestern Abends, als fein Bruder unvermuthet ein bengalisches Zünd hölzchen leuchten ließ, derart, daß es ans dem offenen Fenster des ersten Stockes sprang. Ein im Hofe zufällig anwesender Sattlergehilfe

hörte den Aufschrei des Kindes, blickte auf und sah, wie es zum Fenster hinausfiel. Er eilte hinzu und fing das Kind in seinen Armen auf, so daß es den bestürzten Eltern wieder unversehrt zurückgebracht werden konnte. Ein furchtbares Gewitter, das am 2L Septem ber Morgens über Paris zog, hat großen Schaden, nament lich im Weichbilde angerichtet. In Maison-Lafitte bildete sich eine Wasserhose; der Wind war äußerst heftig es donnerte und blitzte ununterbrochen. Alle Gürten und viele Wohn häuser

Wendeltreppe zu gelangen, von welcher ein Fenster auf den Kirchhof führt. Durch dieses Fenster, dessen eiserne Gitter sie dlirchfeilt haben, entkamen die Diebe, worauf sie sich über die den Kirchhof umgebende Mauer an Strickleitern in den benachbarten Hof des Palazzo Aria hinabließen. Das Thorschloß dieses Pa lastes erbrachen sie und gelangten so ins Freie. Oktober-Fälligketten der Staatsschuld. Die Staatsschuldenkasse wird vom 1. Oktober 1893 an bis auf Weiteres die an diesem Tage füllig werdenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 31.12.1946
Physical description: 12
große Erfolge werktätige Liebe zu erzielen imstande ist. Helfried Patz (Graz) C . om tKind in clet'S< Ringsherum Alltag, grauer Alltag. Steinerne Mauern mit Löchern drin, die mau Fenster nennt, hastendes Leben drunten zwischen den Schächten der Häuser, schrille Signalfc der Stadt. Und in den Häusern selbst herrscht die Luft der Büros, Ak- tcmstfljub auf Pandekten, Klappern der Maschinen. Und die tausend Peinlichkeiten des Lebens; Miß verständnisse, Geschimpfe, Hasten, Sorgen. Alles Kleinlichkeiten

, nichtige Dinge — und doch zu sammen wie ein graues Meer. Trübe, stickig, dumpf das Leben. Da fällt ein letzter Sonnenstrahl in diesen lläuserschacht hinein, wählt sich ein Fenster aus. um in den spiegelnden Scheiben flammendes Licht zu schaffen. Das ist so eigenartig, daß viele Au gen von der Büroarbeit aufseben und hinüber- bLicken nach dem Fenster im Licht. Und nun tritt ein Mann in das Fenster und hat auf dem Arm ein kleines Kind. Er sieht es an und redet mit ihm, eindringlich, wie eben ein Vater

weiter die Maschinen, schimpfen die Vorge setzten, hasten die Laufjungen. Aber dort, in dem Haus gegenüber dem son nigen Fenster, in das ■ der Widerschein eines flammenden Uchtes aus spiegelnden Scheiben fällt, sehen ein paar Menschen von der Arbeit auf. Denn ein Kind ist in der Sonne. Da wird auf einmal der Staub auf den Akten leichter, durchsichtiger, das Zimmer wird heller und die Menschen scheinen lieber und der Sor gen weniger zu werden. onne Denn ein Kind ist in -der Sonne . . . Ein paar Hände liegen untätig

auf den Tasten der Schreibmaschine. Ein paar Augen gehen su chend hinüber nach den Eltern mit dem Kinde. Einer, der am Fenster stand, vergißt das Fenster zu schließen, wie er cs tuu wollte, weil ihn fror. Eia Mädchen sicht das Bild und bleibt, stehen, obgleich sie dem Chef einen „Vorgang" bringen sollte, einen eiligen Vorgang sogar. Aber sie denkt jetzt gar nicht daran, daß der Chef über die Versäumnis schelten könnte. Es sind mit einem Mal keine Vorgesetzten und Angestellten mehr im Hause; nur Menschen

ölen?" Schon eine Ewigkeit miteinander verheiratet, dachte die Maus unterm Bett. Und zu guter Letzt nahm sic wieder einmal das kühle Ga.utenhäuseben auf. Mond und Nach tigall und Sternenhimmel übten ihren altem Zau ber auf die Welt aus, aber die beiden Leutchen hatten die Fenster geschlossen und die Vorhänge zugezogen, um durch nichts gestört zu werden. Am andern Morgen sagte er, sich wehmütig vergangener Tage erinnernd; „Du, vor mir sehe ich eine Maus im Zimmer". „Ach, seufzte

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Innsbrucker Zeitung
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Page 10 of 12
Date: 23.12.1933
Physical description: 12
man in der kalten Jahreszeit Fen ster, die längere Zeit hindurch mit Eisblumen ge schmückt sind. Frierend eilt der Passant weiter. Der Ladenbesitzer hat es nicht allzu leicht, diese Nachteile zu verhindern. Der „Photo-Markt" schlägt folgende Mittel zur Abhilfe vor: Wenn der Unterschied der Lufttemperatur vor und hinter den Fenstern zu groß ist, dann laufen sie an oder beschlagen, wie man zu sagen pflegt. Man wird also die Lust hinter dem Fenster nach Möglichkeit mit der Außenluft in Einklang bringen

. Das geschieht am zweckmäßigsten durch Einrichten sogenannter Kästen- senster. Mit ihnen wird das. Fenster vom Ladenraum abgeschlossen, so daß erheblich wärmere Luft nicht an das Schaufenster gelangt. Wird noch ein Zutritt der kalten Luft von außen ermöglicht, was durch Luftlöcher im unteren und oberen Fensterrahmen geschieht, dann ist ein Niederschlag, also ein Beschlagen, gar nicht mög lich. Eine anderes älteres Mitte! zur Beseitigung des Uebelstandes stellt ein warmer Luftstrom dar

. Man kann alle diese Massen nach ersolgteM'Austrocknen — mit Aus nahme des ungelöschten Kalkes, der ja dann gelöscht ist — wieder verwenden. Vielfach wird auch das Präparieren der Fenster vor- genommen. Daß man hierzu die Fenster erst ganz gründlich putzen muß, ist selbstverständlich. Am besten verwendet man Kreide dazu, weil die Scheiben damit spiegelblank werden. Glyzerin, gelöst in 63<Voigem Weingeist, eignet sich gut zum Bestreichen der Glasschei ben von innen. Dies muß natürlich vorsichtig und ganz dünn geschehen

, damit die Scheiben nicht schmierig und unsauber aussehen. Ein anderes Mittel ist eine Mi schung von einem halben Liter starken Spiritus mit etwa 30 Gramm Glyzerin und einem kleinen Zusatz Bernsteinöl. Hiermit muß man die Scheibe tüchtig und sorgfältig polieren, um zum Ziele zu kommen. Ein wei teres Mittel kann man aus einem halben Liter Wasser und 125 Gramm Kochsalz Herstellen. Hiermit muß das Fenster bei Frost alle Tage, sonst alle zwei oder orei Tage, eingerieben werden. Gut bewährt hat sich schließ- lich

auch eine Mischung von 65°/o Kaliseife mit Oel- säure, 50°/° Glyzerin und 5% Terpentinöl. Mit dieser Lösung wird das Fenster mittels eines Lappens oder Schwammes eingerieben. Natürlich kann man diese fetthaltigen Mittel nicht unbegrenzte Zeit auf der Scheibe lassen. Sobald der Frost vorbei ist, wird man das Fenster mit warmem Wasser putzen, damit der Fettaustrag verschwindet. Wenn die Schaufenster vollständig gefroren sind, sei man recht vorsichtig, wenn man empfindlichen Schaden vermelden will. Zahllos

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 16.04.1936
Physical description: 16
. Und daß es nur weißt, ich nimm die Agnes auch ohne Erbschaft.' Aber jetzt ver steh' ich, was sie zu mir g'sagt hat, wie sie mir's Oawort geb'n hat." „Was?" „Daß sie sich fürchtet vor dir, daß du ihr unheimlich bist." Die Bäuerin drehte sich wortlos um und verschwand im Nebenzimmer. Ohr Gesicht war ganz weiß geworden und wie aus Stein gemeißelt. Vor dem Hause erwartete Agnes den Bräutigam. „Och weiß schon, ich Hab' alles gehört. Die Fenster sind ja offen und laut genug habt's ja geredet." „Und was sagst

und zu schützen den Herd, sobald es Zeit. Und wies getan die Alten im heiligsten Verband, so wollen wir auch halten am Volk und Vaterland. Don den Büschelstöcken. Ein Gesätzlein, zu lesen von allen Weiberleuten im Haus. Einer, der die Bauersleut wohl kennt und das Volk auf dem Land, hat einmal gesagt, daß der Hausfrau Augen guckten durch die Stubenfenster. Wären die Fenster trüb, so meinte er, dreckig und fliegenschmutzig, so könne man sich von ihr kein gutes Bild machen, auch wenn sie noch so proper gewandet

unter der Haustür stünde. Es wäre hundert zu wetten gegen eins, daß keine Ordnung sei in einem solchen Haus. Unsere Weibsleute mögen sich das zu Herzen nehmen und den Reim machen darauf. Ondem sie in Stube und Kammern alle Fenster blitzblank und spiegelsauber halten, sollen sie dafür sorgen, daß der Gassengänger schon gleich von außen eine schöne Photographie mitnehme von ihnen. Viel Lob aber verdienen sie, wenn sie noch ein übriges tun und nach altem Landsbrauch Blumen an die Fenster stellen. Man muß

. Blumen machen das Haus freundlich. Wenn saubere Fenster den Ordnungssinn der Bäuerin bekunden, so wird durch das Blühen in den Fensterrahmen jene köstliche Seite zartsorgenden Weibtums bewiesen, das mit geringen Mit teln viel Wärme und Heimeligkeit ins Haus zu bringen weiß. Heute macht einen das eigene Gewand soviel köpfen, daß man nicht viel Geld ausgeben kann für des Hauses äußeres Aussehen und Gewand. Blumen aber (und Sauberkeit) können sich der Aermste und die Aermste leisten

, das ist etwas, bei dem nicht etwa die Größe des Geldbeutels eine Grenze macht. Blumen bringen Freund lichkeit ins Haus und, wenn sie in recht vielen Häusern sind, ins Dorf und, wenn sie in recht vielen Dörfern sind, ins Land. Auf schöne Blumen i m Fenster darf sich die Bäuerin mehr einbilden und zugute halten als auf einen sündteuer, stadtgemachten Vorhang a m Fenster, den sich jede Faulenzerin anschaffen kann, wenn sie nur das Geld auf den Ladenbudel legt. Unsere gescheiten Bäuerinnen lassen sich das nicht zweimal sagen

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Der Oberländer
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Page 5 of 12
Date: 27.03.1931
Physical description: 12
Sie das schöne Liedl „Geh mach dei Fen ster! auf, i wart scho so lang drauf!" Dieses Lied ist mir sehr an mein großes Herz gewachsen, denn Anno dazumal, als die Natur und ich selbst noch grün waren, bin ich eines Nachts mit meiner Klampfn unter der Leni ihr Fenster! geschlichen und habe mich mit diesen Gsangl als Caruso etabliert. Die Leni hat auch das Fenster! aufgemacht und hat wie die Shakespearesche Julia gerufen: „Wer grölt denn da so graislich?" — „Dein Romeo!" Hab ich geflötet. Und weil ich so schön

geflötet habe, hat ste mir dann die Flötentöne beigebracht. Neulich habe ich dieses Lied wieder einmal einer Dame als Ständchen gesungen, aber mit etwas geän dertem Text, nämlich: „Geh mach dein Fensterl zu, und schweig, du alte Kuh!" Nämlich in unserm Haus, da wohnt ein Fräulein, das übt bei offenem Fenster Klavier. Nach der Methode „Mancher lernt's nie, und selbst dann unvollständig". Der selige Or habe, wie Sie es in Ihrer Erwiderung hinzustellen belieben, sondern vielmehr in der Frage, wieso

, sperrt diese Mufiksadistin die Fenster beim Ueben auf, und das ist zum Pedal-Ausraufen! Und nicht nur fie, auch andere Hausinwohner sperren die Fenster auf, damit die gute Luft hereinkann und die schrecklichsten Töne herauskönnen. „Stellen Sie Ihren Lautsprecher auf Zimmerstärke," mahnt allabendlich der Rundfunk. Mir gegenüber wohnt eine Partei, die stellt ihn bei offenem Fenster auf Tausendmannstärke. Gestern habe ich auf diese Weise Webers bekanntes Wiegenlied genoffen, — ich muß schon sagen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 09.08.1932
Physical description: 6
hatte. Auf der Rückfahrt jagte sich der junge Mann zwei Kugeln in den Kopf und war sofort tot. Bei dem Toten wurden zwei an die Schauspielerin gerichtete Briefe gefunden. Man nimmt an, daß Point, der ein Neffe des General sekretärs für Auswärtige Angelegenheiten Philippe Bertelot war, und der erst vor kurzem von einer militärwissenschaft lichen Exkursion nach Ostasien nach Frankreich zurückgekehrt ist, seine Tat aus Liebeskummer begangen hat. Schnellfeuer eines Wahnsinnigen aus dem Fenster. Rom, 8. Aug

. Die Circonvallazione Claudia in R o m wurde Schauplatz einer furchtbaren Schreckensszene. In der genannten Gasse erschien plötzlich der 67 Jahre alte Cesare Po rein i beim Fenster, hielt eine ungereimte und unverständliche An sprache, die von lebhaften Gestikulationen begleitet war. Das seltsame Gehaben des Alten zog eine große Ansamm lung von Menschen nach sich. Plötzlich verschwand der Alte, kehrte im nächsten Moment mit einem Jagdgewehr zum Fen ster zurück und begann blind in die angesammelte Menge

der Neugierigen zu feuern. Der Leute bemächtigte sich eine Die Behauptungen der Anklageschrift. So wurde in L ö tz e n ein Reichsbannerführer durch Revoi- oerschüsie getötet. In Sosnitza bei Gleiwitz wurden etwa 14 Schüsse ab gegeben, ohne daß dabei jemand verletzt wurde. In Glei witz selbst wurden die Wohnungsfenster eines Stadtverord neten eingeschlagen, und als dieser sich am Fenster zeigte, wurden P i st o l e n s ch ü s s e auf ihn abgegeben. In Schönwald fielen nachts etwa 15 bis 20 Pistolen schüsse

am Fenster des zweite Stockwerkes hatte sich beim Schießen weit aus dem Fenster gebeugt, verlor plötz lich das Gleichgewicht und stürzte auf das Straßen pflaster. Er blieb mit zerschmettertem Schädel tot liegen. Die Polizei drang nun in seine Wohnung ein, wo sich ihr ein schrecklicher Anblick bot. Die Gattin und der erwachsene S o h n des Wahnsinnigen lagen totinmächtigenBlut- lachen, beide von Porcini ermordet. Auch die Schüsse des Wahnsinnigen aus dem Fenster hatten ein Todesopfer und mehrere Verletzte

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