bereitet, Anweisungen des Propaganda- ministerrums seien an die Presse ergangen, die Kritik an den russischen Berhältnissen einzustellen, langfristiger Kredit würde Rußland angeboten, kürz, das deutsch-russische Verhältnis solle aufs neue im Geiste des, Rapallo-Vertrages von 1922 gestaltet werden. Die deutschen, aber auch die russische.» Zeitungen brachten keine Andeutung über einen solchen Stellungswechsel. Es muß wundernehmen, daß bet der Aufzählung der an geblichen deutschen Angebote der Ostpakt
, auf dessen Abschluß Sowsetruhland doch den größten Wert legen wurde und der ihm als Prüfstein für die Aufrichtigkeit der deutschen Politik gelten dürfte, nicht erwähnt wird, und so darf man wohl die Vermutung auciprechen, daß die Alarmnach- rlchten in der Pariser Presse sehr stark von der Absicht beherrscht warcn, der französischen Regie rung wie der öffentlichen Meinung Frankreichs beizubringen, daß man in den Beziehungen zu den Sowjets nicht auf halbem Wege stehen blei ben und das Werk Barthous nicht gefährden
machen würde. Wir wollen hier nicht von der Aufgabe des Botschafters Suriz sprechen, die e werlich der Verständigung mit dem national- üalistischen Regime grlt; aber Deutschland wäre heute kaum in der Lage, den Sowjets jolchtz politische Vorteile zu bieten, die sie. in 'ihrer Freundschaft zu Frankreich wankend machest konnten. Sogar ein die Unabhängigkeit der bal tischen Staaten gewährleistender Ostpakt würde die Sicherheit, die Frankreich bietet, nicht aus wiegen, und außerdem ist Rußland in diesem Augenblick an deutschen Krediten nicht tnter
haben nur zu deutlich gemacht, wie wenig die Kriegsgefahr in Ostaflen beschworen ist und wie sehr Rußland der ameri kanischen Unterstützung noch bedürfen wird. Gegenüber solchen Aussichten schrumpft selbst die Bedeutung zusammen, die Frankreich in Europa für Rußland haben kann. Damit ist nicht gesagt, daß Suriz Hitlers Borschläge un beachtet lassen würde. Die von Moskau ersehnte deutsche Revolution kommt nicht und angesichts der Erstarkung der deutschen Reichswehr ist es für die Sowfetvolitik der Mühe wert
, von der Führung des Dritten Reiches die Zusicherung zu erhalten, daß die rusiischen Pläne von Hitlers Freund Alfred Rossnberg null und nichtig sein werden. Nur würde Rußland seine Verhandlungen mit der Berliner Regierung in der gleichen Absicht führen, wie es sie in Bukarest oder Warschau ge führt hat: ohne wahre Freundschaft, zur Htntan- haltung eines Angriffs und immer von her Üeierzeugung erfüllt, daß die weltpolitischen Ent scheidungen von anderen MaSten abhängen und auf anderen Schauplätzen fallen