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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 11.01.1944
Physical description: 4
' gewesen ist. lind ein Pfiffikus dazu. Er war also für dieses nicht immer angenehme Amt die richtige Persönlichkeit. Von seinen vielen Rechtssprüchen, die lange Zeit in der Er innerung der Dorfleute fortlebten, sei einer erzählt: Da ist einmal der Feichten-Müller auf seinem Steirerwagerl durch den Ort ge fahren. Wie er beim Kogelberger-Hof vorbeikommt, hat da der Hund gerade den Ganaufer sGänserich) durch den Hof auf die Straße gejagt. In seiner Angst jaust der Ganaufer unter den Wagen des Müllers

, und das Hinterrad rollt über den Kopf des schneeweißen Vogels. Erledigt war der Ganaufer. Der Müller steigt vom Wagen und schreit zum Kogel- berger-Hof hinein, es möchte jemand herauskommen. Ist der Kogelberger selbst erschienen. Die beiden waren ohnehin keine guten Freunde, und wie jetzt der Kogekberger seinen toten Ganaufer sieht, fangt er zu plärren an und beschuldigt den Müller der Unaufmerksamkeit. „Schrei nit so, was verlangst für ihn?' fragt der Müller ganz sachlich. Und da hat der Kogelberger zwei

Gulden be gehrt. Das ist für die damalige Zeit zu viel verlangt gewesen. Die Hälfte hätte es auch getan, weshalb der Müller ruhig sprach: „Weißt was, Kogelberger, ich-gib Dir einen Gulden, und den Ganaufer kannst vir auch behalten.' Der Kogelberger aber lärmt, daß er auf so ein Geschäft nicht eingehe, er will zwei Gulden und dann möge sich der Müller samt dem toten Ganaufer zum Teufel scheren. Und da ist der Richter des Weges ge- konunen. Der Müller ruft ihn heran und erzählt ihm den Fall

. Der Kogelberger redet sich immer mehr in Zorn und be steht auf seinen zwei Gulden. Oer Rich ter sinnt ein Weilchen, dann zuckt ein lei ses Lächeln um seine Mundwinkel, und er sagt: „Also, Du, Kogelbsrger, willst fiir den niedergeführten Ganaufer zwei Gulden!' „Ja,' schreit der Kogelberger, „das will ich tausendmal! Und wenn er nit .^rhlen will, mach' ich die Sach' gerichts mäßig I' „Und Du, Müller,' fährt der Richter fort, „Du willst dem Kogelberger einen Gulden geben und ihm noch dazu den Ganaufer überlassen

!' „Ja,' nickt der Müller, ..grad' so möcht' ich's haben.' Jetzt nimmt der Richter die Kappe ab und sagt: „Leut, Horts mir zu, so sprich ich zu Recht: Kogelberqer leg' Deinen Ganauier auf den Hausstein hier! Und Du, Mül ler leg' Deinen Gulden daneben. So: Und jetzt leg' ich zum Gulden vom Mül ler einen von mir. Müller. Du bist frei und kannst weiterfahren. Du Kogecher- ger, nimm Dir die zwei Gulden und bist befriedigt. Den Ganaufer aber behalt'ich mir, den Hab' ich rechtmäßig erworben.' Der Richter

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Dolomiten
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Page 2 of 4
Date: 30.06.1943
Physical description: 4
. „Wir willen allo nichts und können dosier nichts anderes tun. als Ihn wieder gesund machen. Wer übernimmt die Pflege?' ..Meine Tochter.' „Schön dann ist er sa in guter Hand Soll ich eine Schwester zur Ablösung lenden?' „Nee, brauchen wir nicht, Doktor! Wenn die Hanna schlafen muss, fess ich mich selber an» Bett' „Gut ich möchte ein Rezept schreiben. Wie be'stt er?' Der Kanjtän Zieht di» Karte aus feiner Westentasche. „Das hat die Hanna bei ihm gefunden.' „Georg Müller . . .?' sagt der Doktor fraoend

. _ „Mnber. siebt nicht dabei. Keora Müller... das tagt allerdings nicht viel, aber norder- Hand muss es genügen. Ob er es selbst ist. weiss man eigentlich auch nicht.' „Na, ich denke, er wird es schon selber kein! Man träot ja schliesslich nicht Visitenkarten anderer Leut« bei sich', erwidert Kapitän Hinrichs oeinssen. Der Doktor iänot zu ichreib-n an. Er spricht dabei. „Er muss doch eine Brieftasche. Geld. Pan'er bei sich haben'' „Nee. hat er nickt, gor nickts Es ist. wie Ich Ahnen iaoe. Dokto

er mit fieber- zerrissenen Lipven. „Ich danke.' Es ist rührend und aufregend zugleich: denn auf seiner Stirn liegt eine Ounl die nicht zu deuten ist. Da steht der Kapitän unter der Tür. Der Kranke hält die Auaen a»f ihn ge- richtet, und sie staunen ihn an. In seinem Blick liegt die Erkenntnis des Fremdseins In vielem Haus. Cr bebt die matte Hand non der Decke auf und lässt sie wieder zurückfallen: „Danke . . sagt er wieder. „Nichts zu danken. Herr Müller. Was wir tun ist Menschenpflicht. Davon reden

wir nickt.' Er nimmt sich einen Stuhl, ein wenig ge- räuichonll, und bebt ibn noch einmal auf um >sin lanst nlederzustellen ehe er ssch letzt. „Na 'n wei» wären m'r ia jetzt, dass Sie wieder b-i B»mi>ssisxin lind. Jetzt werd-n Sie sich !a a»ck «»'nnern und m-r lagen können, wie d!? (tze.- 'ckickjr mor Ick» bin der Kon'^än Hinrichs und s-tze mit meiner Toch»«r H«nno si!»r >n einem Füchendorf. Ick, siabe Sie sieim Ge. me-»devorstel!er aeme/det Herr Müller ^ie missen, dass uniere Borlchrikten in dieier

ich? Wie hoben Sie mstsi vorhin... Sie haben mich dock anqeredet?' ' Der Kapitän Zieht langsam seinen Arm wieder zurück. „Georg Müller steht auf ihrer Bisstenkart?' „Georg Müller?' wiederholt der Fremde feste, und der Kovf sinkt ins Kill'» zurück in leine rubende Lage. „Georg . . . Müller . . lssistert er. Seine Züge enstnann-n sick Die schöne Stirn wird okntt. uw i-inen Mund irr» em kleines. os»ckl!ls»es Lächeln . . . ein tiefer Fri-tz<- breitet sick- -»„s. „Georq . . . Müller . . atmen di« Lippen

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