, daß Staat und Gesellschaft, ja sogar das Einizel- dasein dos Menschen auf ganz neuer Basis zu stchen scheinen und uns junge Vergangenheit in weiteste Ferne gerückt erscheint. An diesem Nuche, das mit großer Liebe und ironischem SchavMick die Gesellschaft und das Leben von damals widerspiegelt, erkennen wir so recht deutlich, welche tiefe Umwälzung in allem vor sich «gegangen ist. Es hat daher auch historischen Wert. Im Mittelpunkte des Ganzen steht der junge König. Normer und härter
. Dieser junge arme Offizier wird «nun mit einemmal durch dm frühen Tod des Kronprin zen und das jähe Hinscheidon des Königs, ihm sMft ganz -unerwartet, «auf den Thwn gehoben. Wie nun dieser natürliche, bescheidene, von den edelsten Absichten beseelte junge Mensch allmäh lich zum selbstsicherem«, weisein König heranreift und durch soin schweres, aber tapfer getragenes Amt iin ein festes Verhältnis zu seiner ganzen, mannigfaltigen Umwelt gelangt, bildet den wei teren Inhalt des Buches. Und dennoch «klingt
durch -all don Hunror, mit dem der Dichter bald ke«ich!t ironisch, bald liebe voll diese äußerst -bunte Welt des deutschen Kleinstaates schildert, ein leiser trauriOr Grundton durch, wie die leiise Trauer -im Lächeln der blauen Augen «Ernst III.: die Tra gik des Königlseins. Dieser König, der ganz auf seine Freiheit verzichtet hat und sein ganzes. Leben dem Wohl seines «Volkes widmen möchte, uNd die taube Ferne, die ilhn^doch vom Volke trennt. Nur in wenigen Einzelfällen ist es ihm gegönnt, wirtlich
selbst beglückend einzugreifen und «auch da noch fehlt es nicht an bösen«, miß deutenden Stimmen. Sein schlimmster Feind ist die Phrasen drescherei der Arbeiterführer, vis mit vieler Iro nie durch den Gegensatz zwischen dem wirklich handelnden König, der so oft seinen ehrlichen Willen vereitelt sieht, und dem leeren, nicht ein mal gang aufrichtigen Gerede der selbstsüchtigen roten Fuhrer gezeichnet wird. «Darin -liegt der erniste Gnmdton dos Buches. Ein eigensinniges, böses Bmmmen, das einst vielleicht
es den König, sobald es ihm seine Pflich ten nur erlauben, hinaus in Gottes schöne Na tur. lBei den Manövern unterhiM er sich «mit seinen Dragonern «rmd läßt die Generäle war ten. Glückliche Stunden -verbringt «er im Salz, ländchen, am geliebten See mit dor verträum ten Königs Insel und dm Juigienderinnerungjen^ und schließlich oben, -auf den Höhen der Munde. Dort suchlt er ein teures MMHiengmb und seine biederen treuen Bauern, bei denen alle Bur schen Ernst und alle Mädchen Lore-Lene hei ßen. In Hemdàmà