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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 27.09.1904
Physical description: 8
Seite 2 zZ^er Xiro^'er' Dienstag, 27. September 1SV4 den Gasthäusern des Trentino prangen ole Bild nisse des Königs Viktor Emanuel und der Königin Helma,' die weltlichen und auch zahlreiche geistliche Signori fühlen sich „unerlöst', der Tiroler Landtag hat bereits die Abstinenz und die Obstruk tion der Italiener zu verkosten bekommen, wobei die geistlichen Abgeordneten tapfer mitgeholfen. Die Stadt Innsbruck erlebt wegen der Italiener einen Universitätsskandal nach dem andern, und als Baron

Schwartzenau in überschlauer Weise dem Dr. v. Körber anriet, für die fast revoltierenden Italiener eine italienische Universität in Rovereto zu errichten, da war die Blamage des Baron Schwartzenau eine vollständige: sogar die Stadt Rovereto bedankte sich für dieses Ge schenk des Statthalters. Also an Unfrieden, welchen die tirolische Landes regierung beseitigen könnte und sollte, fehlt eS wahrlich nicht. Man könnte mit dem Dichter dem Baron Schwartzenau zurufen: „Was willst du in die Ferne schweifen? Sieh

' das Gute liegt so nahe!' Aber Baron Schwartzenau scheint nach dem Vorbild anderer österreichischer Staatsmänner darin seinen Ruhm zu suchen, im eigenen Pflicht kreise sich möglichst unbeholfen zu zeigen, dafür aber sich in polternder Weise in Dinge einzumischen, ^die ihn gar nichts angehen. Wie die österreichische Regierung zwar in allen Weltfragen eine herzlich kleine Rolle zu spielen liebt, dafür aber bei der letzten Papstwahl unter dem Gelächter s der ganzen Welt über den wehrlosen Kardinal

Ranipolla einen glänzenden Sieg davontrug, so hat der Statthalter Baron Schwartzenau zwar nirgends im Lande Tirol sich Beliebtheit erworben oder Erfolge errungen, dafür aber hat der schneidige Statthalter den Fürst bischof Simon vom BischofLstuhle herabsteigen — sehen. Indessen scheint Baron Schwartzenau mit diesem Lorbeer noch lange nicht zufrieden zu sein. Er hat sich nun einmal jene österreichische Regierungs methode gründlich zu eigen gemacht, welche die staatsgefährlichen Elemente hätschelt, dafür

, aber der staatStreuen Bevölkerung um so schroffer ent gegentritt. Tirol hat im laufenden Jahre zwei BischosSinthronisationen gesehen. Bei beiden Feier lichkeiten war Baron Schwartzenau dabei, beidemale ist er als Tischredner ausgetreten. Wenn man die beiden Reden, welche Baron Schwartzenau in Trient und in Brixen gehalten, miteinander vergleicht, so findet man außerordentlich viel des Interessanten und Lehrreichen. In Trient war Baron Schwartzenau den Italienern gegenüber voll Liebe und Zärt lichkeit, er stellte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 10
Date: 17.01.1903
Physical description: 10
Gottesdienstes auf der Wechselburg mit Strafen und Gendarmen verwehren, brauchen wir wegen zwei Dutzend ansässiger Lutheraner keine lutherische Kirche an der Talfer erstehen zu lassen. Der Weinimport nach Ileveretsch. Die Exzellenz Baron Dipauli'sche Weinkellers! in Kältern scheint auf finanziellem Gebiete den Schaden gutmachen zu wollen, den ihr Herr auf politischem Gebiete genommen hat. Noch find die miederen Preisangebote vom letzten Herbst für Ueber etscher Praschlet in Erinnerung und schon kommt

die Bevölkerung wieder in Aufregung. Waggon um Waggon welschen Weines kommt aus Italien in Faltern angerollt und die vollen Fässer verschwinden in der Kellerei Baron Dipaulis, eben in jenen Kellereien, die er bauen ließ, „um den Kalterern die Ipraschlet abkaufen zu können'. Entleert ihres Aus den Kriegserlebnissen de Wets betitelt: ,Dcr Kampf zwischen Bur und Brite (der dreijährige Krieg).' In Original-Prachtband elegant gebunden Mk. 12-60. Verlag von Karl Siwinna, Leipzig und Kattowitz. In den letzten

ist. Wir wollen nicht sagen, daß die Baron Dipauli'sche Kellerei in Kältern dies beabsichtigt^ aber ein Mann, der den Sessel eines Handelsministers belastete, der sollte schon über das volkswirtschaftliche ^-LO hinaus sein. Nun kommt aber noch anderes dazu. Wenn aus Ueberetfch große Quantitäten Weines nach aus wärts gehen, die aus Italien kommen und unter den Namen Kälterer Tafelwein, Kälterer Spezial - Hügelwein, Trami ne r-Hügelwein, Käl terer Seewein, Marzemin, Lagreinkrötzer, Käl terer Rheinrießling verkauft

es wagten, sie zu verfolgen, schwenkten sie um die nächste Anhöhe herum und standen dann plötzlich vor den Feinden. Als die drei — eS waren Kaffern — sahen, daß die Rollen jetzt vertauscht waren, wandten sie sich sofort zur Flucht, um in ihr Lager zu entkommen. Olioier und Pot gieter holten sie aber ein und schössen sie nieder. Eine Qualität Mich. Und die Leute find, wenn sie das sagen, gar nicht Betrüger. Vielmehr find sie die eigentlichen Betrogenen, wenn sie aus der Baron Dipauli'schen Kellerei

einen italienischen Wein bezogen und dessen Geschmack und Bouquet, eben well der Wein aus der Baron Dipauli'schen Kellerei stammt, für echten Ueberetscher hielten. Dazu kommt noch, daß die Baron Dipauli'sche Kellerei ganz äußerordentlich in ihren Reklamen die „Echtheit' ihrer Weine betont. Ein jeder Fachmann muß uns nun Zugeben, daß man in der Betonung der Echtheit der Weine, wenn man fie nicht selbst gekeltert uud eingekellert hat, sehr vorsichtig sein muß. Eine Garantie sür die Echtheit seiner Ware

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 08.04.1924
Physical description: 8
Baron Sternbach sich in die Richtung der Straße gegen Bruneck begaben. Baron «sterndoch, welcher auf dem Nachhausewege die gleiche Straße zu passieren hatte, wurde in der Nähe seines Hauses von zwei Fasci sten, deren einen er als den Bahnbeamten Beltrami aus Bruneck erkannte, mit den Worten airgehalten, er inöge etwas warten, denn der Kommissär wünsche ihn zu sprechen. Der Angesprochene erwiderte darauf, er be gebe sich nach Hause und werde dort den Kommissär erwarten. Bald darauf pochte

es an der Eingangstür seiner Wohnung iin Ansitze Stock zu Utten heim und auf die Frage Baron Sternbachs, wer draußen sei, wurde erwidert: Der kgl. Kommissär. Baron Sternbach öffnete fofori die Eingangstür und bemerkte unter dersel ben einen äußerst robusten jungen Mann in schwarzem Hemde, hinter welchem sich noch weitere 5 oder 6 Fascisten. darunter der ge nannte Beltrami, befanden. Der angebliche Kommissär forderte Baron Sternbach auf, mitzukommen, da der Abgeordnete Ciarlan- tini und einige andere Herren

haftungsbefehl vorzuliegen, da ja nur ans frHcher Tat ertapp« Uebettäter verhaftet wer den können, wurde n-u.? «n gerinOchätzigez Achselzucken entgegengebracht. Als donmach die FafÄsten, jähen, daß Baron Stornbach stch auch durch d°o Drohung ihn m Ketten ,;u legen >md fortzufahren, nicht einschüchtern ließ, entpuppte sich d«r ai«gobtiche kH. Kom missär, wie «r oorgab, als «n Mmosor, den» s«me Hobe gerauin worden sei. dräng»? Baron Stambach gegen die Wattd und indem er zum Schlage aushotte, «Märte

er jetzt, mit Baron Sternbach seine Abrechnung machen zu wollen. Daraufhin regnete es Zuschiebe imks und rechts gegen Gesicht und an den Kops Bown Steambachs, der vollständig wehrlos nüKg sei nem AnMvrfor ins Gesicht blickte. Er konnte bis 20 Faustschläge zählen und äef. ats it»n die Sinne zu schwinden begannen, um Hilfe. „Was HäHe' schrie d«r tapfere Zasnst, stieß dem HatbohnmächtiUen mir Fuß und M»e mehrmals in den Magen und Unterteil» und forderte ihn imt dome Nachdrucke noch «tmger Faustschiäge ms Gesicht

Aufforderung lieft «r ein fach ulnboalrtworwt. Bettnau« und sein Ge- noffe faßten mm Baron Stern dach am Aer- mÄ. immer mit dem Revolver m der Rechten drohend, doch ließen fie offenbar, weiil im der Zwischenzeit sich die Kunde von dem Angriff rwrbrsitet und der im selben Hause mit nende Pächter Anton Groebor Lsute herbei rief. von ihm ab und wandten sich zum Ge hen. Baron Sternbach hörte unmittelbar darauf einen Schuß knallen und hatte noch die Kraft, zum Fenster zzu gehen um ,pi sehen, wie die Fascisten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 14.01.1925
Physical description: 8
von Longo-Liebenstein, Herr und Sandmann m Tirol imd Kärnten im Alter von 73 Jahren. Ein Edelmann «m vollsten See des Wor tes, ein Charakter lind unantastbarer Ehren mann vom Scheitel bis zur Sohle .st mit Herrn Baron Longo in die Ewigkeit hinüber gegangen. Der Verstorbene lebte bis vor zwei Jahren über em Menschenalter auf feinen Besitzun gen in Neumarkt, bis er durch einen beiprd- lichen Mas seine teure Heimar verlassen mußte. Schwer was den alten '.n Ehren er grauten Mann dieses Geschick. Er übersie

delte von Neumarkt auf seinen Besitz in Kvumpendorf, Kärnten und verbrachte dorr m der Verbannung seinen Lebensabend. Sein Hevz btieb aber in der Heimat, die sr oerlassen mußte. Cr war ein Märtyrer seiner aufrechten deutschen Gesinnung! Die ganze Bevölkerung des Etschlandes beklagte seinen Verlust, denn was er für seine Heimat getan, das bleibt immerdar siwgeschr'.eben. mit un auslöschlichen Worten eingeschrieben im Her zen des Volkes. Baron Longo war geboren zu Klagenfurt. Nach Beendigung semer

GynrnasialsruÄien rvaiwte er sich dem Studium der inMp- nischen Wissenschaft zu und wirkte hieraus ^urch eine Reihe von Iahren als Armenarzt in W'^n. In dieser Stellung hat er sich besonders durch sein hochherziges Wirten unter den armen Familien Mens em Denk mal in die Herzen seiner armen bedürftigen Patienten gesetzt. In den achtziger Iahren übersiedelte Herr Baron Longo mit semer Familie auf seine Besitzungen nach Neumarkt, wo er dann durch 4V Jahre lebte. Neumarkt wurde ihm zur eigentlichen Heimat

, für die er sich im wahrsten Sinn« des Wortes aufopferte Wir können wohl mit Fug und Recht sagen, daß er Dank seiner Tüchtigkeit und seines vorneh men Charakters sowie seiner Hilfsbereitschaft der angesehenste Mann des gan.M Unterlan des war. Seine ritterliche Gesinnung, seine überragende Bildung, sein Gemeinsinn und die liebenswürdige Art des Verkehres init dem Volke machten ihn zum geborenen Fuh rer. Durch viele Jahre bis zum Ausbruch des Weltkrieges war Herr Baron Longo Mitglied des Tiroler Landtages

sein-r Bürgermeisterschast fiel der Weltkrieg. Da war er der rechte Mann auf diesem verant wortungsvollen Posten. Nie werden die Neu- markter vergessen, n>as der edle Freiherr für sic getan. Wie om Blitzschlag traf die Bevölkerung von Neumarkt die Hiobsbotschaft, daß ihr hochverehrter Baron Longo vom Amte eines Bürgermeisters enthoben wurde. Nicht lange darauf, rm Juli 1923 mußte Herr Baron Longo mit feinem ältesten Sohne Baron Felix als Ausgewiesene die Heimat oerbassent Das wm der schwerste Schicksalsschi-ag im Le ben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 06.08.1924
Physical description: 8
ein Mißverständnis entstanden ist. Ich erkläre, daß '.ch die fragliche Behauptung für eine Verleumdung halte und werde dies, falls es zu «ner Neuauflage meines Buches kommen sollte, darin zum Ausdruck bringen. Mt einer Veröffentlichung meiner Erklä rung in einem zwischen dem Sonder- generalsehrenrat und Herrn General Baron Lehar zu vereinbarendem Umfange bin ich einverstanden.' Gez. v. Stein, Kgl. pveuß. General der Artillerie a. D. und Kriegsminvster a. D. Die SlMer wehren sich. Die Absicht der fvanzösischen

, .welche sich freiwillig für das Erxperiment hergeben will... Sie, zum Beispiel, Herr Baron.' Der Bankier macht« eine ablehnende HanÄdervsHunZ. .Sie brauchen keine Angst zu haben.' IMe der Chef der Geheimpolizei lachend. Aber der Baron schien daraus bedacht, der -Nejsung aus dem Wege zu gehen. „Es wäre doch viel interessanter, eine Dame zu messen,' sagte er... Nur Le- moine und Cardec bemerkten, daß sein« Stimme leicht zitterte. Die Gäste, welche die ganze Geschichte für einen Scherz hielten, drangen in Saint

-Ma» gloire, sich der Messung zu unterziehen. „Jawohl, der Baron! Der Baron zu erst!' rief man von allen Seiten. „Geh mein Freund,' bat Germaine, „gieb ein gutes Beispiel.' „Der Baron! Der Baron! Der Baron!' klang es im Dreitatt durch den Raum. Saint-Magloire sah ein. daß es unvor sichtig sei, sich länger zu weigern. „Hier bin ich! Hier bin ich!' ries er lächelnd. „Ich beug« mich dem Willen des schönen Geschlechts... Ich habe den Frauen niemals eine Bitte abgeschlagen.' „Immer galant!' „Ah! Sehr gut

der Polizeipräsektur ist...' und zum Baron gewandt: „Ich bitte Sie um Verzeihung, Baron: es ist nur so eine Redensart...' „So habe ich es auch aufgefaßt', sagte Saint-Magloire und zwang sich zu einem Lachen. „Wir haben hier eine ganze Reihe authen tischer Maßkarten.' fuhr Cardec fort, „wel che mir der Direktor der anthropometrrschen Abteilung in liebenswürdigster Weise über lassen hat.' Als Cavdec die Einladung Germaines >o bereitwillig angenommen, hatte er bereit» jeknen Pkm m großen Zügen entworfen

diejeni gen heraus, die in der Größe, der Form der Arme, der Farbe der Augen und Haare usw. mit den entsprechenden Eigenschaften des eben Gemessenen, die meisten Uobereinstiinmungen ergeben, bis wir nur noch sin« geringe An zahl von Karren zurückbehalten, unter welchen sich die befindet oder befinden könnte, die uns über die tatsächliche Identität der Persönlich keit ausklärt, welche diese uns sorgfSlttgst ver- ! schweigt.' ! Cardec verlor, während er so sprach, den Baron keinen Augenblick

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 14.03.1922
Physical description: 8
ist leit einiaen Women eine >i«li 'ortwähreud ileigende Taiigkeii zii deobachteil: ani Ii>,-istcii geiucht wer- !>cii die iu-eii. iillaiw!. .ichen -.'V' ine, >ie init l^i bis 'N per eezal?!: .nerden: - ir die w?- Die Erbin von Hohenbüchen. Roman von O. Elster. Fortsetzung. Rachdruck verboten. sah sie neue Wolken, neue Schatten her ausziehen? 6uri vor fünf Uhr lieh- sich Jürgen bei 5cm Baron melden. Dieser empfing ihn sehr Avorkommcnd. lud ihn ein. Platz zu neh men und bot ihm eine Zigarre

der Baron ?hne weiteres Jürgens richtiges Verwandt- ichaftsverhältms zu Johanna bezeichnete, ^nd Iolxuma und ich. wir sind Ihnen und Ärer Familie dafür zu Dank v-»rp?!ichtet.' »Ritte sehr — wenn Ihnen die Verhält. ^Ise genau bekannt waren, würden Sic fin- daß wir mir nach Pflicht und (gewissen hobelten, indem wir Joham» bei uns ausnahmen utid erziehen ließen. Sie Wilsen wohl nicht, daß Johanna da.> illegitime Kind eines Vetters meiner ,^ra>l ist'.'' „Das illegitime. >,err Baron.'' „Allerdings

— sonst würde sie ja die Lr- bin von Hohenbüchen sein.' Jürgen wußte im ersren Äl'omeiit nich:. was er sagen sollte. Der Baron sprach mit einer solchen Sirlzerheit, daß man anneh men mußte, er befinde sich selbst in einer Täuschung — oder er war ein ganz gerie bener. schlauer Schurke, dem nicht so leicht beiznkommen war. Aber konnte das. was der Baron behaup tete, nicht auf Wahrheit beruhen? Waren die Briefe des Rechtsagenten, die Jürgen gefunden hatte, erwa ein Beweis für die legitime Abstammung Johannas? Diese Briese machten leinen

sehr vertrauenerwek- keitden Eiitdruck, und der Rechtsagent konnte die legitime Abstammung Johannas nur zorgeschützt haben, um von dein Baron de sto leichter Geld zu erpressen. „Woher wissen Sic, daß Johanna die il legitime Tochter des letzten Herrn von Ho henbüchen war, Herr Baron? Ich will Ih nen offen gestehen, daß ich Grund habe, das Gegenteil anzunehmen,' sagte Jürgen schließlich nicht ohne Besangenhcil. Der Baron lachte leicht auf. „Das ist luftig,' rief er. „Aber so fragen Sie doch Ihren Vater

'. nicht. Ich !?abe Ihrem Vurer allerdings eine kleine Nente ausgeielzl, ans Erkenntlichkeit dasür. daß er sich Johannas angenommen hat: ein Bankhans in Ham burg ist angewiesen worden, oieru'ljnhrlich diese Rente gegen Quittung Vaters auszuzahlen, aber seine 'Adresse -.sr inir nicht bekannt. Vielleicht kann das Bankhaus Hammer u. Eo. in Hamburg dieselbe nen nen.' „Ich werde mich bei dein Bankhaus er kundigen. Aber, Herr Baron, ich bitte die Zahlung dieser Renre zu sistieren. Mein Bater hat für die Erziehung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 12
Date: 14.02.1914
Physical description: 12
Schult' ge macht. Immer und immer wieder fallen leichtgläu bige L-eute speziell auf klingende Namen, Titel und elegantes Lluftreten hinein, lassen sich blenden und glauben einem vornehm tuenden Fremden so sehr, daß sie dein Betreffenden K^vdite verschaffe«., selbst gewähren, für ihn Bürgschaft leisten oder ihm Wa ren kreditieren. Zu Ende des Jahres 1ö12 hat sich in der Nähe von Bozen ein ähirlicher Fall ereignet. Der falsche „Baron Annrdingcr'. „Besitzer' des Schlosses Freu- denftein bei Eppan

. Er ließ selbstverständlich alles auf Kredit das Schloß renovieren, eine Zufahrtsstraße bauen, hieli sich sein eigenes seines Zeug und livrierte Diener, und die Geschäftsleute ließen sich vom Scheine blen den imd rechneten cs sich sogar zur Ehre an. dem „Herrn Baron' gefällig sein zu können. Als das Geld - jene !D000 Viark, mit deiren er gelomnien ivar zur Neige ging und der Kredit endlich doch Löcher bekam, wollte der „Herr Baron' auf die Tu- che nach einer reichen Frau g?hen, welche die ganzen

sich dann selbst die Ba- ronie und der Herr Baron v. Benskow-Radosch, Be sitzer des Schlosses Pinznau, war fettig und nun koiiine der Raubzug auf die Taschen leichtgläubiger Menischen, üisbesonders Damen, beginnen. Damit cs seinem „Adel' an nichts gebreche, wußte sich der Pseudobaron aus Borg in den Besitz von antiken Möbeln mit Wappen und Fmnilienpor- tvaits einer hohen italienischen Aristokraten zu setzen und dekorierte damit sein Schloß. Er führte einen großen Haushalt und hatte einen ganzen Troß von Di«mboteu, insgesamt

14 (!) um sich. Eine erst klassige Köchin, welche nur für das Ehepaar die fein sten Menüs zwaiiunenzustellen hatte, eine Repräsen- tationsdame, ein Privatsekretär, ein Obergärtner, drei Untergärtner uud anderes DienftpersoiwI sorg ten für des Herrn Baron und der gnädigen Frau Gemahlin Bequemlichkeiten und waren stets der Winke der Herrschaft gewärtig. Aus Passion wandte der Herr Baron besonde res Interesse der Calvilleäpfelzucht zu. die er sozu sagen als Sport betrieb. Er legte ein diplomatisch- reserviertes Verhalten

, den Typus eines ostelbischrn Junkers und preußisck?en Gardeoffiziers an den Tag. Doch war diese angebliche noble Passion nur die Falle für die reichen Fremden in Meran, welche von den schönen Anlagen des Herrn Barons ganz ent zückt ivaren. Wenn der Baron sah, daß vornehme Kurgäste sich ihren Bedarf an Obst selbst deckten, ließ er seinen Sekretär abivesend sein und übernahm gnädigst persönlich die Führnng der Fremden durch seine Anlagen. Die reichen Kurgäste sikhlten sich von der Leut seligkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 28.02.1922
Physical description: 8
zehn Schritt ihr entfernt stehen und sah zu den Fen- pkru ihres Gatten hinauf. Dann bückt« er >>ch, griff mit der Hand in den Kies des We- 2^ und schleudert» einige der kleiner» Steinchen gegen die erleuchteten Fenster des Barons. Sofort hörten die Schritte des Auf- und Abwandernden auf. Ein Fenster wurde ge öffnet! der Baron schien sich aus demselben ,z.i beugen, denn die Baronin Hörle, wie er lcife saate: „Gehen Sie zur Veranda — ich kninine sofort' Dann wurde das Fenster wieder geschlos sen

u. begab sich durch die Wohnzimmer in den Salon. Der Baron war ihr jedoch zuvorgekom men. Sie sah ihn. mit einer Lampe in der Hand, das Speisezimmer betreten, die Lam pe auf den Tisch stellen und dann die Tür zu der Veranda aufschließen. Der frentde Mann trat ein. Jetzt erst tonnte die Baronin diesen ge nau erkennen. Er war in einen armseligen Anzug gekleidet: unter dem von Wind und Wetter arg mitgenommenen Hut hingen struppige graue Haare hervor, ein ebensol cher Bart umrahmte das rote, aufgedunsene

Gesicht, das den Mann als einen Trinker erkennen ließ. «Ich bin da. Herr Baron,' sagte der Mann mit rauher Stimme. „Still!' mahnte der Baron in leisem Ton. „Sprechen ist überflüssig. Haben Sie mir die Papiere mitgebracht?' .Ja.- „Geben Sie her!' »Zuerst das Belli/ lachte der Fremde. , Der Baron leaie ein Päckchen Banknoten auf den Tisch, hielt es jedoch mit der einen Hand fest. ,rn :i ?re»d er die andere ausstreckte. „Hier ist das Geld — nun geben Sie mir die Papiere.' Der fremde Mann holte

ein kleines, i» schmutziges Zeitungspapier gehülltes Päck chen aus der Brieftasche heroox „Da haben Sie die Wische!' „Ist es auch alles?' „Ja — alles, was ch habe?* Eifrig ergrijf der Baron die Papiere und begann in denselben zu blättern. Er hatte dabei die auf dem Tisch liegenden Bantno ten losgelassen, deren sich jetzt der fremde Mensch mit eiligem Griff bemächtigte. „Nun hat jeder sein Teil. Herr Baron,' sagte er mit hohnischem Lachen. „Es hat lange genug gedauert, bis ich Sie aufgefun

den habe: der verfluchte Advokat hat mich auf die falsche Spur gesetzt, sonst hätte ich mir schon eher das Vergnügen gemacht, Sie zu besuchen...' „Es ist gut,' schnitt ihm der Baron di« Rede ab. „Soviel ich sehe, ist alles in Ord nung. Sie können gehen! lind nehmen Sie sich in acht, daß sie der Nachtwächter nicht sieht' „Werde mich hüten. Herr Baron.' „Denken Sie an unsere Abmachung: Sie dürfen sich hier nicht wieder sehen lassen und gegen niemanden von unserem Geschäft sprechen, oder...' „Nun — oder, Herr Baron

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 17.11.1900
Physical description: 12
. Als erster ergriff Herr Pfarrer Schrott das Wort, um für Baron Dipauli Stimmung zu machen. Er schilderte in ausführlicher Weise die Verdienste Seiner Excellenz, pries die Be mühungen des Baron Dipauli in Angelegenheit der Gebäude- und Personalsteuer und verweist darauf, dass Baron Dipauli in Wien darauf aufmerksam ge macht hat, dass in Tirol 319 Mattn mehr als das Land zu stellen verpflichtet wär, zum Heere assentiert wurden. Professor S chöpf er verweist darauf, dass die Christlich-socialen

das nicht vergessen wollen und auch nicht abläugnen,' was Baron Dipauli gethan habe. Man dürfe aber, was für Tirol erreicht wurde, nicht als ausschließliches persönliches Verdienst Baron Dipaulis ausspielen. UebrigenS sei constatiert, dass diese Verdienste seinerzeit Baron Dipauli zur- Em pfehlung seiner Candidatur selbst zusammen gestellt habe: In den letzten drei Jahren ist aber thatsächlich mehr Schlechtes geschehen als in den letzten zwanzig Jahren Gutes gemacht worden sei. Baron Dipauli müsse man den Vorwurf

mit beitragen. Das Bündnis Baron Dipaulis mit den Jungtschechen war die eine Schwenkung Seiner Excellenz. Der zweite Vorwurf, den man Seiner Excellenz macht, sei seine Haltung in Angelegenheit des österr.-ungarischen Ausgleiches. Man sagt, Baron Dipauli habe versprochen, dass er nur für einen gerechten Ausgleich eintreten werde. Als der Ausgleich publiciert wurde, habe sich Seine Excellenz auch sehr scharf, vielleicht schärfer als die Christlich-socialen, gegen diesen Ausgleich ausge sprochen

. Als es aber dazu kam, den Worten die That folgen zu lassen, als Baron Dipauli Handels minister würde) hat er sich auf den alten, Oester reich so schwer schädigenden Ausgleich verpflichtet. Dr. Schöpfer beweist, auch wie schwer Oesterreich' aus Grund des mit Ungarn geschlossenen Zoll- und HandelsVündniW in seiner Viehzucht ünd dem Vieh handel geschädigt wurden Millionen habe dadurch die österreichische Ländwirtschäft verloren infolge der Begünstigung . Ungarns. Landtags-Abgeordneter Schraffl, von der Versammlung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 27.05.1924
Physical description: 8
sich, und der KammerUe- I ^meldete: »Herr Vaulnierl' Iii» Eintretende hatte ganz das Aussehen braven Mannes in den sechziger Jah- Etwas stark beleibt, mit einem guten. IPeslicheu Gesicht, sorgfältig rasiert, das reiche, schöngepslegte Haar schneeweiß... die Kleidung ohne gesuchte Eleganz, machte Herr Vaulmer auf den ersten Blick den Nn- druck eines besseren PrivÄiers aus der Pro vinzstadt. »Waren der Herr Baron so liebenswürdig, begann er, „sich ein wenig für meine Ersen quellen zu interessieren?' .Sprechen

wir ohne Umschweife,' unter brach ihn Saint- Magloire. .Niemand kann uns hier hören.' „Um so besser... Ich habe mich sofort an die Untersuchung gemacht. Herr Baron, mit der Si« mich beauftragt haben. Me Be raubung eines Wagens der Bank von Frank reich .. .Gut. haben Sie etwas Besonderes her ausgebracht?' .Der Streich ist genau so ausgeführt wor den, wie die Polizei es vermutet. Ein Mann, der «inen Handwagen zog, hat sich an den Wagen angehängt, scheinbar, um sich die Mühe zu ersparen, fein Wägletn seSst zu ziehen

. Das hat natürlich kein Aussehen ge mocht. Der Handwagen war mit einer Wa che überspannt, unter welchem sich ein ande res Individuum verborgen hielt. Unterwegs kroch dieses in den Wagen der Bant und reicht« einen Sack nach dem andern heraus. Der Mann, der den Handwagen zog. brachte sie in denselben und.. „Das hat die Untersuchung der Polizei be reits herausgebracht.' bemerkte der Baron mit gl«chgültiger Miene, während er, wie zerstreut und etwas getangwoilt, mit einem Brieföffner spielte

in eine Seitenstraße ein, während der ausgeraubte Wogen seinen Weg fortsetzte. In der Seiten, stvaße verließ das zweite Individuum sein Versteck und half den recht schwer geworde nen Handwagen ziehen. Di« beiden Diebe haben ihn sodann nach dem Nordbahichos ge fahren.' »Sie gkauben?' »Ich bin dessen vollkommen sicher, Herr Baron, ich selbst habe ihr« Spur aufgefun den ... Ich könnte fast eine genaue Beschrei bung der Räuber geben...' »Ganz unnötig!' unterbrach ihn lebhaft der Baron. »Ich bin von Ihrem außeror

dentlichen Spürsinn genügend überzeugt, Herr Baulnier. Was ich noch gerne wissen möchte, ist, was aus den geraubten Werten und SeSvm geworden ist. Sie wissen, daß sich darunter «ine Summe befand, «e aus mein«« Bamkhause stwmmt.' „Ganz recht, Herr Baron.' ^Zch gehöre deshalb zu den Bestohtenen. Was mich mehr interessiert als die Festnahme der Diebe — das geht die Polizei an — ist zu wissen, ob noch irgend etwas z» retten ist.' „Was das anbetrifft. Herr Baron, so Wu nen Sie darüber ruhig schlafen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 23.12.1902
Physical description: 8
hoch eingebracht haben. Wo blieb da die Achtung der bischöflichen Autorität, mit welcher die Altkonservativen uns Christlichsozialen gegenüber stets so großtun? Die Altkonseroativen nehmen eS den Christlichsozialen so bitter übel, daß diese, nachdem der Fürstbischof von Trient und der Fürstbischof von Brixen die Wahlfreiheit feierlich zugestanden hatten, von der zugestandenen Freiheit Gebrauch machten und nicht den Baron Dipauli, sondern den Bürgermeister Schraffl wählten; die Altkonservativen

selber aber haben eS nicht der Mühe wert gefunden, bei ihren Schulanträgen die Meinung der Bischöfe einzuholen. Wo liegt die größere Mißachtung der bischöflichen Autorität und was ist wichtiger, daß Baron Dipauli Abgeordneter gerade der fünften Kurie von Deutschsüdtirol sei oder daß die Schulfrage im katholischen Sinn ge regelt werde?! 4. Am 8. Februar des Jahres 1898 beschloß der konservative Landtagsklub in Anwesenheit der hoch würdigsten Fürstbischöfe Dr. Eugen Valuffi und Dr. Simon Aichner

vom 8. Februar 1898 unausgeführt bis zum heutigen Tage. Wo blieb in diesem Falle die so oft ge rühmte Ergebenheit der Altkonseroativen gegen den bischöflichen Willen? Freilich hatte es sich nicht um die Wahl des Baron Dipauli gehandelt, sondern um eine Landesorganisation auf demokratischer Grundlage, nach welcher bei den Wahlen die Volks wünsche ausgiebig zum Ausdruck und zum Durch bruch gekommen wären. 5. Du kannst dich, lieber Leser, gewiß noch erinnern, wie bei den letzten ReichsratSwahlen im deutschen

Südtirol ein großer Wahlkampf war. Ge handelt hat eS sich um die Frage, ob Baron Josef Dipauli gerade in der fünften Kurie gewählt werden muß oder ob es für den Herrn Baron Di pauli nicht ehrenvoll genug wäre, wenn er in der vierten Kurie von den Bozen-Meraner Bauern oder in der dritten Kurie von den Bürgern von Kaltern- Tramin-Klaufen-Brixen - Sterzing- Bruneck-Jnnichen- Lienz gewählt würde. - Baron Dipauli wollte durchaus in der fünften Kurie gewählt werden — wohl hauptsächlich des halb

, um nach obenhin als Volksmann dazustehen. Die Christlichsozialen aber meinten, der Baron und Weingroßhändler Dipauli passe nach den gemachten Erfahrungen nicht besonders gut in die fünfte Kurie; Dipauli sei wohl kaum ein richtiger Volks mann. Weil die Christlichsozialen darauf bestanden, daß Dipauli für die fünfte Kurie nicht passe, Baron Dipauli aber weder in der vierten, noch in der dritten Kurie, sondern justament in der fünften Kurie gewählt werden wollte, so war der Ausbruch eines Wahlkampfes gewiß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 6
Date: 23.01.1900
Physical description: 6
leistete dem hochwürdigen Herrn Pfarrer wegen seines Vorgehens am 10. December Abbitte, weshalb der Herr Pfarrer beim Gerichtshofe um gänzlichen NachlajS der Strafe oder wenigstens um ein geringes Strafausmaß ansuchte. Der Angeklagte war seiner Schuld geständig und wurde wegen verschiedener mildernder Umstände nur zu acht Tagen Arrest verurtheilt. Baron RokitanSky vor Gericht. Baron Roki tanSky spielt sich seit längerer Zeit M Bauernführer auf. Gegen dieses Gebahren kann man nichts einwen

den, es ist sein freies Recht als Staatsbürger, und dm Schaden haben nur jene, die seinen Lockungen folgen. Baron RokitanSky hat aber neben verschiedenen anderen schwachen Seiten auch die, dass er gegen seinen Gegner in ausnehmend heftiger Weise austreten will, selbst aber sehr böse werden kann, wenn man ihn ein wenig unter die Lupe nimmt. Baron Morsey hatte nun vor Monaten das Unglück, sich, die Ungnade des Baron RokitanSky dadurch zuzuziehen, dass er ein gutes altes deutsches Sprichwort citierte, das dahin lautet

, man solle stets reden was wahr ist und was man verzehrt, auch stets bar bezahlen. Baron RokitanSky glaubte sich durch die Citierung dieses alten BolkssprucheS in seiner Ehre ge kränkt und lief klagen. Baron Morsey sah der Klagerei des Bauernretters RokitanSky mit großer Ruhe ent gegen, deim er mochte sich wohl denken, dass man doch einen so guten Volksspruch auch dann citieren dürfe, wenn der Herr Baron RokitanSky bezüglich der Bar- zahlerei etwas schwerhörig wäre. Im Verlaufe deS Pro cesses lehnte

, dass mit keinem Worte das Privatleben des Klägers von Baron Morsey an gegriffen wurde. Für den Vorwurf eines politischen Gesinnungswechsels halte der Richter einen Wahrheits beweis aber für unzulässig und auch nicht für erbringlich, da in der Politik die Meinungen auseinandergehen können, ohne dass die Ehre der Person hierdurch berührt, werden könne. '' In Neapel hat ein Sensations-Process begonnen. Angeklagt sind: der Advocat Susio, der Fürst von Presicce, der Ingenieur Ianni, der Baron

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 18.04.1918
Physical description: 8
M-'Mllonia.' Freitag 19. Crescentia. SawStag 80. Sulpitius. Sonntag 81. Anselm. Montag 88. Soter u. Cajus DienStag 83. Adalbert.' Mittwoch 84. Georg. Baron Burian — Ministe? des Aeußern. Dien. 16. April. (KB.) Seine Majestät er- normte den gemeinsamen Ananzminister Ba ron Burian zum Minister des Aeutzern. Budapest, 16. April. (Ung. Korr.-Büro.) Ler zum Außenminister ernannte Baron B u- rian wird die Führung des gemeinsa - i men Finanzministeriums beibe halten. — Der Kaiser ist um 10 Uhr abends

^ mit Baron Burian nach Wien abgereist. i Die Frage der Nachfolgerschaft ist nun entschieden. Weder Tisza, noch Andrassn, nicht der ehemalige österreichisch-ungarische Londo ner Bgtschaster Gras Mensdorff und der ge - zenwärtige Berliner Botschafter Prinz Hohen- 'MBUÄn zM' NWMM nin bestimmt, sondern Baron Burian wurde vom Kaiser mit der Leitung der a u s- wärtigen Politik der 5?abs- burgsr Monarchie betraut. Es tritt also ein Mann an die Spitze unseres Außenmi- nisieriums. den man nicht erwartet Hatto

. Ob nun Baron Burian provisorisch die Leitung un seres Augenministeriums übernimmt oder als definitiver Nachfolger des Grafen Czernin aus- ersehen ist. läßt sich heute nicht mit Bestimmt heit sagen. Auffällig ist nur eine Meldung ai!5 Budapest, nach der der neu? Außenminister die Führung des gemeinsame:'. Finanzministeri - ums beibehalten wird. Sonst ist es a?n?Ahn - lich Brauch, daß einem Oesterreicher das ge - meinsame Finanzministerium übertragen wird, wenn der Minister des Aeußern u. des kais. Muses

ein Ungar ist und umgekehrt, um nicht ein Ueberoewicht der einen Reichshälfte über die andere aufkommen zu lassen. Nach der Meldung des ungarischen Korrespondenz- Bureaus, das von einer Beibehaltung des ge - meinsamen Finanzministeriums seitens des Baron Burian und nicht von einer bloßen Fort führung der Geschäfte bis zur Ernennung eines neuen Leiters spricht, scheint aber die Möglich - keit zu bestehen, daß Freiherr von Burian die Leitung der auswärtigen Politik nur provifo - rifch übernimmt und später

einem anderen Manne wieder Platz machen will. Ob daß der Fall ist, dürfte sich bald zeigen. Baron Burian ist uns kein unbekannter Mann, wenn wir ihn auch nicht als Nachfolger des Grafen Czernin erwartet haben. Er hat schon eimnal während der Kriegszeit die äuße ren Geschicke der österreichisch-ungarischen Mo - narchie geleitet, zu jener Zerr bekanntlich, wo Italien gerade die größten Borbereitungen für den Krieg gegen Oesterreich traf. Als nämlich Graf Leopold Berchthold, der das Erbe des am 17. Feder 1911

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 18.10.1900
Physical description: 8
Staatsrecht festzuhalten. Die tschechischen Politiker wissen das ganz gut und es is kein heimliches Geld, was da nach Tirol fließt. Eö jst flicht zu Mugyefl, dass eifle Verständigung zwischen defl katholische^ Tschechen und jsen katholischen Deutschen schon öfter sehr )?ahegerückr war und da war es Baron Dipauli nicht minder wie Schwarzenberg, der eine Verständigung nicht förderte. Das dürfe einem aber nicht wundern, fürchtet doch Dipauli, dass nach einer er- splgten Verständigung der Deutschen

haben aber manchen nicht gestattet zur Versammlung zu kommen. Hätte man die Versammlung für einen Wochentag angesetzt, da wäre es wieder den bäuer lichen Vertrauensmännern nicht möglich geworden, von der damaligen strengen Arbeit abzukommen. Auch die Rechtfertigung Dipaulis, dass er dem Duellanten Badeni condolierte, sei eine vage, da gibt es keine Entschuldigung. Redner meint, nach all dem könne Baron Dipauli nicht ein Mandat in der 5. Curie beanspruchen, er ist kein Volksmann. Die Rede Aichingers wollte mit Gewalt

von den An hängern Dipaulis unterdrückt werden und er konnte nnr in Pausen sprechen. ' Schließlich wurde von Dr. Haidegger folgender Antrag eingebracht:> „Die heute in Brixen tagende Wähleroersamm- lung dfr allgemeinen Curie lehnt ' eine neuerliche Candidatur Sr. Dxcellenz des Herrn Baron Josef Dipauli für die fünfte Curie in Deutschsüdtirol ab.' - Die erste Abstimmung verlies resultatlos. Bei der zweiten Abstimmung, bei welcher ein Anhänger und ein Gegner Dipaulis zählten, ergab sich, dass 77 Stimmen

standen, an der Pertraucnsmännft''Persgsninlung vpm 30. September in Bpzen theilgenommen zu hcchezz. Pas Conventikel war jn aller Heimlichkeit eiyperufen wordefl. Seine Verhandlungen scheuten so die Oeffefltlichkei^, dasß der Porsitzende Desselben sogar dezn Berichterstatter eineß katholischen Blattes, zum Erstaunen einzelner Teil nehmer, die Ausübung feinest Dienstes veswehfte, Hoch- Würden Herr Schrots bemühte sich in der PessWinhmg fijr Baron Dipauli SlimWMg zu yzachey und zählte die Verdienst

bei und bestätigte deren Wahrheit vollinhaltlich. Aus dem Sarnthale wurde Baron Dipauli der Vor wurf gemacht, er habe sein gegebenes Versprechen, in Bozen alljährlich wenigstens eine Versamm lung zuhalten, nicht erfüllt, Baron Dipauli ver sprach hierauf bereitwillig, wenn er gewählt wird, von nun an alljährlich zwei Versammlungen zu halten. Ein Bauer sagte hierauf ganz erstaunt: ,Iber was der Herr Baron jetzt Alles verspricht!' Zu seiner Plt- schuldigung führte Dipauli an, er. habe einmal eine Versammlung gerne

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 01.09.1922
Physical description: 6
ins Feuer fallen! Was ist denn nur in Sic gefah ren? Ganz unrecht kann ich meinem Neffen nicht geben, wenn er behauptet, Posch wäre so etwas nicht passiert.' ,.Dac> glaube ich sehr gern, Herr Baron. Denn Posch versolgte hier ja nicht dieselben Ziele wie ich. Uebrigens hoffe ich, Sic wer- der Pasch noch morgen abends wieder an ineinc Stelle setzen und damit einem alten, treuen Diener Gerechtigkeit widerfahren lassen.' „Na, na, jetzt kommen Sie mir nur nicht mich noch mit Empfindelei!' „Ich spreche

in vollem Ernst, Hcrr Baron. Die Vorladung ist übrigens nicht verbrannt. Ich behielt sie nur für mich zurück, da ich sie brauche. Und damit ist meine Mission als Kammerdiener nun auch erledigt.' l5r Halle ernst und bcwcgt gesprochen, nicht mehr in dem unterwürfigen Ton eines Un tergebenen, sondern wic einer, der die Lage beherrscht, Bawn David starrte ih» sprachlos an. Ferna» fuhr, ohne eine Frage abzuwar ten, fort: „Ilm Ihnen diese Worte verständ lich zu machen, Herr Baron, muß ich mii dem Geständnis

lieh men Sic dcn Blick zurück oder ...!' „Paul Fcrnllu, dcn Sie durch Dr. .Holl:, mit der Ermittlung Ihrer Enkelin bclraur haben.' „Ein Dctcktin —?' „Ja. Und mcinc Aufgabe ist, Gott sei Dank, nach allen Richtungen hin gelöst. Der Mann, wclci)cr II,rem Hausc so schwerem Leid zufü gt» wolltc, wird morgen dcr Gerechtigkeit überliefert werden.' Baron David, der aichsohl im lÄcsich! worden war. stützte sich, schwor alinend und zitternd, aus die Lohne des Arnisiohls, ne ben dein er stand. „Sic I>obci

! Adolfs Mörder entdeckt . . , . hier aus — Wielcntal?' stainmeitc er. „T^ ist nicht — Rchbach?' „Nein. Aber vor allem nehmen Sic Plalz, Hcrr Baron. Das, was ich Ihnen zu sag.'i! Hobe, ist nicht in slius Minutcn abgetan. Es wird Sic wahrscheinlich tici trcfscn, wenn cs Ihnen andcicrscits auch die ircud^c Nach richt dringt, daß Ihre Enkclin gcfundcn ist und schon morgen in Ihren ?lrmcn ruhen wird. Vielleicht wäre es klüger, wenn ich Ihnen all dies erst morgen — nach dcr Ver handlung gesagt hätte

landw. Laiidesanslalt S. Michcle, de, Lmidcslulturrot Trient Herrn Präsidenten Cov. >H. Catlrm'i, die londiv. Zentralstelle Bozen Herrn Inspektor Mader. Von seilen der londni. Bezirksgenossenschost Neumarkt intervenierte Heu Baron Felix von Longo, sowie die Vertre ter der l^emeinden. cnncsscn können, wcnn Sie meine Erzählung angehört haben werden/' Der Baron war kraftlos in den ihm zuge- scholicncii Tcslel gesunken. „Sprechen Sic!' jagte er verstört. 25. Äapitcl. Nieilcicht noch nie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 13.11.1900
Physical description: 6
: In Nr. 152 der „Neuen Tiroler Stimmen' vom 3. November d. I. war unter dem Titel „Berichtigung' Folgendes zu lesen: „Herr Josef Gutmann, Obmann der Kellereigenossen schaft Kältern, hat der ,Neuen Freien Presse' folgende Be richtigung zugeschickt: ,Der gefertigte Obmann der Kellerei- genossenschast Kältern, gerade kein Freund der Weinhändler, fühlt sich verpflichtet, der Behaupwng der .Neuen Freien Presse' vom 20. October gegenüber zu erklären, dass die Kellerei des Josef Baron Dipauli die Praschlet eher

besser bezahlte als. andere Händler, und dass die Leute ganz frei und ungezwungen mit dieser Firma verkehren. Josef Gut mann, Obmann/ Wird die ,Brixener Chrom? von dieser Erklärung Kenntnis nehmen? Man könnte es erwarten, denn noch in einer der letzten Nummern schrieb sie von einer ,Beurtheilung der Geschäftspraxis (deS Baron Dipanli) im Etschlande'. Wie wir erfahren, hat sich ein Brixener Theologieprofessor an diesen Herrn Gutmann gewendet, mit der Bitte, ihm PreiSdrückereien der Firma Dipauli mitzu

Baron Josef Dipauli und des Herrn Franz Rohracher denken. 2. Es ist unwahr, dass Herr Gntman geantwortet hat: ,Die Dipanlische Kellerei hat höhere Preise gezahlt, als die Kellereigenossenschaft in der Lage war.' Wahr ist vielmehr, dass Herr Gutmann auf die Anfrage des Brixener Casino, in welcher kein Wort gegen Dipauli enthalten war, sondern bloß um die Stimmung der Wähler gefragt wurde, unter dem 30. September d. I. wörtlich also antwortete: ,Jch und die meisten Wähler in Kaltem wünschen, dass

ein Candidat (in der fünften Curie) aufgestellt werde, der die katholischen, kirchlichen, religiösen Interessen gut, gewisseuhaft vertritt: dann aber auch ein Mann, der fürs Volk ist, besonders, was uns anbelangt, für die Landwirt schaft, also diese Interessen gut vertritt. Baron Josef Dipauli schätzen wir betreffs Vertretung der religiösen Interessen. Aber betreffs Weinbau- und Wein- productionsvertretung steht er zu uns im strengsten Gegen satze, indem er durch Halbwein- und Zuckerweinmachnng

wünschte ausdrücklich, dass dieser sein Brief veröffentlicht werde. ^ Brixen, 8. November 1900. Dr. Wendclin Haidegger. Wie übrigens die an die „Neue Freie Presse' ab gesendete Berichtigung zustande kam, möge folgende Stelle auS einem Privatbriefe des Herrn Gutmaun eine characte- ristische Beleuchtung finden: „Betreffend die Berichtigung zu Gunsten der Firma Baron Josef Dipauli kann ich folgendes mittheilen: Ich habe diese Berichtigung nicht geschrieben. Als ich bei Herrn Dekan, der Aufsichtsrath

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 02.03.1925
Physical description: 8
, die die Zeit in >«n Gesichi gegraben hatte, und der Baron sich gestehen, daß dieser wohl geeignet ^ar. einen tiefen Eindruck auf eine Frau zubringen: «in Gefühl des Unmuts uberkam ihn, als er sich fragte: Habe ich ein -AeÄ. bei ihr auf Treue zu rechnen? »Herr von Meneoille, Sie sind nicht der. «r sie waren/ sagte Mötzlich der Prinz. Sie aus wie ein Wann, der von düsteren Manien gequält ist.- Der Baron fuhr auf und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, als könne er durch- diese Bewegung alles Druckende

von sich scheuchen. „Bah, es ist nichts als ein klei nes Unwohlsein, das ich mir in der Nacht luft zugezogen.' Der Prinz betrachtete ihn mit dem starren Blick, den der Baron so sehr fürchten ge lernt. „Ihr Unwohlsein ist nicht körperlicher Na tur, lieber Baron, Sie leiden geistig, die Worte einer Frau gellen Ihnen in den Ohren.' Der Baron erschrak. War dieser Mann allwissend? In der Tat quälte ihn die Pro phezeiung der Casrelli, er werde in drei Monaten in seinem Grab liegen, unaufhör lich. „Sie bewegen

sich wieder im Geheimnis vollen, Hoheit.' entgegnete er und suchte, ob wohl bleich geworden, einen hohnischen Ton anzuschlagen. Aber niemand versteht Sie. ich am wenigsten. Wollen Sie sich nicht deutlicher erklären?' „Ich habe leider die Gabe des zweiten Ge sichtes, lieber Baron, und ich lese von Ihrer Stirn Gedanken, die ich der Oeffentlichkeit mcht preisgeben mag. Es genüge, wenn ich sage, daß das, was man ihnen gesagt, in Erfüllung gehen wird!' Grauen und Entsetzen erfaßte den Ange redeten. Sein Gesicht umrde

. Ms ich Ihr Palais verließ, blickte ich von der anderen Seite des Platzes zurück imd sah, wie die Fenster sich verdunkÄten. Hoheit müssen Ihr Lager sofort aufgesucht haben. Ah. nun erinnere ich wich auch, daß ich mir Vor würfe machte, so lange von Ihrer Gast- fovmQschaft Gebrauch gemacht ,zu haben, denn Sie hotten vorher über Kopfschmerzen gettagt.' In der Tat, Herr Herzog, nach Ihrem Fortgehen dachte ich wahrlich nicht daran, bei Nacht und Nebel auszureden,' setzte der Prüy hinzu. Der Baron schwieg und begann

, jeder Ihrer Wünsche ist mir Beseht, Hoheit. Auch gehe ich gern nach Genua, sei es «ich nur. um öfter die Gesellschaft des Baron» Meneoille .pi genießen, der nun einmal dort zu .Hause ist. Auch Hot man mir gesagt, daß die Frauen in Genua oerteufett hübsch sind, imd da die Natur einen ganz hübschen Jun gen aus mir gedrechselt hat. so existiert nicht der geringste Awoifel, dcch die Mädchen und Witwen dort sich um mich reihen werden. Ich erwarte den Augenblick mit Ungeduld. Hoheit, da Sie den Staub Roms

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 27.11.1920
Physical description: 8
war, ch e Sie zu kennen- Meine Braut schwärmte in so begeisterter Weish von Ihnen — und ich wollte doch ganz allein von ihr angeschwärmt werden. Aber v>m sreue ich mich doch, Sie kennen zn lernen.'' „Das beruht auf Gegenseitigkeit, Herr Baron.' »Lieber Fritz — du '.reiht, daß ich eine viel zu realistische Natur bin, um zu schwärmen. Ader jetzt ?a'oe ich etwas viel Wichtigeres mit dir zu bespre- ».en. höre mich an,' jagte Tilly eifrig, ergrisf einen ^nopf seiner Neitjoppe und erzählte ihn;, was sie vkben mit Griseldis

besprochen hatte. Baron Dalheim hörte sichtlich erregt zu und ils Tilly schwieg, sah er nachdenklich in Eriseldis 'luxen. ..Mein verehrtes, gsuidiges Fräulein, Sie se- 5iu mich in einer recht peinliche», Lage in dieser ^S?!egenheit- Mein Herz drängt mich schon lange, ^lvs Treuenfels auszusuchen, aber ich habe doch «iNiierhin einige Bedenken gehabt. Man ist da in «wer unangenehmen Lage.' Griseldis atmete ties auf. Sie mar sehr bleich, aler ihre Augen leuchteten wie ,,n'-i Sterne aus ihren; Gesicht- „Herr

selbst, er wäre imstande gewesen, sie im Zorn um- zribrinc-en — aber aus so ka-te, heiunüäische Art — halten Sie das sür möglich? Ich kenne Graf Trcuenfels nicht so lange wie Sie, aber so gut kenne ich ihn schon, daß ich behaupte, er ist unschul dig. Wäre er.es nicht, so hätte er sich zn dieser Tat bekannt- Das ist meine heilige Ueberzeugnng.' So sa^te Eriseldis mit bebend:,' Stimme Baron Dalheim war sichtlich erregt. „Mein gnädiges Fräulein, ich schäme mich vor Chicen, weil ich nicht in gleicher Weise sür

.' „Das wird er nicht tun, Herr Baron/ erwi dert« Griseldis uderzeugt. ,,Das glaube ich auch nicht, Fritz. HSre mich an, ich hade Änieldis versprochen, dich zu bsllim- men, den Grasen aufzusuchen. Und ich bitte dich nun herzlich, es zu tun. Auch deine,ivegen bitte ich dich darum, denn ich weih, es drückt dich, dasz du nach deinen, herzen nicht rechl gehandelt hast. Lieber voch einem Schuldigen die helft reichen, als einem Unschuldigen sie weigern. Die Schuld eine» anderen kann dich nicht l'eslecken, aber es muh

dich bedrücken, einen Unschuldigen zn beledigen. Und es bedruckt dich auch, ich weiß es. Man hat Kcaf Treuensels die Tat nicht beweisen können, und gab ihn, die Freiheit wieder. So glaube doch fest an seine Unschuld, Sa du ihn einer salchen Tat nicht fähig hältst und hai^le danach. Es kann deine Ehre nicht beflecken, wenn du lieber an dein?» Feeundes Unsn/.io glaubst, als an feine Schuld.' Der Baron küßte seiner Braut inbrünstig dk Hund. „Hab Dan! sür dceö Wort, Tilly. Du hast recht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 13.03.1922
Physical description: 8
. .Aber wir wollen doch d« he^c»c« vtiimnung der Damen :?cht stören, daruv: Sie, orü5 ü«>i? m:chl.-'Ä>JS etw.' uw Mrrf Uhr. auf msM«s Ammer A> b»- iuchen.' „Ich werde pünktlich erscheinen, Herr Ba ron.' „Nun gut — so lassen Sie uns jetzt zn der Gesellschaft zurückkehre»/' Alle zusllüuneii begaben sich dann au den «lrand. Die Gruppierung der Gesells.t>asl mach?« sich von selbst: Arno und Johanna gingen zusammen, dann folgten Tüly und Jürgen, und '/ileizt der Baron und die Äa- ronin. „Wo^ sprachst du vorbin mit dem V.api- tän?' fragte

die Baronin nach einer Weile. .Ihr schienet etwas Wichtiges zu verhan deln.' „Nichts Wichtiges für mich,' eirtgegnele der Baron ausweichend. „Er fragte nach dem Leben seiner — Schwester und nach seinem Vaier.' „Du hast ibm nähere Auskunft gegeben?' Die Baronin sah ihren Gatten bei die ser Frage nicht an. Sie mußte, dag er ihr doch nicht die Wahrheit sagen wollte cder — konnte. Die Ereignisse jener Nacht, in der sich ihr Gatte mit Klaas Hennig abge funden. waren nicht aus ihrem Gedächtnis geschwunden

aber sie hatte fi/? seitdem nicht wieder berührt. Sie hatte genug in ihrem Leben zu tragen gehabt, mochte ihr Mann die Last dieses Geheimnisses — wenn es ein solches war — allein tragen! Ne wußte, daß bei der Enthüllung der Wahr heit doch nichts Gutes herauslsmmes Wör de, 5arum ließ sie alles seinen Scrnq gehen, lebte aber in beständige?' Feucht vor diesin?: . Geheimnis, über des »«d«« « vaH Hpe Sat te »L „Ich werde ihm heute nachmittags Aus kunft gegeben', entgegnete lach einer A5eile der Baron kurz. ?aniit rva

: das b<ejprüch zu Ende, schwei gend gingen sie nebeneinander ber. Der Baron iann darüber nach, was Jür gen ibn fragen könnte und was er ibm antworten sollte. 'Lr legte sich alle Möglich keiten vor und stellte die Antworten darauf fest. Und er kam ?u der tteberzeugung, daß ihm der junge Mann nichr gefährlich wer den könne — nur in einem ^alle wäre das möglich gewesen, aber dieser war ja ausge schloffen. Während er so nachdachte, beobachtete er Jürgen, der an der Seite Tillys dahin- schritr. Dabei fiel

ihm auf. mit welch' leuch tenden Augen seine Tochter zu dem jungen Seemann emporschaute und daß ein oerklä rendes und doch verschämtes lächeln auf ih rem lieblichen Gesicht lag. Und er sah fer ner. dag Jürgen voll arter Aufmerksam keit gegen Tilly war und daß sein Evesen eine Weichheit zeigre. die im Gespräch mit dem Baron nichr zu bemerken gewesen war. Stalten lächelte schlau. Sollte er hier ^en Punkt gefunden haben, von dem aus er alle Angriffe siegreich ab schlagen komrte? M „Ich finde.' bemerkte die Baronin

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 21.04.1922
Physical description: 8
>!>i» l> .»»lionen >lar>? Aktienkapital ein >ttck>lonwi.rk ^e^rundel. dem auch mal!- As Erdin von Hohenbüchen. Roma« von O. Elster. !!. Foni-Z'.mg. Ncchdruck verboten. Ä dem Arbeitszimmer angekommen, zün- .«? sich iZer Baron eine Zigorrs an. Er truig- l« irgsnd eine medianische Beschäftigung !>a- din, um setne Zlufregung zu verbergen. Dann ^gte er^ 'Tills- du rauchen?' »Aein. ich danke.' emgegziete Arno. „Was '-ch dir mitzuteilen h^be, ist sehr ernst.' -Rli. so schieß los!' rief der Baron. .DÄ«r.' begann Arno

den Blick senkte, während eine leichte Röte in seine Stirn emporstieg. Er konnte den Blick seines Sohnes nicht ertra gen. „Dater.' sagte dieser mit leiser, trauriger Stimme, „ein Mann hat sie mir in Rio d> Janeiro übergeben — ein Mann, der au mit dir früher m Verbindung gestanden bc — der früher in Hamburg wohnte — Age Wippermann.' Der Baron erbebt«. „Wie kommst du mit diesem — diese- Schurken zukommen?' fragte er, sich gewoll sam aufraffend. „Ich weiß, daß dieser Wippermann ein verbrecherisches Loben

hinter sich hat. Aus sein Won allein würde ich ihm cu:ch nicht ge ! glaubr haben, aber die Papiere sind üonine'l ! beglaubigte Abschriften der ursprünglichen Urkunden!' „Die Beglaubigung kaiin gesäsibt sein.. ' „Nein, Bater, sie ist echt! Ich habe mich in Hamburg erkundigt! Barer,' fuhr Arno -ort und !eine Stimme bebte irne von verhaltenem Schluckten, „las; nns dieses furchtbare Spiel nicht weiter treiben, das unser aller Ehre schändet und dich — Barer! zum — Verbre cher stempelt!' Der Baron war in den Sessel zurückgesun

, und des Taufscheines res Kindes Juanita, in derselben Kirche isgestellt. Außerdem liegt ein Totenschein .r Frau von Hohenbüchen bei und eine Ab° hrift des Passe?, mit d»m Franz Alberl von Hohenbüchen die Rückreise nach Europa an trat Wippmann hat die Abschristen beglau bigen lassen und sie sür sich behalten, wäh rend die echten Urkunden in — in — deinen Besitz übergingen, Vater...' ' „Woher welsu du das?' -uhr der Baron auf. „Ich lueis; es. Bater! Laß uns die Cm >e.- heilen nicht weiter erörtern. Du hast

die Ur kunden durch .'ilaas Heniitg erhalten — schon nvr Iahren. Aater — und hast die Wahrheit initelÄriickt!' „lind wen,'! lch .', tat. ' rief dc'r Baron in der Wut der Bei.iveiilimg, 'u messen Gun- ilen icn ich Hin euretwillen Hab ich es De tail! Hin eurer Mutter willen — um euch, unserer Kinder Millen! ^hr »oUtet glücklich, ihr iolltet reich sein! Was log an mir, der 'ch die Last dieser Tai mir mir herumgeschleppt habe — jahrelang — euch sah ich glücklich — ihr lebtet in Rliick und Reichtum

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 14.04.1925
Physical description: 8
er, „das Aß mußte kommen, um mich verllervn zu machen — und es kam! Herr von Menvville ist ein fahr geschickte? Mann u?Ä> versteht die Ghance zu seinen Gunsten zu gsstMen.' Baron MerwoMe war aufgesprungen. „Hoheit, das sind fondenbare Worte, wollen Sie die Geoooyeicheit haben, sich nähe? zu cr- Mven?' Der P?mz schaute mit starrem BKck auf ihn. Alle hatten sich von ihren Sitzen erhoben. Meneville sah aus, als wollte er dem Tast- gaber an den Hals springen -- atemlose Stille herrschte im Raum. „Gern

will ich mich näher erH!ären>,' sagte der Pnin^ langsam: „meine Pfticht Äs Gast geber erlieischt es sogar, nieme Herren, die Bank miir'Ze ollevt gewinnen, denn der V'.inAer splc't falsch.' Anatole von MeneoiAe wurde kreidebleich vor Wut. „BerÄammter Zauberprinz — Menlvurer!' Er holte mit der geballten Faust zum Schlage «ms. Mi: eiijernen Griff ersaßt« der Prinz den erlnzbenen Arm mid hiett ihn am Handgelenk fest. Er ,mißte Muskeln von Stahl haben. 5 denn der Baron wand sich vergebens unter dem Griff

, der ihn mit der Kraft eines Rie sen umklammerte. * Alle Anniesenden waren zum Prinzen ge eilt und umstanden ihn wie eine lebende Ma-uer. Nun ließ dieser d«n Arm los. «Sehen Sie noch, meine Herren, in diesen Kartenblättern befindet sich «in Aß zu viel, ein weiteres hält der Baron MeneviLe noch in seinem Ilemnel versteckt!' Nicht die geringste Aufregung zeigte sich -m GesüZZt des Prinzen, als er die furchtbare Anschuldigung aussprach. Der junge Fürst Guastalla machte Miene, die KartenbWtter nachzusehen

, mit einem Ruck schleuderte Akmeville sie vom Tisch. Die Blätter flogen im Zimmer umiher, mit den Karren hatte er einen Teil des gewonnenen Eo'dcs heruntergestreist — dos gelbe Metall klirrte ,!ni) rollte auf den Dielen. „Es ist durchaus nicht nötig, nachzusehen', sagte d^ Herzog Tesia kalt; „Ihr Wort, Hoheit ist vollkommen genug. Darf ich mir den Rat erlauben, die Diener zu vusen. um diesen Herrn die Treppe hinunterzuwerfen?' Er deutete mit unsagbar verächtlicher Ge bärde auf den Baron. Jacobe trat sofort

einige Schritte näher. In seinen Augen blitzte es freudig auf und trotz seiner alten Knochen war er augenblick lich bereit, dieses Amt zu übernehmen. Der Baron bot ein Bild des Entsetzens. Seine Augen stierten glasig, über das kreide bleich gewordene Gesicht perlte von der Etinn der Sckweik. er bebte vor Wut. Diejer fremde Mann trat ihm überall entgegen und machte alle seine Hoffnungen und Pläne zu- fchanden. Damals in Rom — heute hier! Das Herz der Geliebten, die früher so sehr am ihm gehangen, mar

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