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Brixener Chronik
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Page 2 of 5
Date: 25.05.1921
Physical description: 5
, während in der Tessera ein Verkaufspreis von verderbenbringende Politik näher kennen zu lernen. — In Florenz gab es damals zwei Parteien, die Weißen oder die Kaiserlichen und die Schwarzen oder die Päpstlichen. Als nach verschiedenen Kämpfen die Weißen, denen sich auch Dante an geschlossen hatte, unterlagen und die Schwarzen wieder ans Ruder kamen, wurden die einfluß reichsten Männer der Gegenpartei, darunter auch Dante, aus der Stadt verbannt und ihre Güter konfisziert. Von den Freunden, der Familie

- und Weltpolitik, als deren Träger er das Kaisertum betrachtete. Ewigen Ruhm hat sich Dante in seinem voll kommensten und gefeiertsten Werke, in seiner „Dioina Eommedia', erworben. In Bezug auf Gedankentiefe,Großartigkeitöer Phantasie, Reichtum und Schönheit der Bilder, Gewalt der Sprache und Gedankenfülle, des Stils steht dieses Werk wohl in der gesamten Literatur einzigartig dar, wird viel bewundert und ist in alle Kultursprachea der Welt übertragen worden. Die „Göttlich? Komödie' ist ein episches Gedicht

, das die zahlreicher» erst kurz vor Abfassung des Gedichtes verstorben^ Personen gewähren, so wirkt die dritte dural ^ Großartigkeit und Erhabenheit der Empfu^u^ und Gesinnung überwältigend als des Riesenwerk gewaltiger Abschluß. Wir Deutsche brauchen nicht Zu fürchten, - wir uns etwas von unserem Deutschtum vergeh wenn auch wir an der Jubelfeier regen nehmen. Dante ist fürs erste ein katholi^ - Dichter. Er kennt wie alle wahren Katholiken ' die eine von Ehriftus gestiftete Kirche. Wen^-' auch einzelne

der Kirche selbst bekämpfte. Er war und leibt ein katholischer Dichter! Ferners haben wir Deutsche allen Grund, uns des großen Dichters nd Politikers zu rühmen. Denn er ist ja der änger der Kaiseridee, der Sänger des heiligen -wischen Reiches deutscher Nation. Sein Ideal Weltmonarchie, das Weltsriedensreich, daH elder bis jetzt nur Poesie geblieben ist. Oder wird n Völkerbund den Grundstein legen zum Ideal antes? Es wäre zu schön für die Menschen. Dante ist dann durch Übersetzungen und onnnentare ebenso

. Dr. Wilhelm Oehl im ^ , daß ihm ein so vortreffliches Werk wie ^ van Else Hasse nicht vorgekommen sei. So auch wir, das Volk der Goetheschen Welt literatur, in Dante den Künstler und Dichter im Dienste erhabener Ideale hochschätzen und als Verehrer höchster Kunst und Wissenschaft nicht abseits stehen, zumal es sich um einen katholischen Dichter handelt. Dantes Werke werden sowohl für den Gelehrten wie für den Laien eine Fund grube von Wahrheiten und eine Quelle sein, an der sich jeder Labung holen

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Pustertaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 02.09.1921
Physical description: 12
Distrikte abführen. Das ist heule nicht mehr möglich. Die Sow jetregierung ist schuldlos an Mißernte und an den Stadtmagistrat von Florenz stellte. Dadurch war des Dichters ferneres Schicksal besiegelt. Als der Papst den Grafen Karl von Valois nach Florenz als Friedensstifter sandte, wurde die Herrschaft der Weißen ge stürzt und Dante mußte mit vielen seiner Partei genossen in die Verbannung ziehen, aus der er bis an sein Ende nicht mehr zurückkehrte. Alle seine diesbezüglichen Versuche

— eine Annäherung an Kaiser Heinrich VII. bei seinen Alpenzuge 1310. ein Brief an das Kardinals- Kollegium und verschiedene Versuche in Florenz selbst blieben vollständig ergebnislos. Als „Rebell, Ghibelline und Feind der wölfischen Partei^ wurde er im Jahre 1315 abermals geächtet und irrte lange Jahre in Oberitalien herum, bis er bei Guido di Polenta in Ra- venna zuletzt freundliche Aufnahme fand und dort am Feste der Kreuzerhöhung, am 14. Sep tember 1321 starb. Dante lebte den -größten Teil seines Erden

und hat es durch seine große Begabung, seinen rastlosen Fleiß und seiner nie erlahmende Energie zu Ansehen und Ehren gebracht. Er wandte sich nach Absolvierung seiner Studien der politischen Laufbahn zu, Welt herumirrte, nur auf die freundliche An teilnahme anderer Menschen angewiesen, da konzentrierte sich all' seine Kraft nach innen. Daß Dante unter solchen Umständen nicht ein Menschenfeind geworden und mit Haß Welt und Menschen betrachtet, daß er trotz allen äußeren Hemmungen den Flug seines Dichter- geistes

der ewigen Dinge ist es ein steiniger Weg, doch mit seinem Lebenswerk setzte sich Dante selbst die Krone der Unsterb- lichkeit aus sein Haupt. Die vivina commeäia ist neben Goethes Faust das höchste, reichste und schönste Werk der gesamten Weltliteratur, bei dem die Verschiedenheit der Sprache nicht in Betracht Kommt. Bei beiden Werken ist am Schlüsse der Blick nach dem Himmel ge richtet. beide Werke stehen nicht auf dem Stand punkte der Parteipolilik. Goethe läßt seinen Faust, die nimmermüde, sich ewig

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